Pro Ject Genie 1.3 aufbessern

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JRDarko
Neuling
#1 erstellt: 10. Mrz 2015, 22:32
Hallo zusammen,

höre schon sehr lange sporadisch Schallplatten, in der Vergangenheit mit billigst Plattenspielern. Hab mir vor kurzem den Pro Ject Genie 1.3 gekauft. Mir ist bewusst, dass dies ein Einsteigermodell ist, jedoch hat dieser Plattenspieler für mich ein wunderschönes Design und ist vom Klang her den vorherigen Billigteilen bei weitem überlegen. Da ich das Beste aus DIESEM Plattenspieler kitzeln möchte, frage ich nach Verbesserungsvorschlägen, insbesondere was den Tonabnehmer betrifft. Einige Sachen wurden bereits ausgetauscht. Hier meine aktuelle Kette, für einen Gesamtüberblick:

Boxen: Magnat 803
Verstärker: Magnat MA 400
Vorverstärker: Pro Ject Phono Box S

Habe das mitgelieferte Phonokabel gegen ein Supra Biline MKII getauscht, was mich klanglich wirklich weiter gebracht hat (hätte nie gedacht, dass ein Kabel so einen Unterschied machen kann). Des weiteren habe ich die unbrauchbare Filzmatte, welche ständig an den Platten kleben blieb, durch eine Herbie's Way Excellent II getauscht, welche optisch super aussieht und mir wieder einen "subjektiv" besseren Klang gegeben hat. Die beiliegenden "Untersetzer" für die Spikes habe ich mit Filzgleitern beklebt, damit die Vibrationen des Motors weniger übertragen werden (Minivibrationen am Plattenspieler nicht mehr wahrnehmbar).

Die beste Tuningmaßnahme wäre jetzt natürlich der Tausch des Tonabnehmers oder der Nadel. Gegegebenfalls des kompletten Tonarms? Lohnt die Speedbox von Pro Ject, nicht nur aus Komfort, sondern auch aus klanglicher Sicht? Hatte bis jetzt kein Problem den Riemen zu wechseln.

Danke für Tipps und Vorschläge :-)
vatana
Stammgast
#2 erstellt: 10. Mrz 2015, 22:44
Ein Kabel was den Klang verbessert? Ich schlage dir vor, finde jemanden der dir helfen kann ein Blindtest zu machen. Dann solltest du mit verbudenen Augen vor der Anlage sitzten und der andere sollte das Kabel tauschen, aber ohne zu sagen welches er gerade gesteckt hat... Ich wette, einen Unterschied wirst du nicht hören können
Eine andere Matte oder Füße verbessern den Klang auch nicht. Die können nur einen Vorteil bringen wenn die anderen eine komplete Fehlkonstruktion sind. In deinem Fall sehe ich keine Fehlkonstruktionen bei dem Plattenspieler. Er kommt halt damit auf den Markt, und seine Füße oder die Matte reichen für ihn vollkomend aus.

Eine Klangverbesserung wirst du nur mit einem anderem TA haben werden. Jetzt noch einen Tonarm bei diesem Dreher würde ichmir nicht kaufen wollen.
Welcher TA ist jetzt drann?
evilknievel
Inventar
#3 erstellt: 10. Mrz 2015, 22:50
Hallo,

meiner Meinung nach sollte die Speedbox keinen Klangeinfluß ausüben. Sie schaltet ja nur die Geschwindigkeit per Knopfdruck um.
Wer Unterschiede hören will, der hört sie auch.

Falls Du ein Ortofon 2M Red als Tonabnehmer hast, wäre die Bronze Nadel aus der 2M Serie die einfachste Lösung für ein Tonabnehmer upgrade.
Danach kommt noch die schwarze. Alles eine Sache des Budgets.

Gruß Evil
JRDarko
Neuling
#4 erstellt: 10. Mrz 2015, 22:50
Die Verbesserung durch das Kabel ist unter anderem dadurch bemerkbar gewesen, das ein hörbares Brummen aus den Boxen verschwunden ist (ohne dass eine Platte lief). Es ist ein Ortofon 2m Red verbaut.
JRDarko
Neuling
#5 erstellt: 10. Mrz 2015, 22:52
@ evil: Die Bronze Nadel hatte ich mir auch schon angesehen, aber der Preis von 300 Euro ist natürlich schon happig aber nicht unmöglich. Gibt es noch andere gute Lösungen?
evilknievel
Inventar
#6 erstellt: 10. Mrz 2015, 23:06
Es gibt natürlich Alternativen, aber dann müßtest Du dich mit dem Thema Tonabnehmerjustage beschäftigen oder einen vertrauenswürdigen Händler haben der das für dich vernünftig macht. Dranschrauben und ab geht die Lutzi, so einfach ist das leider nicht.

Mit dem 2M Red kann man ordentlich Musik hören. Es ist ein solides Einsteigersystem und für Gelegenheitshörer ausreichend gut.
Hier laufen die Obernerds rum, die mehrere Plattenspieler haben und in Direktvergleichen deutliche Unterschiede hören können (sind ja auch vorhanden)
Daß allerdings ein 300 Euro System 3mal besser als ein 100 Euro System klingt, darfst du nicht erwarten.

Spontaneinfall:
AT 440mla

Mein Vorschlag:
Hör mit dem 2M Red erstmal weiter. Nach ca 700 Stunden sollte die Nadel getauscht werden und bis dahin kannst Du ja noch die diversen Tonabnehmeranfragebeiträge verfolgen. Es kristallisieren sich dann die üblichen Verdächtigen heraus. Wahrscheinlich ist das AT440 mla auch mit dabei.

edit zum Bronze: Der hohe Preis relativiert sich etwas, da der feinere Nadelschliff gegenüber dem Red eine längere Laufzeit verspricht.

Gruß Evil


[Beitrag von evilknievel am 10. Mrz 2015, 23:11 bearbeitet]
JRDarko
Neuling
#7 erstellt: 10. Mrz 2015, 23:40
Danke für den Vorschlag. Das eingangs erwähnte sporadische Hören hat sich mit dem neuen Plattenspieler stark gesteigert, deshalb denke ich, dass ich die die Nadel des 2m red recht schnell durch haben sollte ;-) Ein Problem was ich mit dem red höre, sind zb. Metallplatten. Gerade die schnelleren Passagen klingen, als ob Töne fehlen. Hier muss meiner Meinung nach höher aufgelöst werden.

Wäre der AT 440mla dazu in der Lage? Wie ist dieser im Vergleich zu der 2m Serie von Ortofon anzusiedeln?

Einbau und Justage würde ich vom örtlichen Hifi Händler, wo ich auch den Plattenspieler gekauft habe, vornehmen lassen.
vatana
Stammgast
#8 erstellt: 10. Mrz 2015, 23:47

evilknievel (Beitrag #6) schrieb:
Hier laufen die Obernerds rum, die mehrere Plattenspieler haben und in Direktvergleichen deutliche Unterschiede hören können (sind ja auch vorhanden)
Daß allerdings ein 300 Euro System 3mal besser als ein 100 Euro System klingt, darfst du nicht erwarten.


Stimme dir voll zu

Dein Vorschlag mit dem vorhandenen TA weiterzuhören ist auch sehr gut. Bis er abgenutzt ist kaufe dir einfach nen neuen. Den genannten Audio Technica, Sumiko Pearl...
akem
Inventar
#9 erstellt: 11. Mrz 2015, 12:19
Der Klangunterschied beim Kabel dürfte in erster Linie von der unterschiedlichen Kapazität des Kabels kommen. Darauf reagieren MM und MI Tonabnehmer nämlich mit einem anderen Frequenzgang. Wenn es also eine Verbesserung war, war es schlichtweg Zufall... Aber das Verschwinden des Brummens hat sich ja allein schon gelohnt.

Metal stellt sehr hohe Anforderungen an einen Tonabnehmer bzw. dessen Nadel. Bei Metal hat man eine sehr hohe Energiedichte und ein sehr breitbandiges Signal. Einfache Schliffe sind insbesondere im Innenbereich der Platte nicht in der Lage, das noch halbwegs akzeptabel abzutasten. Auch der Fine-Line Schliff der 2M Bronce Nadel kann das noch nicht, weil der horizontale Radius mit 8µm genauso groß ist wie bei der einfachen elliptischen Nadel.
Nimm lieber das VM Silver, das kostet auch nicht so viel mehr als das 2M Bronce. Klingt aber deutlich besser, löst deutlich besser auf und hält auch etwa doppelt so lange.

Das AT440 ist im Hochton auch nicht schlecht, verfärbt aber ein klein wenig und reagiert auch recht empfindlich auf Kabel- und Abschlußkapazität.

Gruß
Andreas
JRDarko
Neuling
#10 erstellt: 11. Mrz 2015, 14:09
Danke für den Tipp mit dem Ortofon VM Silver. Da Metal häufig gespielt wird, sollte der TA auf jeden Fall in der Lage sein alles heraus zu holen. Wenn ich mich dafür schon in diesen Preisregionen bewege habe ich auch noch folgenden TA gefunden, welcher optisch sehr gefällt: Audio Technica AT150MLX. Ist dieser vergleichbar mit dem VM Silver?

Vielen Dank für eure Vorschläge, das Forum gefällt :-)
vatana
Stammgast
#11 erstellt: 11. Mrz 2015, 15:00
Oder ein Goldring 1042 mit Gyger S Schliff wäre auch ne Option...


[Beitrag von vatana am 11. Mrz 2015, 15:15 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#12 erstellt: 11. Mrz 2015, 17:11
Hi,


vatana (Beitrag #11) schrieb:
Oder ein Goldring 1042 mit Gyger S Schliff wäre auch ne Option...


Die Phonobox S fängt bei 100pF an, das Goldring mag 150-200pF. Da bleibt für Tonarm- und Phonokabel nicht viel Spielraum. Und das Goldring ist da wohl recht sensibel.

LG Tom
akem
Inventar
#13 erstellt: 12. Mrz 2015, 13:13

JRDarko (Beitrag #10) schrieb:
Audio Technica AT150MLX. Ist dieser vergleichbar mit dem VM Silver?


Klanglich ist das AT durchaus auf einem ähnlichen Niveau. Allerdings will das AT eine sehr niedrige Abschlußkapazität haben, die meist alleine durch das Kabel schon erreicht wird. Durch die 100pF Deiner Phonostufe scheidet das System aber aus. Da müßtest Du Dir noch eine andere Phonostufe holen. Oder ein extrem kurzes und extrem niederkapazitives Kabel.

Gruß
Andreas
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