Plattenspieler an PHONO- bzw. Hochpegelbuchse: Welche(n) Vor(vor)verstärker benötige ich?

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blablubb1234
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Jul 2012, 16:37
Hallo Leute,

da ich vor einiger Zeit die alten Platten meiner Eltern geklaut habe, würde ich mir jetzt gerne einen Plattenspieler incl. Verstärker zulegen. Um es gleich vorweg zu sagen: Ich habe noch keinen konkreten Plattenspieler im Auge (wird wahrscheinlich aufgrund des Preises und meines Daseins als Student ein MM werden).

Dies führt mich eigentlich zu 3 Grundlegende Fragen:

1.) Kann man generell sagen: Nur ein MC-Plattenspieler benötigt einen Vorvorverstärker? Leider sind diverse Beiträge für mich als Anfänger da immer etwas unübersichtlich mit MM/MC und Kristallsystem und was es nicht alles gibt.

2.) Ist der Phono-Eingang eines "normalen" Verstärkers (bspw. dieses hier: Yamaha DSP-AX620) sowohl für MM- als auch MC-Plattenspieler geeignet? Ich kann dazu (zumindest bei dem genannten Verstärker) leider keine weiteren Infos finden. Denn Vorverstärker kann man ja gewöhnlich zwischen MM und MC umschalten.

3. Kann man eine generelle Einschätzung abgeben ob es besser ist, bspw. obigen Verstärker mit Phono-Eingang zu benutzen oder einen Vorverstärker (bspw. diesen hier: Kenwood Basic C1 an einen normalen (Hochpegel) Eingang (wie bspw. CD) eines Receivers ohne Phono-Eingang (bspw. dieses: Yamaha RX-V530 zu hängen?

Entschuldigt bitte, dass der Thread auch ein wenig in Richtung Kaufberatung abdriftet, aber ich denke die Themen überschneiden sich bei mir

Abschliessend wäre ich Euch noch dankbar, wenn Ihr mir sagen könntet, ob (wenn denn die technischen Bedingungen überhaupt erfüllt sein sollten) Ihr die Kombinationen für geeignet einschätzt.

Grüße und danke schon Mal


[Beitrag von blablubb1234 am 03. Jul 2012, 16:44 bearbeitet]
Passat
Inventar
#2 erstellt: 03. Jul 2012, 16:44
Ein normaler Phonoeingang ist immer ein MM-Eingang.
Wenn es ein MC-Eingang ist, stehts dabei.
Zwischen MM und MC umschaltbare Phonoeingänge haben den Umschalter i.d.R. direkt hinten neben dem Phonoeingang oder auf der Front.

Einen VorVorverstärker braucht man nur, wenn man MC-Systeme an einen MM-Phonoeingang anschließen will.

Bei AV-Receivern habe ich bisher nur reine MM-Phonoeingänge gefunden.

Bzgl. der Systeme gibts im Wesentlichen 3 Versionen:
- MM-System
- MC-System
- High Output MC-System

High Output MC-Systeme haben einen Ausgangspegel, der vergleichbar ist mit MM-Systemen und können daher direkt ohne Vorvorverstärker an einen Phono MM-Eingang angeschlossen werden.

Grüsse
Roman
blablubb1234
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 03. Jul 2012, 16:49

Passat schrieb:
Ein normaler Phonoeingang ist immer ein MM-Eingang.
Wenn es ein MC-Eingang ist, stehts dabei.
Zwischen MM und MC umschaltbare Phonoeingänge haben den Umschalter i.d.R. direkt hinten neben dem Phonoeingang oder auf der Front.

Einen VorVorverstärker braucht man nur, wenn man MC-Systeme an einen MM-Phonoeingang anschließen will.

Bei AV-Receivern habe ich bisher nur reine MM-Phonoeingänge gefunden.

Aber wie genau es bei dem DSP-AX620 konkret ist weisst Du nicht zufällig?

Passat schrieb:
Bzgl. der Systeme gibts im Wesentlichen 3 Versionen:
- MM-System
- MC-System
- High Output MC-System

High Output MC-Systeme haben einen Ausgangspegel, der vergleichbar ist mit MM-Systemen und können daher direkt ohne Vorvorverstärker an einen Phono MM-Eingang angeschlossen werden.

Danke, das hilft mir auf jeden Fall schon mal sehr weiter

Passat schrieb:
Grüsse
Roman

Zurück
max130
Inventar
#4 erstellt: 03. Jul 2012, 16:52
Hi
Roman hat es gesagt, hier nur mein bischen Senf dazu:

Es geht nicht nur um das Verstärken sondern auch um das Entzerren.
Die Musik auf der Schallplatte ist "codiert", also Bässe abgesenkt, damit die Auslenkungen nicht zu gross werden.
Der Phonovorverstärker muss die Bässe wieder anheben (entzerren), damit es so klingt wie geplant.
Dies alles nur vereinfacht gesagt, damit es hier nicht zu kompliziert wird.

Ein Verstärker ohne Entzerreingänge (phono) braucht also einen Phonovorverstärker, den man an den Hochpegeleingang anschließt.
Ein Verstärker mit Entzerreingang (phono) braucht nur einen Vorvorverstärker, wenn das Signal des Abtasters zu leise ist, wie bei normalen MC.
An einem MM/MC-Eingang schaltet man also nur die Empfindlichkeit um, entzerrt wird aber immer.

Viele Grüsse
Stefan
blablubb1234
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 03. Jul 2012, 17:54

max130 schrieb:
Ein Verstärker ohne Entzerreingänge (phono) braucht also einen Phonovorverstärker, den man an den Hochpegeleingang anschließt.
Ein Verstärker mit Entzerreingang (phono) braucht nur einen Vorvorverstärker, wenn das Signal des Abtasters zu leise ist, wie bei normalen MC.

Vielen Dank. Das bestätigt mich dann in meinen bisherigen Erkenntnissen

max130 schrieb:
An einem MM/MC-Eingang schaltet man also nur die Empfindlichkeit um, entzerrt wird aber immer.

Das mit dem Entzerren war mir bewusst, aber danke für die Erläuterung, dass dies bei egal welchem Phono-Eingang geschieht.

max130 schrieb:

Viele Grüsse
Stefan

Ebenfalls zurück
Passat
Inventar
#6 erstellt: 03. Jul 2012, 19:12
Die Entzerrung betrifft nicht nur die Bässe.
Es werden auch bei der Aufnahme die Höhen angehoben und bei der Wiedergabe spiegelbildlich abgesenkt.
Dadurch verringert man Rauschen und sonstige Rillengeräusche.

Ein Phonoentzerrer senkt also die Höhen ab und hebt die Bässe an.

Bzgl. des Yamaha: Das ist ein AV-Verstärker.
Den gabs auch als Receiver, er heißt dann RX-V620RDS.
Bis auf den zusätzlichen UKW-Tuner beim Receiver sind die baugleich.
Die haben, da AV-Geräte und wie weiter oben schon erlätert, nur einen MM-Phonoeingang.

Grüsse
Roman
blablubb1234
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 04. Jul 2012, 00:40
Okay, danke erstmal. Ich denke mit dem Vorverstärker das habe ich jetzt soweit verstanden dank Euch

Vielleicht könntet Ihr trotzdem noch auf meine Frage eingehen, ob es klanglich/qualitativ/o.ä. einen Unterschied macht, ob ich den Yamaha-Verstärker/Receiver mit Phono-Eingang oder den Verstärker ohne Phono-Eingang aber dafür mit vorgeschaltetem Vorverstärker nutze? Ich beziehe mich bei der Frage jetzt auf die von mir genannten Modelle.

Und ganz allgemein: Was haltet Ihr von den Modellen?

Grüße und nochmal sorry, dass es jetzt in eine Kaufberatung ausartet...
max130
Inventar
#8 erstellt: 04. Jul 2012, 07:04

blablubb1234 schrieb:


Und ganz allgemein: Was haltet Ihr von den Modellen?

..


Ich habe sie alle noch nicht gehört und kann daher nichts konkret dazu sagen.

Phonovorverstärker wurden hier im Forum ausführlich besprochen.

Meine persönliche Meinung ist: bis in die späten 80er wusste man noch, wie man eine Phonovorstufe baut, für Verstärker danach wird sich ein externer Phonovorverstärker lohnen.

Viele Grüsse
Stefan
Hörbert
Inventar
#9 erstellt: 04. Jul 2012, 08:23
Hallo!

Wenn schon ein externer Entzerrer dann sollte man gleich zu einem der Modelle greifen die man auf das jeweils verwendete System anpassen kann und die einen skalierbaren Ausgang haben.

Das sind in einem Satz gesagt auch schon fast alle technisch relevanten Vorteile die ein externer Entzerrer aufweisen kann., Dazu kann noch eine engere Tolerierung der RIAA-Kurve kommen, aber hier ist ein klanglicher Einfluß schon mehr als zweifelhaft da die Schneidekennlinie bei den allermeisten Schallplatten nur pi mal Daumen eingehalten wurde. Der eventuerlle bessere Rauschabstand eines solchen Gerätes der eventuell bei MC-Systemen eine Rolle spielen kann ist seit der Erhöhung der Ausgangsspannung aktueller MC-Systeme nicht mehr so wichtig wie früher einmal als es noch sehr viele MC´s mit einer Ausgangsspannung von 0,2-0,1 Millivolt gab.

MFG Günther
8erberg
Inventar
#10 erstellt: 04. Jul 2012, 09:10
Hallo,

warum sollte ich einen Vorverstärker an einen Vollverstärker anschließen?

Ein "reiner" Phono-Vorverstärker für MM kostet ab ca. 19,- Euro, somit stellt sich die Frage doch garnicht, damit kann ich jeden Hochpegel-Eingang eines Vollverstärkers nutzen (für die Fete sogar über Adapter einfach ein paar Computer-Aktivboxen).

Zu den Qualitäten der Phono-Vorverstärker: im Prinzip sind innen fast überall eine Handvoll OP-Verstärkerchips die nur ein paar Cent kosten. Das Gewusel was vielfach drum gemacht wird kann ich beim Einsatz "normaler" MM-Systeme nicht verstehen, ein "mehr an Kohle" würde ich lieber ins System oder Nadel stecken...

Peter
germi1982
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 04. Jul 2012, 20:37

Hörbert schrieb:
... Der eventuerlle bessere Rauschabstand eines solchen Gerätes der eventuell bei MC-Systemen eine Rolle spielen kann ist seit der Erhöhung der Ausgangsspannung aktueller MC-Systeme nicht mehr so wichtig wie früher einmal als es noch sehr viele MC´s mit einer Ausgangsspannung von 0,2-0,1 Millivolt gab.

....


Oder noch weniger, das Ortofon MC-20 hatte gerade mal 0,07 mV.
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