Nachgiebigkeit oder Schliff

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black_vinyl
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Jun 2015, 13:43
Hallo,
da bei mir ein neues System fällig ist - Ortofon 2M Bronze oder Quintet Blue - habe ich eine Frage.
Was ist wichtiger für die Musik, der Schliff der beim 2M besser ist als beim Ouintet Blue und sogar auch in der Anschaffung billiger. Oder achte ich doch lieber auf die Nadelnachgiebigkeit die zu meinem Dreher - Thorens TD 2001 mit TP 90 Tonarm - laut Papier besser passt? Bevor jetzt kommt das eine ist ein MM und das andere ein MC das ist mir schon klar. Ich betreibe den Dreher am Marantz PM 16 der umschaltbar ist auf MM und MC. Was mir sehr wichtig ist, ist das es nicht bei Stimmen zischelig klingt.
Bis jetzt ist ein Denon DL 110 drauf, was bei kritischen Pressungen und besonders innen zischelig klingt. Es macht einfach keinen Spaß. Auf meinem anderen Dreher einem Pro Ject RPM 9.1 wo ich ein Ortofon 2M Blue laufen habe, klingen die Stellen noch akzetabel und fallen nicht so stark auf. Nun ist das Denon schon von 2006, aber es hat seit Januar 2014 eine neue Nadel - auch eliptisch - von Herr Schürholz. Nach dem Nadelretipping klang es auch wieder frischer, aber schlechte Pressungen und scharfe S Laute in den Innenrillen liebt es überhaupt nicht. Ich meine am Anfang also 2006 war das nicht so schlimm. Aber mir schien es so, dass es sehr schnell - nach 2 Jahren schon - nachgelassen hat. Wer weiß, wie lange das schon beim Händler gelegen hat? Das stärkere zischeln schiebe ich auf die Gummis, die bestimmt gealtert sind und ihre Arbeit nicht mehr voll verrichten können. Im ganzen klingt das Denon gegenüber dem 2M Blue heller und spitzer, was die S Laute und schlechte Pressungen und Aufnahmen deutlicher macht. Naja auf jeden Fall soll es wieder ein Ortofon werden, weil ich auch auf meinen Thorens - besitze ich seit 1989 - auch schon Orofons spielen hatte und ich immer zu frieden war. Selbst ein noch weicheres Vinyl Master Blue spielte sehr schön. Auch ein Elac damals MM sehr weich - weiß die Nummer des Systems nicht mehr - spielte ohne Probleme.

Gruß Jürgen
BassTrombone
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 02. Jun 2015, 14:14
ich würde für den "alten" Tp90 (alt weil es auch einen neuen TP90 für die neuen Thorense 206/209 bzw. 306/309 gibt) von der Compliance ein MC nehmen.....habe selber am 320er mit altem TP90 ein Quintett Black und es klingt vorzüglich..nix zischeln und so.....sehr detailreich und räumlich und auch "rund" im Sinne von ausgewogen naja ist ja auch etwas über deinem angestrebten Preisbereich...aber ein Quintet Bronze oder Blue könnte gut passen......

habe aber auch mal ein Vinyl Master RED dran gehabt...klang auch gut...allerdings schon sehr "hell".....

Was iss denn für eine Phono Pre im Setup ?
akem
Inventar
#3 erstellt: 02. Jun 2015, 15:24
Ortofon hat halt unter 1k€ nicht gerade das beste Preis-Leistungsverhältnis...
Wie schon angesprochen paßt auf den 17g schweren Arm kein MM so wirklich gut. Bestenfalls grenzwertig. Ein MC sollte es schon sein. Das DL110 paßt eigentlich schon nicht so schlecht auf den Arm. Wenn es hell klingt, stimmt die Justage nicht (hinten wahrscheinlich zu hoch). Zischende S-Laute kommen immer von der Nadel her. Die Ellipse von A. Schürholz hat meines Wissens nach 8x18µm, ist also die 08/15 Standard-Ellipse. Dieser Schliff ist nun mal anfällig für S-Laute. Da wirst Du Dich mit dem Quintet Blue keinen Deut verbessern und das 2M Bronce ist auch nur unwesentlich besser, da der horizontale Radius identisch ist (und der dominiert die Auflösung).
Laß mal vom Nadelspezilist.de eine Shibata auf das Denon machen, dann sollte die Welt etwas anders aussehen. Der sagt Dir auch, wie gut die Gummiaufhängung und der Spanndraht noch in Schuß sind, sprich, ob es sich zum retippen lohnt.
An Neusystemen würde ich mal das Goldring Eroica ins Auge fassen oder das Audio Technika AT33PTG2. Alternativ vielleicht ein ATOC9.

Gruß
Andreas
black_vinyl
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 02. Jun 2015, 19:27

akem (Beitrag #3) schrieb:
Ortofon hat halt unter 1k€ nicht gerade das beste Preis-Leistungsverhältnis...
Wie schon angesprochen paßt auf den 17g schweren Arm kein MM so wirklich gut. Bestenfalls grenzwertig. Ein MC sollte es schon sein. Das DL110 paßt eigentlich schon nicht so schlecht auf den Arm. Wenn es hell klingt, stimmt die Justage nicht (hinten wahrscheinlich zu hoch). Zischende S-Laute kommen immer von der Nadel her. Die Ellipse von A. Schürholz hat meines Wissens nach 8x18µm, ist also die 08/15 Standard-Ellipse. Dieser Schliff ist nun mal anfällig für S-Laute. Da wirst Du Dich mit dem Quintet Blue keinen Deut verbessern und das 2M Bronce ist auch nur unwesentlich besser, da der horizontale Radius identisch ist (und der dominiert die Auflösung).
Laß mal vom Nadelspezilist.de eine Shibata auf das Denon machen, dann sollte die Welt etwas anders aussehen. Der sagt Dir auch, wie gut die Gummiaufhängung und der Spanndraht noch in Schuß sind, sprich, ob es sich zum retippen lohnt.
An Neusystemen würde ich mal das Goldring Eroica ins Auge fassen oder das Audio Technika AT33PTG2. Alternativ vielleicht ein ATOC9.

Gruß
Andreas


Hallo, wenn der 8x18µm Schliff anfällig ist für S-Laute, warum zischt den dann mein Ortofon 2M Blue nicht.Das hat den gleichen Schliff. Bis jetzt habe ich immer gelesen, das runde Nadeln anfälliger sind besonders in den Innenrillen. Jetzt kommst du, dass auch eliptische Nadeln anfälliger sind.
Ich habe das Gefühl, dass ein die Foren verwirren.
black_vinyl
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 02. Jun 2015, 22:17
So habe mal nachgeschaut, da ich noch die Verpackung von meinem Elac habe , was ich mir 1984 - Kinder wie die Zeit vergeht - gegönnt habe. Es war ein Elac EMM 190 HB 33 was sehr weich aufgehangen ist. Es spielte fantastisch, obwohl es laut Papier nicht in meinen TP 90 passt. Genauso das Ortofon Vinyl Master Blue. Es spielte auch fantastisch, obwohl es laut Papier nicht passt. Ich meine der TP 90 ist ein sehr Universeller Arm und das mit der Resonanzfreqenz wird zu hoch bewertet. Schaut man sich mal das Werbebild von 1989 vom TD 2001 an - was damals in den Hifi Zeitungen und heute auf der Thorensseite zu sehen ist - da ist der Spieler mit einem Ortofon OMB abgebildet. Wenn das nicht funktionieren würde, hätte den Thorens nie so Abgelichtet.
Mir geht es doch nur darum, wenn ich für weniger Geld einen besseren Schliff bekomme, da ich die Preispolitik bei den Tonabnehmersystemen nicht verstehe.

Gruß
Jürgen
raindancer
Inventar
#6 erstellt: 02. Jun 2015, 23:08
Wenns ein bischen mehr sein darf: Ortofon MC 30 Super II Classic oder leicht darunter das Ortofon MC 20 Super Retro. Habe beide Systeme am TP90 am Marantz PM17 in Betrieb, sehr akurrat und verzerrungsarm. Best match, und vorher hab ich einiges probiert, alle Sparmaßnahmen endeten in Klangfrust.

aloa raindancer
Wuhduh
Gesperrt
#7 erstellt: 02. Jun 2015, 23:17
Nabend !

Zur Erinnerung: Das AT-OC9 wurde in allen Generationen gerne für den TP-90 empfohlen und hier in Berlin nicht nur zur Umsatzgenerierung verbaut.

MfG,
Erik
akem
Inventar
#8 erstellt: 03. Jun 2015, 15:50

black_vinyl (Beitrag #4) schrieb:

Hallo, wenn der 8x18µm Schliff anfällig ist für S-Laute, warum zischt den dann mein Ortofon 2M Blue nicht.Das hat den gleichen Schliff. Bis jetzt habe ich immer gelesen, das runde Nadeln anfälliger sind besonders in den Innenrillen. Jetzt kommst du, dass auch eliptische Nadeln anfälliger sind.
Ich habe das Gefühl, dass ein die Foren verwirren.


Meiner Erfahrung nach stellt sich erst ab einem horizontalen Verrundungsradius von 6µm und kleiner ein sauberes Klangbild ein. Das Klangbild mit 8µm ist so an der Grenze. Wenn man nichts anderes kennt fallen einem die Verzerrungen eines solchen Schliff nicht wirklich auf. Ist man aber den Klang scharfer Schliffe gewöhnt, fallen einem die Verzerrungen eines 8µm Schliffes sofort auf. Da ist einfach eine gewisse Unschärfe, eine gewisse Diffusität, ein gewisses Schmieren.
Dazu kommt noch, daß die Auffälligkeit auch stark von der gehörten Musik abhängt. Bei energielosem Plingpling a la Sara K fällt selbst im innersten Bereich der Platte überhaupt nichts auf, wenn richtig Energie drinsteckt wie bei Metal, hört man das sofort.

Gruß
Andreas
Wuhduh
Gesperrt
#9 erstellt: 03. Jun 2015, 16:33
Andreas, Du liest in den letzten Monaten eindeutig zuviel vokabular-gefährdende Testberichte in Hochglanz.

+ ,
Erik
akem
Inventar
#10 erstellt: 03. Jun 2015, 18:17
Naja, Erik, wenn ich einfach nur "Verzerrungen" schreiben würde, könnten sich die Leute bestimmt nicht so gut vorstellen ,was gemeint ist... Schon komisch eigentlich

Gruß
Andreas
Hörbert
Inventar
#11 erstellt: 03. Jun 2015, 19:26
Hallo!

@akem

Na ja, du wirst selten jemanden Finden der Verzerrungen als solche erkennt wenn er nicht einen direkten Vergleich hat, -und selbst dann wirst du eine signifikante Gruppe von Usern übrigbehalten die die Verzerrungen vorzieht, anders wären ja auch Röhrenverstärker und wohl auch Plattenspieler längst im Museum verschwunden.

Dabei sind einfache elliptische Schliffe bei 98% aller Platten allerdings durchaus ausreichend da du hier kaum Frequenzen oberhalb von 12-14 KHz finden wirst und in der Innenrille schon gar nicht hier kannst du froh sein wenn du Frequenzen zwischen 6- und 8 KHz antriffst.

MFG Günther
Wuhduh
Gesperrt
#12 erstellt: 03. Jun 2015, 20:33
Anna Log macht einen Kalauer:

Entschuldigt sich ein Rilleninnenbereich bei der Nadel: " Ich bitte um Verzerrung für den fehlenden Hochtonbereich ! "

,
Erik
black_vinyl
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 05. Jun 2015, 22:21
Schade, hat den niemand Erfahrung hier mit der Frage die ich gestellt habe. Warum gleiten die Themen immer außeinander. Da werden mir wieder Systeme angepriesen, was doch gar nicht meine Frage war.
Es geht doch nur darum, ob ein Schliff für den Klang besser ist oder sind die anderen Parameter wie die Nadelnachgiebigkeit wichtiger für den Klang. Nadeln habe ich schon mal unterschiedliche gehört und das hört man sofort, aber wie macht sich den eine nicht ganz genaue Resonanzfreqenz bemärkbar sprich hörbar.
Wenn ihr mal oben genauer lesen würdet, dann steht doch da geschrieben, dass mir die Systeme wo die Resonazfrequenz laut Papier nicht so genau stimmte am besten gefallen hat. Wäre noch das Ortofon Nr. 2, was ich auch mal ein paar Jahre am TP 90 hatte, was auch sehr gut gespielt hatte. Gut da stimmte die Resonanzfrequenz und es hatte einen Fine Line Schliff, aber es spielte nicht besser in meinen Ohren als das Elac und VinylMaster Blue. Das Vinyl Master Blue mit dem gleichen Schliff wie das Nr 2 , spielte sogar noch schöner und auflösender .
Gruß
Jürgen
Hörbert
Inventar
#14 erstellt: 05. Jun 2015, 23:32
Hallo!

Es gibt doch die einfache Formel zur Tonarm-Tonabnehmerresonanzbereichsmessung, dazu gibt es doch auch ein günstiges Frequenzspektrum (8-12 Hz ) in der sich deine Resonanzfrequenz bewegen kann.

Sogar bei nur 7 Hz oder bei 13 Hz hast du kaum Nachteile zu befürchten.

Zudem dürftest du praktisch jeden Schliff in nahezu jeder gewünschen Compliance bei fast jedem denkbaren Abtastergewicht von irgendeinem Hersteller bekommen.

So gesehen beschränkt sich doch die Compliancefrage einzig und alleine darauf welche Firma dir den gewünschten Schliff bei Comliance X, Nadelschliff Y, und Systemgewicht Z liefern kann.


.......Aber mir schien es so, dass es sehr schnell - nach 2 Jahren schon - nachgelassen hat. .......


Auch hier geht es doch gar nicht darum wie lange das System verschraubt ist sondern darum wievile Betriebsstunden es auf dem Buckel hat, Bei Rundnadeln und einfachen elliptischen Schliffen liegt die Lebensdauer nun mal irgendwo zwischen 500 und 900 Stunden, -je nach Erhaltungsgrad der Schallplatten und nach der Höhe der Auflagekraft in dem vom Systemhersteller angegebenen Bereich, an der oberen Grenze ist dabei der Verschleiß nun mal etwas höher.

Mit einer Resonanzfrequenz von ziemlich genau 8 Hz passt das Quintet Blue recht gut zum TP-90 hat aber ebenfalls nur einen einfachen elliptischen Schliff und dürfte eigentlich gegenüber dem verbauten Denon keine echte Verbesserung bezüglich Verzerrungen bringen, da tuts genausogut ein neues Denon.

Das 2M Bronze liegt mit 6,8 Hz gerade noch in einem Bereich bei dem im TP-90 alles Glatt gehen dürfte, nicht umsonst hat der Tonarm zwei Resonatorkammern die eigentlich den Betrieb von Tonabnehmern gestatten die rein rechnerisch bei seiner eff. bewegten Masse nicht mehr ganz so günstig wären, der TP-90 läuft sohgar mit einem VM-silver ganz zufriedenstellen und ausser einem ganz leicht überzogenen Tieftonbereich und einer etwas verminderten Auflösung gibt es dabei keine nachteiligen Effekte.

Sonst noch Fragen?

MFG Günther
sandmann319
Inventar
#15 erstellt: 06. Jun 2015, 00:01
Hallo Jürgen,

ich will es mal einfach machen.
Ich habe an meinem Thorens TD147 Jubilee über sehr viele Jahre
ein Yamaha MC9 und ein Audio-Technica OC9 der ersten Generation betrieben.
Beide passen eigentlich nicht zu dem sehr leichten TP63 (7,4gr.)
Das Yamaha hatte eine Compliance von 11
das Audio-Technica sogar nur 9
mit beiden Systemen gab es keine Probleme, obwohl die empfohlene Compliance 20 und höher sein sollte.
Beide Systeme waren klanglich besser als ein Ortofon mit einer Compliance von 25.

Der Schliff war ausschlaggebend, wobei das Yamaha mit 8x20µm (schon noch ein ziemlicher Knüppel) am meisten Spaß gemacht hat,
das Audio-Technica aber, (durch den viel feineren Schliff und Nadelträger) die wesentlich bessere Auflösung hatte
und viel sauberer spielte, einfach viel genauer alles wiedergab, hatte manchmal schon etwas von langweilig.

Aber so ging es mir mit CDs zu Anfang auch, fand ich langweilig und kalt,
heute ist es eher umgekehrt, da stören mich die Unzulänglichkeiten der Schallplatten-Wiedergabe doch eher.

Das gleiche habe ich jetzt bei meinem Saba festgestellt,
mit Systemen von AT und Sumico Pearl und verschiedenen Nadeln.

Wenn die Resonanzfrequenz nicht völlig daneben liegt, wird es sich nicht gravierend auswirken,
wobei das Ergebnis von Tonarm zu Tonarm unterschiedlich ist.
Die Thorens-Tonarme sind da wohl sehr tolerant gewesen.

Ich würde mich an den besseren Schliff halten.

Bevor jetzt wieder das berühmte aber usw. kommt,
ist natürlich nur meine persönliche Erfahrung und Meinung.

Gruß Gerd


[Beitrag von sandmann319 am 06. Jun 2015, 00:05 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#16 erstellt: 06. Jun 2015, 09:43
Moin !

@ Hörbert:

Was hat denn die Laufzeit einer Nadel mit dem Zustand der Schallplatten zu tun ?

Da der Diamant bekanntermaßen härter als Vinyl ist, fräst er unglücklich schmutz-schiebend oder -beiseiteschaufelnd durch die Rille und versucht Hoppelei zu vermeiden. Der Nadelträgergummi wird primär strapaziert.

@black_vinyl:

Die Vielfältigkeit der Konfigurationen und das subjektive Hörempfinden machen einen (Geheim-) Tipp schwierig.

TD2001 mit TP90 + Benz Ace L haben mir auf Anhieb nicht gefallen, was an verschiedenen Faktoren lag. Da das Benz nur eine Leihgabe war, machte ich mit dem nicht weiter. Ortofon VM 540MKII ( silver ) ging schon besser. VM 520 MKII ( red ) klang langweilig. Ist aber alles wieder verkauft worden.

Wenn Du trotz der steigenden Angebote für die AT OC-9 ( in unterschiedlichen Generationen ) nicht die ca. 400 Euro ausgeben willst, wirst Du noch eine Weile probieren müssen. Dein Vergleich eines MC-Systemes Ortofon Nr.2 versus VM Blue ist ein bißchen ungerecht, weil es sich um 2 Konstruktionsprinzipien handelt und das Nr.2 einen weitaus besseren Ruf hat. Das LYS ist übrigens trotz des transparenten Gehäuses baugleich.

@ alle:

Auch wenn es insbesonders die Anbieter von abgenudelten (?) Yamaha MC-9 nicht interessieren sollte:

Das MC-9 war das zweitkleinste in der Yamaha-Familie mit den ungeraden Zahlen, kostete nur ca. 180 - 200 DM und wurde gerne zum " Wanderpokal " gemacht, weil schon damals Optimisten gerne etwas für-den-kleinen-Hunger-zwischendurch haben wollten. Das System ist schlichtweg alt und m. E. kein Retipping - selbst aus nostalgischen Gründen - wert.

Auch hier wieder erwähnenswert, daß sofort in der Bucht teilweise die Audio-Technica OC-Familie angeboten wird, nur weil man hier ein paar positive Gedankenschnipsel dazu verteilt.

MfG,
Erik
Hörbert
Inventar
#17 erstellt: 06. Jun 2015, 10:50
Hallo!

@Wuhduh


.......Was hat denn die Laufzeit einer Nadel mit dem Zustand der Schallplatten zu tun ?.......


Das erstaunt mich ein wenig.

Es liegt doch auf der Hand das bei schlecht geflegten älteren Schallplatten genug Feinstaub in der Rille gefangen sein dürfte um eine veritable Schmirgelmasse abzugeben. Ein Dämpfergumme wird eigentlich immer stapaziert, dafür ist er ausgelegt. Solange die Auflagekraft stimmt dürften ihm der Schmutz und Staub bis auf die derbsten Körner und dicksten Kratzer herzlich egal sein.


....Da der Diamant bekanntermaßen härter als Vinyl ist.......


Bekanntlich schleft selbst Wasser die härtesten Steine, in noch stärkeren Maße dürfte das auch für Staubablagerungen zutreffen, ungeachtet der Materialbeschaffenheit ist der abrasive Vorgang der Nadelabtastung ein Prozess der immer bei allen beteiligten Komponenten stattfinden wird.

MFG Günther
lini
Inventar
#18 erstellt: 06. Jun 2015, 10:58
Gerd: Nicht vergessen, dass die Nachgiebigkeitsangaben beim (ebenfalls von AT gefertigten) Yamaha wie auch beim AT selbst bei 100 Hz gemessene nach "Japan-Style" sind. Bei 10 Hz lägen die ein gutes Stück höher, sodass eine Paarung mit dem TP16III tatsächlich also gar nicht so ungünstig ist, wie man auf den ersten Blick annehmen könnte - vor allem beim OC9, das ja auch nicht so ganz leicht ist.

Jürgen (b_v): Es gibt nicht wenige Leute, für deren Empfinden das DL110 und das DL160 mit 47 kOhm abgeschlossen nicht optimal klingen und nach deren Meinung die Dinger besser "MC-ähnlicher" belastet werden sollten. Du könntest Dir also mal den Spaß machen und via Y-Adapter und Cinch-Stecker mit eingelötetem Widerstand die Eingangsimpedanz auf irgendwas zwischen 5 und 10 kOhm drücken und dann mal horchen, ob Dir das DL110 so nicht besser gefällt.

Grüße aus München!

Manfred / lini
Albus
Inventar
#19 erstellt: 06. Jun 2015, 14:09
Tag,

zur Nachfrage: Was denn nun, Schliff oder Nadelnachgiebigkeit wichtiger?

Die Antwort lautet:
Der Schliff ist wichtiger. Der Schliff, der die (Totalität) der Wiedergabebandbreite im gesamten Frequenzumfang durch den Grad der jeweiligen Einpassungsperfektion (sog. Indentation Factor) zur Gänze bedingende Schliff.
Dagegen ist die jeweils mehr oder weniger mechanisch passende Nadelnachgiebigkeit nur unmittelbar bedingend für das Verhalten einer Abtaster/Arm-Kombination in der Region der unteren Frequenzen (bis etwa 1 kHz) sowie insbesondere bei kräftiger Welligkeit von Schallplatten.

Freundlich
Albus
black_vinyl
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 06. Jun 2015, 15:50
Das waren doch mal Aussagen! Danke für die Antworten .
black_vinyl
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 06. Jun 2015, 16:04
Dann hat man also mit einem einfacheren Schliff immer mehr Verzerrungen und scharfe SSSS Laute!
Das kann man so jetzt stehen lassen?
Das mit den Preisunterschieden der einzelnen Systeme ist mir ein Dorn im Auge. Jedes System kann nur eine Platte abspielen, nicht mehr und nicht weniger. Ist die Platte schlecht gemacht - Aufnahmetechnisch , Pressung , - klingt sie auch mit dem teuersten System schlecht, sogar damit noch schlechter. Wenn man mal sieht was ein Smartpfone dagegen kann - hat auch kleinste Bauteile -, müsste das Handy 10000 € kosten. Naja ich habe ja Spaß am Platten hören.
sandmann319
Inventar
#22 erstellt: 06. Jun 2015, 16:11

klingt sie auch mit dem teuersten System schlecht, sogar damit noch schlechter


Ist doch Logisch, jemehr Informationen aus der Rille geholt werden umso mehr fallen auch die Fehler auf.
Auf der anderen Seite klingen dann fehlerfreie Pressungen um so besser, hat doch auch was für sich.

Das ist z.B. ein Punkt warum viele mit mehreren Systemen Platten hören.

Gruß Gerd
kempi
Inventar
#23 erstellt: 06. Jun 2015, 16:37

Hörbert (Beitrag #17) schrieb:

..........Bekanntlich schleft selbst Wasser die härtesten Steine.........
MFG Günther

Hallo Günther,
das tut es natürlich nicht! Sondern das Wasser bewegt die Steine im Bach, die dadurch aneinander schlagen und reiben und sich dadurch gegenseitig schleifen.
Aber Deine Aussagen zu Tonabnehmern, Tonarmen etc. zeigen immer Deine besondere Kompetenz.


[Beitrag von kempi am 06. Jun 2015, 16:38 bearbeitet]
akem
Inventar
#24 erstellt: 06. Jun 2015, 16:56

black_vinyl (Beitrag #21) schrieb:
Dann hat man also mit einem einfacheren Schliff immer mehr Verzerrungen und scharfe SSSS Laute!
Das kann man so jetzt stehen lassen?

Ist die Platte schlecht gemacht - Aufnahmetechnisch , Pressung , - klingt sie auch mit dem teuersten System schlecht, sogar damit noch schlechter.


Das kann man so stehen lassen. Ein zusätzlicher Bonus ist, daß ein scharfer Schliff auch deutlich länger hält. In manchen Fällen relativiert sich dadurch der Mehrpreis soweit, daß das teure System mit dem scharfen Schliff unterm Strich sogar billiger kommt.

In vielen Fällen klingen schlecht gemachte Platten mit einem scharfen Schliff erst gut oder zumindest erträglich. Daß sie noch schlechter klingen hab ich noch nie erlebt.

Gruß
Andreas
Jazzy
Inventar
#25 erstellt: 06. Jun 2015, 19:44

Wenn man mal sieht was ein Smartpfone dagegen kann - hat auch kleinste Bauteile -, müsste das Handy 10000 € kosten. Naja ich habe ja Spaß am Platten hören.
Mmmh,lass mich mal überlegen,wieviel Smartphones produziert werden und wieviel bessere TAs.Und sobald die armen chinesischen Billigarbeiter TAs am Fließband produzieren,wirds da auch dramatisch billiger werden.
onTopic: meine Erfahrungen mit TAs bisher bestätigen Albus Aussage auch.
Hörbert
Inventar
#26 erstellt: 07. Jun 2015, 10:36
Hallo!


.....Dann hat man also mit einem einfacheren Schliff immer mehr Verzerrungen und scharfe SSSS Laute! Das kann man so jetzt stehen lassen?.....


J..ein.

Generell sollte zwar ein schärferer Schliff weniger Verzerrungen liefern, die Frage ist halt ob er sich in der Praxis überhaupt auswirken kann.

Zum einen sind handelübliche Schallplatten oft schon von der Pressung her gar nicht gut genug damit sich hier ein Vorteil ergeben kann zum anderen sind auch ehemals gute Pressungen oft schon zu lange mit nicht gut geeignetem Equipment solange abgenudelt worden das sich der bessere Schliff nicht mehr auszahlt.


.......Dann hat man also mit einem einfacheren Schliff immer mehr Verzerrungen und scharfe SSSS Laute!....


Gerade hier ist oft gar nichts zu machen, selbst wenn es sich um ein sehr gutes Abtastsystem mit ebensoguter Abtasrtnadel handelt das optimal zum Tonarm passt und so korrekt wie möglich Justiert ist können aufgrund der Pattenqualität solche Effekte nach wie vor störend in Erscheinung treten.

Du hast also keine Gewähr .

MFG Günther
akem
Inventar
#27 erstellt: 07. Jun 2015, 13:35

Hörbert (Beitrag #26) schrieb:

Zum einen sind handelübliche Schallplatten oft schon von der Pressung her gar nicht gut genug damit sich hier ein Vorteil ergeben kann zum anderen sind auch ehemals gute Pressungen oft schon zu lange mit nicht gut geeignetem Equipment solange abgenudelt worden das sich der bessere Schliff nicht mehr auszahlt.


Klar, bei miserablen Pressungen kann man nix machen, sowas klingt immer schlecht. Trotzdem hab ich die Erfahrung gemacht, daß man manche Pressung nur als schlecht einstuft, weil man sie noch nie mit einem guten TA gehört hat. Insbesondere im Metalbereich und artverwandten Musikrichtungen mit sehr breitbandiger und energiehaltiger Musik kommt sowas schon mal vor.
Wenn eine Platte mit einer einfachen Nadel abgenudelt wurde, dann ist ein scharfer Schliff auch hier wieder im Vorteil, weil er tiefer eintaucht und die Rillenflanke an einer tieferen Stelle abtastet. Da muß eine Platte schon von einer total kaputten Nadel vergewaltigt worden sein, daß auch der untere Rillenbereich schon ruiniert ist.

Gruß
Andreas
sandmann319
Inventar
#28 erstellt: 07. Jun 2015, 17:32

Da muß eine Platte schon von einer total kaputten Nadel vergewaltigt worden sein, daß auch der untere Rillenbereich schon ruiniert ist.


Oder lange genug mit einer scharfen Nadel abgedudelt worden sein,
dann ist die Platte allerdings reif für die Tonne.

Gruß Gerd
Wuhduh
Gesperrt
#29 erstellt: 07. Jun 2015, 18:18
Hallo !

Frage an akem und sonstige Linguisten:

Was heißt bitte ins Japanische übersetzt " kristallorientierter Nadelschliff " ?
Läßt sich die Übersetzung mit irgendeinem Zeichensatz im Browser darstellen ?



Ist das für Retipper überhaupt relevant, da die Diamantsplitter tütenweise geliefert werden ? Angeblich wird halt das verbaut, was gerade vorhanden ist. Es soll auch die Lieferung von Diamanten inkl. Nadelträger möglich sein. Wird bestimmt passend gemacht mit reichlich Kleber.

MfG,
Erik
Hörbert
Inventar
#30 erstellt: 08. Jun 2015, 10:39
Hallo!

@akem



.......daß man manche Pressung nur als schlecht einstuft, weil man sie noch nie mit einem guten TA gehört hat..........


Darauf basiert mein ständig gegebener Ratschlag bei einem neuen Systenm erstmal die Schallplatten abzuspieler die bisher schlecht weggekommen sind. Was du da anspricht sind eigentlich die wenigen guten Pressungen die es gibt und die mit den üblichen einfachen Abtastern nicht richtig aufgelöst werden können.

Nun sieht es beim Gros der -wann immer auch-, gefertigten Schallplatten allerdings so aus das sie schon mit einer einfachen elliptischen Nadel gut genug abzutasten sind und man mit einer noch besseren-schärferen Nadel kaum noch mehr herausholen kann, hier sind oft nur noch kleine kosmetische Vorteile möglich oft aber wird hier deutlich wie schlecht sie eigentlich wirklich gemastert und geschnitten wurden.

@sandmann319


......
Oder lange genug mit einer scharfen Nadel abgedudelt worden sein.......


Na ja, in der Regel ist eigentlich genau das Gegenteil der Fall.Es gibt jedenfalls keinen mir persönlich bekannten Fall in dem eine Schallplatte von einem scharfen Schliff "ruiniert" wurde falls keine offensichtliche Defekte des Abtasters wie gesplitterter Diamant oder kaputte Dämpfergummis vorlagen respektive Fälle in denen grob gegen die Auflagespezifikationen verstoßen wurde.

Oft ist es sogar so das Gebrauchtplatten die mit konischen Nadeln abgenudelt wurden mit scharfen Schliffen noch erträglich klingen da hier nur der Mittelteil der Rille abgeschliffen wurde und durch die besser den Rillenfanken angepasste schärferen Schliffe noch einiges aus den alten Scheiben herauszuholen ist.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 08. Jun 2015, 10:40 bearbeitet]
sandmann319
Inventar
#31 erstellt: 08. Jun 2015, 10:52
Hallo Günther,

es ist zwar richtig was du schreibst,

nur , auch die beste Nadel nutzt sich ab
und sie verhindert auch nicht den Abschliff des Vinyls
und darauf bezog sich meinen Aussage,
dann ist halt Schluss mit Lustig, auch in den Tiefen der Rille.
Schallplatten sind nun einmal einem Verschleiß unterlegen.

Gruß Gerd
Hörbert
Inventar
#32 erstellt: 08. Jun 2015, 11:48
Hallo!

@sandmann319

Jepp, -das ist ein wahres Wort-, irgendwann ist schluß mit lustig und dann kann man von Glück sagen noch einmal eine der alten Pressungen von den Sachen aufzutreiben die nie auf CD erschienen sind.- Gut nur daß man dabei in aller Regel nicht darauf achten Muß keine Nachpressungen zu erwischen,-. zumeist gab´s da nur eine Auflage.

Diese "Erosion" meiner Plattensammlung macht mir -trotz scharfer Schliffe in immer teuereren Abtastern und immer aufwändigeren (sprich teuereren) Tonarmkonstruktionen um noch möglicht viel aus den Platten herauszuholen, seit einigen Jahren zu schaffen und die gegenwärtige neue "Beliebtheit" der Schallplatte macht mir die ganze Sache auch nicht einfacher da die Anbieter von gebrauchten Schallplatten mittlerweile zum Teil Mondpreise für ihre "Preciosen" fordern.

Bei "Mainstream" kann ich ja noch gut auf CD´s ausweichen aber bei den wirkich seltenen Sachen wie oben Angesprochen schaue ich halt irgendwann wohl in die Röhre.

MFG Günther
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holzohr33 am 17.05.2018  –  Letzte Antwort am 19.05.2018  –  10 Beiträge
Endlich wieder Quintet Blue
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