1,5g = 1,5g unabhängig vom Plattenspieler?

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chromechildren1
Neuling
#1 erstellt: 09. Jun 2012, 20:02
Hi, ich hab da schon seit längerem ne Frage.

Ich hab momentan an meinem Technics 1210 das OM10 Super mit Denon Headshell.
Hab ganz normal den Tonarm ausjustiert und dann auf 1,5g gestellt. Das Gewicht kommt mir jetzt allerdings schwerer vor, als beispielsweise die 1,5g die an einem Linn Axis eingestellt sind.
Kann das sein, oder ist das reine Einbildung?

Die Nadel hält eben auch bei etwa 0,7g und entsprechend 0,7 Antiskating gut in der Rille.

Von der Justierung her müsste alles richtig sein. Gegengewicht so gedreht, dass der Tonarm frei schwebt, Skala vorne auf 0 gestellt und dann das Gewicht gedreht, bis 1,5 drauf ist.

Auch ist der Tonabnehmer recht nah an der Platte, sprich die Nadel gibt ziemlich viel nach. Dürfte an der Nadelnachgiebigkeit von 25 µm/mN liegen, oder? Ist das zu viel für den Technics Tonarm?
Fhtagn!
Inventar
#2 erstellt: 10. Jun 2012, 12:41
Bei korrekt eingestellter Auflagekraft ist es egal, welcher Tonarm es ist.
Bei verschiedenen Armen kann es sich subjektiv schwerer oder leichter anfühlen, das hängt auch von der Tonarmmasse und der Lagerung ab.
Aber das ist nur Gefühlssache, Auflagekraft ist Auflagekraft, egal welcher Plattenspieler.
akem
Inventar
#3 erstellt: 10. Jun 2012, 18:16
Wenn Du sagst "Skala auf Null gedreht": hast Du dann nur die Skala gedreht und das Gewicht dabei festgehalten oder hast Du die Skala mitsamt Gewicht gedreht? Letzteres würde dann einen sehr großen Unterschied machen, sprich, das Gewicht ist in beiden Fällen falsch...

Gruß
Andreas
chromechildren1
Neuling
#4 erstellt: 13. Jun 2012, 14:10
Neee, habe den Tonarm ausbalanciert, Gewicht festgehalten und dabei die Skala auf Null gedreht. Dann erst den ganzen Apparat auf 1,5 gedreht. Wird von der Technik her schon richtig sein.

Ist die Nadelnachgiebigkeit denn zu hoch für den Technics Tonarm? Ist ja ein mittelschwerer Arm oder?

Bei welligen Platten etwa habe ich bei etwas höherer Lautstärke das Problem mit recht heftigem Ausschlagen der Bassmembranen. Ist das bei einer härteren Nadel nicht mehr der Fall?

Hatte vorher ein Ortofon MC10 dran, bei dem das nicht so sehr der Fall war. Jedenfalls wage ich mir das einzubilden.
Albus
Inventar
#5 erstellt: 13. Jun 2012, 15:50
Tag,

bei einem Super OM 10 ist unter empfohlener AK - wie von dir genannt - typisch nur noch wenig Freiraum zwischen Plattenoberfläche und Unterkante; das zusammengequetschte Ende des Nadelträgers mit der Abtastnadel sollte aber sichtbar bleiben. - Die Pumpbewegungen der Tieftonmenbran deuten auf eine imperfekte Passung des Einzelexemplares zum Tonarm hin. Es sollte keine nachteiligen Effekte geben - der Tonarm ist für ein Super OM 10 nicht zu schwer. Die Nadelnachgiebigkeit ist vielleicht abweichend höher als typisch sowie zugleich ungenügender Dämpfungsfaktor. - Wie schwer ist denn überhaupt die Kopflast aus Headshell mit OM 10? Ist das OM 10 mit eingelegtem Metallgewicht montiert oder ohne?

Wenn die Montage zu einer AK von 0.7 g führt, dann kommt das hin; die Abweichung bei einem intakten Arm liegt vielleicht bei 1-1.5 mN - wenn das hintere Zusatzgewicht montiert ist (eingeschraubt) und die Kopflast sehr gering. Was vermutlich nicht der Fall ist. Also: das Exemplar ist schlicht etwas zu weich gefedert (Gummi mit Alterung?). Der Effekt des Tieftonpumpens bei Plattenwelligkeit ist die zu erwartende Folge. Bei einem MC 10 war damit nicht zu rechnen.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 13. Jun 2012, 15:54 bearbeitet]
akem
Inventar
#6 erstellt: 13. Jun 2012, 19:24
Wie dicht steht denn der Dreher beim Lautsprecher? Vielleicht gibt es hier Rückkopplungen, wo sich die Membranbewegung aufschaukelt.

Gruß
Andreas
chromechildren1
Neuling
#7 erstellt: 14. Jun 2012, 20:12
Moin.

Der Dreher steht etwa 1 Meter von der einen Box entfernt. Von der anderen sinds 2,5-3m.

http://s7.directupload.net/file/d/2921/3zwdxb2n_jpg.htm

So sieht das in Betrieb aus. Zu klein der Spalt?

Was meinst du mit imperfekter Passung des Einzelexemplares?
Das OM ist ohne Metallgewicht montiert, leider weiß ich nicht die Kopflast.

Das kleine Schraubgewicht hinten ist nicht montiert und das OM ist vor etwa einem Jahr aus der Verpackung gekommen und wurde auch nicht wirklich viel benutzt, da ich noch 2 andere in Verwendung hatte. An dem Gummi sollte es also nicht liegen.
Albus
Inventar
#8 erstellt: 14. Jun 2012, 20:46
Tag,

danke für das Bild - der Spalt (das ist der passende Ausdruck) ist so korrekt bei einem Super OM 10. Aber: es sieht aus, als sei der Diamant nach rechts gekippt - das ist unzulässig für gute Funktion (SRA = stylus rake angle, Einfallswinkel). Abhilfe: der Tonarm sollte hinten erhöht werden. Der Diamant gehört in senkrechter Stellung in die Plattenrille (von der Seite angesehen). Kontrolliere bitte, ob der Tonarm parallel zur Plattenoberfläche (plane Platte!) liegt - was nicht der Fall sein wird.

Der Abstand zum LS ist völlig in Ordnung; bei mir stehen zwei Plattenspieler mit 50 cm zu größeren LS - keine Probleme.

Die Nadelnachgiebigkeit von Tonabnehmern variiert mehr oder weniger innerhalb einer Baureihe von Exemplar zu Exemplar - man kann also im Einzelfall eines antreffen, welches mehr oder weniger von den typischen Werten der Spezifikationen abweicht. - Daher: Bürstchenprobe - mit einer Nadelreinigungsbürste den Nadelträger anstossen - federt der Nadelträger bei der geringsten Berührung aus der Gleichgewichtsposition seitlich oder nach oben weg, dann liegt ein Fall von hoher Nadelnachgiebigkeit vor. Hier scheint es so zu sein. - Die tatsächliche Nadelnachgiebigkeit der Super OM 10 ist unterhalb der nominellen 25 µm/mN. Falls die Bürstchenprobe einen Nadelträger mit kaum Widerständigkeit gegen Berührung zeigt, dann liegt ein Fall eines weichen Nadellagers vor. (So kommt es zum Flattern der Tieftonmembranen. Einen Subsonic-Filter hat der Verstärker nicht? Wenn ja, dann bitte einmal zuschalten, es könnte Besserung bewirken).

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 14. Jun 2012, 20:49 bearbeitet]
chromechildren1
Neuling
#9 erstellt: 16. Jun 2012, 20:08
Der Tonarm selbst ist hinten leicht höher, als am Tonabnehmer-Ende. Nach meinem Auge war dadurch ein paralleler Spalt zwischen Tonabnehmer und Platte.
Habs jetzt ein gutes Stück höher gestellt und jetzt sieht es so aus als sei die Nadel (bei planer Platte) "im Lot".
Sprich im 90° Winkel zur Schallplatte. Sollte doch richtig so sein oder?

http://s1.directupload.net/file/d/2923/3oiz49xe_jpg.htm

Zum Abstand. Ich wohne in einer Altbauwohnung, wo eigentlich jede Vibration direkt übertragen wird. Kann das daran liegen?

Einen Subsonic Filter habe ich nicht drin. Wollte eigentlich auch so wenig wie möglich zwischen die Teile schalten...
Albus
Inventar
#10 erstellt: 16. Jun 2012, 22:28
Tag,

das sieht jetzt entschieden besser aus, ja. - Mikrofonie ist bei Direktbeschalllung (Beschallung!, meint hier 100 dB aus 1 Meter Abstand) möglich, seitlich ist aber der Abfall an Sound Power deutlich, und - ein SL1210 ist ausgesprochen robust gegen Mikrofonie, dem setzt übliche Lautstärke, auch 95 dB, wenn's denn sein muss, nicht zu. Membranflattern rührt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von einer leidlich zu gering bedämpften Nadellagerung her. - Hast du einmal die beschriebene Bürstchenprobe gemacht? Ein Super OM 10 sollte typisch die Bürstchenhaare teilen, statt unter überstreichender Bewegung wegfedern.

Jetzt sollte auch die Kanaltrennung besser sein - das Stereopanorama etwas gelichteter (leichter fallende Separierung von Instrumenten).

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 16. Jun 2012, 22:28 bearbeitet]
Albus
Inventar
#11 erstellt: 17. Jun 2012, 10:12
Tag,

bevor ich es ganz vergesse: in Fällen deutlich größerer Nadelnachgiebigkeit gehe ich zweckmäßig auf eine passend verminderte Auflagekraft. In diesem Fall wählte ich 1,25 g, wenn nicht gar 1,00 g.

Beispielsweise ist ein Audio Technica AT7V, AK-Bereich gemäß Spezifikationen 1,75 g - 2,25 g, empfohlen sind 2,00 g, so viel weicher, so dass ich es mit 1,5 g betreiben muss.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 17. Jun 2012, 10:13 bearbeitet]
chromechildren1
Neuling
#12 erstellt: 17. Jun 2012, 21:07
Moin!

Danke schonmal für die sehr hilfreichen (und lehrreichen) Kommentare.
Die Bürstchenprobe kann ich momentan nicht machen, da die Nadelbürste im Staubsauger verschwunden ist

Ich erinnere mich aber, dass die Büstenhaare zwar außeinandergingen, jedoch unter Nachgeben der Nadel.

Sollte ich deiner Meinung nach das Gewicht etwas runterschrauben, oder ist das so ok?
Albus
Inventar
#13 erstellt: 17. Jun 2012, 21:24
Tag,

ich ginge auf nominelle 1,25-1,30 g. Gleichzeitig beobachtete ich, ob diese Verminderung zu einer minimalen Steigerung der Bodenfreiheit führt, bei höherer Nadelnachgiebigkeit - hier vermutet - sollte es so sein. - Könntest du einmal eine Fotografie der Nadel ohne Auflagekraft zeigen? Dabei ginge es darum, zu sehen wie weit der Nadelträger überhaupt unter AK aus der vertikalen Gleichgewichtsposition gedrückt wird.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 17. Jun 2012, 21:25 bearbeitet]
chromechildren1
Neuling
#14 erstellt: 18. Jun 2012, 14:09
Hab's jetzt auf 1,3 g gestellt.
Der Abstand zur Platte ist wenn überhaupt minimal größer geworden, aber sind ja auch nur 0,2g.

Hier ein Bild ohne AK

http://s7.directupload.net/file/d/2925/9nyiipag_jpg.htm
Albus
Inventar
#15 erstellt: 18. Jun 2012, 15:51
Tag,

danke für das Foto. - Der kurze Nadelträger und die geringe Höhe sind typisch für diese Baureihe. Der verbleibende Abstand zwischen Korpus und Plattenoberfläche, den ich kaum noch 'Bodenfreiheit' nennen möchte, beträgt gängig 1,0-1,5 mm im Maximum, eher mehr zu den 1,0 mm hin.

Die Untergrenze des Zulässigkeitsbereiches der Auflagekraft ist nach Spezifikation 1,25 g - was ich dann auch einrichtete. Vorausgesetzt, es gibt in der Wiedergabe auch hinsichtlich kritisch ausgesteuerter Passagen, etwa forcierte Frauenstimmen oder HiHat, Kastagnetten keine Auffälligkeiten. Die Baureihe geht auf geringe AK.

Was nun die subsonischen Membranhübe angeht - zeigen sich derartige Modulationen eigentlich auch beim Hören per Kopfhörer? Als ein dumpfes Pumpen der Lautstärke zum Beispiel? Wenn ja, dann ist dies wohl oder übel als eine Beobachtung anzusehen, welche die Vermutung stützt, es handelt sich um den Effekt einer ausgeprägten (kräftigen) Tiefenresonanz, angeregt insbesondere bei Plattenwelligkeit (die eigentlich immer mehr oder weniger gegeben ist). - Das MC 10 war insoweit doch anders.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 18. Jun 2012, 17:36 bearbeitet]
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