Thorens TD147 Platten hängen

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strombose
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 27. Okt 2016, 09:20
Hallo liebes Hifi-Forum,

bis dato war ich eher stiller und interessierter Mitleser, nachdem mich meine neuer alter Plattenspieler allerdings seit gestern zur absoluten Verzweiflung gebracht hat, suche ich Euren Rat zu folgendem Problem.
Ich besitze seit ca. 3 Wochen einen Thorens TD147 mit dem Tonarm TP63 und dem Tonarmrohr TP16MKII. Als System habe ich ein Yamaha MC-9 verbaut (bzw. dieses war vom Vorbesitzer bereits montiert). Seit ich den Plattenspieler das erste Mal in Betrieb genommen habe, ist mir aufgefallen, das die Nadel bei manchen/vielen Platten im fast identischen Bereich (immer kurz vor Ende der Platte) hängen bleibt, also eine Endlosschleife des betreffenden Abschnitts spielt.

Folgende Maßnahmen habe ich seit dem ersten Auftreten des Problems ergriffen:

1.) Ich habe den Tonarm mehrere Male exakt ausbalanciert. Bei 0 Auflagekraft und 0 Anti-Skating schwebt der Tonarm frei. Allerdings konnte ich den "Pusttest" nicht durchführen. Dafür ist der Tonarm nicht leichtgängig genug. Beim manuellen Führen des Tonarms bis zum Ende konnte ich allerdings im kritischen Bereich keinen Widerstand feststellen.
2.) Auf Empfehlung meines Nachbarn habe ich das Auflagegewicht um ca. 1g erhöht. Dies führte bei manchen Schallplatten tatsächlich zu einem positiven Effekt und die Nadel hat den Bereich, in dem sie vorher hängen blieb jetzt fehlerfrei abgespielt. Allerdings gibt es dann wieder andere Schallplatten, bei denen die Nadel trotzdem hängen bleibt.
3.) Ich habe den Tonarm so ausbalanciert, das schon bei einem Auflagegewicht von 0g der Tonarm leicht auf der Platte auflag. Ich habe dadurch also das Gewicht nochmals erhöht. Dies führte aber ebenfalls nicht zur Lösung des Problems.
4.) Mir war aufgefallen, dass der Plattenteller etwas schief im Verhältnis zum Chassis des Plattenspielers war. Also habe ich zusammen mit meinem Dad den Plattenspieler von unten geöffnet und das Subchassis an den 3 Federn neu eingestellt. Der Abstand der Unterkante vom Plattenteller zum Plattenspielerrand ist jetzt rundherum fast identisch (+/- 1mm).
Dies führte dann beim Durchlaufen der ReThorens TD147fernzplatte, welche vorher immer hängen geblieben ist zu einer deutlichen Besserung! Die Platte lief mehrere Male problemlos bis zum Ende durch.

Hier könnte mein jetzt schon viel zu langer Post jetzt enden, allerdings ging der Mist gestern wieder von vorne los. Platte aufgelegt, Nadel hängt kurz vor Plattenende. Und das wieder bei ca. 4 von 10 Platten...

Jetzt die Frage an Euch: Hat jemand noch einen Tipp für mich, an was es liegen kann? Kann das Ganze evtl. auch an der Nadel liegen? Ist es z.B. normal, dass sich die Nadel beim Abspielen einer Platte im System ständig relativ stark von links nach rechts bewegt?

Ich füge noch ein Foto bei, auf dem man Teile vom Tonarm sieht. Mir ist hier aufgefallen, dass der Tonarm, der auf dem Subchassis befestigt ist nicht mittig in der Aussparung der Deckplatte des Plattenspieler sitzt. Vorne sind ca. 3-4 mm Luft, hinten stößt es quasi an. Kann es ggf. daran liegen?

Vorab vielen Dank für Eure Hilfe.
akem
Inventar
#2 erstellt: 27. Okt 2016, 09:29
Prüfe bitte mal
- ob der Tonarm im fraglichen Fall genügend Abstand zur Liftbank des Tonarmliftes hat und
- ob das Antiskating nicht grob verstellt ist.
Wenn beides unauffällig ist, dann bring den Arm mal in die Schwebe (Nadelschutz nicht vergessen), Antiskating auf Null und puste den Arm leicht von der Seite an. Dann muß er ohne irgendwo zu bremsen leicht bis zur Mitte durchlaufen. Das gleiche mit ein wenig Antiskating (so etwa 0,5): Arm zur Mitte auslenken und loslassen. Dann muß das Antiskating ihn nach außen ziehen ohne daß es irgendwo hakt. Ansonsten hast Du einen Lagerschaden am Tonarm (worst case), irgendjemand hat an der Lagereinstellung rumgefummelt ohne zu wissen was er da tut (kann man mit etwas Geduld und Spezial-Schraubendreher neu einstellen) oder die Innenkabel haben sich etwas verheddert (kann man von unten neu verlegen, dazu ggf. von der Lötleiste/Platine ablöten).

Gruß
Andreas
strombose
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 27. Okt 2016, 09:58
Hallo Andreas,

vielen Dank für Deine Antwort.
Der Tonarm liegt nicht auf der Liftbank auf, daran kann es also nicht liegen.
Diesen "Pusttest" hat der Tonarm nicht bestanden. Dazu ist er generell zu "schwerfällig". Wenn ich ihn vorsichtig anstupse, oder anpuste, bewegt er sich eigentlich kaum oder nur ein paar cm. Wenn ich Ihn mit der Hand führe, fühlt es sich auf der ganzen Strecke aber eigentlich ziemlich leichtgängig an.

Das Antiskating ist gemäß Anleitung ebenfalls auf 1,75 mm (identisch zu dem Auflagegewicht)
eingestellt.

Eine Sache habe ich noch vergessen zu schreiben. Wie man auf dem Foto sehen kann, befindet sich oben auf dem Gelenk des Tonarms unter der kreisrunden silbernen Blende eine goldfarbene Schraube. Diese war/ist ca. 1,5 Umdrehungen gelöst, was den Tonarm etwas mehr Spiel gibt und fast instabil macht. Wenn ich diese Schraube allerdings wieder handzahm anziehe und der Tonarm fester im Gelenk sitzt, tritt das Problem noch stärker auf. Was mich an der ganzen Sache so ärgert ist, dass der ehemalige Besitzer den Plattenspieler vorher von einem "Fachmann" hat überprüfen lassen und der bescheinigt, dass alles in top Zustand ist.
MAG63
Stammgast
#4 erstellt: 27. Okt 2016, 10:39
Die Messingschraube dient zur genauen Einstellung des darunter sitzenden Lagers. Ein falsch eingestelltes Lager kann durchaus zu den von dir beschriebenen Problemen führen.

Das von Andreas bezeichte Problem mit der Liftbank hatte ich auch schon mal, bei normaler Betrachtung viel es mich nicht auf, beim Abspielen im inneren Bereich berührte der Arm die Bank und blieb hängen.


[Beitrag von MAG63 am 27. Okt 2016, 10:42 bearbeitet]
akem
Inventar
#5 erstellt: 27. Okt 2016, 11:11
Hmmm, das deutet dann leider auf kaputte Lager hin. Vielleicht ist irgendjemand auf die schlaue Idee gekommen, die Lager zu "ölen"?? Dann wird's extrem aufwändig weil man dann die Lager ausbauen und mit Waschbenzin auswaschen muß. Und das ausbauen ist noch nicht mal bei jedem Tonarm zerstörungsfrei möglich... Die aufgedrehte Justageschraube deutet jedenfalls schwer darauf hin, daß da schon mal jemand versucht hat, noch was zu retten. Womöglich hat ihn der Vorbesitzer verhunzt und genau deswegen dann verkauft...
Wenn Du ihn noch zurückgeben kannst würde ich Dir empfehlen, genau das zu tun...

Gruß
Andreas
strombose
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 27. Okt 2016, 12:02
Nochmals vielen Dank für Eure Antworten!
Zurückgeben kann ich das Gerät leider nicht mehr, der Verkäufer hat immer nur auf die Firma verwiesen, die das Gerät im September angeblich geprüft hat.

Ist es denn unüblich die Justageschraube zu lösen? Sollte diese immer angezogen bleiben? Oder könnte ich ggf. versuchen sie noch weiter zu lockern, damit der Tonarm gegen Plattenende nicht immer hängen bleibt? Dadurch würde natürlich der durch das Subchassis jetzt schon sehr schwabbelige PS noch instabiler werden.

Und das der Tonarm auf dem Tonarmsockel nicht ganz mittig um Chassis/der Deckplatte des Plattenspieler sitzt, kann damit nichts zu tun haben? Bin mir gerade nicht sicher, ob das mit dem Fotohochladen richtig geklappt hat und Ihr es hier sehen könnt?!
MAG63
Stammgast
#7 erstellt: 27. Okt 2016, 12:12
Die Schraube sollte soweit angezogen sein, dass das Lager nahezu Spielfrei arbeitet, da der Arm sonst bei seiner Drehbewegung nicht sauber geführt wird. Ein beschädigtes Lager könnte an einer bestimmten Stelle haken und dein Problem erklären. Das weitere Lösen der Schraube schafft keine Abhilfe, im Gegenteil, es führt zu tiefergreifenden Problemen.
akem
Inventar
#8 erstellt: 27. Okt 2016, 13:19

strombose (Beitrag #6) schrieb:
Und das der Tonarm auf dem Tonarmsockel nicht ganz mittig um Chassis/der Deckplatte des Plattenspieler sitzt, kann damit nichts zu tun haben? Bin mir gerade nicht sicher, ob das mit dem Fotohochladen richtig geklappt hat und Ihr es hier sehen könnt?!

Auch das könnte auf einen Schaden hinweisen. Da könnte der Tonarm mal einen mitgekriegt haben und der Vorbesitzer hat dann versucht, den Schaden durch lösen der Lagerschraube zu "beheben"...
Sieht leider nicht sonderlich gut aus...

Gruß
Andreas
raphael.t
Inventar
#9 erstellt: 27. Okt 2016, 18:10
Hallo!

Ich muss mich einmischen, obwohl es ewig lang her ist, dass ich einen TD 147 hatte. Aber mit Thorensen habe ich Erfahrung genug.

1.Hängt die Platte an einem bestimmten Punkt, kann es sein, dass der Arm auf der Liftbank aufsitzt. Zunächst einmal diese Möglichkeit zu 100 % ausschließen.
2. Ich glaube mich erinnern zu können, dass der TD 147 eine Endabschaltung hat. Nun, wenn die dejustiert ist, kann das sehr wohl den normalen Abspielablauf stören und obige Symptome zeigen. Thorens hatte da eine schwarze Kunststoffsichel unter dem Arm. Wird der Arm z.B. stark in der Höhe verstellt, wofür er nur in einem engen Rahmen konstruiert ist, kann die Endabschaltung darunter leiden.
3. Andere Ursachen für eine Behinderung des Arm-Laufes gibt es auch noch, wie Kabel, die streifen oder sonst was.

Zur Arm-Schiefstellung: Diese kann beim TD 147 zwei Hauptquellen haben: eine vorne, eine hinten.
Vorne kann die Headshell extrem verdreht sein, somit der Azimuth (Taumel-Winkel) völlig daneben, das ist aber leicht korrigierbar. Armrohr mit einer Hand fest halten, mit der anderen die Headshell so auf dem Rohr drehen, dass der Tonabnehmer mit seiner Nadel genau lotrecht ist.

Hängt aber der Arm hinten in seiner Vertikallagerung schief, kann ein Schaden an den Lagern eingetreten sein, muss aber nicht. Die Lager sind auf jeden Fall einstellbar, vorausgesetzt, man hat das richtige Werkzeug dazu. Man sollte nie überdrehen, ein minimales Spiel ist o.k.
Dann sollte ein Thorens-Arm zeigen, was er kann. Antiskating auf Null stellen, Auflagekraft auch und nun muss der Arm in der Null-Balance schön schweben, wenn man ihn dann leicht anbläst, sollte er mehrere Male auf- und abschweben und auch sonst beweglich sein. Kann der Arm das nicht, sind die Lager beschädigt.Das glaube ich aber eher nicht.

Aussagekräftigere Bilder wären hilfreich!

Grüße Raphael
strombose
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 27. Okt 2016, 19:21
Hallo Raphael,

vielen Dank für dein ausführliches Posting!

Ich habe eben direkt ein paar Dinge getestet und kann einige Sachen ausschließen und neue Erkenntnisse teilen.

1. Die Platte hängt wie beschrieben zu 99% in einem bestimmten Bereich, der Arm liegt allerdings nicht auf der Liftbank auf (siehe Bild 1)
2. Der Thorens hat eine Endabschaltung die auch tadellos funktioniert.
3. Das Headshell scheint mir nicht verdreht zu sein, ich habe die Justierung damals auch mit Schablonen, Spiegel, usw, durchgeführt.
4. Ich vermute mittlerweile auch, dass eines der Lager beschädigt, oder falsch eingestellt ist.
Ich habe eben nämlich die große Schraube des Horizontallagers (siehe Bild 2) wieder vorsichtig und nicht komplett angezogen. Als ich die Platte danach abgespielt habe, ist die Nadel sofort wieder hängengeblieben, diesmal sogar weitaus früher. Je weniger Spiel der Arm also hat, umso schneller hängt die Nadel.
Um das Vertikallager einzustellen fehlt mir das Spezialwerkzeug. Es handelt sich dabei um ein Stift mit Gewinde und zwei winzigen Löchern.

Generell muss ich wiederholen, dass der ausbalancierte Arm in Nullstellung vertikal frei schwingt, horizontal lässt er sich durch anschupsen oder anpusten nicht bewegen. Außerdem ist mir aufgefallen, dass das Anti-Skating keine Wirkung zeigt. Führe ich den Tonarm in die Mitte, stelle das Anti-Skating auf 0.5, 1 oder 1.5 läuft der Arm nicht automatisch nach außen Richtung Tonarmauflage... Ist das Anti-Skating evtl. auch im Eimer?

Bild 1

Bild 2

Bild 3
akem
Inventar
#11 erstellt: 27. Okt 2016, 19:40
Das mit der Sichel könnte noch eine gute Idee sein. Öffne ihn mal unten und schau, ob die Sichel frei in der Lichtschranke beweglich ist oder ob die des Übels Wurzel ist.
Daß das Antiskating einen schwergängigen Arm nicht nach außen ziehen kann ist normal. Solange der Arm nicht leichtgängig ist kann man über das AS keine belastbare Aussage treffen.

Gruß
Andreas
strombose
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 27. Okt 2016, 20:17
Das werde ich gleich am Samstagfrüh mit meinem Vater prüfern. Was wäre denn zu tun,
wenn die Sichel nicht frei beweglich wäre? Oder gibt es da vielfältige Ursachen?
akem
Inventar
#13 erstellt: 27. Okt 2016, 20:57
Das kann man einstellen. Seitlich ist eine Schraube: die lösen (eine viertel Umdrehung reicht) und dann einfach die Sichel in der Höhe verschieben, bis sie sich frei im Schlitz bewegt. Achte aber unbedingt darauf, daß Du sie nicht horizontal verdrehst - das würde den Abschaltpunkt verstellen! Und achte beim festschrauben unbedingt darauf, daß diese Plastikteile gerne mal brechen (nach mehreren Jahrzehnten ist der Weichmacher aus dem Plastik raus und das Zeug reißt ziemlich schnell...). Also die Schraube nur leicht festdrehen, gerade so viel, wie nötig ist, daß sie sich nicht von selbst verstellt.
Ach ja: möglicherweise ist das Ding ja schon gebrochen und das ist des Pudels Kern... Kann man aber ausbauen, kleben und neu justieren...

Gruß
Andreas
strombose
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 27. Okt 2016, 21:11
Cool, danke für die detaillierte Anleitung. Nur kurz zum Verständnis:
Die Endabschaltung funktioniert bei mir ja, aber trotzdem kann diese falsch eingestellt sein
und zu meinem Problem führen? Nicht das wir da rumfummeln und am Ende machen
wir mehr kaputt als das wir was reparieren.
akem
Inventar
#15 erstellt: 27. Okt 2016, 21:19
Wenn Du die Bodenplatte abnimmst, machst Du erstmal noch nicht viel am Dreher.
Und an der Sichel fummelst Du nur rum, wenn die in dem Schlitz der Lichtschranke schleift. Das siehst Du dann schon, ob das der Fall ist. Und ja, die Endabschaltung kann trotzdem funktionieren.

Gruß
Andreas
ad-mh
Inventar
#16 erstellt: 27. Okt 2016, 21:32
Es reicht schon, wenn jemand unsachgemäß versucht hat, den Tonarm in der Höhe zu verstellen. Wenn man vorsichtig an die Sache herangeht, dann kann man nicht viel falsch machen. Plattenspieler sind keine Rakenentechnik.
Wie schon geschrieben würde ich einfach die Bodenplatte abnehmen uns sehen, ob alles freigängig ist.
raindancer
Inventar
#17 erstellt: 27. Okt 2016, 21:33
Nochwas: Bevor du an der Endabschaltung rumfuddelst erstmal prüfen, ob der Tonarm paralell zum Teller steht, falls nicht korrigieren, erst dann an die Sichel. Auf deinen Fotos kann mans nicht erkennen. Ev hat hier jemand was wg der Tonarmhöhe gemacht und damit den Schlamassel ausgelöst.

aloa raindancer
raphael.t
Inventar
#18 erstellt: 28. Okt 2016, 10:28
Zum Antiskating:

Normal bei einem gut ausbalancierten TD 147 ist, dass auch bei Antiskating O der Arm ganz leicht nach außen zieht, nicht normal ist es, wenn der Arm sich bei AS 2 nicht nach außen bewegt. Im Zustand der Nullbalance hat der Arm bei AS nach außen zu wandern!
Das Antiskating wird beim Thorens-Arm mittels Magneten hergestellt, kann sein, dass sich da eine Klebung gelöst hat. Irgendsowas erinnere ich mich dunkel, einmal gelesen zu haben, aber das hat mit dem Hängenbleiben nichts zu tun.

Verdächtig erscheint mir, dass du schreibst, der Arm reagiere träge auf Horizontalbewegung. diese Lager werden zwar so gut wie nie kaputt, aber schwergängige Lager wären ebenfalls ein Grund für das Problem. Du wirst nicht herumkommen, den TD von unten anzusehen.
Ich mache das so: Haube runter, Teller runter, Tonarm fixieren. Subteller raus, Lagergehäuse zustöpseln. Lager muss später ohnehin gewartet werden, aber das Altöl soll nichts versauen. Ein passendes altes Kissen herrichten, darauf den Thorens umgedreht vorsichtig auflegen. Dicke Bodenplatte runter (der TD 147 hat eine wirklich stabile) und dann den Arm von unten betrachten. während man ihn von oben bewegt. Sechs Arme wie ein indischer Gott werden nicht benötigt, wären aber hilfreich.

Zustand der Sichel anschauen, Kabelführung, Fremdkörper?
Arm von Hand in Zeitlupe nach innen führen, spürst du an besagter Stelle einen Widerstand?

Schade, wenn ich in deiner Nähe wäre, würde ich dir gerne helfen, aber im Prinzip ist ein TD 147 durchschaubar.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael


[Beitrag von raphael.t am 28. Okt 2016, 10:29 bearbeitet]
strombose
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 29. Okt 2016, 17:40
Hallo,

vorab vielen Dank für die noch so zahlreich eingegangenen Antworten und Tipps
Ich hatte heute meinen Vater zu Besuch und wir haben uns die ganze Geschichte noch mal angeschaut.
Zuerst haben wir erneut den Tonarm auf die Leichtgängigkeit getestet. Durch Anblasen läuft er frei schwebend bis ca. zur Mitte des Plattentellers. Allerdings wird der Arm bei einem Anti-Skating von 0,5 - 2 nicht nach außen gezogen. Erst bei einer Einstellung von ca. 2,5 - Maximum läuft er dann in einer weichen Bewegung bis zur Armauflage zurück. Hier scheint also etwas nicht zu stimmen.

Außerdem haben wir festgestellt, dass der Tonarm nicht 100% parallel zur Schalplatte aufliegt, das konnten wir aber nicht korrigieren, da wir nicht wussten wo man die Höhe des Arms verstellt und ich gelesen habe, dass man danach evtl die Endabschaltung neu einstellen muss, was sehr fummelig sein soll.

Was wir aber laut Thornes Einstellschablone noch geändert haben ist die Justierung des Tonabnehmers im Headshell. Hier hat es ein um 0,5 mm dickeres Plastikplättchen gebraucht, damit die Nadel laut Schablone richtig sitzt.

Danach haben wir den PS geöffnet und uns die Endabschaltung angeschaut. Die Sichel lies sich leicht bewegen, auch sonst konnte wir keine Auffälligkeiten feststellen. Hier mal ein Bild.
TD 147 von innen

Danach haben wir wieder alles zusammengeschraubt und unser Glück versuch. Auflagekraft von 1,75 g eingestellt und passend dazu das Anti-Skating. Die Referenzplatten aufgelegt und... sie hängen an der gleich Stelle wie immer. Dann hat mein Vater das Anti-Skating stückchenweise von 1,75 reduziert, bis zu einem Wert von 0,5 oder sogar etwas weniger. Danach liefen die Platten komischerweise durch. Was bei meinen Erfahrungen die ich mit dem PS gemacht habe leider nicht heißen muss, dass es das nächste Mal nicht wieder hängt.. Außerdem zeigt es ja, dass wenn die Platten mit dem "falschen" Anti-Skating Wert durchlaufen, irgendwas nicht stimmen kann...
Jetzt weiß ich allerdings so langsam echt nicht mehr weiter...
Hörbert
Inventar
#20 erstellt: 29. Okt 2016, 20:08
Hallo!

Wäre es möglich das ein Vorbesitzer den Tonarm gelockert und verdreht eingebaut hat?

Zumindestens scheint mir die Antiskating-Bedieneinheit zu sehr nach hinten gedreht, sie steht bei den TP-16xx Tonarmen eigentlich in einem ca. 45°-Winkel zur Zargenleiste und nuicht wie bei dir im 90°-Winkel.

Hier ein Bild dazu von Holgers Page:

http://www.thorens-info.de/html/tonarme.html

MFG Günther
akem
Inventar
#21 erstellt: 29. Okt 2016, 20:15
Ich mag mich täuschen aber mir kommt das einzelne Kabel, das auf dem Foto in einem Bogen nach oben und dann nach links geht, recht dick vor. Schau Dir das mal an, ob das dicker ist wie die anderen Strippen. Wenn ja, dann ist das nachträglich reingefrickelt worden und stört...

Gruß
Andreas
strombose
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 29. Okt 2016, 21:00

Hörbert (Beitrag #20) schrieb:


Wäre es möglich das ein Vorbesitzer den Tonarm gelockert und verdreht eingebaut hat?

Zumindestens scheint mir die Antiskating-Bedieneinheit zu sehr nach hinten gedreht, sie steht bei den TP-16xx Tonarmen eigentlich in einem ca. 45°-Winkel zur Zargenleiste und nuicht wie bei dir im 90°-Winkel.

MFG Günther


Hallo Günther,

Bei mir schaut es identisch aus, wenn der Tonarm aufliegt.
IMG_1348
Albus
Inventar
#23 erstellt: 29. Okt 2016, 21:50
Tag,

ich empfehle dann doch, das Service Manual zum 147er zu Rate zu ziehen, die Library der Vinylengine bietet es an: http://www.vinylengine.com/library/thorens/td147.shtml
(Registrieren erforderlich, unproblematisch, empfohlen).

Darin ist die genaue Position des Antiskating-Blocks per 60° Winkel dargestellt. Auch wird der Austritt des Tonarmkabels im Ausschnitt gezeigt. Die Explorationszeichung des AS könnte hilfreich sein (der Schieberegler).

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 29. Okt 2016, 21:51 bearbeitet]
strombose
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 30. Okt 2016, 18:50
Hallo Albus,

vielen Dank für den Link.
Ich habe das Service-Manual heruntergeladen und die Stellung des Anti-Skating Schiebereglers mit Hilfe
eines Geo-Dreiecks geprüft. Es ist genau im 60 Grad Winkel montiert.
Ein Kabel welches den Tonarm behindert sehe ich auf Anhieb leider auch nicht.
strombose
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 02. Nov 2016, 11:04
So, auch wenn das hier ein bisschen einschläft, wollte ich mal den aktuellen Stand der Dinge mitteilen.
Ich habe das Gerät gestern mal ordentlich aufgebockt

Thorens TD147 aufgebockt


und das Subchassis neu eingestellt. die Tonarmbasis sitzt jetzt deutlich gerader und paralleler als zuvor.
Ob das Ganze jetzt auch ausschließlich kolbenartig schwingt...?!

Thorens von oben

Danach wollte ich die Tonarmbank etwas niedriger einstellen, weil ich den Tonarm immer mit etwas sanfter Gewalt in die Tonarmstütze hineindrücken musste. Vor allem weil die Stütze ca. 2 mm niedriger als der Tonarm sitzt, wenn er auf der Bank aufliegt.
Nachdem ich die Tonarmbank also noch unten verstellt habe ist mir aufgefallen, dass der Tonarm am äußeren Rand der Platte auf der Tonarmbank aufliegt und die Nadal ein paar mm über der Platte schwebt (so wie es sein sollte). Gegen Ende der Platte, also zur Mitte des PS hin sitzt die Nadel allerdings bereits auf der Platte auf, obwohl der Arm noch auf der Bank aufliegt.
D.h. hier ist doch auch etwas total schief und krumm...?!
Ich werde heute Abend endlich mal wieder Zeit haben ausgiebig Musik zu hören. Sollte der Großteil der Platten hängen, kratzen, schleifen oder sonst was, fliegt das Teil tatsächlich raus
MAG63
Stammgast
#26 erstellt: 02. Nov 2016, 14:15
Die vom Hersteller eingestellte Standardhöhe des Tonarms muss nur verstellt werden, wenn ein Tonabnehmer montiert wird, der bei der Montage in Verbindung mit der Thorens Schablone und den Distanzplättchen nicht angepasst werden kann. Der Tonarm muss bei aufliegender Nadel parallel zum Plattenteller verlaufen, da sonst der vertikale Abtastwinkel von 20° nicht stimmt.
akem
Inventar
#27 erstellt: 02. Nov 2016, 21:26

strombose (Beitrag #25) schrieb:

Nachdem ich die Tonarmbank also noch unten verstellt habe ist mir aufgefallen, dass der Tonarm am äußeren Rand der Platte auf der Tonarmbank aufliegt und die Nadal ein paar mm über der Platte schwebt (so wie es sein sollte). Gegen Ende der Platte, also zur Mitte des PS hin sitzt die Nadel allerdings bereits auf der Platte auf, obwohl der Arm noch auf der Bank aufliegt.
D.h. hier ist doch auch etwas total schief und krumm...?!

Nun ja, das liegt an der etwas eigenwilligen Form der Liftbank. Die ist bei Deinem Dreher gerade während sie sonst üblicherweise eine Sichelform hat. Wenn die Nadel allerdings am Plattenende nicht angehoben wird, mußt Du die Liftbank in der Höhe verstellen, was üblicherweise geht. Da gibt es seitlich oder vorne eine kleine Madenschraube, die Du etwas lösen mußt. Dann kannst Du die Liftbank ein, zwei Millimeter hochziehen und die Madenschraube wieder fixieren. Aber Achtung:
- Oft hat sich die vorne meist spitze Schraube ein Loch in den Liftbolzen "gegraben" so daß sie beim Festschrauben dazu neigt, wieder genau in dieses Loch reinzuwollen.
- Das Teil, in dem das Gewinde ist, ist meist aus Plastik und das Gewinde reißt schnell mal aus, wenn man zu fest zudreht.

Gruß
Andreas
strombose
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 06. Nov 2016, 01:48

akem (Beitrag #11) schrieb:
Das mit der Sichel könnte noch eine gute Idee sein. Öffne ihn mal unten und schau, ob die Sichel frei in der Lichtschranke beweglich ist oder ob die des Übels Wurzel ist.
Daß das Antiskating einen schwergängigen Arm nicht nach außen ziehen kann ist normal. Solange der Arm nicht leichtgängig ist kann man über das AS keine belastbare Aussage treffen.

Gruß
Andreas


Es war tatsächlich die Sichel der Endabschaltung! Ich habe den PS
heute noch mal aufgebockt um ein paar Sachen zu justieren und mir die
Sichel noch mal anzuschauen. Dabei habe ich leichte Kratzspuren entdeckt,
die darauf hinweisen, dass diese schon länger schleift.

Also vorsichtig die Schraube gelöst, die Sichel einen winzigen Hauch
nach oben verschoben (hier war komischerweise so gut wie kein Spielraum - wenn überhaupt 1mm)
und wieder festgeschraubt. Danach war der Tonarm plötzlich total
leichtgängig und lief auch bei geringstem Anti-Skating nach außen zurück.

Lange Rede: ich bin glücklich und danke allen vielmals für die Tipps und Hilfestellungen!
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