Klang Ortofon 2M Blue an Thorens TD 160

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birdycologne
Neuling
#1 erstellt: 19. Jan 2015, 17:53
Hallo zusammen,

ich habe am Wochenende ein nagelneues Ortofon 2M Blue als Ersatz für das Einsteigersystem Ortofon OM 10 an meinem Thorens TD 160 (MKnix) mit Tonarm TP 16 (ohne Isotrack) montiert.
Voller Erwartung habe ich dann ein paar mir akustisch vertraute Scheiben aufgelegt. Leider wurden die Erwartungen nicht erfüllt. Ein sprunghafter Klanggewinn war für mich auf Anhieb nicht unbedingt heraushörbar. Woran kann das liegen? Meines Erachtens nach passt das System ganz gut zum Tonarm, der Rest der Anlage ist klanglich meines Erachtens nach auch sehr passabel. Ich habe auch zum direkten Vergleich einen anderen hochwertigen Plattenspieler angeschlossen, an dem das OM10 montiert wurde.
Justiert habe ich das 2M Blue natürlich per Schablone etc., von der Seite her sollte alles stimmen.

Kann es sein, dass es sich noch einspielen muss? Falls ja, sind noch erhebliche Klangverbesserungen zu erwarten? Ich hätte auch noch ein paar andere Dreher (Dual, Hitachi, Thorens, Technics), an denen ich es mal probieren könnte.

Freue mich über jeden Tip!

Danke + Gruß

Olli


[Beitrag von birdycologne am 19. Jan 2015, 17:59 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#2 erstellt: 19. Jan 2015, 18:50
Hallo Olli

Hm, leider ist das 2M Blue eben auch nicht so der Kracher - ich habe meins schon seit längerer Zeit deswegen ausser Betrieb genommen.

Einen wesentlichen Sprung hättest Du mit Deinem "alten" OM machen können, wenn Du einfach die 10er-Nadel durch die 40er-Nadel ausgetauscht hättest. Der Nachfolger meines - optisch zugegebenermassen sehr schicken 2M Blue - ist ein solches OM40. Und das finde ich

Die Nadel des 2M Blue (der Generator ist dem alten OM-Generator sehr ähnlich, so kannst Du theoretisch die Nadel des OM01 auch aufs 2M Blue stecken) ist eine ellptische und entspricht dem OM20; die 40er-Nadel hat dagegen einen raffinierten Gyger-Schliff. Dieser holt so ziemlich alles aus der Plattenrille heraus und hat auch eine deutlich längere Lebensdauer (was den Mehrpreis wieder etwas relativiert, so eine Nadel kostet schon um die 290.-).

Das alte OM40 liegt irgendwo zwischen dem modernen 2M Bronze ( Nadel = OM30 mit Fineline-Schliff) und dem meiner Meinung nach sündhaft teuren 2M Black (Nadel mit Shibata-Schliff). Nicht wenige User hier finden es klanglich dem Black ebenbürtig.

LG
Manuel
Albus
Inventar
#3 erstellt: 19. Jan 2015, 20:20
Tag,

ein Fall von falschen Erwartungen. - Die Produkte sind beide Vertreter der mittleren Anspruchsklasse und funktional äquivalent (gleichwertig). Die höhere Ausgangsspannung des Produktes aus der 2M-Serie kann gelegentlich von Nutzen sein, aber ansonsten bleibt das Design als Hauptmerkmal zu registrieren. Leider.

Freundlich
Albus
birdycologne
Neuling
#4 erstellt: 20. Jan 2015, 10:08

Albus (Beitrag #3) schrieb:
Tag,

ein Fall von falschen Erwartungen. - Die Produkte sind beide Vertreter der mittleren Anspruchsklasse und funktional äquivalent (gleichwertig).



Hi,

vielen Dank für die Antworten. Mit funktional äquivalent meinst Du dann auch klanglich vergleichbar? Das erschließt sich mir nicht ganz. Wieso kostet das OM 10 dann ca. EUR 40,-, das 2M Blue aber EUR 190,-. Da sollte es doch schon Klangunterschiede geben, sonst kann ich ja gleich in der Einstiegsklasse bleiben.

Beste Grüße

Olli
Hörbert
Inventar
#5 erstellt: 20. Jan 2015, 10:45
Hallo!

Technisch gesehen sind die Ortofon-Systeme OM(S)-20, VM-red und 2M-blue bis auf marginale Unterschiede am Generator baugleich, hier besteht der größte Unterschied nun mal im Design und das hat halt seinen Preis.

Der Unterschied zwischen den Modellen OM-10-OM(S)-20/ 2M-re-2M-blue und VM-white-VM-red liegen darin das bei den OM(S)-20/2M-blue/VM-red Modellen ein ganzer elliptischer Stein- und bei den Modellen OM-10, 2M-red und VM-white ein gefasster Steinspitter verwendet wird.

Der Schliff der ganzen Steine/ der Steinsplitter ist jeweils der gleiche, große klangliche Unterschiede sind hier nicht zu erwarten wohl aber in der Lebensdauer der Nadeln. Während die ganzen Steine etwa 800-1000 Betriebsstunden durchhalten dürften liegt die Lebensdauer der Steinsplitter eher bei 500-600 Betriebsstunden.

MFG Günther
birdycologne
Neuling
#6 erstellt: 20. Jan 2015, 11:25
Hallo Günther,

vielen Dank für die informative Aufklärung. Kann man denn dann zusammenfassend tatsächlich sagen, dass die klanglichen Eigenschaften von OM 10 und 2M Blue trotz des preislichen Unterschiedes auf einem vergleichbaren Niveau liegen? Dann könnte ich mir ja nach Erreichen der Verschleißgrenze immer wieder das "billige" System (bzw. die Nadel) holen und würde damit immens Geld sparen. Oder ist diese Betrachtung falsch?
Letztendlich wollte ich halt mit der Investition in ein 2M Blue natürlich primar einen Klanggewinn erreichen. Das wäre mir dann wohl nicht gelungen.

Beste Grüße

Olli
Hörbert
Inventar
#7 erstellt: 20. Jan 2015, 12:42
Hallo!

Dass siehst du im wesentlichen richtig, es gibt allerdings winzige und m.E. unbedeutende Klangunterschiede zwischen den einzelnen Varianten die aber im Wesentlichen durch das unterschiedliche Gewicht der Tonabnehmer und durch die leicht unterschiedliche Ausgangsspannung zustande kommen. Nichts also was man nicht durch einen Dreh am Volumeregeler oder durch ein kleines Gewichtsplättchen am Tonarm aussgleichen könnte.

Einen sicheren Klanggewinn (zumindestens aber eine deutliche Klangveränderung, da hängt recht viel von den Schallplatten selbst ab) hat du wenn du auf eine höherwertige Nadel bei einem der drei Ortofonsysteme umsteigst, hier solltest du ohne wenn und aber gleich zu einer NADEL-40 (= OM(S)-40) greifst, das ist nicht ganz billig aber ein sicherer Weg,

Für das 2M-blue wäre das natürlich eine 2M-black-Nadel aber die ist ungleich teuerer als eine NADEL-40 und bringt zwar mit ihren Shibata-Schliff noch einen winzigen klanglichen Fortschritt gegenüber der bei der NADEL-40 verbauten Gyger-70 Schliff aber das ist vergleichsweise wenig gegenüber dem Schritt von der NADEL-10/NADEL-20 auf die NADEL-40.

Dabei ist die NADEL-10/-20 -respektive die 2M-blur-Nadel- nicht wirklich schlecht und sollte für 95% aller handelüblichen Schallplatten in Rock-Pop-Bereich durchaus ausreichen, -hat aber ein etwas ruppiges Klangbild im Hochtonbereich und löst nicht ganz so gut auf wie z.B. die NADEL-40.

Die NADEL-30 ist ein Zwischenschritt zwischen den beiden Extremen sie ist vor allem interessant wenn es um die verminderung von Störgeräuschen wie kleine Kratzer, Crackler und in der Rille festgesetzte Staubkörnchen geht. Tonal wirkt sie ausgewogener als z.B.eine NADEL-20 hat aber nicht ganz das Auflösungsvermögen einer NADEL-40, vor allem bei mit elliptischen oder konischen Nadeln oft gepielten Schallplatten bringt sie durch ihre größere Auflagefläche eine deutlicheVerbesserung.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 20. Jan 2015, 17:05 bearbeitet]
akem
Inventar
#8 erstellt: 20. Jan 2015, 16:43
Man sollte noch dazu sagen, daß das OM10 mittlerweile offenbar schlampig gefertigt wird und keinerlei Qualitätskontrolle mehr genießt und das klangliche Ergebnis breit streuen kann. Von sehr brauchbaren Exemplaren bis hin zu mehr oder weniger hochtonfreien und verzerrenden Nadeln ist da alles möglich. Früher in den 80ern war das OM10 ein ziemlich brauchbares Einstiegssystem mit ziemlich konstanter Qualität zum Preis von rund 100 DM. Ortofon wollte den Preis wohl unbedingt halten und das geht halt dann zu Lasten der Qualität...

Gruß
Andreas
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