Technics SL 1210MK xx und Grado-Tonabnehmer

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Trisolaris
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 13. Apr 2017, 14:23
Hallo allerseits,

für meinen Technics SL 1200 M5G ziehe ich einen Tonabnehmer Grado Sonata 2 Statement oder Reference in Betracht. Wichtig ist mir ein farbstarker natürlicher Klang, da ich überwiegend Jazz höre. Das sollte mit dem Grado Sonata 2 eigentlich passen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das technisch hinhaut.
1. das Grado hat eine hohe Compliance von 20, der Technics Arm ist eher mittelschwer.
2 Irgendwo habe ich mal gelesen, dass beim Technics 1210 Brummeinstörungen in den Grado TA auftreten können

Kann jemand allgemein zum System was sagen, zur Kombi mit dem Techi und den angesprochenen Problemen?

Gruß Carlo
Hörbert
Inventar
#2 erstellt: 13. Apr 2017, 15:47
Hallo!

Der Technics Tonarm hat inclusive Headshell eine eff bewegte Masse von 12 Gramm.

Dass Grado Sonata-2 hat ein Korpusgewicht von 10 Gramm und eine Compliance von 20µm

Mit der bekannten Formel berechnet ergibt sich also eine F-res von gerundet 7,6 Hz. Das liegt zwar knapp unterhalb des "sicheren" Bereiches von 8-12 Hz ist aber m.E. ohne weiteres zu verkraften. -Also ich würde es riskieren-.

Brummprobleme mit Grado-Abtastern gibt es nach meinen Erfahrungen vor allem mit Rega-Plattenspielern und primitiven externen High-End Phono-Entzerrern mit assymetischer Spannungsversorgung (z.B. viele der Geräte mit Steckernetzteilen) während ich bei intern verbauten Phono-Entzerrern mit symmetrischer Spannungsversorgung und dem SL-12xx MK-II/ MK-V eigentlich noch nie derartige Probleme erlebt habe.




MFG Günther
Trisolaris
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 13. Apr 2017, 19:59
Hallo Günther,

vielen Dank für die Info!

Gruß
Carlo
Hörbert
Inventar
#4 erstellt: 13. Apr 2017, 20:17
Hallo!

Grado-Tonabnehmer muss man halt mögen, sie sind so ziemlich die letzten Vertreter des sogenannten "amerikanischen" Klangbildes seit Shure praktisch vom Markt verschwunden ist.

....und ja, sie sind etwas Brummanfällig da ihr Schirmblech nicht an der Tonarmmasse sondern an dem Schirm des linken Kanals hängt. Das macht bei einem intern verbauten Entzerrer mit symmetrischer Spannungsversorgung in aller Regel nichts aus da hier die beiden Schirme der Phonoleitung unmittelbar nach dem Entzerrereingang mit der Tonarmmasse zusammen auf die Mittenanzapfung des Netzteiltrafos gelegt werden. Bei externen Entzerrern ist oft das Netzteil nicht einmal verbaut sondern besteht hingegen aus einem einfachen Steckernetzteil mit assymetrischer Spannungsversorgung die wohlmögflich schon im Steckernetzteil gleichgerichtet wird, hier kommt es ohnehin oft zu leichten Brummproblemen die von vielen Usern deswegen auch als gegeben hingenommen werden. Mit einem Grado wird dann der Brumm oft schon bei Zimmerlautstärke unüberhörbar.

MFG Günther
Wuhduh
Gesperrt
#5 erstellt: 14. Apr 2017, 00:05
Nabend, Carlo !

Ich bezweifle, daß Du mit der angedachten Kombination einen " farbstarken, natürlichen Klang " erreichen wirst. Was immer Du auch darunter verstehen magst.

Ich rate Dir von der Kombi ab.

MfG,
Erik
Hörbert
Inventar
#6 erstellt: 14. Apr 2017, 06:28
Hallo!

Ach Erik, wie viele Grados der fraglichen Preisklasse hast du und in welche PS hast du sie verbaut?

Welche Art Musik hörst du damit?

Grados werden hier vor allem von Leuten gebasht die selber allenfalls mal ein Prestige Green ihr eigen nennen konnten oder Grado nur als Badeort in Italien kennen.

Meine Erfahrungen mit Grado-Abtastern sind gut und ich mag die Systeme genau wie ich die alten hochwertigen Shures gemocht habe.

MFG Günther
Wuhduh
Gesperrt
#7 erstellt: 14. Apr 2017, 07:43
Moin, Hörbert !

Hier nix Grado's. Ein Prestige Gold wanderte auch nicht über meine Spieler. Jazz und Klassik gehören neben anderen Musikstilen nicht in meinen Plattenbestand.

Ich bin auch nicht bereit, überflüssige " Präsentationsboxen " in derartiger Form und " BIO " - Gehäuse aus importiertem Eukalyptus-Holz aus Australien mit Gravur mitzubezahlen.

Ergänzend zu Deiner Berechnung der Resonanzfrequenz des Grado ist wohl die Verwendung des Zusatzgewichtes am Tonarm zwingend ( swingend ? ) erforderlich.

Wir haben halt unterschiedliche Meinungen. Evtl. ist Carlo doch zufriedenzustellen.

MfG,
Erik
Hörbert
Inventar
#8 erstellt: 14. Apr 2017, 08:59
Hallo!

Klar, z.B. für Rockmusik der härteren Gangart oder für diverse Techno-Richtungen wie Schranz sind die Grados nicht unbedingt die idealen Abtaster, hier würde ich auch eher zu Audio-Technica oder Shelter raten.

Aber hier geht es vorwiegend um Jazz, m.E. ist damit explizit das Spektrum zwischen Swing und Bebop-/Free-bob gemeint. Hier können Grados gut punkten.


..........st wohl die Verwendung des Zusatzgewichtes am Tonarm zwingend ( swingend ? ) erforderlich...........


Hier sollte das Experiment Aufschluss geben, ich habe es eigentlich immer so gehalten das ich gleich mit einer Tonarmwaage eingestellt habe und da beibt bei einem 10-Gramm Tonabnehmer eigentlich genügend Spielraum um ohne auszukommen.


.......ch bin auch nicht bereit, überflüssige " Präsentationsboxen " in derartiger Form und " BIO " - Gehäuse aus importiertem Eukalyptus-Holz aus Australien mit Gravur mitzubezahlen.......


Na ja, ist halt Hobby...

Wer keinen überflüssigen Tineff zu Hause hat an dem er sich einfach erfreut ohne jeden praktischen Zweck der werfe den ersten Stein.

MFG Günther
Marsilio
Inventar
#9 erstellt: 14. Apr 2017, 10:53
Das Stichwort Shure hat Hörbert bereits genannt. Allerdings gibt es aus aktueller Produktion da nur noch das M97xE, das für Deine Anwendungszwecke in Frage kommt - und dessen gebondete ellitptische Nadel dürfte Deinen Ansprüchen wohl auch nicht ganz gerecht werden. Mit der passenden Saphirträger-SAS-Nadel von Jico aber wärst Du besser bedient. Oder Du suchst gleich eines der leider nicht mehr hergestellten Shure V15V MR.

Gleichwohl bin ich nicht sicher, ob die Shures die richtigen Spielpartner für den SL-1200 sind. Ich würde als Alternative auch mal ein MC-Tonabnehmersystem in Betracht ziehen. Wenn Du ein High-Output-MC nimmst brauchst Du nicht einmal einen MC-Eingang am Verstärker. Thakker bietet noch einige alte SAE 1000 LT an, das mein Favorit wäre:
https://www.thakker.eu/en/pickup/sae-1000lt-cartridge/a-5171/

LG
Manuel
Hörbert
Inventar
#10 erstellt: 14. Apr 2017, 11:17
Hallo!

@Marsilio

Alte Shures mit Originalnadeln der V-15-Serien oder gar der Ultra-Serie sind wohl nicht mehr aufzutreiben (leider).

Ich habe im Grunde nichts gegen die Nachbaunadeln von Jico, -sie sind schon eine gute Alternative, genau wie diverse Retippings-, aber leider beibt dabei ein Teil des Original-Shure-Soundes auf der Strecke. -Ich durfte da selbst einiges an Erfahrung mit einem alten V-15/III sammeln-, es klingt mit einem Schürholz-Shibata-Retipp (Shibata-Original, ganzer Stein und nicht der wesentlich günstigere Splitter) zwar immer noch sehr gut detailreich und ausgewogen, - aber eben nicht mehr nach V-15/III von Shure -.

Hier bleibt in den mittleren Preisklassen eben nur noch Grado übrig wenn man sich dieses Klangbild wünscht.

MFG Günther
Marsilio
Inventar
#11 erstellt: 14. Apr 2017, 14:04
Meine Erfahrungen mit SAS-Nadeln an Shure-Tonabnehmer beschränken sich aufs V15V MR und aufs Ultra. Da kann ich nur allerbestes berichten.

Im Gegensatz zu M75 und (etwas beschränkter) V15III sind die neueren grossen Shure-Tonabnehmer sowieso bereits etwas nüchterner im Klangbild (aber immer noch leicht auf der wärmeren Seite wenn ich sie etwa mit Ortofons OM vergleiche). Da verliert man im Vergleich zur Original-MR-Nadel mit einer SAS also nicht viel. Der Nadelträger bei der SAS ist nicht mehr aus Beryllium sondern Bor (bzw. bei der Neo-SAS wahlweise aus Saphir oder Rubin), punkto Nadelschliff dürfte der SAS-Schliff (der ja ebenfalls ein Microridge-Schliff sein soll) dem Microridge-Schliff des Originals sehr nahe kommen. Das V15III wurde vielfach mit der hyperelliptischen Nadel betrieben, eine solche Nadel löst natürlich etwas anders als die SAS-Nadel auf. Daher dürfte man hier einen Unterschied sicher feststellen.

Ein V15V MR mit Originalnadel zu finden ist sehr schwierig; einen nadellosen V15V-Generator aber wird man mit etwas Suchen finden. Auf den einen SAS-Nadel drauf und schon hat man einen durchaus hochwertigen Tonabnehmer.

LG
Manuel
Hörbert
Inventar
#12 erstellt: 14. Apr 2017, 14:59
Hallo!


...... Auf den einen SAS-Nadel drauf und schon hat man einen durchaus hochwertigen Tonabnehmer.........


Ja, sicher aber eben kein Original-Shure.

Ich habe mir noch einige Zeit lang die Original-Shure-Nadeln (MR-Variante) via Ebay besorgt wobei die letzte schon bitter teuer war und dann als gar nichts mehr ging mir einen der alten Einschübe retippen lassen. Aber wie gesagt ist es nicht ganz das glöeiche sondern man hat dann ein eher beliebiges -wenn auch hochwertiges-Abtastsystem.

Dieser Effek ist ja nicht auf Shure-Abtaster beschränkt (denn dann würde ich von Suggestion ausgehen) sondern betrifft alle Retipps respektive Ataster mit Nachbauten (So auch erlebt bei einem EPS-205 CII mit Bor-Nadelträger)

MFG Günther
Trisolaris
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 15. Apr 2017, 15:13
Momentan habe ich sogar ein Shure drauf, nämlich den DJ Tonabnehmer Shure M44G Das macht am Techi für die 70 Euro! einen tollen satten und anspringenden Klang! Bei Stimmen und im Hochton merkt man natürlich schon eine gewisse Rauigkeit/Ungehobeltheit. Vorher hatte ich ein Decca Maroon drauf, aber das hat mich zum Wahnsinn gebracht. Das Shure M44G gefällt mir da besser.
Eventuell wäre das Ortofon 2M Black noch ne Alternative, das soll ja sehr ausgewogen sein.

Meine Phonostufe Gold Note PH 7 ist bei MM sehr gut, MC finde ich nicht so gut. Ich wüsste jetzt auch kein MC bis ca. 600, das an gute MM rankommt.

Ich höre praktisch nur Cool Jazz und Latin Jazz.
Hörbert
Inventar
#14 erstellt: 15. Apr 2017, 16:05
Hallo!



.......Eventuell wäre das Ortofon 2M Black noch ne Alternative, das soll ja sehr ausgewogen sein........


Nun ja, das -black klingt halt wie alle Ortofon-MM´s, -ist ja auch kein Kunststück, von der Nadel abgesehen ist der gesamte Rest die übliche 08/15-Technik wie man sie auch in einem OM-5 finden kann-. Im übrigen kann auch eine Multifacetten-Nadel wie Shibate und alle ihre Derivate oder einer der inzwischen fast vom Markt verschwundenen Triangel-Schliffe nicht mehr aus der Rille holen als ein guter elliptischer Schliff auch. Nur isind bei einem schärferen Schliff halt die Plattenabnutzung geringer und die Nadel hat eine höhere Lebensdauer.



...... Ich wüsste jetzt auch kein MC bis ca. 600, das an gute MM rankommt.......


Gibt es schon,das da z.B. ist recht gut für Jazz:

https://www.thakker....-tonabnehmer/a-4933/


MFG Günther
akem
Inventar
#15 erstellt: 15. Apr 2017, 16:55

Hörbert (Beitrag #14) schrieb:

Nun ja, das -black klingt halt wie alle Ortofon-MM´s, -ist ja auch kein Kunststück, von der Nadel abgesehen ist der gesamte Rest die übliche 08/15-Technik wie man sie auch in einem OM-5 finden kann-.

Das würde ich so nicht unterschreiben. Das 2M Black spielt schon deutlich anders als ein OM40 oder ein (wirklich fast identisches) VM Silver. Es spielt nicht so "dünn" (oder wie man das beschreiben möchte), da ist von unten raus deutlich mehr Saft und Kraft vorhanden. Und "gute" elliptische Schliffe sind leider fast vollständig vom Markt verschwunden, da gibt es nur noch ne Hand voll Systeme, die eine Ellipse mit 5x18µm haben. Heute ist leider die 8x18µm Ellipse Standard, viele haben gar nur 11x18µm. Da hört man dann schon einen deutlichen Unterschied (ich zumindest...).

Gruß
Andreas
Hörbert
Inventar
#16 erstellt: 15. Apr 2017, 19:38
Hallo!


.......Das 2M Black spielt schon deutlich anders als ein OM40 oder ein (wirklich fast identisches) VM Silver........


Dann solltest du einmal vor dem Anhören des -silvers oder des OM(S)-40 einen einfachen Gewichtsausgleich und eine simple Lautstärkeanpassung vornehmen. Dann verschwinden diese Unterschiede recht zuverlässig.


.........da gibt es nur noch ne Hand voll Systeme, die eine Ellipse mit 5x18µm haben. Heute ist leider die 8x18µm Ellipse Standard, .......



.....und die reicht vollkommen aus die höchsten Frequenzen die auf Schallplatten gespeichert sind (12-14 KHz) unverzerrt wiederzugeben.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 15. Apr 2017, 21:55 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#17 erstellt: 15. Apr 2017, 19:50
Nabend !

TA-Gewicht bis 13 Gramm ohne Zusatzgewicht. Da izz noch Platz für die 'chrauben !

Ich lasse es mal im Raum stehen, ob der Tonarm zusammen mit dem Grado evtl. inkl. Zusatzgewicht " besser " klingen wird.

MfG,
Erik
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