Lenco L78 -- Einbau Decca-Tonarm

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torbi
Inventar
#1 erstellt: 16. Mai 2006, 08:27
Schönen guten Morgen zusammen,

ich habe ein kleines Problem beim Einbau eines Decca-Tonarms in einen Lenco L78. Der Originalarm war leier - naja - etwas mitgenommen, ausserdem soll der Decca ja genau passen und ohnehin viiiiel besser sein. Und wenn der Arm schonmal da ist...

Das Herausnehmen des alten Arms an sich war ja auch kein Problem. Jetzt ist oben am Chassis aber noch dieser Chromring, in dem die Feststellschrauben für den Lencoarm sitzen. Durch dieses Loch passt der Decca-Arm nicht durch, ich muss also diesen Ring irgendwie abbekommen und die komplette Decca-Basis montieren. Ok -- wie kriege ich diesen Ring ab?? Von unten sieht es so aus, als sei das unter dem Chassis verschraubt, aber ich kriege es nicht bewegt. Hilft da nur MEHR GEWALT oder gibt es einen eleganteren Trick?

Danke für Eure Antworten, und liebe Grüsse,
Torben
Brozatus
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 16. Mai 2006, 10:01
Hallo Torben,

unten sitzt eine "Mutter" aus abgekantetem Blech auf der Armbasis, die muß ab. Meißt reicht eigentlich rohe Gewalt, eventuell wäre ein Kriechöl (Caramba z.B.) hilfreich.

Viel Erfolg,
Christoph
torbi
Inventar
#3 erstellt: 16. Mai 2006, 10:22
Hallo Brozatus,

danke für die Info - dann vergesse ich mal die Schickimicki-Tricks und versuche es auf die grobe Tour.

Falls Du auch einen Decca montiert hast: Hast du dann die Decca-Tonarmbasis angeschraubt, dh ins Chassis gebohrt, oder lediglich geklebt? Und, bring es was, unter die eigentliche Plastikbasis noch ein Stückchen dünnes Leder zur Entkoppelung vom potentiell schwingenden Chassis unterzulegen?

Für das Schwingchassis muss ich mir auch noch was überlegen. Diese Federlösung spricht mich irgendwie nicht an, auch wenn sich die Leute bei Lenco sicher was dabei gedacht haben.....

Viele Grüße,
Torben

PS: WAS wäre ich ohne dieses Forum? Hilflos, richtig. Wenn der Player fertig ist, mache ich mal ein paar Bilder und kommentiere die Maßnahmen :-)
raphael.t
Inventar
#4 erstellt: 16. Mai 2006, 10:32
Hallo Torbi!

Nicht mit Gewalt!
Aus dem Teil in Verbindung mit dem originalen Lenco Tonarmzylinder lässt sich noch was machen. Aufheben ist besser.
Erstens Kriechöl, dann gleichmäßiger Druck auf die Riesenmutter, und wenn sie dann von Hand nicht aufgeht, passendes Werkzeug suchen (ausborgen).
Den originalen Armlift kannst du sicher verwenden, ev. ist eine Anpassung nötig, ich verwende ihn auch für meine selbstgebauten Einpunkter.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
torbi
Inventar
#5 erstellt: 16. Mai 2006, 10:39
Hallo Raphael,

danke für die Tips! Das probiere ich mal aus.

Keine Bange, ich hab nicht alles totalzerlegt - den Lift möchte ich weiterverwenden, der funktioniert einwandfrei. Und er ist ja auch höhenverstellbar, da mache ich mir erstmal keine Sorgen. Das Reibrad war sehr leichtgängig, ich habs ein bisschen mit 600er Schleifpapier aufgerauht. Der Motor dreht superleise, alles fährt in Nullkommanix hoch. Das Hauptlager ist unten dicht - sieht so aus, als wäre das Teil mal überholt worden. Nennenswerte Laufgeräusche kann ich nicht feststellen, das lasse ich erstmal. Bei Gelegenheit schicke ich es zu Joel zum Tuning.

Was tut man nicht alles für die Frauen - sie möchte einen guten Plattenspieler - ok, sie kriegt einen. Das nenne ich Synergieeffekt. Ich seh mich das Teil aber schon behalten.

Bis dann,
Torben
raphael.t
Inventar
#6 erstellt: 16. Mai 2006, 16:19
Hallo Torben!

Ich meine auch, dass du den Lenco behalten solltest!
Eben noch habe ich von einem aufgemotzten Lenco L 75 Musik gehört und ich bin begeistert!
Von außen schaut er in seinem Gehäuse aus wie immer.
Innen habe ich ihn versteift, verstrebt und mit Bitumen- und Gummischrotmatten gedämmt.
Das Lager habe ich poliert, mit einem neuen Lagerspiegel versehen und öldicht abgeschottet.
Der Motor wurde überholt, ebenfalls das Reibrad.
Auf den Teller habe ich eine 3 mm starke Bitumenplatte geklebt, auf der noch eine Filzmatte ruht, da hat Rumpeln wenig Chance!
Der Arm entstand aus Altteilen vom Bauhof.
Den alten, höhenverstellbaren Armzylinder des Lenco beließ ich, entfernte aber die Horizontallager und konstruierte eine Halterung für den "neuen" Arm, den ich schrumpfschlauchte (Wortschöpfung -- copyright: raphael.t), mit einem anderen Headshell versah und neu verkabelte.
Der Arm ist höhenverstellbar und bekommt noch Antiskating.
Die ersten Hörversuche mit einem Shure M 75 HE (sehr selten!) waren sehr ermunternd.
Der Bass kommt griffig, geht tief, und die Musik groovt und fetzt, dass es einen freut.
Wer gerne bastelt, ist mit einem Lenco bestens bedient!
Die Klangqualität, die man rausholen kann, ist schon beachtlich.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael


[Beitrag von raphael.t am 16. Mai 2006, 16:20 bearbeitet]
torbi
Inventar
#7 erstellt: 16. Mai 2006, 16:32
hi raphael,

ja, das macht lust auf mehr ich hatte mal einen dual 1019 auf dem sperrmüll gefunden und war da schon (bei den gleichen maßnahmen wie jetzt beim lenco) baff, WAS da mit ein bisschen ruhigstellung rauskommt. den schieren drive fand ich genial, das möchte ich jetzt in "edel" mit dem lenco nachholen.

deine idee, den player von aussen so original wie möglich zu lassen, gefällt mir. das hatte ich mir auch überlegt. so eine monstermassive zarge - das spricht mich irgendwie nicht an. also die zarge macht nach meiner bitumenbehanlung nur noch satt "tock" wenn man dranklopft. wenns immer noch zu dünn ist, lege ich halt noch nach. noch habe ich genug von dem zeug.

auf den teller möchte ich eine hochdämpfende acryl-scheibe legen, die ich "übrig" habe. die hatte meinen thorens td160 etwas zu stark bedämpft - für den lenco sollte es genau das richtige sein. sieht auch gut aus, weil die telleroberfläche glänzend ist.

sag, wie hast du's mit dem chassis gemacht? hast du die originalen federn gelassen, oder was anderes? gummidichungen, halbe golfbälle , was weiss ich was es da alles gibt?

und hut ab: selbstgebaute tonarme sind cool... aber ich glaub, das ist ne nummer zu hoch für mich. bei mir ist es nur interessierte bastelei (ohne vernünftiges werkzeug, by the way)....

Torben
Capitol
Stammgast
#8 erstellt: 16. Mai 2006, 17:47
Hallo Torbi ! Mein L75 hat eine MDF Bodenplatte die unten fest angeschraubt ist. Die Federn sind raus. Unter der Bodenplatte habe ich dicke Hutmuttern geklebt, statt teure Spikes. Den Chromring vom Tonarm habe ich ganz vorsichtig mit einer Rohrzange gelöst. Ging einfach ab ohne Schaden. Mein Lenco hat ein Rega 250 Arm. Die Originalzarge ist mit Folie im Granitmuster beklebt. Viel Spass beim basteln wünscht Uwe.
torbi
Inventar
#9 erstellt: 17. Mai 2006, 11:05
Hallo Capitol,

danke für den Tip, das mit den ohne Federn (? ) probiere ich später mal aus. Jetzt im ersten Wurf lasse ich sie mal drin - sonst kann ich ja keinen Unterschied hören. Das mit der dicken Bodenplatte macht sicher Sinn, diese Presspappe taugt nicht viel. Ich hab die erstmal auch mit 3 Lagen passgenauer Bitumen-Matte etwas beschwert - müsste ungefähr aufs gleiche rauskommen. Untendrunter habe ich jetzt RDC-Spikes (was man so alles in der Schublade findet) geklebt. Das sollte genügen.

Diese verdammte Riesenmutter ist auch endlich abgegangen und der Decca-Arm ist dran. Wunderbar. Sieht gut aus, koennte ein bisschen hoch sein. Jetzt noch den Lift etwas erhöhen, System dran und heute abend mal ausprobieren. Das Shure M97XE müsste erstmal reichen, vielleicht probier ich später mal das V15 aus, das noch am Thorens montiert ist. Ich erstatte Bericht.

Torbi
torbi
Inventar
#10 erstellt: 22. Mai 2006, 23:24
Schönen guten Abend zusammen,
hier nun wie angedroht der erste Hörbericht mit dem Lenco. Kurzfassung: Sogar mit dem kleinen Shure M97 geht ganz schön was, ich bin scho angetan. Die Tage werde ich ein V15 III einbauen (sobald ich diese Mikro-Mini-Schräubchen mit dem passenden Gewinde besorgt habe...).

Also, die Zarge hab ich wie beschrieben grosszügig mit Bitumenmatte behandelt, die Bodenplatte ebenfalls. Stehen tut das Tei nun auf diesen RDC-Spikes. Die Unterseite des Chassis wurde ebenfalls einer Dämpfungsbehandlung unterzogen. Das Lager habe ich mal ausgebaut und kurz gereinigt, und ein wenig neues Öl hinein.

Diese beknackte Lenco-Federfehlkonstruktion habe ich irgendwie nicht abgekriegt - stattdessen habe ich die Federn nun so lasch gestellt, dass das Chassis bombenfest auf der Zarge aufliegt; ich denke, das tut es als Übergangslösung.

Eine Frage habe ich aber noch: Wieso höre ich ein leises Brummen aus den Lautsprechern, sobald der Motor läuft?

Ich bedanke mich für Eure Geduld und die guten Tips!! Jetzt höre ich erstmal ein paar Platten. Das Teil wird meinen heiligen Thorens TD160 in Endausbaustufe noch locker abziehen, wenn das so weitergeht.

Viele Grüße,
Torben
Capitol
Stammgast
#11 erstellt: 23. Mai 2006, 19:57
Hast Du ein Massekabel dran ? Oder sind die beiden roten Schrauben vom Motor die unterm Plattenteller zu sehen sind zu fest angezogen ? Wenn ja , dann kann es sein, dass durch lockern kein Motorbrummen mehr übertragen wird. Mehr fällt mir im Moment nicht ein. War bei mein L75 so. Probier mal aus. Vielleicht wirds besser. Oder das Reibrad ist die Ursache. Viel Glück Wünscht Uwe.
Ludger
Inventar
#12 erstellt: 23. Mai 2006, 20:03
Hallo Torben,
da ist mir Capitol ein klein wenig zuvor gekommen. Wahrscheinlich mußt du das Stahlchassis mit dem Vorverstärker erden, dann dürfte das Problem beseitigt sein.
Dass der Lenco den Thorens locker überholt, kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen - mein Thorens hat sich in den letzten 2 Jahren auch nicht mehr bewegt, der Unterschied war zu deutlich - übrigens war bei beiden der gleiche Tonarm montiert, ein 9-Zoll Acryl-Einpunktarm.
Gruß
Ludger
torbi
Inventar
#13 erstellt: 23. Mai 2006, 20:21
Hallo Capitol, hallo Ludger,

das mit dem Massekabel vom Chassis zum Verstärker wirds wohl sein - darauf bin ich gar nicht gekommen. Beim alten Arm war das ja auch irgendwie so, wenn ich mich recht erinnere. Stört aber erstmal nicht weiter... die Motorschrauben sind jedenfalls ganz raus, der Monstermotorblock (da war ich platt) kann frei schwingen.

Bin sowieso voellig geplättet. Habe vorhin mal das "gute" System, ein V15 mit meiner Lieblingsnadel, eingebaut. Ok, das ist Musik!! Kann zwar eigentlich nicht sein, dass der olle Lenco (sieht nicht ganz so schoen aus, danke ebay - technisch aber super) mit dem hochgezüchteten Thorens TD 160 mit SME-Arm, RDC und allem-drum-und-dran-von-Phonosophie mindestens gleichzieht. Ich werd das Lencolager und das Reibrad noch zu Joel zur Generalüberholung schicken - und dann wird auch das letzte bisschen "Bühnenmatsch" (ihr versteht sicher) verschwunden sein.

War ja zuerst etwas skeptisch, zugeggeben, komisches Gerät, und dann dieser wacklige komische 60er-Jahre-Tonarm da von Decca...

Bedanke mich sehr herzlich - ein Lencofan mehr ist geboren

Torbi
torbi
Inventar
#14 erstellt: 26. Mai 2006, 12:00
So, voerst letzter Update :-)
Das mit dem Massekabel (ganz chic "obenrum" verlegt, wozu gibts überlüssige Schrauben am Chassis... ) klappt, Brummen ist weg.

Und, endlich mal anständige Basswiedergabe bei LP's, das hatte mein Schickimicki-Thorens nicht raus (ich wusste gar nicht, dass die Strokes auch einen Bassisten haben), die Klangfarben sind mit dem Decca-Arm AB-SO-LUT super, die Detailauflösung vergleichbar. Vielleicht nicht GANZ so akkurat, aber das sind Nuancen.

Jetzt noch schnell zum Bauhaus, 3cm-Bodenplatte schneiden lassen und das Chassis oben bombenfest verschrauben/kleben/weiss nochh nicht und das Lager/Reibrad tunen. Dann kriegt der Lenco seine ultraspiessige Staubschutzhaube (fast kratzerfrei, juhu9 zurück, und der Understatement-Killerplattenspieler ist fertig. Ihr merkt schon, ich bin begeistert (und reich, wenn ich den ehem. Superthorens, die vielbeschworene "audiophile Delikatesse" zu Geld gemacht habe)........

Liebe grüsse,
Torbi
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