eletonisches Toarmproblem?

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Schnurzpiep
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 27. Jan 2019, 18:02
Hallo,

seit 2 Tagen spinnt der Dreher und bleibt im letzten 1/5 der Platte permanent hängen. Es wird ja alles elektronisch gesteuert: liegt es eher an der horizontalen motorischen Armbewegung oder am elektronischen AS?
Hat jmd. Erfahrung mit dem Fehler?

Gruß Gerd
#linn-fan#
Inventar
#2 erstellt: 27. Jan 2019, 18:19
Hallo Gerd,

dein 3F ist der kleine Bruder des 5F. Und der JVC QL 5F wird in dem Thread sehr genau betrachtet.

Hilft vielleicht weiter, deine Frage dort zu stellen

R.

PS: Es hilft sehr, wenn man schon im Titel eines Threads das Problem beschreibt und nicht nur eine Modelbezeichnung einträgt
Schnurzpiep
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 27. Jan 2019, 18:22

#linn-fan# (Beitrag #2) schrieb:
Hallo Gerd,

PS: Es hilft sehr, wenn man schon im Titel eines Threads das Problem beschreibt und nicht nur eine Modelbezeichnung einträgt


Danke für den Tipp!

Das Problem ist übrigens system- und vinylunabhängig. (wurde gewechselt, Problem bleibt)


[Beitrag von Schnurzpiep am 27. Jan 2019, 18:24 bearbeitet]
paule7
Stammgast
#4 erstellt: 29. Jan 2019, 00:14
Moin,
bei Drehern mit so viel Elektronik kann die Fehlersuche ziemlich langwierig werden. Auf Anhieb fällt mir zu Deinem Fehler keine Ursache ein.
Zunächst die einfachen Dinge. Der Plattenspieler steht waagerecht? Der Tonarm läuft, nach Anpusten, im ausgependelten Zustand leicht über den gesamten Abspielbereich ohne hängen zu bleiben? Beim Abspielen, bleibt der Tonarm auch bei ausgeschalteten AS hängen?
Und als Vorbereitung auf die zweite Runde. Hast Du das Service Manual für den Y3F? Wenn nicht das kann man bei Vinylengine herunterladen (nach Anmeldung). Zweitens besitzt Du ein Multimeter und kannst mit einem Lötkolben umgehen?

grüße
paule
BassSpieler
Stammgast
#5 erstellt: 29. Jan 2019, 14:02
Hier hat einer die erfolgreiche Beseitigung eines Problems mit dem Tonarm beschrieben. Vielleicht ist es auch Dein Problem? Ich habe einen QL Y-5F und befürchte, dass es bei mir auch mal soetwas gibt.
ParrotHH
Inventar
#6 erstellt: 29. Jan 2019, 17:13
Hallo Gerd,

ich schleiche schon eine zeitlang um Deinen Fehler herum, aber eine richtig gute Idee habe ich auch nicht. Gestern Abend habe ich kurz das Service-Manual zum Gerät überflogen, auffindbar hier, aber die dort beschriebenen Fehlerbilder passen allesamt nicht so richtig.

Schnurzpiep (Beitrag #1) schrieb:
seit 2 Tagen spinnt der Dreher und bleibt im letzten 1/5 der Platte permanent hängen.

Ist der Tonarm über die gesamten Abspielbereich ohne Spiel? Wenn Du also das Auflagegewicht nullst, lässt sich der Arm widerstandsfrei von außen nach innen pusten, und umgekehrt? Oder ist dann an gleicher Stelle ein Widerstand zu spüren bzw. zu sehen?

Es wird ja alles elektronisch gesteuert: liegt es eher an der horizontalen motorischen Armbewegung oder am elektronischen AS?

Beides - motorische Armbewegung und Anti-Sakting - werden über die Spulen des Linearantriebs in der Tonarmbasis erzeugt. Von daher gibt es da m. E. kein "oder". In erster Annäherung erscheint mir ein elektronischer Effekt auch irgendwie unwahrscheinlich.

Der Tonarm hat in der Basis eine Sichel angebracht, die durch einen Schlitz geführt wird, und bei Drehung des Tonarms an speziellen Stellen dann Lichtstrahlen unterbricht, die von LEDs auf Phototransistoren fallen. Damit erkennt die Elektronik, ob der Tonarm beim Start am jeweiligen Aufsetzpunkt steht, oder ob das Plattenende erreicht ist (in Verbindung mit einem Beschleunigungssensor). Könnte sein, dass die Sichel mechanisch im Schlitz hängt, bzw. ein wenig schleift, und dann an der besagten Stelle einen Widerstand darstellt.

Das aber müsste beim zuerst angefragten "Pustetest" erkennbar sein.
Dann könnte es aber auch einfach ein klassischer Lagerdefekt, bzw. falsch eingestelltes Tonarmlager sein...

Ach und übrigens: im verlinkten Thread vom QL-Y3F spricht einer davon, das Problem gelöst zu haben, indem er "oben in das Tonarmgelenk und den Lift Silikonöl gesprüht" hat. Davon rate ich dringend (!) ab. In einem Tonarmlager haben weder Fett noch irgendein Öl etwas zu suchen!

Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 29. Jan 2019, 17:19 bearbeitet]
Schnurzpiep
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 29. Jan 2019, 22:02
Hallo paule und Parrot,

vorab vielen Dank für Eure Hilfestellung. Meine Elektronikkenntnisse sind rudimentär und würden für einfache Messungen wahrscheinlich ausreichen .

Die einfachsten Tipps wie Sichel, Tonarmlager und waagerechte Stellung werde ich in den nächsten Tagen überprüfen, Ist der JVC uberdurchschnittllich empfindlich gegen Betrieb in nicht 100%ig waagerechter Position? Extrem aus der Waage wird er auf dem Kallaxregal wohl nicht stehen, aber nach Bodendemontage hatte ich ncht wiederholt überprüft.

Ich habe den JVC noch nicht sehr lange und nach Reinigung dees Kontaktgummis am Arm (mit den bekannten Fehlern) funktionierte er einige Abende einwandfrei. Dann tauchte der Fehler plötzlich auf, und ich dachte erst, die Platte habe eine mechanische Beschädigung: Hängt ... läuft ein paar Rillen ... hängt ... läuft etc.

Gruß Gerd
Schnurzpiep
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 03. Feb 2019, 02:09

ParrotHH (Beitrag #6) schrieb:
Hallo Gerd,

Das aber müsste beim zuerst angefragten "Pustetest" erkennbar sein.
Dann könnte es aber auch einfach ein klassischer Lagerdefekt, bzw. falsch eingestelltes Tonarmlager sein...

Parrot


Beim Pustetest muß der JVC ausgeschaltet sein, richtig? Dann war der Test unauffällig, bei eingeschaltetem Gerät hält der Armmotor dagegen. In der Waage steht er. Nur die Sichel habe ich noch nicht überprüft, dazu muß die runde Platte unterm Arm von der Achse geschraubt werden?

Was mir aber auffiel ist, dass er doch plattenabhängig reagiert. Ich habe nur zwischen 2 gebrauchten, älteren Platten gewechselt, bei denen das Phänomen auftrat. Nun habe ich mehrere neu gekaufte Alben und 2 anderegebrauchte Scheiben ohne Probleme laufen lassen. Kann es sein, das die 2 besagten Scheiben evtl. durch jahrelange Nutzung mit falsch eingestellten Plattenspielern derart ungleichmäßig abgenutzt sind, dass der JVC mit seinem elektronischen Arm Probleme bekommtß Allerdings spielten die besagten 2 Platten auf einem Dual 701 ohne irgendein Problem durch.

Gruß
Gerd
paule7
Stammgast
#9 erstellt: 03. Feb 2019, 15:47
Moin,
dass der Tonarm den "Pustetest" bestanden hat ist schon mal gut. Dann sind die Lager in Ordnung. Das bedeutet aber auch das der Fehler in der Elektrik zu suchen ist. Den Zustand der Platten halte ich nicht für ausschlaggebend. Vielmehr halte folgende Ursachen als Auslöser für das beschriebene Fehlerbild für möglich:
- eine schleifende Sichelplatte. Entweder die Sichel selbst ist lose oder ihr Gegenstück, das Gehäuse der "Lichtschranken".
Da bist Du ja schon dabei. Ob der Antrieb des Tonarms demontiert werden muss, kann ich leider nicht sagen. Schau erst einmal ob Du das
Zusammenspiel von Sichel und Lichtschranke im zusammengebauten Zustand beobachten kannst. Falls Du den Antrieb auseinander baust
beachte bitte die Hinweise zum Schutz der Spulen und der Reinigung der Abdeckplatten aus dem SM.
- ein falsch justiertes Anti-Skating. Das kann man messen und ggf. neu einstellen.
- eine defekte Antriebsspule. Da das AS über die Antriebsspulen wirkt, könnte eine Überkompensation den Tonarm zum Stillstand bringen
(reine Spekulation meinerseits)
- eventuell sorgt eine altersschwache Spannungsversorgung (Stichwort Siebkondensatoren) dafür das die IC´s falsche Eingangswerte bekommen und
deshalb falsche Steuersignale senden.

Wie auch immer, es wäre gut, wenn Du ein paar Fotos vom Innenleben deines JVC hier einstellen könntest.

grüße paule
Schnurzpiep
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 04. Feb 2019, 11:13
Hallo paule

danke für deine Antwort. Ich werde die Themen versuchen nach und nach abzuarbeiten und auch Fotos machen.

Gruß
Gerd
vinylrules
Inventar
#11 erstellt: 04. Feb 2019, 17:17

Ich habe nur zwischen 2 gebrauchten, älteren Platten gewechselt, bei denen das Phänomen auftrat.

Ähhh, hast Du den Arm an der Stelle wo er hing, einfach mal mechanisch ein wenig weiter nach innen versetzt? Es gibt Kratzer, da bleibt eine Nadel hängen bzw. spielt einen Loop immer und immer wieder. Solltest Du jahrelang mit LPs zu tun haben verzeih' bitte den Hinweis, aber man weis ja nie.....
Schnurzpiep
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 05. Feb 2019, 20:12

vinylrules (Beitrag #11) schrieb:

Ich habe nur zwischen 2 gebrauchten, älteren Platten gewechselt, bei denen das Phänomen auftrat.

Ähhh, hast Du den Arm an der Stelle wo er hing, einfach mal mechanisch ein wenig weiter nach innen versetzt? Es gibt Kratzer, da bleibt eine Nadel hängen bzw. spielt einen Loop immer und immer wieder. Solltest Du jahrelang mit LPs zu tun haben verzeih' bitte den Hinweis, aber man weis ja nie..... ;)


Der Einwand ist natürlich grundsätzlich richtig, weiter oben erwähnte ich, dass die beiden Scheiben auf anderen Plattenspielern ohne Probleme durchlaufen. Auch optisch sind keine Fehler zu erkennen.

Mittlerweile bin ich einen Schritt weiter: Habe das AS nach Manual justiert (wobei ich schon lange gegrübelt habe, wo wohl VR805 versteckt ist ;-) und welche von den 3 Pins nun 1 und 2 sein sollen ; 220mV auf 185 runtergeregelt). Anschliessend den Arm sauber ausbalanciert um dann festzustellen, das die AS Funktion quasi tot ist: selbst bei höchster Einstellungsstufe bewegt sich der Arm nur äusserst zaghaft ein klitzekleinwenig nach rechts.

Als nächstes also nach Manual weitermessen. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass Null AS Wirkung der ausschlagebende Grund für das Hängen bei 2 Vinyl sein kann.

Gruß
Gerd


[Beitrag von Schnurzpiep am 05. Feb 2019, 20:13 bearbeitet]
paule7
Stammgast
#13 erstellt: 05. Feb 2019, 23:09
Moin,
dass das AS auch spinnt macht die Sache nun auch nicht einfacher. Hast Du die Funktion der Lichtschranken testen / kontrollieren können?
Ich hoffe das sich der Fehler im AS mit dem Fehlerdiagramm im Service Manual finden und beheben läßt.

P.S. Lagen eigentlich am Dreh-Poti VR 801 die vollen 5V an? Und hast Du vor das AS vor der Neueinstellung mehrfach (ca. 20 - 30 X) von Anschlag zu Anschlag gedreht (zum säubern)?

Viel Glück
paule


[Beitrag von paule7 am 05. Feb 2019, 23:17 bearbeitet]
ParrotHH
Inventar
#14 erstellt: 05. Feb 2019, 23:43

Schnurzpiep (Beitrag #12) schrieb:
Als nächstes also nach Manual weitermessen.

Jo, das würde ich auch erst mal empfehlen. Das Service-Handbuch ist wirklich klasse! Ich bin immer total begeistert, wenn ich das für meine JVCs zur Hand nehme, weil man einfach merkt, wieviele Gedanken und wieviel Aufwand schon bei der Konstruktion in die Wartbarkeit des Gerätes geflossen ist. Dafür möchte man die Ingenieure von damals heute mal besuchen und sie umarmen...

Wenn Du bei Deiner Suche ein defektes Bauteil entdecken solltest, melde Dich per PN bei mir. Mit Glück habe den passenden Transistor oder ICs bzw. passende Ersatztypen hier, da ich für den QL-Y5F allerlei Ersatzteile gekauft habe, dessen Schaltung in weiten Teilen identisch ist..

Ach ja: die Stromversorgung auf der 12V- und 5V-Schiene sind einigermaßen stabil...?

Parrot
Schnurzpiep
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 06. Feb 2019, 17:01
Naja, ich bin schon ziemlich am Ende mit meinem Elektronikwissen. Ein Dual 1219 ist mir verständlicher ;-)
Bin kurz davor, die Flinte ins Korn und die gesuchten Teile des Drehers die Bucht zu werfen um den finanziellen Schaden im Rahmen zu halten.

Jedenfalls ist die Einstellmimik von L801 (OSC Coil 400kHz) gebrochen.
Gibt es dafür Ersatz? Quartzeinstellung? Steh jetzt auf dem Schlauch ...

PS. Am VR801 kommen ca. 3,5V an. der Trafo spuckt ca. 16V aus.

jvc


[Beitrag von Schnurzpiep am 06. Feb 2019, 20:23 bearbeitet]
paule7
Stammgast
#16 erstellt: 07. Feb 2019, 23:26
Moin,
das mit der Sule L801 ist unerfreulich. Eine Suche bei den üblichen Quellen brachte leider keinen Erfolg. Ich habe jedoch einen Anbieter in den USA gefunden, welcher, unter anderem, auch neue? Teile für JVC Dreher anbietet. Dort sollte es auch deine Spule geben. Testweise habe ein paar Bauteile für meinen Y5F bestellt. Wenn diese Bestellung positiv abgeschlossen wurde, könnten wir ja über eine Sammelbestellung nachdenken (die Versandkosten sind, wie üblich in den USA, recht hoch).
Die gemessenen 3,5 V sind recht wenig, es sollten eigentlich 5,0 V sein. Kannst Du vielleicht noch einmal direkt an der Spannungsversorgung messen? Für die 5 V Versorgung am Transistor X 814, und für die 12 V Schiene an X 815. X 815 sollte einer der Transistoren am großen Kühlkörper rechts sein, X 814 dann davor, in Richtung "Netzschalter", liegen. Übrigens hast Du die großen Kondensatoren ausgetauscht, oder einer der Vorbesitzer?

JVC ql y3f

Die blauen sehen nicht mehr original aus, und sollten eigentlich grün sein.

Ich hoffe Du hast bei Deinen weiteren Bemühungen auch mal ein Erfolgserlebnis.

grüße
paule
paule7
Stammgast
#17 erstellt: 13. Feb 2019, 23:05
Moin,
das mit den Ersatzteilen aus den USA hat sich erledigt, man hat mich wurde per Mail informiert das eine Beschaffung doch nicht mehr möglich ist. Dafür gab es aber einen defekten Y3F aus der Bucht. Eigentlich sollte Dreher nur einige "Anbauteile" meinem Y5F spenden, nun ist er aber in einem besseren Zustand als gedacht. Am Wochenende werde ich deshalb eine Wiederbelebung versuchen, falls das misslingt kannst Du ja vielleicht ein paar Teile gebrauchen. Vorausgesetzt Du hast das Projekt noch nicht aufgegeben.

grüße
paule
Schnurzpiep
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 14. Feb 2019, 01:13

paule7 (Beitrag #17) schrieb:
Moin,
. Vorausgesetzt Du hast das Projekt noch nicht aufgegeben.

grüße
paule


Hallo paule,

nein, nicht augegeben. Kleine Zwangspause. Bei evtl. Teileüberschuss habe ich durchaus Interesse.

Gruß Gerd
paule7
Stammgast
#19 erstellt: 24. Feb 2019, 22:25
Moin,
hier mal eine kurze Zwischenmeldung. Der als „Ersatzteilspender“ gekaufte Y3F funktioniert erstmal wieder als manueller Dreher. Beim ersten Testlauf hatte ich übrigens das gleiche Problem wie Gerd, im letzten Drittel der Platte blieb der Tonarm stehen und die Nadel sprang über. Die Ursache waren die Tonarmkabel, die zu stramm durch den Tonarm gezogen waren. Nach ein bisschen ziehen und schieben lief dann alles.

Bisher wurde die Stromversorgung repariert und das gebrochene Tonarmrohr ausgetauscht. Anfang nächster Woche soll die neue Liftbank und die Tonarmhalterung kommen, dann werde ich mich um die Automatik kümmern.

So sieht der Patient im Moment aus.
JVC QL Y3F

Standfuß
gesucht wird noch ein Standfuß

schönen Abend
paule
Schnurzpiep
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 25. Feb 2019, 21:30
Hallo paule,

Glückwunsch, das Du ihm das Laufen beigebracht hast, aber die Zarge sieht ja reichlich angenagt aus.
Was willst Du da reparieren? Spachteln und lackieren?

Die Info mit den zu strammen Tonarmkabeln ist interessant! Ich vermute, bei Dir hing somit jede Platte im letzten Drittel? Das war ja bei mir nicht so, nur einige, wenige LPs führten zu dem Effekt. Aber ich werde natürlich auch an den Kabeln zupfen!

Mich würde es sehr interessieren, wie´s mit deinem Y-3F weitergeht!

Gruß
Gerd
paule7
Stammgast
#21 erstellt: 02. Mrz 2019, 20:47
Moin,
nun funktioniert mein Y3F wieder wie vorgesehen. Und dass sogar ohne große Gegenwehr. Zwar ist die neue Liftbank noch nicht eingetroffen, aber ich wollte nicht mehr warten. Das Ganze sieht etwas Abenteuerlich aus, funktioniert aber. Erstmal ging es ja auch nur darum zu sehen ob in der Elektronik noch der Wurm drin ist.
Weil das Tonarmrohr von einem Y5F stammt fehlt das Loch für den Liftbank-Kontakt. Diesen habe ich durch eine Manschette aus Alufolie ersetzt, welche wiederum durch einen Draht mit einer Tonarmlagerschraube verbunden ist. Dann wurde noch die Oberseite der Liftbank mit Leitsilber bestrichen und schon war die Reparatur vollständig.
prov. Reparatur

So funktioniert der Massekontakt wieder der dem Kontroll-IC anzeigt, dass der Tonarm tatsächlich angehoben wurde bevor die Bewegung über die Platte freigegeben wird. Als Letztes noch schnell die Höhe der Liftbank und den Aufsatzpunkt des Tonarms eingestellt und nun läuft der JVC seit drei Stunden und macht brav Musik.

Jetzt, da der Dreher wieder eine Zukunft hat, werde ich mich in aller Ruhe der Optik widmen.
Schönes Wochenende
paule
frank60
Inventar
#22 erstellt: 02. Mrz 2019, 23:06

Schnurzpiep (Beitrag #15) schrieb:
Jedenfalls ist die Einstellmimik von L801 (OSC Coil 400kHz) gebrochen.
Gibt es dafür Ersatz?

Rausschrauben, ausmessen, einschlägigen Elektronikhandel nach einem passenden Ferritkern durchsuchen. In der Größe haben sie gern ein M4 Gewinde.
Aber davon abgesehen, wenn der Kern gebrochen ist, ist das ein Zeichen, daß Du Dinge versucht hast, die man nur versuchen sollte, wenn man weiß, was man macht.
Ich gehe mal davon aus, Du hast einen normalen Schraubenzieher genommen? Die Kerne sind im Regelfall gegen Verdrehen gesichert, mit einem dünnen Gummifaden im Gewinde, mit Bienenwachs, ... Sie drehen sich dementsprechend schwer und brechen bei zu viel Gewalt sehr schnell. Bei Wachs hilft z.B. vorsichtiges und leichtes Erwärmen mit dem Lötkolben.
Zudem, mit einem normalen Schraubenzieher änderst Du die Induktivität der Spule bereits beim bloßen berühren des Kerns. Brauchbare Ergebnisse erzielt man somit, wenn überhaupt, nur per Zufall und das Ergebnis ist dahin, sobald der Schraubenzieher weg ist.
Aus diesem Grund gibt es Einstellbestecke für Spulen, meist aus Kunststoff mit einer kleinen nichtmagnetischen Messingklinge.
Generell ändern Spulen selten ihre Induktivität, sie werden einmalig nach dem Einbau justiert und fertig. Einzig Wechsel oder Alterung der anderen Bauelemente des Schwingkreises würden eventuell eine vorsichtige Neujustage erfordern.

Es ist jetzt nicht böse gemeint aber dieser Fall ist ein Paradebeispiel, daß nicht Jeder meinen sollte, er kann ohne Kenntnisse an Allem herumbasteln.

Im Servicemanual ist im Übrigen kein Szenario aufgeführt, bei dem an L801 etwas verstellt werden soll. Wie kommt man da auf die Idee? Zumal L801 gemeinsam mit C815 den Taktgenerator für IC804, den Tonarmcontroller bildet. es ist nach der Aktion also kein Wunder, wenn der Arm jetzt noch mehr spinnt. Zudem sollten für Einstellungen daran ein Oszilloskop und evtl. auch ein Frequenzzähler zur Verfügung stehen. Zu allem Übel ist im Servicemanual und im Schaltplan keinerlei Hinweis auf die korrekte Taktfrequenz zu finden. Das kann dann noch spaßig werden, wenn Du einen neuen Kern hast.
Schnurzpiep
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 03. Mrz 2019, 16:05
Hi paule,

danke, dass Du uns auf dem Laufenden hälst, tolle Improvisation mit dem Tonarm!
Ich bin leider bisher zu keinen weiteren Aktionen gekommen.


frank60 (Beitrag #22) schrieb:
[
Es ist jetzt nicht böse gemeint aber dieser Fall ist ein Paradebeispiel, daß nicht Jeder meinen sollte, er kann ohne Kenntnisse an Allem herumbasteln.


Hallo Frank60, mit meinen Kenntnissen würde ich mich weder brüsten noch freiwillig ein ewiges Bastlerdasein führen. Aber zum einen wurde weiter oben schon festgestellt, dass vermutlich von einem (der) Vorbesitzer an dem Gerät eingegriffen wurde (Kondensatoren) und ich zum anderen einen derart tiefgreifenden Einsatz gar nicht vorhatte. Da mir die Spule unbekannt war, habe ich sie mir nur genauer angesehen. Daher arbeitet der Arm genauso wie vorher: es war ja Ist-Zustand. Alternativ bliebe noch der Teileverkauf, um den wirtschaftlichen Totalschaden abzumildern.

Gruß
Gerd
frank60
Inventar
#24 erstellt: 03. Mrz 2019, 18:06
Hallo

Schnurzpiep (Beitrag #23) schrieb:
Aber zum einen wurde weiter oben schon festgestellt, dass vermutlich von einem (der) Vorbesitzer an dem Gerät eingegriffen wurde (Kondensatoren) und ich zum anderen einen derart tiefgreifenden Einsatz gar nicht vorhatte.

Dann habe ich wohl übersehen, daß Du das nicht selbst warst. Nichtsdestotrotz gilt allerdings trotzdem, oder erst recht, daß man nicht unbedarft an den geräten herumbasteln sollte, wenn man nicht weiß, was man tut. Denn ein solcher Artist war ja scheinbar an Deinem Gerät dran.
paule7
Stammgast
#25 erstellt: 03. Mrz 2019, 21:54
Moin,
heute habe ich versucht das ursprüngliche Tonarmproblem an meinem Y3F nachzustellen. Um den beschriebenen Effekt zu erreichen musste ich bei max. Antiskating die Auflagekraft drastisch verringern (von 1,7 auf 0,7 g). Mit AS auf null wurde die Platte dann wieder weiter abgespielt. Im Außenbereich der Platte traten bei AS auf max. nur Verzerrungen im Linken Kanal auf. Wie sieht das ganze bei Dir aus Gerd, hast Du auch Verzerrungen bevor der Tonarm "stehen" bleibt?
Bei der Suche nach möglichen Ursachen bin ich im Service-Manual noch auf den Punkt 7-(3) "Q-damping ist too effective" gestoßen. Weiß jemand wie sich solch ein Fehler äußert?
Insgesamt leider nur neue Fragen und keine Antworten.

Zu L801, alle Informationen die ich finden konnte sind folgende. Es handelt sich um eine justierbare "Oscillator Coil" mit 400 kHz, Hersteller ist Sagami Elec Co. Ltd. und die Bezeichnung lautet E030 62-44. Im Netz konnte ich dafür keine Bezugsquelle finden, aber vielleicht hat ja jemand der hier mitliest noch eine Idee.

mfg
paule
Schnurzpiep
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 05. Mrz 2019, 02:13

paule7 (Beitrag #25) schrieb:
Moin,
heute habe ich versucht das ursprüngliche Tonarmproblem an meinem Y3F nachzustellen. Um den beschriebenen Effekt zu erreichen musste ich bei max. Antiskating die Auflagekraft drastisch verringern (von 1,7 auf 0,7 g). Mit AS auf null wurde die Platte dann wieder weiter abgespielt. Im Außenbereich der Platte traten bei AS auf max. nur Verzerrungen im Linken Kanal auf. Wie sieht das ganze bei Dir aus Gerd, hast Du auch Verzerrungen bevor der Tonarm "stehen" bleibt?

mfg
paule


Hallo Paule,

bei meinem zeigt das AS ja kaum Wirkung, erst eine leichte Bewegung auf höchster Stufe.
Jedenfalls waren bis zum Punkt des Hängenbleibens keine deutlichen Verzerrungen hörbar, auch der Abtasttest per Testplatte war im grünen Bereich. Nach wie vor finde ich verrückt, dass nur 2 Platten diesen Effekt haben (um es aber zu wiederholen: die laufen auf anderen PS einwandfrei).

Ich muß allerding erst noch ein paar eurer früheren Tipps abarbeiten ...

Gruß
Gerd
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