Revox oder Thorens - welcher ist besser?

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Marsilio
Inventar
#1 erstellt: 15. Apr 2013, 23:50
Die tangential-Plattenspieler Revox B795 und B791 sind ja preislich ungefähr gleich teuer wie die ungefähr aus der gleichen Epoche stammenden klassischen Thorens TD320. Beide Geräte haben einen ausgezeichneten Ruf. Aber welche sind denn nun effektiv die besseren Plattenspieler? Revox oder Thorens? Was meint Ihr?
Holger
Inventar
#2 erstellt: 16. Apr 2013, 00:24
Besser ist keiner - sind beides prima Geräte.

Der Thorens ist allerdings universeller, wenn man öfter mal Systeme austauschen möchte, und wegen deutlich weniger Elektronik im Extremfall auch erheblich einfacher zu reparieren.
Hörbert
Inventar
#3 erstellt: 16. Apr 2013, 08:11
Hallo!

Mit dem richtigen System versehen und richtig aufgestellt kannst du mit beiden Geräten ein ausgezeichnetes Ergebniss erzielen.

Der Revox B795/B791 ist halt ein kompletter Vollautomat mit vollelektronischer Steuerung, Direktantrieb und Quarzregelung an dem es nix zu modifizieren gibt und der in erster Linie rein zum Musikhören taugt, -hier läßt sich allenfalls ab und an ein anderes System einbauen.Ein klassisches vollautomatisches Arbeitspferd aus der Hochzeit der Plattenspieler halt.

Wenn es dir mehr ums Basteln, Experimentieren oder um den optischen Aspekt geht wäre ein Thorens TD320 die richtigere Wahl, hier kannst du dich, -was diesen Aspekt des analogen Hobbys betrifft-, voll austoben. Natürlich ist der TD-320 auch zum bloßen Musikhören geeignet. Aber so ist z.B. die Bandbreite der nutzbaren Abtaster weit höher als bei den beiden Revox-Modellen mit ihren ultraleichten Tonarmen.

Was du im Endeffekt von einem Plattenspieler erwartest mußt du selbst wissen.

MFG Günther
Marsilio
Inventar
#4 erstellt: 16. Apr 2013, 09:46
Danke für Eure Antworten!

Hm, der Entscheid fällt nun doch etwas schwerer - faszinierend sind beide. Vielleicht schaue ich, dass ich beide mal bekomme, mir eilt es ja nicht. Basteln möchte ich eigentlich nicht sondern vor allem Musik hören (Rock, Funk, Fusion-Jazz).
Bislang hat diesen Job ein alter Lenco L65 mit Shure-Tonabnehmer wahrgenommen, den ich an meine NAD angeschlossen hatte. Nun möchte ich den Lenco in den Ruhestand verabschieden und durch etwas richtig gutes ersetzen, das aber bezahlbar ist. Und da ich sowieso auf Vintage stehe bin ich beim Forendurchstöbern auf diese beiden Teile gestossen.


[Beitrag von Marsilio am 16. Apr 2013, 10:09 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#5 erstellt: 16. Apr 2013, 10:23
Hallo,

beim Revox ist allerdings viel Elektronik im Spiel - das kann aufwändig werden wenn was kaputt ist.
Denn eigentlich gibt so ein gutes Gerät mit einer perfekten Mischung von schweizer und schwarzwälder Ingenieurswissens nur ab wenn was im Argen liegt...

Peter
Holger
Inventar
#6 erstellt: 16. Apr 2013, 14:09

Marsilio (Beitrag #4) schrieb:
Basteln möchte ich eigentlich nicht sondern vor allem Musik hören


Nicht falsch verstehen... es passiert öfter, dass vollautomatische Direkttriebler mit "zum einfach nur Entspannen" und manuelle Riementriebler als "für Bastler und Experimentierfreudige" gleichgesetzt werden.
Ein TD 320 ist genauso ein "einmal-einstellen-und-fortan-in-Ruhe-Musik-genießen"-Gerät.
Man KANN allerdings mit so einem Plattenspieler auch schön basteln und experimentieren, wenn man das möchte - das stimmt natürlich.
Marsilio
Inventar
#7 erstellt: 16. Apr 2013, 16:16
Vom Klang her - sind die in etwa gleichwertig einzustufen? Ich habe schon gelesen, dass der Thorens etwas klarer, der Revos dafür eher wärmer eingestuft wird.


[Beitrag von Marsilio am 16. Apr 2013, 16:17 bearbeitet]
georgy
Inventar
#8 erstellt: 16. Apr 2013, 16:34
Den Klang kann man mit Tonabnehmersystemen beeinflussen, beim Revox ist die Auswahl knapp, beim Thorens gibt es da mehr.
Ich hatte beide Plattenspieler mal besessen, wenn ich die Wahl zwischen beiden hätte würde ich mich für den Thorens entscheiden, da wie schon erwähnt weniger anfällige Technik verbaut ist.
Liegt der Schwerpunkt aber auf technischen Spielereien, dann greif zum Revox, mit Einschränkungen musst du dann aber leben.
Hörbert
Inventar
#9 erstellt: 16. Apr 2013, 17:01
Hallo!

Wenn ich einmal davon ausgehen würde das du zumindestens in der ersten Zeit zwar ein gutes System haben willst aber nicht unbedingt gleich zum Ende der Fahnenstange sprigen willst könntest du den Revox z.B. mit einem Ortofon Vinylmaster-silver ausrüsten und hättest ein sehr gutes Ergebniss zu erwarten.

Um eine ganz ähnliche Qualität bei einem TD-320 der letzten Generation hinzukriegen müßtest du z.B. ein Goldring Eroica (L oder H) verbauen das ca. 100 Euro teuerer würde.

Ab diesem Moment allerdings hätte der Thorens die Nase vorn da du bei einem weiterem Ausbau beim Revox auf Probleme wegen dem sehr leichten Tonarm stoßen würdest, hier gibt es kaum noch geeignete Systeme die dich noch ein Stückchen weiterbringen könnten, beim Thorens hingegen geht es da erst richtig los. (Leider auch preislich)

Vor technischen Problemen beim Revox brauchst du eigentlich keine allzu große Angst zu haben da der Plattenspieler eigentlich trotz der vielen Elektronik recht robust aufgebaut ist und allenfalls einmal eine Neujustage der Sensorik braucht. Bei den drei die ich bislange im Laufe der letzten 10 Jahre auf dem Tisch hatte und die in meinem Bekanntenkreis in Gebrauch sind war nie etwas weiter fällig als ein Systemumbau.

Der TD-320 ist selbstverständlich ebenso robust aber etwas wartungsintensiver, -hier ist es günstig alle 2-3 Jahre einmal das Tellerlageröl zu wechseln und den Antriebsriemen gleich mit auszutauschen-, Transmissionsriemenplayer sind halt etwas schwerer auf dem Punkt zu halten als direktgetriebene Geräte mit Quarzregelung.

MFG Günther
Marsilio
Inventar
#10 erstellt: 16. Apr 2013, 19:15
Die Revox-Originalabnehmer - taugen die was?
Holger
Inventar
#11 erstellt: 16. Apr 2013, 20:38
Generell wurden die Revoxe gerne mit AKG- oder Ortofon-Systemen verkauft.

Die Revox-gelabelten Systeme waren m. W. auch von AKG gefertigt.
Also durchaus gut, heute aber wegen des fortgeschrittenen Alters eher problematisch, insbes. was die Versorgung mit hochwertigen Ersatznadeln angeht.
Hörbert
Inventar
#12 erstellt: 17. Apr 2013, 11:12
Hallo!

Soltte ein Revox noch mit dem Originalsystem bestückt sein, -was ich zumindestens dann bezweifle wenn er die letzten Jahrzehnte in Gebrauch war-, kann man zumindestens das AKG-P-8 das sehr oft verbaut war leider entsorgen da selbst das Gros der noch erhältlichen NOS-Nadeln wegen den verhärteten Dämpfergummis praktisch unbrauchbar sind.

Aber m.E. sind in der Regel die verbauten Abtastsysteme gebrauchter Plattenspieler ohnehin eher eine nette Zugabe als ernstzunehmende Kandidaten für eine weitere Verwendung, -nur recht selten ist da mal eine echte Preciose verbaut die man unbedingt weiterverwenden soll-, hier bringt es nichts auf das eventuell noch gut verwendungsfähige Mitbringsel zu spekulieren, die Kosten für einen neuen Abtaster der nicht der alleruntersten Schiene entsprechen sollte müssen m.E. wohl oder übel gleich mit eingeplant werden. Alles andere ist Augenwischerei und führt nur zu einer unrealistischen Einschätzung der anfallenden Grundkosten.

Auch wenn vielfach das Gegenteil behauptet wird und die Kosten am Anfang noch gering erscheinen mögen ist das Hobby "Analogschallplatte" respektive die nötige Hardware beileibe keine günstige oder gar billige Angelegenheit, ein gebrauchter TD-320 oder der Revox kommen in einem guten, -sprich generalüberholten-, Zustand mit Händlergarantie -die man sich als Newcomer auf alle Fälle sichern sollte leicht auf 300-500 Euro, ein entsprechendes System mit dem man erstmal seine Freude hat kommt ebenfalls auf 250-350 Euro, -dazu kommt oftmal noch ein externer Entzerrer bei dem man ebenfalls nichz unbedingt zum günstigsten Modell greifen sollte da sich das unversehens recht flott als ungeeignet herausstellen kann und man so zweimal kauft, -hier sind anpassbare sowie skalierbare Geräte wie der Trigon Vanguard eher am Platz-.

MFG Günther
8erberg
Inventar
#13 erstellt: 17. Apr 2013, 11:18
Hallo,

es gibt wohl noch Experten, die AKG-Nadeln retippen und sofort auch die Lagerung erneuern.

Ich empfehle hier Herrn Schürholz ( http://www.schallplattennadeln.de )

Die Generatoren gehen normalerweise nicht kaputt.

Mit "alten" Systemen hab ich unterschiedliche Erfahrungen gemacht. So z.B. ist das Ortofon M20E, welches auch von Revox verbaut wurde noch heute günstig bei Ebay zu bekommen, ebenso die Ersatznadeln des m.E. unterschätzten Systems.
Es muss unbedingt an einen geeigneten Tonarm, der Revox ist fast ideal dafür.

Peter
Kai_Muc
Stammgast
#14 erstellt: 17. Apr 2013, 13:46

Hörbert (Beitrag #9) schrieb:
Der TD-320 ist selbstverständlich ebenso robust aber etwas wartungsintensiver, -hier ist es günstig alle 2-3 Jahre einmal das Tellerlageröl zu wechseln


Also ich habe einen TD 280 seit 1989 im Dauerbetrieb laufen und brauchte in der Zeit zwei neue Riemen und habe einmal das Lageröl gewechselt. Als "wartungsintensiver" würde ich das nicht bezeichnen.

Die Thorense laufen halt einfach und viel dran kaputt gehen kann auch nicht!


[Beitrag von Kai_Muc am 17. Apr 2013, 13:47 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#15 erstellt: 17. Apr 2013, 17:55
Hallo!

@Kai_Muc

Nach ca. 2 Jahren sind die Gummiriemen der Transmissionsriemenläufer für gewöhnlich dermaßen ausgelutscht das ein 1000 Hz Sinus auf einer gut zentrierten Testplatte wackelt wie ein Kuhschwanz. Viele User bemerken das nicht einmal da eine solche Veränderung schleichend vor sich geht und sie sich einfach daran gewöhnt haben. Genauso geht es mit dem allmählich erhöhtem Rumpel durch zu wenig Öl. Wenn man die Geräte wirklich auf dem Punkt halten will sollte man sich schon ein wenig mehr mit der Wartung beschäftigen.

Aber jeder wie er will.

MFG Günther
georgy
Inventar
#16 erstellt: 17. Apr 2013, 21:27
Das sind aber keine aufwändigen Arbeiten. Wenn man wie ich das Pech hat den Revox reparieren lassen zu müssen macht auch das Geld für Riemen und Öl beim Thorens nicht viel aus.
Letztlich kann man die Entscheidung emotional treffen da man mit beiden nichts falsch macht.
Marsilio
Inventar
#17 erstellt: 17. Apr 2013, 21:47
Ich überlege mir mittlerweile recht ernsthaft, mir bei Gelegenheit sowohl einen Thorens als auch einen Revox zuzulegen - mir eilt es ja nicht, da kann ich zugreifen wenn mir mal ein passendes Angebot gemach wird. Dann werde ich die Teile mal einige Monate (oder Jahre) vergleichen und das bessere Gerät dann behalten und das "schlechtere" wieder verkaufen. Oder ebenfalls behalten...
Hörbert
Inventar
#18 erstellt: 18. Apr 2013, 07:22
Hallo!

@Marsilio

Klar warum nicht, ein Zweit-Plattenspieler ist kein Fehler, zudem sind beide Geräte stark unterschiedlich aufgebaut und erfordern deutlich andere Systeme um ihr Optimum zu erreichen. Früher oder später wirst du dann wohl feststellen das du einen deutlich bevorzugst.

@georgy

So etwas ist ganz klar eine unangenehme Sache die dir aber auch bei einem TD-320 passieren kann wenn die Motorsteuerung kaputtgeht, -schließlich handelt es sich hier um 30 Jahre alte Geräte.

MFG Günther
Marsilio
Inventar
#19 erstellt: 27. Apr 2013, 13:46
So - jetzt die Auflösung auf meine Frage. Ich habe letzte Woche für umgerechnet 150 Euro einen B795 erstanden. Tonabnehmer (Original-AKG) zwar ziemlich am Ende, aber optisch wirklich schön erhalten. Da ist nichts klebrig und selbst die Haube ist absolut kratzerlos.

Heute brachte ich das Teil zu Revox nach Regensdorf. Hier erhält es nun einen Komplettservice (Check, Ersatz aller Elkos und anderer, im Alter anfällig werdenden technischen Komponenten - wäre wohl nicht zwingend nötig gewesen, aber auf einen absehbaren Defekt warten will ich nun auch nicht) sowie ein neues Ortofon-System. Revox empfielt heute Ortofon-Systeme, diese würden ihrer Erfahrung nach sehr gut mit den leichten Schlitten harmonieren. 440.- CHF (rund 340 Euro) kostet die ganze Aktion und wird damit also sicher kein Schnäppchen. Dafür dürfte das schöne Teil für die nächsten 20 Jahre fit sein - billiger als was gleichwertiges Neues ist es sowieso.
Hörbert
Inventar
#20 erstellt: 27. Apr 2013, 14:55
Hallo!

Ein größeres OM-System oder ein größeres VM-System (beide von Ortofon) wäre auch mein Tipp für einen Revox B795/B791 gewesen, wobei ich wahrscheinlich direkt zu einem VM-blue oder sogar -silver geraten hätte.

MFG Günther
Marsilio
Inventar
#21 erstellt: 27. Apr 2013, 17:32
Ist glaub's ein VM-Red das ich jetzt erhalte. VM-Blue habe ich noch überlegt - hätte rund 250 CHF mehr gekostet. Habe mich dann aber dafür entschieden, dieses Geld lieber in den Service des Plattenspielers zu stecken. Vielleicht packt es mich dann ja so, dass ich mir in einigen Jahren das VM-Silver leiste - das ist ja das Tolle an den Revox, die sind nie veraltet sondern bleiben einfach klasse!
Marsilio
Inventar
#22 erstellt: 28. Apr 2013, 11:12

Hörbert (Beitrag #20) schrieb:
Hallo!

Ein größeres OM-System oder ein größeres VM-System (beide von Ortofon) wäre auch mein Tipp für einen Revox B795/B791 gewesen, wobei ich wahrscheinlich direkt zu einem VM-blue oder sogar -silver geraten hätte.

MFG Günther


Hm, nach einmal schlafen bin ich doch unsicher geworden - soll ich statt dem VM-red doch gleich aufs VM-blue gehen? Am Montag früh könnte ich ja bei Revox-Service anrufen und die Aenderung noch durchgeben...
raindancer
Inventar
#23 erstellt: 28. Apr 2013, 11:44
Geh gleich aufs silver. Bei so einem Gerät wär ich nicht geizig.

aloa raindancer
Hörbert
Inventar
#24 erstellt: 28. Apr 2013, 12:06
Hallo!

Zumindestens das -blue lohnt sich auf jeden Fall, hier ist eher klotzen als kleckern angesagt und du wirst spätestens bei den ersten Problemplatten dankbar dafür sein dich für ein besseres System entschieden zu haben.

Ich würde ja an deiner Stelle gleich zu einem -silver greifen, zum einen ist dann ganz klar das es sich hier um einen Endpunkt handelt und du dir keine weiteren Gedanken um eine Erweiterung oder Verbesserung des Plattenspielers machen mußt und zum anderen kannst du dann -ausgehend von einer sehr guten Quelle-, dich auf die Schallplatten selbst konzentrieren.

M.E. gibt es keinen Grund dich nach und nach mit immer besseren Nadeln nach oben zu arbeiten und dabei fortwährend Geld hinzulegen, einmal richtig ist besser als dreimal halbherzig.

MFG Günther
Marsilio
Inventar
#25 erstellt: 28. Apr 2013, 14:17
Vielen Dank für Eure Tipps - was wären das in etwa für Preisunterschiede? Wieviel mehr als das red würden das blue bzw. das silver ungefähr kosten?
georgy
Inventar
#26 erstellt: 28. Apr 2013, 14:31
Marsilio
Inventar
#27 erstellt: 28. Apr 2013, 23:24
Nee, Hirn temporär ausgeschaltet, Musik war gerade zu geil...

Danke nochmals für die Tipps.
Marsilio
Inventar
#28 erstellt: 30. Apr 2013, 14:27
So, nochmals mit Revox telefoniert und meine "Anlage-Koordinaten" (NAD-Rowen-Verstärker, Wave-Control-Boxen) durchgegeben und mich letztendlich für das Ortofon-System 2M bronze entschieden.

Der Revox-Techniker empfahl mir 2M blue oder 2M bronze, von 2M black riet er mir für mein Set-Up ab.


[Beitrag von Marsilio am 30. Apr 2013, 14:29 bearbeitet]
raindancer
Inventar
#29 erstellt: 30. Apr 2013, 18:48
Bravo!

aloa raindancer
Marsilio
Inventar
#30 erstellt: 10. Jun 2013, 21:29
So - ich melde mich mal wieder mit einem kleinen Erfahrungsbericht in der Absicht, dass vielleicht andere Forumianer von meinen Erkenntnissen profitieren können. Vor zwei Wochen konnte ich den frisch revidierten B795 beim Revox-Service in Regensdorf abholen. Versehentlich montierten die Techniker "nur" das Ortofon-2M Blue- und nicht wie von mir bestellt das 2M Bronze-System. War wohl die Macht der Gewohnheit - und weil man bei Revox das Blue sowieso als das am besten passende System für den B795 betrachtet.

Ich bestand dann nicht auf den Wechsel auf Bronze, weil ich es eh kaum erwarten konnte, den Plattenspieler ausprobieren zu können. So hab' ich halt etwas Geld gespart.

Und punkto Sound: Puh, auch so ist diese Kombination der Oberhammer!images/smilies/insane.gif Kein Vergleich zum alten AKG-System. Wahrscheinlich ist es ja nur Einbildung, aber ich finde, über den Rowen-NAD-Amp und die WaveControl-Boxen trocknet der Revox meinen CD-Player sowas von ab! Das Ortofon-Blue-System passt wirklich sehr gut zum B795. Auch schlechtere und gewellte Platten (hatte ich mit dem Tangential-Tonarm so kleine Bedenken) werden völlig problemlos abgespielt.

Beim Abholen plauderte ich noch kurz mit dem Revox-Techniker: Auf meine Bemerkung, dass es doch schade sei, dass es keine neuen Revox-Plattenspieler mehr gebe, meinte er nur, dass solche in der damaligen Qualität heute in Europa zu einem bezahlbaren Preis nicht mehr herstellbar wären - man müsste auf Fernost als Produktionsstandort ausweichen. Glücklicherweise würde es aber noch sehr viele alte, unrevidierte Revox-Plattenspieler geben: "Und die kann man ja alle problemlos wieder herrichten."

Ach ja - und bei Revox ist man wirklich sehr von den Geräten überzeugt: Ich bekam ein halbes Jahr Garantie auf mein 30-jähriges Teil!


[Beitrag von Marsilio am 10. Jun 2013, 22:24 bearbeitet]
Killwalz
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 16. Aug 2013, 01:22
Ist bzwar schon ne Weile her, aber manchmal holt sich ja noch jemand Rat durchs lesen.
Ich bin weder von Revox noch Thorens über zeugt. Hatte beide, Revox in 2 Versionen und den Thorens 226 mit Thorenz Arm.
Erst wenn man wechselt erkennt man die Schwächen. Die Revoxe klangen nie so, dass ich zufrieden war. Damals wußte ich nicht was mich störte, inzwischen meine ich zu wissen warum. Die Revoxe spielen nicht stressfrei, ruhig und gelassen. Irgentwas nervt. Ich glaube, dass das an den Stummeltonarm liegt. Sobald eine Platte nicht 100% eben oder nur ein ganz klein wenig falsch zentriert ist, tanzt der Tonarm ziemlich wild herum. Dabei ändern sich die Winkel der Nadel, vertikal und horizontal ständig. Richtig tangential funktioniren die Dinger auch nicht. der Arm läuft zwar tangential, aber auch dabei ändert sich der tangentiale Winkel laufend. Der tonarm wird von der Plattenrille ja zur Mitte gezogen, dabei ändert sich der Winkel des Tonarms. Hat der eine bestimmte Schwelle überschritten, wird er von einem Seilzug nachgeführt. Etwas mehr als eigentlich notwendig. Dadurch ändert sich der Winkel sofort in die andere Richtung. Das alles ist mit bloßem Auge deutlich sichtbar. Dazu macht der Tonarm bei Rücklauf auch noch richtig Lärm.

Thorenz hat ja zwei Plattenteller, einen innen und einen aussen. Legt man den Aussenteller so wie es sein soll auf den Innenteller, mit übereinstimmender "Filzstift" Markierung (wer schwört dass das noch die originale Markierung ist?), stellt man fest, dass der nicht passgenau aufliegt. Es ist ein deutlich spür und sichtbares Spiel zwischen innen und aussen, damit kriegt man, ohne auf Bastelleien zurück zu greifen, niemals einen richtig ausgewuchten Plattenteller hin, sei es mit oder ohne Markierung. Diese Probleme waren bekannt und wurden damals in den einschlägigen Publikationen durchgekaut. Es gab eine Liste mit gut gemeinten Tricks um das abzustellen. Qualität ist das in meinen Augen nicht, nur schwer waren die Teie und deher rührte der solide Eindruck. Das waren die Bulldiógs (= Traktoren: Lanz) unter den Plattenspielern. Ein Unterschied wie zwischen einem russischen T34 und dem westdeutschen Leopart (Panzer).

In der letzten Zeit habe ich mich wieder mit Vinyl-Drehern beschäftigt und bin auf einen, von mir immer als Massenprodukt geschmähten Dual gestoßen. Hab makl CS 704 und 721 ausprobiert. Was soll ich sagen, die technischen Daten sind über jeden Zweifel erhaben. Die Meisten laufen nach 35 - 40 Jahren noch wie am ersten Tag. Mondpreise gibt es kaum. Solide und wertig durch und durch, und klingen tun die Dinger: einfach traumhaft. Suverän durch und durch. Ich könnte mich in den Ar... beissen warum ich damals auf so supersimple, masslos überteuerte Geräte rein gefallen bin. In den Dual steckt viel mehr Hirnschmals und handwerkliches Können als in dem ganzen, unausgereiftem aber eindrucksvollem Revox Gedöns und den extrem schlichten Thorenz.
Die Optik steht dabei auf nem anderen Blatt. Wer aber Klang und Bedienungskomfort will, der ist bei Dual sehr, sehr gut aufgehoben. Vom Komfort sind nur die Revox-Player mit Fernbedienung besser. Aber leider können die die Platte auch nicht umdrehen (da gabs früher auber auch, sogar sehr preiswerte, Plattenspieler die Schallplatten von beiden Seiten spielten (auch automatisch) und sogar die Lücken zwischen den Titeln erkannten /Sharp). Mein pers. Fazit: blos kein Revox und Thorens nur im Notfall. Die Geräte von Dual kriegt man zur Zeit sehr preiswert und auf Wunsch mit allen Schikanen, klanglich sind die Geräte über jeden Zweifeln erhaben.
Quo
Inventar
#32 erstellt: 16. Aug 2013, 03:33
Hhhmm ... und der Direktantrieb hat so gar keine Nachteile.

Ich meine dieses nicht böse, sondern durchaus ernstgemeint.

VG
Holger
Inventar
#33 erstellt: 16. Aug 2013, 06:24

Killwalz (Beitrag #31) schrieb:
Mein pers. Fazit: blos kein Revox und Thorens nur im Notfall.


Ist ja gut, du bist halt was ganz Besonderes...

Quo
Inventar
#34 erstellt: 16. Aug 2013, 09:41
Tja Holger,
Liebe macht bekanntlich blind ... wie man es mal wieder an deiner Aussage ablesen kann.
Hörbert
Inventar
#35 erstellt: 16. Aug 2013, 10:16
Hallo!

@Quo

Ich jedenfalls kenne sowohl die TD-320 Serien wie auch die Revox-Modelle Revox B795 und B791 recht gut, das sind eigentlich alles recht ordentliche Plattenspieler und ein Verhalten wie hier beschrieben:


....Die Revoxe spielen nicht stressfrei, ruhig und gelassen. Irgentwas nervt. Ich glaube, dass das an den Stummeltonarm liegt. Sobald eine Platte nicht 100% eben oder nur ein ganz klein wenig falsch zentriert ist, tanzt der Tonarm ziemlich wild herum. Dabei ändern sich die Winkel der Nadel, vertikal und horizontal ständig. Richtig tangential funktioniren die Dinger auch nicht. der Arm läuft zwar tangential, aber auch dabei ändert sich der tangentiale Winkel laufend. Der tonarm wird von der Plattenrille ja zur Mitte gezogen, dabei ändert sich der Winkel des Tonarms. Hat der eine bestimmte Schwelle überschritten, wird er von einem Seilzug nachgeführt. Etwas mehr als eigentlich notwendig. Dadurch ändert sich der Winkel sofort in die andere Richtung. Das alles ist mit bloßem Auge deutlich sichtbar. Dazu macht der Tonarm bei Rücklauf auch noch richtig Lärm....


kenne ich nur von schlecht gewarteten dejustierten Geräten die dringend einer fachkundigen Überholung bedürfen, -nicht aber von Geräten die korrekt eingestellt sind und bei denen der Nachführungssensor nicht dejustiert ist. Hier fehlt nur noch die Klage daß der Tonarm des Revox sich einfach mitten im Stück gegen Ende der Schallplatte ohne ersichtlichen Grund liftet und zurückfährt dann hätten wir eine typische Fehlerbeschreibung eines dejustierten Gerätes.

Ahnlich die Klage von Killwalz bezüglich des schlecht ausgewogenen Plattentellers beim TD-320, natürlich gibt es eine ganze Reihe von Geräten (der unterschiedlichten Firmen, -nicht nur von Thorens) bei denen nach all der Zeit der Alu-Zink Druckgußteller verzogen ist, das ist bei so alten Geräten kein Thema da eine leicchte Unwucht bei den normalen Geschwindigkeiten allenfalls ein optisches Problem darstellt aber keine Gleichlaufprobleme zur Folge hat, treten dennoch welche auf liegt es ganz sicher nicht daran sondern diese Unwucht ist dann nichts weiter als ein Symptom dafür daß hier vieles im Argen liegt.

Niemand muß ein Thorens- oder Revoxplattenspieler gefallen aber ich kann auch nicht von teildefekten nicht restaurierten Geräten ausgehen wenn ich eine Beurteilung treffen will.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 16. Aug 2013, 10:17 bearbeitet]
Holger
Inventar
#36 erstellt: 16. Aug 2013, 10:57

Quo (Beitrag #34) schrieb:
Tja Holger,
Liebe macht bekanntlich blind ... wie man es mal wieder an deiner Aussage ablesen kann. :L


Wenn's denn wirklich so schlimm wäre, dann würde man doch mehr über diese sogenannten Missstände lesen, erst recht heutzutage in all den Fachforen wäre doch ständig irgendwas.
Ist es aber nicht - also kommt mir dieser Sermon deutlich übertrieben vor.
Hat also nicht unbedingt was mit "Liebe macht blind" zu tun...
Quo
Inventar
#37 erstellt: 16. Aug 2013, 12:55
Übertreibung macht anschaulich.

Mit plug&play hat man es hier weder bei dem Einen noch beim Anderen zu tun.
Wenn er sein Glück bei Dual gefunden hat, ist doch schön.

Für mich wirkt es auch immer unglaubhaft, wenn jemand nur eine Sache / Firma als das Non-Plus-Ultra hinstellt.

Ich betreibe das Ganze als Hobby und ich kann vielen Dingen etwas schönes abgewinnen.
Aber es gibt auch Dinge die mir nicht gefallen und auch nicht ins Haus kommen.
Ich weiß nicht wieso man sich dafür immer rechtfertigen muss.
Sicher sollte man nicht alles über einen Kamm scheren.
Aber wenn man mal negative Erfahrungen gesammelt hat, muß man nicht den gleichen "Fehler" nochmal machen.
Auch wenn es dann vielleicht kein Missgriff gewesen wäre und auf die Gefahr hin, dafür von anderen mitleidig belächelt zu werden.

Schönes WE

Edit: Achso ich würde den Revox nehmen. NIcht weil er besser ist, sondern weil ich ihn "hübscher" finde.


[Beitrag von Quo am 16. Aug 2013, 12:57 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#38 erstellt: 16. Aug 2013, 14:50

Killwalz (Beitrag #31) schrieb:
Die Revoxe klangen nie so, dass ich zufrieden war. Damals wußte ich nicht was mich störte, inzwischen meine ich zu wissen warum. Die Revoxe spielen nicht stressfrei, ruhig und gelassen. Irgentwas nervt. Ich glaube, dass das an den Stummeltonarm liegt. Sobald eine Platte nicht 100% eben oder nur ein ganz klein wenig falsch zentriert ist, tanzt der Tonarm ziemlich wild herum. Dabei ändern sich die Winkel der Nadel, vertikal und horizontal ständig. Richtig tangential funktioniren die Dinger auch nicht. der Arm läuft zwar tangential, aber auch dabei ändert sich der tangentiale Winkel laufend. Der tonarm wird von der Plattenrille ja zur Mitte gezogen, dabei ändert sich der Winkel des Tonarms. Hat der eine bestimmte Schwelle überschritten, wird er von einem Seilzug nachgeführt. Etwas mehr als eigentlich notwendig. Dadurch ändert sich der Winkel sofort in die andere Richtung. Das alles ist mit bloßem Auge deutlich sichtbar. .


Eigenartiges Problem - ich kann Dir und allen anderen interessierten Lesern aber versichern, dass zumindest bei MEINEM B795 das alles NICHT zutrifft. Im Gegenteil: Mein B795 kommt auch mit welligen Platten (von denen habe ich leider noch recht viele) gut klar - deutlich besser als mein anderer Plattenspieler. Ich muss an dieser Stelle aber auch nochmals betonen, dass mein Exemplar im Frühjahr vom Revox-Service für einige hundert Franken totalüberholt und mit einem neuen System versehen wurde.

Ich behaupte daher mal: Ist ein Revox richtig eingestellt (was zugegebenermassen etwas frickelig ist, ich brachte es selber auch nicht hin), dann ist das ein ausgezeichneter Plattenspieler, der auch mit schlechteren Platten ausgezeichnet funktioniert.


[Beitrag von Marsilio am 16. Aug 2013, 14:51 bearbeitet]
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