Phono Vorverstärker für Revox B790

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Quarcs
Neuling
#1 erstellt: 12. Jan 2021, 22:19
Hallo zusammen,
ich habe meinem Vater, der historisch bedingt 4 Plattenspieler besitzt, einen Revox B790 abquatschen können. Leider hat mein Verstärker keinen Phono Vorverstärker, weshalb ich diesen für mein Setup noch nachrüsten muss. Ich bin aktuell etwas überfordert, was man hierfür ausgeben sollte, da ich mir mit der Bewertung mangels Erfahrung schwertue. Die Preisspannen sind ja, wie im im Hi-Fi Umfeld üblich, etwas größer. Ich habe mir vorgenommen nicht mehr wie 400€ auszugeben, außer von euch überzeugt mich jemand nachhaltig, dass sich das lohnt. Ich muss das Budget auch nicht ausreizen und wäre auch zufrieden, wenn man bei 200€ landen würde. Je nachdem was halt Sinn ergibt.

Mein Setup sieht wie folgt aus:
Verstärker: Cambridge Audio CXA80
Boxen: Nubert NuLine 284

Der Plattenspieler ist, wie bereits erwähnt, ein Revox B790 mit dem Tonabnehmer Ortofon VMS 20 EO MKII (MM). Der Tonabnehmer sollte mal getauscht werden, ist mir durchaus bewusst, habe ich mir aber bisher noch nicht getraut. Das soll etwas tricky sein. Es kommt dann irgendwann (vermutlich) ein Ortofon 2M Blue rein. Die Nadel im aktuellen Tonabnehmer ist mit einem Alter von 2 Jahren noch relativ frisch.

Musikalisch läuft bei mir am meisten Bosse, London Grammar, Nick Cave, Katie Melua, AnnenMayKantereit, Kaleo, Adele, Billie Eilish, etc. Nur damit ihr das besser einschätzen könnt.

Ich bedanke mich schon vorab für Feedback und bin auf Eure Expertise gespannt
Tywin
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 12. Jan 2021, 22:48
Hallo,

relativ weit an unterschiedliche Tonabnehmersysteme anpassbar inklusive Subsonicfilter finde ich die Pro-Ject Phono Box S2 für den vergleichsweise fairen Preis empfehlenswert.

Das 2M Blue ist mit dem Blick auf die Abtasteinheit nicht besser als das derzeit verbaute Tonabnehmersystem. Einen besseren Nadeleinschub für das vorhandene System habe ich leider nicht finden können. Vielleicht kann jemand anderes helfen?

Statt zu dem nicht schlechten aber für das technisch Gebotene vergleichsweise teuren 2M Blue würde ich zu einem Tonabnehmersystem mit einer besseren Abtasteinheit wie z.B. einem AT-VM95ML, AT-33PTGII oder wenn es unbedingt etwas von Ortofon sein muss zum OM-40, VinylMaster Silver oder 2M Black greifen.

LG Michael


[Beitrag von Tywin am 12. Jan 2021, 22:51 bearbeitet]
eStyle
Inventar
#3 erstellt: 12. Jan 2021, 22:57
Ich hätte einen Graham Slee Gram Amp 2 SE Phono Vorverstärker zu verkaufen. Ich habe es gerade mal ca. 2 Jahre genutzt, das Teil sieht aus wie neu gekauft. Da in einigen Foren eine leichte Höhenbetonung dem Teil nachgesagt wird, bin ich auf eine andere Phonostufe übergegangen. Ob da tatsächlich etwas dran ist, kann ich nicht sagen, aber ansonsten war ich soweit zufrieden mit dem Teil. Hat auch allgemein gute Kritiken im Netz, auch von Leuten, die es besitzen. Aufgrund des sehr niedrigen Gewichts zwar nicht sehr standfest, aber ich glaube das Problem ist bei vielen günstigeren Phonostufen der Fall.

Falls du Interesse hast, gib Bescheid und ich melde mich gerne bei dir per PN und Preis.
frank60
Inventar
#4 erstellt: 12. Jan 2021, 23:40
Mein GramAmp 2 SE war ebenfalls im Hochton "gesoundet". Hört sich im ersten Moment toll an, nach einer Weile fand ich es nervig. Deshalb mußte meiner schon vor rund 6 Jahren gehen.
Marsilio
Inventar
#5 erstellt: 13. Jan 2021, 07:59
Den Wechsel auf das 2M Blue kann man sich echt sparen, das alte Ortofon VMS20E ist genauso gut - in meinen Ohren klanglich sogar noch etwas ausgewogener abgestimmt (ich besitze beide). Damit kann man schon ganz prima Platten hören.

Auch einen Revox-Plattenspieler besitze ich selber. Das leichte VMS20 ist für den Linatrack-Tonarmstummel des Revox B790 geradezu ideal geeignet. Daher würde ich den erst dann wechseln, wenn Du klanglich richtig fett aufsteigen möchtest (in die 800-Euro-Liga oder so). Ansonsten gibt es bei Thakker noch gute Originalnadeln mit nackigem, schön polierten Diamanten. Diese Nadeln haben zwar eine etwas andere Bezeichnung, passen aber:
https://www.thakker....0-eo-original/a-7729

Zum Vorverstärker: Das Ortofon VMS ist - Irrtum vorbehalten - ein MI-System. Das ist hinsichtlich Anschlusskapazitäten ein ziemlich unkomplizierter Geselle. Die günstigste Lösung, die ihren Preis aber mehr als Wert ist, dürfte der ART DJ PRE II von Thomann für 55.- sein. Hier kann man zwar nur MM-(und MI-)Systeme anschliessen, hat aber immerhin Einstellmöglichkeit der Anschlusskapazität (100 und 200pF). Was gemäss Userberichten nervt ist eine zu hell leuchtende Diode.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 13. Jan 2021, 08:05 bearbeitet]
Nunja32
Inventar
#6 erstellt: 13. Jan 2021, 08:41

Quarcs (Beitrag #1) schrieb:
Ich habe mir vorgenommen nicht mehr wie 400€ auszugeben, außer von euch überzeugt mich jemand nachhaltig, dass sich das lohnt. Ich muss das Budget auch nicht ausreizen und wäre auch zufrieden, wenn man bei 200€ landen würde.


Hallo Quarcs,

um bei deinem Budget ungefähr landen zu können (wärst dann etwas drüber, aber noch nicht bei 400 €), würde ich mich manchen von Tywins Tipps anschließen.

Als Tonabnehmer wäre wohl der AT-VM95ML klar der Preis-/Leistungssieger (mit der schärfste Schliff und trotz des teilweise gleichen Schliffes viel günstiger als die anderen genannten, die teilweise auch bereits dein höchstes Budget sprengen) und bei den Vorverstärkern wäre es eine Phono Box S(2) (die man auch oft noch mal günstiger gebraucht erhalten kann), da man hier durchaus auch ordentlich MC-Tonabnehmer betreiben kann, falls gewünscht. Wenn sowieso nur MM/MI-Tonabnehmer (oder High-Output MCs) genutzt werden sollen, kannst du dir aber nen 100er sparen und den ART DJ, den Marsilio empfiehlt, zulegen. Die Diode könnte man abkleben oder das Gerät z. B. hinter anderen verstauen, wenn eine*n das nerven sollte.
Keksstein
Inventar
#7 erstellt: 13. Jan 2021, 09:19

Der Tonabnehmer sollte mal getauscht werden, ist mir durchaus bewusst, habe ich mir aber bisher noch nicht getraut. Das soll etwas tricky sein.


Das tauschen selber ist machbar wenn man keine 2 Linken Hände hat, man braucht aber eine Einstelllehre dafür + vernünftige Tonarmwage. Gibt einen Nachbau in Ebay:

https://www.ebay.de/...3:g:9wEAAOSw5wVdMMRj

Nagaoka MP laufen rechnerisch an dem superleichten Revox Tonarm auch, ich habe unter meinen B291 ein MP500 montiert als ich ihn überholt habe. (bevor die Preise für diesen TA so explodiert sind) Läuft super.
Marsilio
Inventar
#8 erstellt: 13. Jan 2021, 10:37
MC's sind am Revox-Linatrack schwierig - ich würde da kein AT33PTG ranmachen... Selbst beim AT-VM95 bin ich nicht sicher, ob das hinsichtlich Nadelnachgiebigkeit gut passt. Von Nagaokas habe ich schon ab und zu an den Revox-Drehern gehört. Problemlos passen die meisten Ortofon-MM's.

Aber wie bereits geschrieben: Ich würde den Wechsel erst machen, wenn ich auf ein wirklich fettes System umsteigen würde (wie eben die bereits erwähnten Nagaoka MP500 oder Ortofon 2M Black). Bei einem Tonabnehmer der Liga Nagaoka MP-150, Ortofon OM20 oder 2M Blue kann man gleich beim Ortofon VMS20 bleiben.

Und ja, der Tonabnehmerwechsel ist bei den Revox-Drehern tricky. Ich hab' das auch machen lassen...

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 13. Jan 2021, 11:17 bearbeitet]
Nunja32
Inventar
#9 erstellt: 13. Jan 2021, 15:33

Marsilio (Beitrag #8) schrieb:
Selbst beim AT-VM95 bin ich nicht sicher, ob das hinsichtlich Nadelnachgiebigkeit gut passt.


Hier wurde berichtet, dass es beim 795er gut passen soll. Ist der dem B790 nicht ähnlich genug? (bin kein Revox-Experte, konnte aber auf das erste Suchen nicht zu viel dazu finden)
Marsilio
Inventar
#10 erstellt: 13. Jan 2021, 18:34

Nunja32 (Beitrag #9) schrieb:

Marsilio (Beitrag #8) schrieb:
Selbst beim AT-VM95 bin ich nicht sicher, ob das hinsichtlich Nadelnachgiebigkeit gut passt.


Hier wurde berichtet, dass es beim 795er gut passen soll. Ist der dem B790 nicht ähnlich genug? (bin kein Revox-Experte, konnte aber auf das erste Suchen nicht zu viel dazu finden)


Öhm, in diesem Thread kommt man zum Schluss, dass das AT-VM95 eben nicht so gut passt...

Ich empfehle sonst ja gerne die AT-Systeme (unter dem Vorbehalt, dass einem das eher helle Klangbild gefallen muss), für Revox-Dreher aber erachte ich andere Tonabnehmer als besser geeignet.

LG
Manuel
Nunja32
Inventar
#11 erstellt: 13. Jan 2021, 18:43

Marsilio (Beitrag #10) schrieb:
Öhm, in diesem Thread kommt man zum Schluss, dass das AT-VM95 eben nicht so gut passt...


Echt? Ich hatte es recht ambivalent im Erinnerung. Hatte mich auf den Beitrag von .JC. bezogen, der sich ja auf Aussagen anderer Besitzer*innen stützt.
-rowo-
Stammgast
#12 erstellt: 13. Jan 2021, 19:58
Mit Blick auf den Musikgeschmack bin ich mir auch nicht sicher, ob der immer als recht hell beschriebene AT-VM 95 die beste Wahl für den TE sein könnte.
Als ich mich hier im Forum aus Spieltrieb für einen neuen Tonabnehmer interessierte, landete ich dank toller Beratung letztendlich bei einem Philips GP 406 MK II, welchen ich u.a. bei Nick Cave sehr mag. Vielleicht gäbe es zum Ausprobieren auch einen älteren, budgetschonenden Klassiker?
Mist ist natürlich, dass der Nadeltausch recht aufwändig ist...
Nunja32
Inventar
#13 erstellt: 13. Jan 2021, 20:13

-rowo- (Beitrag #12) schrieb:
Mit Blick auf den Musikgeschmack bin ich mir auch nicht sicher, ob der immer als recht hell beschriebene AT-VM 95 die beste Wahl für den TE sein könnte.


Also, ich dachte, gerade der AT-VM 95 wird doch gar nicht mehr als "recht hell" beschrieben?!? Hatte ich zumindest schon oft hier gelesen.
-rowo-
Stammgast
#14 erstellt: 13. Jan 2021, 20:49
Ich dachte es, kann mich aber auch irren (habe es leider noch nicht, da aktuell genug TA's vorhanden sind...).
Da kann bestimmt ein glücklicher Besitzer des TA's etwas zu schreiben.
Nunja32
Inventar
#15 erstellt: 13. Jan 2021, 21:07

-rowo- (Beitrag #14) schrieb:
Ich dachte es, kann mich aber auch irren (habe es leider noch nicht, da aktuell genug TA's vorhanden sind...).
Da kann bestimmt ein glücklicher Besitzer des TA's etwas zu schreiben.


Ich finde die Threads, die ich dazu gelesen habe, auf die Schnelle gerade auch nicht mehr, aber beim Test auf Lowbeats kann man das herauslesen und zumindest die Besitzer*innen im Foto-Thread sind stets begeistert.
8erberg
Inventar
#16 erstellt: 14. Jan 2021, 08:26
Hallo,

warum sollte man ein wirklich gutes funktionierendes Abtastsystem ersetzen?

In einem Generator ist fast nix drin was kaputtgehen kann... also. Wenn die Nadel OK ist ist doch alles gut.

Das 2m kann nix besser, ist eher durch die geringere Nadelnachgiebigkeit nicht so gut geeignet für den kurzen Tonarm des Revox.

Da die VMS elektrisch äusserst gutmütig sind kann man problemlos Phonopres der günstigen Klasse einsetzen.

Wenn das Geld verjubelt werden will - man kann auch Platten dafür kaufen, da ist es besser aufgehoben!

Peter
Quarcs
Neuling
#17 erstellt: 14. Jan 2021, 09:43
Hallo zusammen,

vielen Dank für die vielen Rückmeldungen :-)

Die Anschaffung des Phono Preamps und des Tonabnehmers würde ich getrennt sehen und auch mit jeweils eigenem Budget versehen. Das heißt ich habe max. 400€ für den Preamp aktuell und in Zukunft dann nochmals ein neues Budget für den Tonabnehmer.
Ich möchte zunächst den Plattenspieler mal in Betrieb nehmen können. Aktuell steht er noch bei meinen Eltern, da mein Verstärker ja nicht den passenden Eingang hat.
Sollte sich dann auf Dauer herausstellen, dass sich ein neuer TA lohnt, dann würde ich den entsprechend nachrüsten/nachrüsten lassen. Ich ging nur davon aus, dass der TA nach 40 Jahren auch irgendwann den Geist aufgibt oder nicht mehr so viel liefern kann. Die Teile altern ja vermutlich auch (Gummi/Kunststoff?)

Was ich aber für mich jetzt rausgelesen habe:

  1. viel Geld bei meinem Setup für den Preamp ausgeben lohnt sich nicht (oder alle haben meinen Text bisher so interpretiert, dass der TA und der Preamp zusammen so viel kosten dürfen und deshalb beim Preamp gespart haben)
  2. Mein TA vermutlich noch was taugt und wenn ich was besseres will schon ordentlich in die Tasche greifen muss


Stimmt das so? Wenn nicht mich bitte aufklären :-)
Marsilio
Inventar
#18 erstellt: 14. Jan 2021, 09:58

Quarcs (Beitrag #17) schrieb:
Hallo zusammen,

Was ich aber für mich jetzt rausgelesen habe:

  1. viel Geld bei meinem Setup für den Preamp ausgeben lohnt sich nicht (oder alle haben meinen Text bisher so interpretiert, dass der TA und der Preamp zusammen so viel kosten dürfen und deshalb beim Preamp gespart haben)
  2. Mein TA vermutlich noch was taugt und wenn ich was besseres will schon ordentlich in die Tasche greifen muss


Stimmt das so? Wenn nicht mich bitte aufklären :-)


Der günstigste mir bekannte Pre, der sein Geld echt wert ist (und der gemäss vielen Usern durchaus höheren Ansprüchen genügt), ist der ART DJ PRE II. Der kann nur MM. MC allerdings ist an einem Revox-Plattenspieler eh sehr schwierig.

Der vorhandene Tonabnehmer Ortofon VMS20E genügt in meinen Ohren ebenfalls bereits höheren Ansprüchen, zudem ist er dank dem leichten Gewicht und der hohen Nadelnachgiebigkeit ausgesprochen gut für den Revox-Plattenspieler geeignet. Ein Tonabnehmerwechsel bietet sich da erst an, wenn man wirklich nochmals eine Liga höher will - das sind dann aber Sphären, wo man schon eher mind. 500.- benötigt.

Für meinen B795, dessen Tonarm sich vom 790 nicht unterscheidet, werden im Manual ausnahmslos relativ leichte Tonabnehmer mit hohen Nadelnachgiebigkeiten empfohlen - Elac ESG795 und 796, AKG's, Shure V15IV und eben das Ortofon VMS20 und VMS30, Elac, AKG und Shure gibt es in neu nicht mehr, Ortofon ist noch auf dem Markt mit auch für den Revox durchaus tauglichen Produkten. Das aktuelle 2M Blue ist nett, das vorhandene VMS20E indessen ist genauso gut. Das aktuelle 2M Bronze entspricht von der Nadel her (Fineline-Schliff) dem VMS30 (ebenfalls Fineline). Wirklich besser wäre das 2M Black (Shibata).

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 14. Jan 2021, 13:38 bearbeitet]
Nunja32
Inventar
#19 erstellt: 14. Jan 2021, 10:29
@Quarcs:

Zu 2.)
Solange er funktioniert und du klanglich zufrieden bist - was du dann ja hören wirst -, gibt es keinen Grund, ihn zu wechseln.

Davon abgesehen ist ein elliptischer Schliff (nackt) sicher ein guter Einstieg. Ich sehe es auch ähnlich wie Marsilio, dass du wahrscheinlich erst ab einem Shibata- oder ML-Schliff (und auch mit einem geschulten Ohr) weitere Unterschiede hören würdest. Ob dir die dann wiederum gefallen, steht wieder auf einem anderen Blatt.

Und ob es dann dafür wirklich in die 500-Euro-und-mehr-Riege gehen müsste oder ob das genannte, für den ML-Schliff sehr günstige AT-VM95ML doch gut funktionieren würde, ist nicht abschließend beantwortet; möchte man wenig ausgeben, könnte es aber auch einen Test wert sein.

Der ART DJ wäre jedenfalls für alle von Marsilio genannten und den AT-VM95ML ausreichend. Ob es eine "klangliche Aufwertung" durch einen Pre gibt, solange z. B. der ART DJ zu den benutzten TAs passt - darüber scheiden sich die Geister. Hier im Forum ist es in der Regel so: Die, die eine solche Aufwertung beschwören, trauen sich meistens nicht an Blindtests heran, welche wiederum von denjenigen angeregt werden, die behaupten, dass es keine klangliche Aufwertung durch "teurere" Phono-Pres gibt.


[Beitrag von Nunja32 am 14. Jan 2021, 10:34 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#20 erstellt: 14. Jan 2021, 10:44

Quarcs (Beitrag #17) schrieb:


Stimmt das so? Wenn nicht mich bitte aufklären :-)



Hallo,

absolut korrekt.
Wenn man nicht brutal damit umgeht hält sowas sehr, sehr lange....

Auch ein Phonopre ist keine Raketentechnik. Da wird zwar immer viel drüber erzählt aber letztlich liegen aller-allermeisten "Klangerscheinungen" an nicht korrektem elektrischen Abschluß, also nicht normkonformem Abschlußwiderstand bzw. zu hohem oder zu tiefem Kapazitätsabschluß.

Daher kannst Du das Ganze recht lässig betrachten.

Natürlich gibt es Kleinserienhersteller die für gebotenen Aufwand entsprechend Kohle verlangen, aber das bringt letztlich äusserst wenig wenn man es realistisch sieht.
Dazu gehört dann immer die übliche Hi-End-Folklore die durch entsprechende Blättchen und Verkäufer verbreitet wird.

Peter
Tywin
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 14. Jan 2021, 11:24
Hallo,

was von vielen Menschen nicht verstanden wird ist, dass es nur um Technik und nicht um Magie geht.

Für einen technischen Zweck wird ein Gerät benötigt, dass diesen technischen Zweck erfüllt. Erfüllt ein technisches Gerät den technischen Zweck ist eine faktische Verbesserung des Ergebnis darüber hinaus unmöglich.

Ein PP muss das Signal vom Tonabnehmersystem entzerren (Stichwort: RIAA), weil auf der Schallplatte gespeicherte Töne wegen der technischen Beschränktheit dieses Mediums nur verzerrt gespeichert werden kann.

Die Entzerrung erledigen alle PP einwandfrei.

Dazu kommt, dass das sehr schwache Signal eines Tonabnehmersystems möglichst ohne zusätzliche hörbaren Störungen auf ein Niveau vorverstärkt werden muss, welches etwa dem entspricht welches für andere Quellgeräte üblich ist.

Hier scheint z.B. der ART-DJ nach einigen Infos zu schwächeln, da dieses Gerät wegen einer unnötig zu schwachen Stromversorgung zu früh Töne verfälscht (Verzerrt).

Da es Alternativen wie z.B. den Dynavox TC-2000 gibt für den dieses Problem nicht bekannt ist, sehe ich keinen Grund mehr dafür den ART-DJ ins Spiel zu bringen obwohl ich dieses Gerät zu meiner vollen Zufriedenheit z.B. neben einer Pro-Ject Phono Box S und einem Trigon VANGUARD II nutze.

Technisch nicht ganz perfekt kann und wird oft trotzdem hörbar voll und ganz genügen.

Ansonsten müssen die Vorgaben der Tonabnehmerhersteller hinsichtlich Ohm und pF durch den PP erfüllt werden, wenn ein möglichst einwandfreies Ergebnis gewünscht ist. Daher ist die Anschaffung eines weitgehend einstellbaren PP womöglich keine schlechte Idee, wenn man Phonotechnik zum Hobby gemacht hat.

Bei den Tonabnehmersystemen kommt es nach meinen bisherigen Erfahrungen auf einen möglichst gut geschliffenen, polierten, ausgerichteten, leichten Abtaster an der an einem leichten und steifen Nadelträger befestigt ist um möglichst vollständig die Auslenkungen in der Plattenrille abtasten zu können und diese Bewegungen in das Generatorgehäuse übertragen kann.

Z.B. SAS Abtaster oder z.B. der Abtaster des AT-33PTGII kommen diesem technischen Ideal so nahe, sodass Verbesserungen "dieser mechanischen Technik" nach meiner Meinung kaum denkbar sind.

Was aber nicht bedeutet, dass man nicht mit weniger gut funktionierender Technik glücklich und zufrieden Musik per Phonotechnik hören kann.

Vielleicht hilft das dabei, selbst einschätzen zu können was an Technik angeschafft werden sollte.

LG Michael
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