Opas Plattenspieler - wieder fit machen? (Grundig PS Prisma)

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*Struppi*
Neuling
#1 erstellt: 20. Sep 2014, 14:09
Hallo,

nach dem Tod meines Großvaters habe ich seinen alten Plattenspieler vor der vernichtungswütigen Verwandschaft retten können. Es ist kein sonderlich wertvolles oder hochklassiges Gerät, allerdings verbinde ich mit ihm viele schöne Kindheitserinnerungen und ich möchte ihn gerne nutzen. Obwohl ich hier schon einiges gelesen und recherchiert habe, habe ich dennoch einige (Anfänger)-Fragen.

Es handelt sich um ein "Grundig PS Prisma". Auf dem Tonabnehmer steht "P23" drauf, sonst nichts.
Folgende Probleme stellen sich mir momentan:

- Welche Nadel kann ich für dieses Gerät verwenden? Ich bin ziemlich frisch im Thema und bin etwas erschlagen von all den Infos. Gibt es eine konkrete Empfehlung? Ich nutze den Plattenspieler ausschließlich zum Musik hören. Es kommt mir also auf eine tolle Klangqualität an, die das nostalgische Platten-Feeling transportiert. Ich bin mir etwas unsicher, ob die jetzige Nadel noch brauchbar ist.

- Ich habe ein permanentes, ganz leichtes Knistern in den Speakern, allerdings ausschließlich während der Songs. Auf den Leer-Rillen zwischen den Songs ist es still, ebenso wenn die Platte noch nicht läuft. Ist das normal?

- Wie muss ich den Spieler am Preamp erden? Ich konnte dafür bisher keinen Anschluss ausmachen, habe jedoch die kleine Schraube an der Unterseite im Verdacht (siehe Bilder).

- Während der Wiedergabe scheint die Nadel Stellen im Millisekundenbereich einfach zu überspringen. Wenn ich konzentriert zuhöre, bemerke ich leichte "Stolperer". In der Theorie würde ich nun gerne den Anpressdruck etwas erhöhen, allerdings finde ich keine Einstellungsmöglichkeiten am Gerät?

http://www11.pic-upload.de/20.09.14/xluiimokvsk.jpg
http://www11.pic-upload.de/20.09.14/ppnowu9xhdwz.jpg
http://www11.pic-upload.de/20.09.14/5x8eujjukeg2.jpg
http://www11.pic-upload.de/20.09.14/t7933nicwwwi.jpg
http://www11.pic-upload.de/20.09.14/bu2b47ttuzra.jpg
http://www11.pic-upload.de/20.09.14/7aa5ron4gkx.jpg

Ich bin für jede Hilfe dankbar!

Liebe Grüße,
Struppi


[Beitrag von *Struppi* am 20. Sep 2014, 14:44 bearbeitet]
akem
Inventar
#2 erstellt: 20. Sep 2014, 15:04
Dieser Dreher ist ein OEM-Produkt von Technics. Der Tonabnehmer ist das ECP23. Da passt eine Vielzahl von Nadeln drauf, vom P23 bis zum P33. Worin sich die Systeme genau unterscheiden weiß ich nicht - in der Nadel jedenfalls nicht. Die Einschübe haben zwar zumindest zum Teil unterschiedliche Farben, sind aber zu 100% kompatibel.
Ersatznadeln gibt es von rund 10€ bis rauf zu 150 oder sowas. Original-Technics Nadeln sind heute extrem rar und werden wenn dann überteuert angeboten. In USA gibt es Nadeln von Jico. Die teuerste und wohl auch beste ist die hier:
http://www.lpgear.com/product/ePAS023ESSAS.html
Hier als Shibata: http://www.turntable...-718-DSH_p_3717.html Hab ich selber und die klingt schon sehr, sehr gut, obwohl es nur ein gebondeter Diamant ist.
Hyperelliptisch: http://www.turntable...DHE-copy_p_3817.html
Billig-Nachbauten kriegst Du auch in D wie Sand am Meer, aber erwarte Dir davon keine "tolle Klangqualität an, die das nostalgische Platten-Feeling transportiert".
Wenn Deine jetzige Nadel beim Abspielen knistert ist sie hinüber. Die Auflagekraft kann und muß man übrigens nicht verstellen. Das ist ein Tonabnehmer, der dem T4P-Stecksystem folgt. Das ist genormt, sowohl hinsichtlich Geometrie als auch hinsichtlich Auflagekraft. Plug and Play Mit der neuen Nadel sollte auch das "Stolpern" passe sein.

Zur Erdung: wenn kein Erdungsanschluß vorgesehen ist, muß man den Dreher auch nicht erden. Das wird dann über die Cinch-Masse mit erledigt, was aber nicht immer frei von Komplikationen ist. Lad Dir mal irgendwo die Bedienungsanleitung zu dem Gerät runter. Wenn google sonst nichts hergibt versuch's mal bei vinyl-engine.com. Erfordert aber eine kostenlose (und Spam-freie) Registrierung. In der Anleitung steht sowas drin Ansonsten: halte mal nach einer Buchse Ausschau, die aussieht, als müsse man dort einen kleinen Bananenstecker reinstecken. Technics hat nämlich gerne statt echter Klemmen solche Steckanschlüsse verwendet. War denn bei Deinem Opa da noch ein dünnes schwarzes Kabel? Unter dem Typenschild ist so ein viereckiger Ausbruch im Gehäuse, das könnte der Masseanschluß vielleicht sein. Wenn das Original nicht mehr da ist, mußt Du das hier kaufen: http://www.ebay.de/i...U-BD-3-/110935595861 (aber nur, wenn es auch eine Buchse dazu gibt).

Gruß
Andreas
zastafari
Stammgast
#3 erstellt: 20. Sep 2014, 15:08
Such mal nach Technics EPS 23 ED, das wäre die höherwertige elliptischeVariante, die als Original schon recht ordentlich spielt, allein man bekommt sie kaum noch. Ansonsten ne ell. Nachbaunadel von cleorec oder so...

Das es knistert und springt wird wohl an verschmutzten Platten liegen. Hier mußt du dich mal übers Reinigen einlesen. Fürs Erste reicht auch Fensterreiniger und Microfasertuch...
*Struppi*
Neuling
#4 erstellt: 20. Sep 2014, 15:44
Hallo,

vielen Dank für die schnellen Antworten, bin völlig begeistert

Leider kann ich zu diesem speziellen Modell wirklich kaum etwas finden. Auch auf vinylengine.com ist das Teil nicht gelistet. Ein Service Manual habe ich bisher einige Stunden gesucht, leider erfolglos. Ob dieser Ausschnitt also ein Masseanschluss ist, ist eine gute Frage, beschriftet ist er definitiv nicht. Ich werde morgen mal mit einer Taschenlampe reinleuchten, vielleicht sehe ich ja was. Allerdings habe ich absolut kein Brummen, was ja schon mal für eine funktionierende Erdung spricht.

Zum Knistern: Es tritt definitiv bei allen Platten und durchgängig auf. Bei nagelneuen, gerade gekauften und bei alten, die auf dem Spieler meines Vaters perfekt laufen. Reinigen kann ich daher wirklich ausschließen.

Die Preise für die Nadeln sind natürlich wirklich happig. Macht es überhaupt Sinn, ein eher billiges System mit solch einer Nadel auszustatten? Bis 50 - 60 Euronen hätte ich erst mal nicht gezuckt, aber 100 sind als Student für so ein Nebenprojekt natürlich etwas worüber man nachdenkt.

Akem: Meinst du wirklich ECP23 oder EPS 23?
Zu EPC finde ich gar nichts.


[Beitrag von *Struppi* am 20. Sep 2014, 16:04 bearbeitet]
akem
Inventar
#5 erstellt: 20. Sep 2014, 16:28
Die Bezeichnung sind oft unterschiedlich. Der eine schreibt EPS, der andere EPC, der dritte einfach nur P. Manchmal finden sich in den Kompatibilitätslisten auch alle drei Bezeichnungen Keine Sorge, es ist schon das System.
Die Generatoren der MM-Systeme sind im Regelfall alle sehr billig. Wenn nicht ein schickes Edelholzgehäuse drumrum gebaut worden ist oder so. Der Generator des Audio Technika AT95 wird zum Beispiel gerne als Basis von anderen "Herstellern" benutzt wie Clearaudio oder Goldenote. Und schau Dir mal die Preise der Clearaudios an... Entscheidend für den Preis wie auch für den Klang ist die Nadel und nur die! Kaufst Du eine schlechte Nadel wird auch der Tonabnehmer und damit der ganze Plattenspieler schlecht klingen, ist leider so.

Wenn es nicht brummt dann scheint wirklich eine Erdung über das Cinchkabel vorzuliegen. Ohne Erdung brummen die meisten Dreher doch ziemlich vernehmlich.

Gruß
Andreas
volvo740tius
Inventar
#6 erstellt: 20. Sep 2014, 17:15
Hallo,

Im Normalfall steht das C für Cartridge und S für Stylus. EPC steht also für den Tonabnehmer und EPS für die Austauschnadel. Das wird aber gern durcheinander gebracht, wie schon von Andreas erwähnt.

Gruß Thomas

Nachtrag: Der Prisma lief 1989 noch unter der Bezeichnung PS Etude, muss dann wohl '90 rum umbenannt worden sein. Klick Vielleicht findest Du unter der alten Bezeichnung etwas.


[Beitrag von volvo740tius am 20. Sep 2014, 17:29 bearbeitet]
Tauern
Inventar
#7 erstellt: 20. Sep 2014, 18:12
Hallo,

der Grundig PS Prisma ist offensichtlich baugleich mit dem Technics SL J110R. Beides jeweils sehr preiswerte Geräte. Ich würde keine zu teure Nadel montieren, aber erhaltenswürdig ist er allemal.

Nähere Infos finden sich unter wegavision pytalhost - einfach mal googlen.

Viel Spaß damit!

Tauern
Tauern
Inventar
#8 erstellt: 20. Sep 2014, 18:20
PS: Nadeln gibts bei williamthakker unter ebay für unter 30 EUR.

Grüße

Tauern
Tywin
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 20. Sep 2014, 18:49
Hallo,

es sollte klar sein, dass die billigen runden und eiförmigen Nadeln keinen "Hörgenuss" ermöglichen. Will man einen guten Klang der zumindest eine gewisse Nähe zur CD-Qualität hat, ist neu unter 100 Euro nicht viel zu machen.

VG Tywin


[Beitrag von Tywin am 20. Sep 2014, 18:49 bearbeitet]
Tauern
Inventar
#10 erstellt: 20. Sep 2014, 18:53
Eine derartig teure Nadel für diesen PS ist kompletter Unsinn.

Grüße

Tauern
Tywin
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 20. Sep 2014, 18:55
Ich würde für diesen Dreher auch keine teure Nadel oder ein teures System kaufen. Es sollte nur klar sein, dass man mit den billigen Nadeln keinen guten Klang bekommt. Man kann damit halt eine Platte abspielen.


[Beitrag von Tywin am 20. Sep 2014, 18:58 bearbeitet]
Tauern
Inventar
#12 erstellt: 20. Sep 2014, 19:02
@Tywin,

um mehr geht es bei diesem PS auch nicht.

Übrigens: Abspielgeräte in CD-Qualität gibt es neu von Onkyo, Denon und Yamaha für bis zu 199 EUR. Es sind CD-Player

Der Versuch, Plattenspieler 100%ig auf CD-Qualität zu trimmen, geht erfahrungsgemäß sehr ins Geld. Das soll es hier ja gerade nicht

Grüße

Tauern
*Struppi*
Neuling
#13 erstellt: 20. Sep 2014, 20:17
Heyho,

zunächst noch einmal vielen Dank für alle Antworten, ihr helft mir hier wirklich weiter.

Ich erwarte von dem Prisma keine Höchstleistungen, allerdings könnte er doch der Einstieg in ein ziemlich spannendes Hobby sein und ich möchte, dass er annehmbare Ergebnisse liefert.
So nebenbei: Ich möchte keinen Plattenspieler der wie eine CD klingt, denn eine Platte zu hören war für mich schon immer etwas anderes, als eine CD zu hören. Ein Plattenspieler darf für mich ruhig einen eigenen Klangcharakter mitbringen, denn eine CD Sammlung habe ich schon.
Es ist schwer zu beschreiben, aber ich habe Platten schon immer als etwas charakter-reicher empfunden, etwas wärmer und dynamischer.

Ich denke also eine Nadel für 100 Euro ist eine Hausnummer zu hoch gegriffen, es muss aber auch nicht die für 7 Euro aus dem Media Markt sein.
Gibt es denn bei Nadeln nichts zwischen Bentley und Fiat Panda? Ein Golf wäre doch ganz nett
Also falls es noch Empfehlungen zur Nadel gibt, immer gerne her damit.

Ein anderes Thema wäre noch der Phono-Preamp. Momentan hängt hier ein recht billiges Teil in der Signalkette (hat mal jemand aus dem Saturn mit angeschleppt und es lag noch in Papas Schublade). Ich denke mal hier lohnt es auf jeden Fall noch aufzurüsten oder?

PS.: Der Riemen ist zwar noch recht elastisch, aber sollte man die nicht auch alle 10 Jahre mal auswechseln?


[Beitrag von *Struppi* am 20. Sep 2014, 20:21 bearbeitet]
Tywin
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 20. Sep 2014, 20:26

ch denke also eine Nadel für 100 Euro ist eine Hausnummer zu hoch gegriffen, es muss aber auch nicht die für 7 Euro aus dem Media Markt sein.
Gibt es denn bei Nadeln nichts zwischen Bentley und Fiat Panda? Ein Golf wäre doch ganz nett


Die Klangqualität eines Plattenspielers wird fast vollständig durch den - zum Tonarm passenden - Tonabnehmer mit der verbauten Nadel und insbesondere deren mehr oder weniger teuren/aufwändigen Schliff bestimmt, wenn das Laufwerk Grundvoraussetzungen erfüllt und der Plattenspieler als Ganzes gut auf- und eingestellt ist.

Eine gute neue elliptische Nadel mit einem Verrundungsradius von etwa 2x7 kostet aber in Deutschland zumeist schon ab etwa 60 Euro. Das ist dann der Polo/Golf (darüber könnte man streiten) unter den Nadeln.

Darüber fangen dann die sehr guten hyperelliptschen Schliffe an, die zumeist nur bei teuren und sehr teuren Tonabnehmern zu finden sind oder z.B. bei der Firma Jico (Japan) auch zum Aufrüsten vorhandener Systeme erhältlich sind.


[Beitrag von Tywin am 20. Sep 2014, 21:04 bearbeitet]
zastafari
Stammgast
#15 erstellt: 20. Sep 2014, 20:43
Ich denke, du wärst mit nem elliptischen Nachbau von Thakker/cleorec (20-30€) bestens bedient.

Am Preamp würd ich deswegen auch erstmal gar nichts machen.

Und den Riemen kannst du auch behalten, solange der Dreher konstant und leierfrei läuft.

Neue Nadel und Plattenreinigung wird wohl erstmal den höchsten Qualitätssprung bewirken...
Tauern
Inventar
#16 erstellt: 20. Sep 2014, 20:50
Hallo,

mein Tipp: kaufe eine günstige Nadel eines soliden Anbieters im Web. Hab ja schon was genannt, aber es gibt durchaus Alternativen.

Wenn du wirklich, tiefer in das Thema eintauchen willst, wirst du dir ohnehin ein anderes Gerät zulegen.

Dann geht´s um die echten Glaubensfragen: alt oder neu, welcher Antrieb, welcher Tonabnehmer

Wenn du einfach nur gut Musik hören willst, kaufst du dir einen brauchbaren CD-Player. Wenn du erstmal angefixt bist, naja dann...

Schau dich einfach in diesem Unterforum um...

Grüße

Tauern
*Struppi*
Neuling
#17 erstellt: 21. Sep 2014, 12:26
Heyho,
ich habe jetzt mal etwas gesucht und bin dabei auf ein paar Nadeln gestoßen, allerdings bin ich mir nicht bei allen sicher, ob sie auf das P23 passen?

Diese Thakker wurde hier im Forum in einem anderen Thread für einen Grundig Etude empfohlen, allerdings bin ich mir unsicher ob sie passt.

Cleorec, sieht absolut baugleich aus mit der jetzigen, kaputten Nadel, allerdings steht auch hier der P23 nicht in der Kompatibilitätsliste.

Cleorec Nummer 2, ausdrücklich für den P23, scheint aber selbst für eine billig Nadel ziemlich billig zu sein.

Habt ihr einen Favoriten?
Mein preisliches Maximum wären 50 bis 60 Euro.

Hätte nicht gedacht, dass der Markt hier dermaßen unübersichtlich ist.
zastafari
Stammgast
#18 erstellt: 21. Sep 2014, 12:33
Die Thakker ist gar nicht mal schlecht, hatte die auch mal an nem Technics, weitaus besser als die groben sphärisch Nadeln.

Hier ist sie nochmal...
*Struppi*
Neuling
#19 erstellt: 21. Sep 2014, 13:28
Das ist die selbe? Von Thakker steht da nämlich gar nichts

Ich denke ich werde sie einfach mal bestellen und schauen wie sie klingt


[Beitrag von *Struppi* am 21. Sep 2014, 13:29 bearbeitet]
Tauern
Inventar
#20 erstellt: 21. Sep 2014, 13:57
Hallo Struppi,

die von Thakker für 24 EUR ist vollkommen o.k. Mehr lohnt sich für den Grundig nicht. Ich bin mir sicher, dass du mit einem guten Klang rechnen kannst.

Viel Erfolg

Tauern
zastafari
Stammgast
#21 erstellt: 21. Sep 2014, 14:09
Geh mal davon aus, daß dies dieselben sind. Thakker kauft ja auch nur zu und soviele Anbieter gibt es hier nun nicht...
*Struppi*
Neuling
#22 erstellt: 21. Sep 2014, 19:15
Gerade bestellt, freue mich wie ein Keks

Noch etwas anderes: Mir ist gerade aufgefallen, dass der Plattenteller nicht hundertprozentig gerade läuft.
Sprich, wenn ich direkt von vorne den laufenden Teller anpeile, dann sehe ich wie er sich leicht hoch und runter bewegt (eine Differenz von vielleicht 3mm). Ist das schlimm oder normal?
zastafari
Stammgast
#23 erstellt: 21. Sep 2014, 20:14
Das macht zwar nix aus, iet dennoch auch für den einfachen Spieler zuviel. Wahrscheinlich liegt er nicht richtig auf, also etwas in die richtige Richtung drücken oder mal abnehmen und sauber aufsetzen...
An_na
Schaut ab und zu mal vorbei
#24 erstellt: 26. Feb 2015, 11:54
Hey Struppi,

Habe gerade mit Interesse die Beiträge in diesem Forum zu deinem Prisma PS gelesen.

Die Sache ist nämlich die: ich hab vor wenigen Wochen von meinem Vater seinen alten Plattenspieler (plus ein paar uralt-DDR-Platten) bekommen, da er ihn nicht mehr benötigt (meine Eltern hören nur noch CDs).

Bei dem Modell handelt es sich, genau wie bei dir, um den Grundig PS Prisma! Mein Vater hatte ihn irgendwann nach der Wende (91/92) erworben. Er wurde zwischenzeitlich auch schon mal in Reperatur gegeben.

Mein Problem ist deinem sehr ähnlich: die Nadel. Mein Vater hat sie das letzte mal so 2002/2003 ausgetauscht. Seit dem wurde der Plattenspieler zwar kaum genutzt (so wurden ca.10-20 Platten pro Jahr abgespielt, meistens in der Weihnachtszeit), allerdings würde ich die Nadel dennoch gern austauschen, da nach 12 Jahren was Neues nicht schaden kann und ich auch keine Lust hab, ein Beschädigung des Vinyls oder ähnliches zu riskieren (hab mir inzwischen auch ein paar eigene, neue Platten angeschafft und würde die gern mal hören).

Du hattest dir ja eine neue Nadel von Thakker geholt, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich wollte dich fragen, wie das soweit funktioniert hat und ob du zufireden damit bist. Außerdem wollte ich dich bitten, ob du Tipps geben kannst bezüglich des Nadelaustausches (wie das genau von statten geht). Hat das bei dir gut geklappt? Mein Vater meinte, es wäre eigentlich ziemlich leicht gewesen, konnte sich aber en detail nicht mehr erinnern, wie das ablief. Man müsse die Nadel samt Plastikgehäuse einfach vorsichtig abziehen und die neue vorsichtig drauf stecken. Bei mir gibts da am Kopf des Tonträger in der Nähe der Nadel auch ne kleine Schraube, vielleicht muss man die vorher lockern/rausdrehen?

Ich würde mich über ein paar kurze Infos freuen.

Jakob.


[Beitrag von An_na am 26. Feb 2015, 18:23 bearbeitet]
akem
Inventar
#25 erstellt: 26. Feb 2015, 13:41
Mach doch mal ein Foto vom Tonabnehmer, so daß man erkennen kann, was das für einer ist.
Generell: das ist ein System mit T4P-Befestigung. Die seitliche Schraube mußt Du nur lösen, wenn Du den gesamten Tonabnehmer tauschen willst. Nur für den Nadeltausch mußt Du die Schraube nicht öffnen. Je nach Tonabnehmermodell kann aber ein Nadeltausch einfacher sein, wenn man vorher den Tonabnehmer ausbaut. Aber um genau das herauszufinden wäre eben ein Foto nicht schlecht...

Zum Thema Nadel: wenn Deine Laufzeitangaben stimmen, hat die Nadel nicht mal 200h runter. Damit hätte sie noch einen großen Teil ihrer Lebensdauer vor sich. Ein vorzeitiger Nadeltausch wäre nur dann nötig, wenn der Gummi verhärtet ist, in dem der Nadelträger aufgehängt ist. Da gab es ein paar Systeme, bei denen das ein echtes Problem ist. Aber selbst bei denen reden wir von größeren Zeiträumen zur Gummiverhärtung. Wenn also die Nadel nicht wirklich beschädigt ist (Nadelträger verbogen oder abgebrochen, Diamant abgebrochen) würde ich sie erstmal dran lassen.

Nachbaunadeln sind oft von minderer Qualität. Wenn es eine Originalnadel gibt, würde ich die in jedem Fall vorziehen. Auch wenn sie deutlich teurer ist (Qualität hat nun mal schon immer Geld gekostet... ). Bei Billig-Nachbauten sind die Nadeln vom ebay-Shop Cleorec empfehlenswert (Preisniveau um die 30€ für elliptische Nadeln). Leider bietet der aber nur für vergleichsweise wenige Systeme Nadeln an. Mußte einfach mal schaun. Vom Thakker hatte ich mal eine Nachbaunadel für ein Shure System, den "Klang" hab ich ganze 10sec ertragen, dann ist das System in der Grabbelkiste gelandet...

Gruß
Andreas
An_na
Schaut ab und zu mal vorbei
#26 erstellt: 27. Feb 2015, 12:00
Hei,

hier ein paar Bilder von dem Plattenspieler und speziell dem Tonabnehmer mit Nadel:

PlattenspielerNadel 1Nadel 2Nadel 3Nadel 4


Die Nadel ist die selbe, die auch Struppi bei seinem prisma (anfangs) hatte, es handelt sich um eine P 23.
Ich kenne mich nicht sonderlich gut aus. Deswegen: muss die Nadel getauscht werden?

Fall ja, welche neue Nadel käme dann in Frage? Und wie muss man bei der Austauschaktion vorgehen? Preistechnisch wollte ich nicht mehr als 20-30 EUR ausgeben. Hauptsache, ich kann erstmal ohne Bedenken Platten abspielen, auch wenn jetzt die Klangqualität dabei etwas zu kurz kommt. In einem halben Jahr würde ich mich, nachdem ich ein wenig Erfahrung mit dem jetzigen Gerät gesammelt habe, vielleicht dann nach einem neuen Plattenspieler umsehen.

Jakob
8erberg
Inventar
#27 erstellt: 27. Feb 2015, 12:09
Hallo,

der Nadelträger sieht nicht mehr vertrauenserweckend aus, die Nadel selber lässt sich so nicht beurteilen, aber ich würde auf jeden Fall wechseln.

Der Plastik-Nadelträger wird vorsichtig abgezogen und der neue Nadelträger vorsichtig eingeschoben. Das wars

Nadel wäre: https://www.thakker....-p23-nachbau/a-7275/

Peter
akem
Inventar
#28 erstellt: 27. Feb 2015, 12:58
Ja, das ist ein Technics-Tonabnehmer (überhaupt ist der ganze Dreher von Technics). Mit einer guten Nadel kann dieser Tonabnehmer sehr gut klingen! Also nicht gegen irgendeinen Billignagel tauschen...
Vorsicht beim Nadelwechsel: der Plastikkorpus des Nadeleinschubes sitzt meistens ziemlich stramm. Daher unbedingt beim Tonabnehmer gegenhalten, nicht einfach nur vorne anziehen. Das geht sonst auf die Lager des Tonarms und die sind empfindlich!
Ich würde eine elliptische Nadel von Cleorec kaufen. Für eine Nachbaunadel klingt das ganz akzeptabel.
http://www.ebay.de/i...&hash=item58870a2143 (sollte auch passen, auch wenn Dein System nicht explizit dabei steht)
Hier noch eine Originalnadel:
http://www.ebay.de/i...&hash=item58aea76500

Gruß
Andreas
An_na
Schaut ab und zu mal vorbei
#29 erstellt: 28. Feb 2015, 15:38
Vielen Dank nochmal für die Unterstützung.

Ich hab jetzt den P23-Nachbau von Jico bei thakker bestellt, ich denke, die sollte passen.

Außerdem habe ich die jetzige Nadel schon mal entfernt. das ging wirklich sehr einfach!

Soweit,

Jakob.


[Beitrag von An_na am 28. Feb 2015, 15:39 bearbeitet]
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