Pro-Ject RPM 1.3 Genie: Ankoppeln oder Dämpfen

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Mini_Max
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Aug 2016, 12:47
Nach langen Jahren der Plattenspieler-Abstinenz habe ich mir doch wieder einen Dreher zugelegt, einen Pro-Ject RPM 1.3 Genie. Der muß auf einem normalen Anlagen-Rack aus furniertem Preßspan stehen (also nicht auf einem Wandbrett). Der Fußboden ist altes schiefes lautes Parkett.

Wie stelle ich den Dreher nun am besten auf: Angekoppelt über die eingebauten Spikes direkt an das Regal? Oder besser über eine Zwischenplatte ? (Was natürlich hübscher aussehen würde.) Wenn ja, besser härter, also Granit oder Schiefer oder besser stumpfer also z.B. Multiplex (eine schöne Bambusplatte in der erforderlichen Größe für den Dreher habe ich noch nicht gefunden, nicht mal bei IKEA)?

Oder dämpfe ich eher, indem ich den Dreher zwar auf eine Platte stelle, diese aber "weich" ans Regal anbinde mit Schockabsorbern oder Sorbothane-Matte oder anderen Gummizeugs?
Albus
Inventar
#2 erstellt: 19. Aug 2016, 17:37
Tag,

das Prinzip Plattenspieler ist ein mehrfaches Dreierlei, hier von oben nach unten (unter Einbezug der Stellfläche) benannt:
- Rotation
- Absorption
- Isolation
Mittels Stethoskop kann man prüfen (hören), was von oben nach unten durchkommt sowie was von unten nach oben durchkommt (bei laufendem Plattenteller Stethoskop auf die Stellfläche bzw. auf die Plattenzarge/Brettchassis) sowie Klopfen auf die Stellfläche.

Gegen den unruhigen Boden vermag ein übliches Regal nichts, es kann also nur um das Verhältnis (Verhalten) des Plattenspielers auf der Stellfläche gehen. Das Problem ist Körperschall, der durch die Massen hindurch kommt. Gegen Körperschall hilft nach gängiger Auffassung ein Schichtenmix aus Materialien wie Gummi, Kork und Dickfilz (mindestens 5 mm stark, Absorption durch innere Reibung) sowie Gewichts-angepasste Federn in Kombination mit...(wie vorstehend). Steinplatten, fallen als Material der Isolation oder Absorption aus, man klopfe einmal auf eine gestützte Travertin- oder Granitplatte (Frage: Welche Steinplatte klingt besser?).

Anwendung, uU:
Regalstellfläche mit Dickfilzabschnitten, darauf Federeinheiten (viermal) oder Graphitblöcke, die festen Kontakt (Spikes) im Fall der Graphitblöcke vom Brett erhalten oder, Fall der Federn, in passender Weise über eine Gummiauflage unter dem Brett stehen. Federeinheiten gibt es von Audio Technica, Graphitblöcke von ART Audio Reference Technology. NAVCOM Silencer (SIMs) gibt es nicht mehr im Handel, die wären aber eine Direktlösung.

Ist das alles zu wirr oder unbrauchbar, dann bleibt zu erinnern, dass Pro-Ject ja Stellbasen anbietet, die eben die gesuchte Beruhigung bewirken können sollen.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 19. Aug 2016, 17:50 bearbeitet]
Mini_Max
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 19. Aug 2016, 17:53
Ja, ich habe mittlerweile auch gesehen, daß man bei Pro-Ject eine schöne Basis bekommen kann. Aber die aufgerufenen 300 € selbst schon für die "einfache" "Ground it deluxe" sind mir im Moment noch zu viel. Die meiste Musik habe ich schließlich mittlerweile auf dem PC und manche Platten von früher bräuchte ich sicher eh nicht mehr mit einem super aufgebretzelten Plattenspieler hören. Als ersten Tuning-Schritt habe ich mir nur eine Ortofon Blue Nadel besorgt.
Hörbert
Inventar
#4 erstellt: 19. Aug 2016, 17:56
Hallo!

Bei so einem Boden gehört der Plattenspi cheoptiseler ungeachtet irgendwelchern Vorlieben und ohne wenn und aber auf jeden Fall auf eine Wandhalterung. Alle anderen "Dämpfungsmaßnahmen" sind hier bestenfalls "Kosmetik".

MFG Günther
Mini_Max
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 19. Aug 2016, 18:14
Ja, das weiß ich auch, daß eine Wandhalterung das Maximum der Isolation ist. Aber das geht halt in dieser Wohnung nicht. Also suche ich statt dessen "nur" nach halbwegs wirksamen "kosmetischen" Lösungen.
sondek
Stammgast
#6 erstellt: 19. Aug 2016, 19:01
Der "Aptitlig"-Hackblock aus Bambus von IKEA hat genau das richtige Format (45x36), sieht klasse aus (zumindest wenn man die Saftrinne nicht nach oben zeigen lässt) und kostet 15.99€. Funktioniert unter Plattenspielern sehr gut und kann dann immer noch mit Füßen nach freier Wahl (Filz, Gummi, Spikes, einfach ausprobieren...) veredelt werden.
Eigentlich gehört der Spieler tatsächlich auf eine Wandhalterung (die es ja von Pro-Ject in reicher Auswahl und recht preiswert gibt), denn nur so wird man das Trittschallproblem (vor allem auf Altbauböden) wirklich los. Wenn das nicht geht (braucht halt typischerweise vier 8er-Dübel...), müsste man eigentlich einen leichten, steifen Tisch mit möglichst großem "Fußabdruck" (also möglichst weit und tief) und der geringsten sinnvollen Höhe nehmen, denn dann erzeugt eine gegebene Anregung die kleinste Störamplitude. Schmales, hohes Rack ist also gerade für den Plattenspieler absolut nicht optimal.
Mini_Max
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 19. Aug 2016, 19:29
Natürlich habe ich auch nach "Hackbrettern" gesucht. Meine Favoriten bisher sind:
http://www.xxxlshop....iliate&utm_content=2 (mit 50x40 schön groß und seehr ansehnlich)
http://www.ebay.de/i...hiefer-/301884895873 (Mustangschiefer, also auch recht ansehnlich)
https://www.amazon.d...erfest/dp/B00NNH0TLW (technisch kühl, was ja auch paßt)

Wenn ich eine Haube drüber setzen können will, reicht mir ein IKEA-Bambus wohl nicht, deshalb lieber 50x40cm


[Beitrag von Mini_Max am 19. Aug 2016, 19:30 bearbeitet]
Ungustl
Inventar
#8 erstellt: 19. Aug 2016, 20:36
oder:

http://www.ebay.at/i...4:g:0e8AAOxy7nNTP8m~

am besten ist doch ne wandhalterung für nen brettspieler, das haben schon einige geschrieben...

:


[Beitrag von Ungustl am 19. Aug 2016, 20:39 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#9 erstellt: 19. Aug 2016, 20:44
Nabend !

Die Suche nach Schneidbrett oder Küchenschneidbrett wird ergiebiger sein.

In Anlehnung an diverse Threads mit ähnlicher Problematik bzgl. der Aufstellung wird bestimmt auch die Verwendung einer Grabsteinplatte aus XY nur eingeschränkt wirksam sein, weil der ganze Unterbau instabil ist.

Man kann auch eine andere Schlußfolgerung ziehen: Für diese Wohnumgebung ist das der falsche Plattenspieler. Manche Wünsche können halt nicht erfüllt werden.

Da weinen andere im vierstelligen Bereich. Insbesonders dann, wenn die Fräse durch den Händler angeliefert wurde.

Deckenbefestigung mit 4 Schwerlastankern + Ketten + Spiralfedern mit Justagemöglichkeit ?

MfG,
Erik
Mini_Max
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 19. Aug 2016, 21:34
Was wäre denn für Schaukel-Altbau ein besser passender alter Dreher? Denn für einen aktuellen neuen will ich nicht vierstellig werden.
madpat
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 19. Aug 2016, 22:13
Ich habe in meiner Altbauwohnung mit stark schwingenden Dielenböden mit einem Dual CS 505-4 sehr gute Ergebnisse erzielt. Einfach auf ein Lowboard gestellt, fertig. Da kann man dran vorbeigehen, lässt den Dreher völlig kalt! Den gibt es gebraucht oder sogar auch noch neu. Ich habe da ein Ortofon Vinylmaster Silver dran und bin sehr zufrieden!

Grüße,
Patrick
sondek
Stammgast
#12 erstellt: 19. Aug 2016, 22:16
Der Spieler ist schon OK. Gegen Bodengewackel hilft weder hohes Gewicht noch Subchassis, außer vielleicht, wenn es sehr stark bedämpft ist. Die besten Erfahrungen habe ich bei solchen Bedingungen mit Technics 1210 und (tatsächlich!) Regas gemacht. Außer Konkurrenz natürlich auch mit EMT-Studiospielern im Federrahmen
Die leichten, steifen Spieler bekommen die Anregung zwar auch ab, beruhigen sich aber sofort wieder. Ob dann die Nadel springt oder nicht, hängt auch stark mit dem verwendeten Tonabnehmer zusammen (Compliance und Dämpfung – und wie diese mit dem Arm harmonieren). Aber selbst wenn nix hüpft, sind das natürlich keine optimalen Bedingungen.
Vielleicht hilft's wenn man das Hackbrett auf sehr weichen, hoch dämpfenden Sorbothan-Nupsis "schwimmen" lässt. Vielleicht geht's aber auch nach hinten los. Wie gesagt: Tisch mit möglichst großer Grundfläche, nicht zu hoch. Oder noch besser: an die Wand damit.
juergen1
Inventar
#13 erstellt: 19. Aug 2016, 22:41

Mini_Max (Beitrag #1) schrieb:
Wie stelle ich den Dreher nun am besten auf: Angekoppelt über die eingebauten Spikes direkt an das Regal?
Hallo Max, gegegen Schwingungen von unten mußt du den Dreher abkoppeln; nicht ankoppeln.
Möglichst viel Masse ist in jedem Fall gut.
Ich würd mal das probieren:
Auf den Fußboden eine weiche Schicht (Gummimatten, Karton, was auch immer.
Darauf eine möglichst schwere Platte (Grabstein, irgendeine Beton- oder Steinplatte aus dem Baumarkt...)
Darauf das Rack.
Auf den Rack-Fachboden wieder etwas Weiches und darauf wieder eine Steinplatte.
Man kann für wenig Geld sehr viel erreichen; auch wenns natürlich extreme Fälle gibt, bei denen man um eine Wandbefestigung nicht herumkommt.
Hast du momentan denn überhaupt Probleme? Leg doch mal eine Platte auf und trampel auf dem Fußboden herum.

Ob du den Spieler an seine Standfläche ankoppelst oder davon abkoppelst, hängt davon ab, aus welcher Richtung die größten Probleme kommen. Ist diese Unterlage sehr ruhig, dann koppelst du daran an, um Schwingungen aus dem Spieler an die Standfläche abzuleiten.
Schwingt aber der Untergrund, dann koppelst du den Spieler davon ab.
Gruß
Jürgen
Mini_Max
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 04. Sep 2016, 21:59
Es war wirklich nur ein Sturm im Wasserglass:
Sowohl der neue Pro-Ject als auch mein wiederbelebter alter Denon DP 37F reagieren auf Rumlaufen im Raum genausowenig wie auf Klopfen auf das Rack. Nur seitliches Klopfen mögen sie nicht.
Ich werde jetzt nur noch, und das in erster Linie des Schaueffekts wegen, den RPM auf ein Schneidebrett aus Granit stellen, das ich auf Sorbothane-Füße stelle. Und dem Teller eine Lederauflage spendieren.


[Beitrag von Mini_Max am 04. Sep 2016, 22:00 bearbeitet]
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