Dual CS 741 Q - Diverse Defekte - Save or replace

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dive-dani
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Nov 2017, 22:27
Liebe Alle

Ich bin neu im Phonobusiness und habe aber grosse Freude an Vinyl. Gerade einer meiner liebsten deutschen Blues-Musiker Henrik Freischlader hat einige tolle Musiker auf seinem Label Cable Car Records unter Vertrag, von denen ich mir nach eurer freundlichen Unterstützung nach diesem Post: http://www.hifi-foru...m_id=26&thread=20438 einige Platten gekauft habe.

Momentan betreibe ich o.g. Dreher an einem alten Kenwood Receiver mit kleinen Magnat Bookshelf-Speakern. Vom Klang bin ich mässig begeistert und habe noch einige Probleme mit dem Dreher, zu denen ich gerne euren Rat hätte.

Ausserdem möchte ich gerne zu Weihnachten meine gesamte Audiokette upgraden und habe hierzu den folgenden Post an anderer Stelle veröffentlicht, zu dem ich aber auch gerne Tips entgegennehme: http://www.hifi-foru...m_id=32&thread=71135

Nun zum Dreher:
Bevor ich nach eurem o.g. Post eine - soweit meine Fähigkeiten das hergaben - eine mehr oder weniger korrekte Einstellung des Drehers vorgenommen habe ist folgendes passiert: Die Platte ist auf der letzten Rille hängen geblieben (ich hatte den Raum bereits verlassen) und bin erst wieder wegen eines beissenden, stinkenden Geruchs zurück ins Zimmer gestürzt. Die Nadel lief unbeirrbar auf der letzten Rille und es stank metallisch verbrannt (wohl gemerkt, das war bevor der Dreher eingestellt war). Der Geruch war noch ein paar Mal gut zu riechen bei Gebrauch, weswegen ich den Dreher eine Weile nicht benutzt habe. Dann habe ich die Justierungen vorgenommen, inkl. Autojustage des Steuerpimpels mit "Start" bei eingerastetem Tonarm. Seither konnte ich den Dreher bis letzte Woche immer wieder benutzen.
--> War der Gestank aufgrund des berühmten "Knallfroschkondensators" des Duals, muss ich diesen jetzt ersetzen? Der Dreher scheint nun ohne Schaden oder Gestank wieder zu funktionieren.
Letzte Woche ist der Abtaster erneut auf der letzten Rille hängen geblieben, ohne Gestank, ich habe es aber auch gleich gemerkt und von Hand die Wiedergabe beendet.
---> Könnte es an einem defekten "Steuerpimpel" liegen? Könnte das Antiskating defekt sein. Es ist auf ca. 1.25 (eliptisch, ich habe das TKS 390 E-System und nicht wie ursprünglich gedacht das Shure M 97-System) gestellt bei einem Auflagegewicht von 1.25 g (am Einstellrad, eine Waage habe ich nicht).
Weitere Probleme sind:
---> Der On/Off und der Stop-Schalter "harzen" etwas. Sie funktionieren noch, aber rein vom Gefühl ist deren Ableben abzusehen und ein Ersatz ist nur mit viel Gebastel möglich.
---> Die Güte und Ausrichtung der Nadel ist mir unklar. Hierzu bringe ich das Gerät morgen einmal in den Hifi-Laden im Dorf für eine Einschätzung, eine neue Nadel würde ca. 80 Euro kosten, ein neues System deutlich mehr.
---> Nach wie vor besteht ein Wackelkontakt mit z.T. Monoklang, z.T. sehr dumpfem Ton, zwischenzeitlich war es besser (nach umstecken und wackeln, etc...). Nun bin ich wieder beim Ausgangsstatus. Morgen möchte ich das Gerät an einem anderen Verstärker testen um sicher zu sein, dass es nicht am Receiver liegt, aber ich vermute stark, dass es die Kabel sind (die fest am Gerät verbunden sind). Z.T. tritt auch ein lautes Brummen auf, welches durch Vertauschen von rechts und links wieder zeitweise behoben werden kann (?)

Was meint ihr? Lohnt sich eine Rettung des Geräts? Eine neue Plattentellerauflage müsste ich auch noch kaufen, da die alte azentrisch aufliegt und das zentrale Loch "ausgeleiert" ist. Wie gut ist der direkt angetriebene Dreher wirklich im Vergleich zu einem modernen Modell (die in meiner Preisklasse alle Riemenantrieb hätten)? Wieviel würde eine Instandsetzung in Deutschland ungefähr kosten (kleine Reparaturen kann ich machen, für tagelanges Basteln habe ich aus beruflichen und familiären Gründen keine Zeit), hier in der Schweiz ist Arbeitszeit ja sehr (gut bezahlt) teuer.

Wie in meinem Receiver-Such-Post geschrieben schwebt mir eine neue Audiokette vor mit einem Netzwerk/Streaming, aber auch Phonofähigen Receiver (bzw. System) im 800 Euro-Bereich. Je nach Kosten für die Reparatur könnte ich mir auch die Investition in einen guten Dreher vorstellen, bspw. einen Thorens (preislich bis max. TD 203 bzw. 240-2 oder 190-2) oder Planar Rega 2 (der 3 wäre schon die alleroberste Schmerzgrenze).
---> Was meint ihr? Dual retten oder neu kaufen? Im Vordergrund stehen Klangqualität und Einfachheit in der Handhabung sowie ein bisschen das Preis-/Leistungsverhältnis. Der Momentan Partnerfavorit stellt für mich aktuell der Yamaha R-N803D oder R-N602 dar.

Sorry für den langen Post und danke für eure Hilfe
ad-mh
Inventar
#2 erstellt: 07. Nov 2017, 22:39
Moin Taucher,

zunächst vermute ich, dass sich ein Zahlendreher eingeschlichen hat.
Du meinst einen 714Q?
http://www.dual-dokt...-714q-plattenspieler

Die 7er Serie war sehr ordentlich aber es wird kompliziert, wenn die Elektronik Schwierigkeiten macht.
Das kann passieren und passiert bei einem älteren Gerät ab und an.
Ansonsten lohnt die Rettung.

Der Gestank ist einfach zu erklären. Da ist ein Kondensator, Knallfrosch genannt, abgeraucht.
http://www.dual-boar...-wartung-n%C3%B6tig/

Der Rest ist machbar, wenn man sich in das Thema Plattenspieler einarbeitet.

VG Andreas


[Beitrag von ad-mh am 07. Nov 2017, 22:42 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#3 erstellt: 07. Nov 2017, 22:46
Hallo

es ist der übliche Wartungsstau bei einem über 35 Jahre alten Gerät.
Tip: DUAL-Board...

Der Dreher ist eine Rettung wert.

Peter
ad-mh
Inventar
#4 erstellt: 07. Nov 2017, 22:54
Moin,

Peter, ich und mehrere hier sind parallel im Dual Board unterwegs.
Der o.g. Link stammt aus dem Dual Board.

VG Andreas
höanix
Inventar
#5 erstellt: 07. Nov 2017, 23:25
Zitat des TE aus dem anderen Thread:

Ich habe aktuell einen Dual CS 741 Q

Also keinen 714
ad-mh
Inventar
#6 erstellt: 08. Nov 2017, 00:49
Und erst Recht keinen 471Q.
Der Thread wurde inzwischen angepasst.

Eine Vorstellung beim Händler vor Ort wird leidr garantiert einen wirtschaftlichen Totalschaden ergeben.
Ich brauche für die komplette Überholung eines Spielers gut 5-10 Stunden (wenn man nach 35 Jahren alle Kondensatoren auf der Steuerplatine der Motorsteuerung tauscht).

@ TE
Bitte berichte, was der Händler vor Ort empfiehlt.

VG Andreas
dive-dani
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 08. Nov 2017, 00:53
Liebe Antwortende

Ja, sorry für den Zahlendreher, es ist ein 741 Q, also ein Vollautomat. (Dieser hier: http://dual.pytalhost.eu/741/ )

Ändert das etwas an eurer Einschätzung? Sollte ich die Frage im Dual-Board auch noch einmal stellen?

Was denkt Ihr über das Abtastsystem TKS 390 E - sollte es noch in Ordnung sein - vor allem in Verbindung mit dem von mir gewünschten Yamaha R-N803D (oder 602D), an anderer Stelle hier im Forum wurde ich gewarnt, dass der Receiver eine zu hohe Eingangskapazität habe für bestimmte Abtastsysteme, kann ich das in den technischen Daten der beiden Komponenten Receiver / MM-System irgendwo ersehen?

Wie seht ihr den Dual im Vergleich zu den genannten neuen Drehern? Vor allem Klang- und Handhabungstechnisch?

Gibt es Netzwerk-Receiver oder Verstärker-/Netzwerkreceiverkombinationen, die Ihr besonders empfehlen könnt (unter der 1000 Euro-Grenze)?

Ich werde euch auch auf dem Laufenden halten, was der Besuch im Hifi-Laden ergibt.

Herzliche Grüsse

Daniel
höanix
Inventar
#8 erstellt: 08. Nov 2017, 01:12

dive-dani (Beitrag #7) schrieb:
Wie seht ihr den Dual im Vergleich zu den genannten neuen Drehern? Vor allem Klang- und Handhabungstechnisch?

Ein Plattenspieler der klingt ist kaputt!
Von der Handhabung wirst du in Neu nichts besseres bekommen wenn es wieder ein Vollautomat sein soll.

Gruß Jörg

PS:
Die von dir genannten Thorens und Rega sind keine Vollautomaten und qualitativ mMn schlechter.


[Beitrag von höanix am 08. Nov 2017, 01:15 bearbeitet]
dive-dani
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 08. Nov 2017, 01:50
Es muss auch nicht unbedingt ein Vollautomat sein, mit einfacher Handhabung meinte ich, dass ich möglichst rasch anfangen kann den Spieler anzuschliessen und Platten zu hören und er einfach "gut" funktioniert. Ausbalancieren, Auflagegewicht einstellen, Nadel einstellen usw.. das traue ich mir jetzt zu.
höanix
Inventar
#10 erstellt: 08. Nov 2017, 02:19
Von der Qualität her wirst du keinen neuen Plattenspieler bekommen der an den Dual rankommt.
Gibt es in der Schweiz keine Reparaturcafes oder etwas in der Art.
Dort sind eventuell Radio- und Fernsehtechniker im Ruhestand die mit dieser Mechanik noch was anfangen können.
Platten hören kann man mit allen neuen Plattenspielern, wichtig ist ein guter Tonabnehmer.
Ob du den Dual reparieren läßt oder dir einen Neuen holst ist deine Entscheidung.
Wenn es möglichst schnell gehen soll empfehle ich einen Neuen.
Dann den Alten aber als Bastlerobjekt verkaufen, wäre schade wenn so ein Gerät entsorgt wird.
dive-dani
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 09. Nov 2017, 00:04
Das Geschäft hatte heute geschlossen, ich gehe morgen vorbei, wenn die Kids im Kindergarten sind.
Ich habe noch Kontakt zur Dualklinik in Magdeburg aufgenommen. Die haben mir ein Angebot gemacht, was fair klingt: Generalüberholung mit Austausch aller Funkentstörkondensatoren, Schalter, Steuerpimpel, etc... (ohne Nadel oder Ersatz des Tonabnehmersystems) für 350-500 Euro. Was meint ihr dazu? Ist das ein faires Angebot, habt Ihr Erfahrungen mit dieser Firma?
Eine generelle Frage hätte ich noch: Warum meint Ihr, dass der Dual "besser" sei als die genannten neuen Plattenspieler. Was macht ihn denn besser? Der Direktantrieb? Die Tonqualität? Das Nostalgiefeeling? Worauf stützt Ihr eure Einschätzung? Das würde mich interessieren.
Vielen Dank noch mal

MfG Daniel
8erberg
Inventar
#12 erstellt: 09. Nov 2017, 10:26
Hallo,

es ist ganz einfach: damals war Plattenspieler noch ein Massenmarkt, daher waren die Geräte der großen Hersteller, vor allen Dingen die Spitzengeräte, schon von einer anderen Qualität wie heute. Warum? Nur durch Masse bekommt man Feinmechanik und Elektronik günstig.

Ich könnte auf den damaligen Test verweisen http://dual.pytalhost.eu/741t/

Als Beispiel: einen fast 1:1 Nachbau des Antriebs findet sich heute bei Brinkmann, allerdings preislich in anderen Spähren.

Peter
.JC.
Inventar
#13 erstellt: 09. Nov 2017, 11:43
Moin,


dive-dani (Beitrag #11) schrieb:
für 350-500 Euro. Was meint ihr dazu? Ist das ein faires Angebot, ..


das Angebot an sich kann ja fair sein, der Preis ggü. dem, was man sonst so gebraucht zahlt, ist es definitiv nicht.
zu einem Zehntel (!!) dieses Preises bekommst du einen gebrauchten Technics SL-Q3, der ist auch nicht schlechter.

Problem bei dir ist allerdings, dass du in der Schweiz wohnst.
8erberg
Inventar
#14 erstellt: 09. Nov 2017, 13:15
Hallo,

das hinkt etwas. Wenn ein Unternehmer mit Gewährleistung etwas repariert muss er auch dafür entsprechend Geld nehmen.

Peter
.JC.
Inventar
#15 erstellt: 09. Nov 2017, 13:21
Hi Peter,

sag ich ja, an sich kann das fair sein.
Nur bringt es nichts (es sei denn er will genau diesen Dual gerne behalten).
8erberg
Inventar
#16 erstellt: 09. Nov 2017, 13:27
Hallo,

wenn man so rechnet dürfte der Wertstoffhof bald vollstehen mit Drehern bei denen nur eine Kleinigkeit kaputt ist...

Peter
höanix
Inventar
#17 erstellt: 09. Nov 2017, 13:55
Ich habe google arbeiten lassen:

Es gibt in Zürich mindestens 2 Reparaturcafes

https://repaircafe.o...aftszentrum-heuried/
https://repaircafe.org/de/locations/repair-cafe-zurich/

Ich würde mit dem Dual erstmal dort vorbeischauen.

Gruß Jörg

PS:
Falls Zürich nicht richtig ist, selbst suchen.


[Beitrag von höanix am 09. Nov 2017, 13:59 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#18 erstellt: 09. Nov 2017, 20:17
Meines Wissens tunneln sich im Dual-Board auch einige Schweizer (mindestens einer garantiert ) und Süddeutsche gleich auf der anderen Seite des Rheins. Plan B wäre daher im Dual-Board jemanden zu suchen, der sich Deines Drehers annimmt.

Auch von meiner Seite übrigens die Empfehlung, das Gerät zu behalten sofern die Reparaturkosten 200 CHF nicht übersteigen.

LG
Manuel
dive-dani
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 10. Nov 2017, 00:43
Ist ja auch kein Ding nach Deutschland zu fahren und das Ding dort Reparieren zu lassen. Hab ja noch Familie dort, die solche Geschichten für mich abwickeln können. Ist halt alles eine Frage der Organisation.

Danke jedenfalls für eure Empfehlungen.

P.S. Danke für die Mühe mit den Repaircafés. Wenn ich noch Student wäre, hätte ich das sofort gemacht. Jetzt habe ich mit Arbeit, Pendeln, Kindern, Haus und Garten einfach keine Zeit für (noch ein) Bastelprojekt, deswegen bin ich froh, wenn ich einfach Musik geniessen kann. Easy und gut - und wenn ich im gleichen Atemzug ein altgedientes Gerät retten kann anstatt neu zu kaufen, dann freue ich mich darüber und gebe auch 300 Euro dafür aus, solange es einigermassen fair ist.
höanix
Inventar
#20 erstellt: 10. Nov 2017, 00:47

dive-dani (Beitrag #19) schrieb:
Arbeit, Pendeln, Kindern, Haus und Garten

Geschieden
So was wichtiges wie die Frau kann man doch nicht vergessen!
dive-dani
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 10. Nov 2017, 12:48
Haha, die ist schon da. Die ist per se aber kein limitierender Faktor. Ohne den Familien-CEO hätte ich wahrscheinlich noch nicht mal Zeit hier zu schreiben
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