Phono-Eingangskapazitäten Revox-Verstärker

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Marsilio
Inventar
#1 erstellt: 29. Feb 2016, 17:48
Ein Hallo in die Runde

Für einmal habe ich eine Frage an die Kapazitäten-Profis hier im Forum. Ich plane, meine Musikzimmer-Anlage mit einem Revox-Verstärker zu komplettieren. Ich bin aber noch etwas unschlüssig ob es der "kleine" und damit kostengünstigere B150 tut oder ob's doch der "grosse" B250 sein muss - und zwar aus einem einzigen Grund: Ich höre ja sehr viel Schallplatten. Der B250 bietet (nebst der Möglichkeit, auch MC-Systeme zu betreiben) ein Kapazitätswähler für den Phonoeingang (50, 150 oder 450pF). Beim B150 dagegen gibt's nichts zu verstellen, die Eingangskapazität ist auf 150pF definiert.

Hier findet man die Specs der beiden Verstärker.
http://www.revox-online.de/Revox%20B150.htm#Technische_Daten:
http://www.revoxsamm...anleitung%20B250.pdf

Diese beiden Dreher mit folgenden Tonabnehmersystemen möchte ich daran betreiben:
- Revox B795 mit OM-40 (ohne "super")
- Dual CS 704 in der Regel mit Shure Ultra-500 (Jico-SAS-Nadel), an Wechsel-TK's zur Verfügung stehen aber auch noch ein Sonus Gold Blue und ein Acutex STR412, die auch ab und zum Einsatz kommen sollen

MC-Systeme sind bei mir also keine vorgesehen.

Würde das auch mit dem B150 gehen oder wäre der B250 empfehlenswerter?

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 29. Feb 2016, 17:49 bearbeitet]
Albus
Inventar
#2 erstellt: 29. Feb 2016, 20:04
Tag,

wegen DUAL und Shure Ultra sind die 50 pF für seriöse Ansprüche unverzichtbar (bei 175 pF hat man das Ultra glatt, die 250 pF nominell sind schon Zugeständnis an die typische Verwendungssituation). Das Sonus geht nominell bis knapp unter 400 pF, besser aber bis 275 pF, also auch nichts wirklich genau angepasst mit 150 pF des kleineren Revox. Das OM 40 wird auch mit 220 pF im Ortofon Test chain endkontrolliert - wenn denn... die enorme Spanne der Verwendbarkeit/Empfehlung 200-500 pF hat Überredungscharakter.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 29. Feb 2016, 20:06 bearbeitet]
Jazzy
Inventar
#3 erstellt: 29. Feb 2016, 21:08
Höhere C kann man ja mit Parallel-Cs im Stecker erzielen.Also geht auch ein Eingangs-C von 150pF.
Albus
Inventar
#4 erstellt: 29. Feb 2016, 22:16
Tag,

halte zu Gnaden - die Ausstattung des B795 liefert durch das Kabel 220 pF, im Falle des Dual typisch 180 pF. - Sein Problem ist also nicht eine zu geringe Gesamtkapazität, vielmehr eine zu hohe Last. Die Stufen 50 pF, 150 pF erlauben praktikable Zusammenstellungen, die 450 pF sind Zutat für absolute Spezialtonabnehmer.

Freundlich
Albus
Marsilio
Inventar
#5 erstellt: 29. Feb 2016, 22:22
Danke für die Antworten. Ich seh' schon: Das geht mit meinem Tonabnehmern doch in Richtung B250...

Aktuell wird die Kombi Dual 704/Ultra 500 übrigens noch mit einem Denon PMA1500 RII befeuert, was der für eine Eingangskapazität hat weiss ich nicht. Zumindest gemäss meinen Ohren scheint's nicht völlig daneben zu liegen, auch die anderen TA laufen daran ordentlich.

Leider passt der Denon optisch nicht wirklich zu den Revox-Komponenten.

@Albus: Verstehe ich Dich jetzt richtig oder falsch: Der B150 würde also doch passen?

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 29. Feb 2016, 22:47 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#6 erstellt: 01. Mrz 2016, 01:28
Was wirst Du tun, wenn keiner der beiden Revoxe in der Summe klanglich befriedigend in Deine Hörkette paßt ?

MfG,
Erik
Marsilio
Inventar
#7 erstellt: 01. Mrz 2016, 10:25
...dann kommt der Denon wieder zum Einsatz!

Meinst Du, dass der PMA1500 übers Ganze gesehen die bessere Lösung ist?

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 01. Mrz 2016, 10:27 bearbeitet]
Albus
Inventar
#8 erstellt: 01. Mrz 2016, 12:25
Tag,

der Denon PMA1500RII hat im MM-Modus 150 pF nominell (Library der Hifiengine, Service Manual II).

Mit den DUAL 160-180 pF plus die DENON 150 pF, also 310-330 pF hat man einem Shure Ultra noch nicht viel genommen: Die elektrische Hochtonresonanz bei (Empfehlung des Herstellers) 250 pF ist 17,0 kHz mit Güte (Q) von 1,26 (also leichte eng gehaltene Anhebung), bei 310-330 pF liegt die elekt. Hochtonresonanz bei 15,2-14,8 kHz und Q von 1,46-1,42, noch nur mittlere Überhöhung und spektrale Breite. Kurz: das ist noch in guter Ordnung.

Ich wählte auf jeden Fall den in Stufen anpassbaren Verstärker.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 01. Mrz 2016, 12:26 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#9 erstellt: 01. Mrz 2016, 13:40
Vielen Dank, langsam blicke ich durch.

Revox B150 und Denon PMA1500 sind punkto Eingangskapazitäten praktisch gleich (und auch ziemlich universell einsetzbar), passen also fürs Ultra recht ordentlich, etwas weniger gut fürs OM-40 am Revox. Daher wäre der B250 mit seiner Einstellbarkeit gleichwohl die bessere Lösung.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 01. Mrz 2016, 13:51 bearbeitet]
raphael.t
Inventar
#10 erstellt: 01. Mrz 2016, 15:33
Hallo Manuel!

Beide leiden auch an den gleichen Krankheiten, nämlich sterbenden Netz-Transformatoren.
Ich habe zwei 150, einer ist wie geleckt, der andere hat einen Trafo-Schluss, und zwar in der Primär-Wicklung, es wirft sofort die F1-Sicherung, was wenigstens die Endstufen schont, aber im Revox -Fall wären abgerauchte Endstufen wohl das geringere Übel als ein defekter Trafo.
Revox verlangt 450 Euro für eine Reparatur, sie bieten eine Zwei-Trafo-Lösung an, mit externem Netzteil.
Eine Zwei-Trafo-Lösung innerhalb des Gerätes ist denkbar, geht jedoch auf Kosten der Leistung, beim B 150 wären so max. 60W erreichbar statt 100. Die Spannungen sind ungewöhnlich und einen Schnittband-Kern-Trafo mit den geforderten Spannungen wickelt dir nicht der alte E-Motoren-Wickler im Viertel.
Gut klingen tut der B 150, keine Frage, aber mit meinem heutigen Wissen ist das nicht unbedingt ein Traumverstärker. Ich habe den schönen und guten B 150 in seiner Originalverpackung mit allem Drum und Dran eingemottet, ich will nicht, dass der Trafo vielleicht Schaden nimmt.
Bitte sich das vor einem Kauf gut überlegen!
Es gibt genug Alternativen an Verstärkern, die keine Problemkinder sind.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael


[Beitrag von raphael.t am 01. Mrz 2016, 15:35 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#11 erstellt: 01. Mrz 2016, 16:31
Hallo Raphael

Danke für die Hinweise, ein unproblematischer und bei mir seit Jahren bewährter Verstärker ist mit dem Denon PMA1500 auch vorhanden.

Aber eben - der verdammte "WILL HABEN"-Faktor: Mit dem B795 fing es an, dann die A77, später das B215 (Hammer!), dann noch der 160 und neuerdings der 126. Fehlt halt nur noch der Verstärker und die Riege wäre komplett...

Meines Wissens sind brummende Trafos Hinweise, dass es hier zu Problemen kommen könnte. Ansonsten habe ich bislang v.a. vom B251 gehört, dass er bockig sein kann (Überhitzung), B150 und B250 sollen diesbezüglich unkritisch sein.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 01. Mrz 2016, 17:04 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#12 erstellt: 02. Mrz 2016, 06:34
Moin !

Gegen Überhitzung hilft ein gut positionierter PC-Gehäuselüfter z. B. von Noctua mit 140mm-Lüfter, der von einem Steckernetzteil mit Umschalter 7 oder 9 Volt gespeist wird. Wird man am Hörplatz nicht wahrnehmen.

Nur 'mal so am Rande,
Erik
raphael.t
Inventar
#13 erstellt: 02. Mrz 2016, 15:49
Hallo Erik!

Ja, das wäre eine Möglichkeit, nur soll das Durchbrennen der betreffenden Trafos auf schlampige Wicklungen kreuz und quer zurückzuführen sein, keine Ahnung, was Revox da eingefallen ist, aber ich nehme auch in dem Fall an, dass ein Ventilator von Vorteil wäre.
Ich schätze am B 150 hauptsächlich den ausgewogenen Klang und seine Fernbedienung.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
Marsilio
Inventar
#14 erstellt: 25. Mrz 2016, 22:16
Neue Ueberlegung: Angesichts der Tatsache, dass der B250 annähernd doppelt so teuer gehandelt wird als der B150: Wäre da nicht der Cheap-Trick B150 plus externer Pre? Namentlich denke ich da an den ART DJ PRE II. Kostet keine 50.-, lässt sich aber einstellen und wird hier im Forum neuerdings oft und gerne empfohlen...

Oder muss davon ausgegangen werden, dass die interne Phono-Sektion des B250 punkto Performance dem ART DJ PRE II überlegen ist?

LG
Manuel
Albus
Inventar
#15 erstellt: 25. Mrz 2016, 22:43
Tag,

damit stellst du das Problem ALT gegen NEU am Beispiel Revox B250 gegen ART DJ PRE II. - Ähnliches habe ich hier: Yamaha C-2a gegen ART DJ PRE II (Modi: Phono-MM), Luxman C-02 (modifiziert) gegen ART DJ PRE II (Phono-MM).

Auf der Stufe NEU wäre die Sache klar, aber...Alterungsabschläge sind messbar, schon auf der elementaren Stufe der Ruhestromeinstellungen, DC Offset-Einstellungen und Klirrminima anhand der Service Manuale nachprüfbar. Mangels Revox B250 folgt dazu nichts mehr.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 25. Mrz 2016, 23:00 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#16 erstellt: 10. Apr 2016, 12:10
So - die Fortsetzung der Geschichte folgt schneller als erwartet. Die B250 werden hier in der CH vorwiegend in schwarz und zu ziemlich deftigen Preisen angeboten. In silber ist er selten. Dafür schwirrte letzte Woche auf Ricardo ein B150 herum, den ich zu einem sehr guten Kurs ersteigern konnte.

Der erste Eindruck: Im Vergleich zum Denon PMA1500 weniger Punch. Der zweite Eindruck: Viel präziser in der Klangabbildung als der Denon. Details werden wiedergegeben, von denen ich bis anhin gar nicht wusste. Da musste ich mich echt erst umgewöhnen. Ein Feinzeichner, definitiv höhere Liga. Nur schon aus dieser Warte hat sich diese Anschaffung also gelohnt.

Nun zur Phonosektion, um die es in diesem Thread in erster Linie ja geht: Auch diese scheint mir qualitativ gut zu sein; ist eben perfekt auf den "normalen" Verstärkerteil abgestimmt.

Schade fehlt's an der Kapazitäts-Anpassbarkeit. Das Ultra-500 geht gut - wie Albus beschrieben hat ist die Spitze der Fahnenstange angesichts der nicht ganz optimalen Kapazitäten aber wohl noch nicht erreicht. Vielleicht versuche ich es bei Gelegenheit mal mit einem ART DJ PRE (wobei ich befürchte, dass der nicht so gut wie die integrierte Phonosektion ist).

Oder würde es schon was bringen, die Phonokabel zu kürzen? 30cm Länge würden locker ausreichen...

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 10. Apr 2016, 12:11 bearbeitet]
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