Dual 606 Tonarm-Austausch?

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lucasdidthis
Stammgast
#1 erstellt: 20. Sep 2019, 08:07
Hallo zusammen!

Seit geraumer Zeit verrichtet der alte Dual 606 meines Vaters in meinem HiFi-Setup seine Arbeit. Die Nadel wurde ausgetauscht, er hat von mir eine anderes "Chasis" (Holz statt Plastik) bekommen und neue Widerstände mussten auch mal reingelötet werden. Ich bin nicht unbedingt unzufrieden, würde aber bei Zeiten dennoch gerne ein bisschen mein Setup -genauer den Plattenspieler- upgraden.

Der standard Tonarm der bei dem Dual seine arbeitet verrichtet ist - sofern ich mich nicht täusche- ja auf die Dual-Nadeln beschränkt, oder? Oder kann ich da auch eine herstellerfremde "High-End-Nadel" dranschrauben?
Falls ja; Würde das denn etwas bringen, oder limitiert etwas anderes den Klang bei diesem Plattenspieler?
Falls nein; Ist es möglich und (für mich als nicht-Tontechniker/Mechaniker) realistisch den Tonarm auszutauschen um dann eine bessere Nadel zu nutzen? Bringt das dann was?
Oder würdet Ihr davon abraten und lieber direkt in einen anderen Dreher investieren?

Ich habe schon den ein oder anderen (neuen) Plattenspieler, der mir sehr gefällt, gleichzeitig hänge ich aber am Dual (weil der mich halt quasi seit meiner Kindheit begleitet, er mein erster Plattenspieler ist und ich ihn ja schon repariert, gepflegt und verschönert habe) und finde es eigentlich albern gewissermaßen grundlos das komplette Gerät in Rente zu schicken und etwas neues zu kaufen. Vom Geld mal ganz abgesehen. Ich habe auch noch einen alten Einsteiger-Blaupunkt (ist wohl ein anders gebrandeter Dua?) von meinem Opa im Keller, der ist aber wohl vom Level unter dem 606 wurde mir hier im Forum mal gesagt.

Ich wäre über Euer Input zu meinem "Problem" sehr dankbar!
Schönen Freitag und guten Start ins Wochenende,

Liebe Grüße
Lucas
Tywin
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 20. Sep 2019, 08:40
Hallo Lucas,


Der standard Tonarm der bei dem Dual seine arbeitet verrichtet ist - sofern ich mich nicht täusche- ja auf die Dual-Nadeln beschränkt, oder? Oder kann ich da auch eine herstellerfremde "High-End-Nadel" dranschrauben?


der Tonarm ist das Rohr (plus Lagerung, Lift, Liftbank, Einstellmöglichkeiten) an dem hinten ein Gewicht und vorne eine Headshell zu finden sind.

An der Headshell ist ein Tonabnehmersystem angeschraubt in dem ein Nadeleinschub steckt der in den allermeisten Fällen ausgetauscht werden kann - weil das ein Verschleißteil ist.

An dem Tonarm Deines Plattenspielers sollten im Normalzustand wegen der ULM-Technik nur Tonabnehmersysteme verwendet werden die ein besonders hohe Nadelnachgiebigkeit (Compliance) haben.


High-End-Nadel" dranschrauben?
Falls ja; Würde das denn etwas bringen, oder limitiert etwas anderes den Klang bei diesem Plattenspieler?


Abtasteinheiten (Diamant-Nadelspitze/Nadelträger/Nadellager/MM/MC) bewirken je nach Güte (und in der Regel auch Preis) eine genauere/bessere Abtastung und Umwandlung der Bewegungen in Strom was sich in mehr oder weniger gutem Klang niederschlagen kann.

Preisunterschiede zwischen Abtasteinheiten finden sich etwa zwischen 25 und 250 Euro. Das was darüber hinaus geht ist hinsichtlich Preis/Leistung bedenklich.


Falls nein; Ist es möglich und (für mich als nicht-Tontechniker/Mechaniker) realistisch den Tonarm auszutauschen um dann eine bessere Nadel zu nutzen?


Vielleicht ahnst Du nun, dass ein Tonarm in in nahezu keinem Fall ausgetauscht wird? Das ist eine Komponente eines Plattenspielers die in der Regel bis zur Entsorgung des Plattenspielers (oft erst nach vielen Jahrzehnten) benutzt werden kann.

An einem Plattenspieler wird in der Regel das Verschleißteil "Abtasteinheit (Nadeleinschub)" ausgetauscht und vielleicht auch das Tonabnehmersystem wenn man ein anderes Tonabnehmersystem verwenden will oder muss.

Speziell zu den Themen ULM und Dual-Plattenspielern werden sich sicherlich noch die diesbezüglichen Spezialisten äußern.

LG Michael


[Beitrag von Tywin am 20. Sep 2019, 11:29 bearbeitet]
felixbo
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 20. Sep 2019, 09:16
Moin Lucas,
Tonarm austauschen macht m.M.n. keinen Sinn.
Welches System ist denn aktuell verbaut? Ein original Dual, oder ist schon ein 1/2Zoll (Nachrüst-) Adapter dran?
Mach doch mal ein Bild, dann kann man auch was dazu sagen.

Gruß Felix
lucasdidthis
Stammgast
#4 erstellt: 20. Sep 2019, 09:33
Wow vielen Dank für die schnellen Antworten und die ausführliche Aufklärung über die exakten Begrifflichkeiten!
Also geht es im Prinzip "nur" um die Headshell und meine Frage ist:

Macht es Sinn das Tonabnehmersystem auszutauschen oder bekomme ich auch für ULM-Technik eine tolle Nadel (meine hatte ungefähr 50€ gekostet)?
Oder ist da insgesamt nicht viel zu machen und die einzige "ernstzunehmende" Upgrade-Möglichkeit ein anderer Plattenspieler?

Habe ich das jetzt richtig verstanden?


Welches System ist denn aktuell verbaut? Ein original Dual, oder ist schon ein 1/2Zoll (Nachrüst-) Adapter dran?


Ich habe wie gesagt die Nadel (also den Nadeleinschub, nehm ich an) erneuert, als ich ihn in Betrieb genommen habe, ansonsten ist aber alles noch original, entsprechend sollte da kein 1/2Zoll Nachrüst-Adapter dran sein. Foto liefere ich morgen nach, bin heute direkt nach der Arbeit bei Freunden und weiß nicht, wann ich nach Hause komme. Bin mir aber seeehhhr sicher, dass da nichts nachgerüstet wurde.

Liebe Grüße
Lucas
Tywin
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 20. Sep 2019, 11:36
Hallo Lucas,


Also geht es im Prinzip "nur" um die Headshell


die Headshell ist die Einrichtung am vorderen Ende eines Tonarms, an der das Tonabnehmersystem festgeschraubt ist.

Um die Headshell geht es Dir trotz Deines Textes scheinbar nicht?

Es geht Dir um einen neuen Nadeleinschub für Dein bislang unbekanntes Tonabnehmersystem oder ersatzweise ein anderes zum Tonarm passendes Tonabnehmersystem.

Um weiter zu kommen sollten wir (auch Du) wissen was für ein Tonabnehmersystem und was für einen Nadeleinschub Du derzeit verwendest. Ein Bild wäre gut und vielleicht hast Du noch die Verpackung des Nadeleinschubs bzw. den Beipackzettel.

Dazu sollte klar sein, was Du "konkret" für eine Verbesserung erwartest.

Weiterhin wäre es gut wenn Du Dein Budget (in Euro) für eine Verbesserung nennen könntest.

LG Michael


[Beitrag von Tywin am 20. Sep 2019, 11:38 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#6 erstellt: 20. Sep 2019, 17:06
Hallo,

da am Dual nix geändert wurde wird ein ULM 55E von Ortofon verbaut sein (siehe z.B. http://www.hifi-archiv.info/Dual/606t/ )

Die Original-Ersatznadel DN 155E ist auch original noch immer zu bekommen, sie klingt recht gut,auch weil der elliptische Schliff mit 6 x 18 µm recht nett ist.
Wer "mehr" haben will müsste entweder ein 1/2-Zoll-Adapter erwerben (leider teuer geworden) oder z.B. seinen bisherigen Nadeleinschub zu einem Retipper geben, im Dual-Board haben einige ne nackige Shibata dranmachen lassen mit überzeugenden Ergebnis.

Damit wird aus dem ULM-System schon was sehr Genaues und wäre m.E. in der Situation wirklich der Best Buy.

Peter


[Beitrag von 8erberg am 20. Sep 2019, 17:10 bearbeitet]
grossesj
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 20. Sep 2019, 23:09
Eine weitere Möglichkeit aufzurüsten wäre bei Dualfred.de ein Super OM 30 zu kaufen, das speziell in die Halterung der ULM1 -Befestigung passt.
Ist nicht ganz billig, aber ein einfacher Weg.
Das OM 30 soll ganz gut sein.
8erberg
Inventar
#8 erstellt: 21. Sep 2019, 08:31
Hallo

persönliche Meinung: da würde auch ein Retippen mit der scharfen Ellipse m.E. mehr bringen.

Peter
lucasdidthis
Stammgast
#9 erstellt: 21. Sep 2019, 15:51
Hallo zusammen!

Vielen Dank für die vielen Antworten. Scheint ja auf jeden Fall so, als wäre es nicht unrealistisch den Dual ein Upgrade zu verpassen ohne ihn komplett auszutauschen.


Um die Headshell geht es Dir trotz Deines Textes scheinbar nicht?


Das war missverständlich von mir ausgedrückt. Ich wollte damit nur nachfragen, ob ich es richtig verstanden habe, dass alle relevanten Teile in der Headshell (und damit am vorderen Ende des Tonarms) sitzen!?


Um weiter zu kommen sollten wir (auch Du) wissen was für ein Tonabnehmersystem und was für einen Nadeleinschub Du derzeit verwendest. Ein Bild wäre gut und vielleicht hast Du noch die Verpackung des Nadeleinschubs bzw. den Beipackzettel.


Bilder habe ich (OneDrive Link 1, OneDrive Link 2). Nicht wundern, dass das geflickt wurde. Die Schrauben wollen nicht mehr so richtig.
Der Nadeleinschub nannte sich "Dual DN 152E Original" von ortofon mit 1g/10nM. Die Website, auf der ich den gekauft hatte, ist leider down aktuell, aber das war da: https://www.roe-hifi.de/de/Phono-Zubehoer/Ersatznadeln/Dual/Dual-DN-152-155-ULM-TKS-Ersatznadel-Original.html. Mehr Infos habe ich zum Nadeleinschub aber leider nicht.


Dazu sollte klar sein, was Du "konkret" für eine Verbesserung erwartest.


Das ist gar nicht so leicht zu sagen. Ein bisschen klarere Höhen (fällt besonders bei S-Lauten auf) wäre auf jeden fall toll, besserer Klang bzw. 'breitere' Bühne insgesamt? Bin mit den Begriffen - wie schon offensichtlich - nicht so bewandert. Ist auch nicht so, dass ich komplett unzufrieden bin. Aber nach einigen Jahren bräuchte ich eine neue Nadel und dann dachte ich frag, ob man bei der Gelegenheit nicht ein "Level-Up" bekommen kann. Langsam nervt mich mein GAS auch wieder.


Weiterhin wäre es gut wenn Du Dein Budget (in Euro) für eine Verbesserung nennen könntest.


Ich habe keine konkrete Zahl, ist für mich aber primär eine Frage nach Preis/Leistung. Wenn es kaum Verbesserung bringt, geb ich ungern 20€ dafür aus, wenn es deutlich besser wird, leg ich dann schon auch gerne bisschen mehr auf den Tisch. Allerdings würde ich ungern in den oberen dreistelligen Bereich gehen, da wäre die Versuchung nach einem neuen Dreher zu hoch glaube ich. Verstehe das hier erstmal als ein Ausloten der verfügbaren Optionen.


Wer "mehr" haben will müsste entweder ein 1/2-Zoll-Adapter erwerben (leider teuer geworden)


Klingt als könnte das etwas für mich sein. Habe beim Googlen aber jetzt nicht direkt rausfinden können, wo ich das bekomme und was mich das kostet. Ich bräuchte dazu dann auch noch ne Nadel, oder? Wäre ich denn in der Lage sowas selber einzubauen? Bin nicht ganz ungeschickt (wie gesagt habe den Spieler auch schon zerlegt und drinnen gelötet), bin aber auch kein Mechaniker oder Techniker in irgend einer Weise.


oder z.B. seinen bisherigen Nadeleinschub zu einem Retipper geben, im Dual-Board haben einige ne nackige Shibata dranmachen lassen mit überzeugenden Ergebnis


Da muss ich nochmal nachfragen; Was ist ein Retipper und was macht der? Baut der quasi eine neue Nadel an den bestehenden Nadeleinschub?


Eine weitere Möglichkeit aufzurüsten wäre bei Dualfred.de ein Super OM 30 zu kaufen, das speziell in die Halterung der ULM1 -Befestigung passt.


Das wäre also quasi ein Nadeleinschub mit Nadel, oder? Und dann wäre ich auf das OM30-System begrenzt, oder?

---

Wo wir schon dabei sind eine Frage ganz unabhängig vom Klang;
Gibt es die Möglich das Headshell und den Tonarm aus optischen Gründen (bzw. weil meines ziemlich geflickt ist) zu wechseln? Sollte ich dann 1zu1 Ersatz holen? Gibt es Alternativen, oder gibt es in die Richtung für ein so altes System nichts?
Mir würde ein komplett schwarzer Tonarm (und Gewichte hinten) mit farbigem/metallenen Headshell zB. sehr gefallen. Kann ich den Tonarm einfach ausbauen und mit Farbe besprühen oder ist das eine ganz dumme Idee?

Nochmals Vielen Dank für die bisherige Hilfe.
8erberg
Inventar
#10 erstellt: 21. Sep 2019, 16:38
Hallo,

Korrekt: ein Retipper ersetzt am Nadelträger die Nadel.

Das Ortofon OM ist eine Systemfamilie, bei der die Nadeleinschübe kompatibel sind.

Es fing mit der 5er Nadel (Rundnadel gebondet) an und geht bisschen zur 40er.
Die 30er Nadel ist eine Fine-Line, persönlich halt ich die für zu teuer.

Peter
lucasdidthis
Stammgast
#11 erstellt: 21. Sep 2019, 20:02
Ich habe mal nach dem 606 1/2zoll Adapter(-Set) geforscht, aber das scheint tatsächlich ein eher ausichtsloses Unterfangen zu sein aktuell. Was ich dabei aber auch gelesen habe; Der "Tonarmkopf" (ist das ein anderer Begriff für die Headshell?) vom Dual 511 soll auch auch auf den 606 passen. Und dieser besitzt wohl standardmäßig eine "Halbzollbefestigung"!?

Was meint Ihr dazu? Kann das funktionieren, oder ist so ein 'Frankenstein' eine dämliche Idee?
Den Tonarmkopf bekommt man tatsächlich ziemlich gut und relativ günstig und käme mir natürlich entgegen, weil mein Tonarmkopf ja ziemlich runtergerockt und geflickt (siehe Fotos) ist. Sofern das wirklich eine Option ist: Was bräuchte man denn noch außer dem Tonarmkopf selbst? Und was für Nadeln sind denn dann eine Option bzw. empfehlenswert für den Spieler mit dem Tonarmkopf mit Halbzollbefestigung?

--


Korrekt: ein Retipper ersetzt am Nadelträger die Nadel.


Das klingt ziemlich verrückt muss ich sagen. Findet man sowas im Netz, oder ist das auch eine Geschichte, die besser mit persönlichem Kontakt von Angesicht zu Angesicht funktioniert? Und wie läuft das dann, ist man dann total frei in der Nadelwahl?

Liebe Grüße und schönen Abend zusammen!
felixbo
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 21. Sep 2019, 20:55
Hallo Lucas,
nun wissen wir um welchen Tonarm und Tonabnehmersystem es sich handelt. Scheint ein ULM 55 System zu sein mit, wie Du schreibst, aktuell DN-152E Nadel.
Gut. Die DN-152E sollte mit ca. 1,5g ( =15mN) +- 0,25g nicht mit 1g betrieben werden. Empfehlungen gehen bis 1,7g. Das könnte schon mal eine Ursache für erhöhte Verzerrungen sein.
Die DN-152E (elliptisch gebonded 8x18 ) gibts schon für 45.--€ neu. Die Nadel ist gar nicht so schlecht. Die DN-155E sei etwas schärfer mit 6x18, oder so was, kostet aber schon 85.-€.

Gruß Felix
8erberg
Inventar
#13 erstellt: 21. Sep 2019, 21:50
Hallo,

stimmt, die 155 ist besser.

https://www.tonabnehmerservice.de/startseite/

Ist so einer der eine neue Nadel anbringt.

Der ULM Generator ist gut, entscheidend ist die Qualität der Nadel (Schliff, Stein, Politur)

Peter
lucasdidthis
Stammgast
#14 erstellt: 21. Sep 2019, 22:15
Verstehe. Ist eine 155 denn etwa gleichwertig oder besser als eine Umrüstung auf einen 1/2Zoll-Adapter?
Burkie
Inventar
#15 erstellt: 21. Sep 2019, 23:35
Hallo,

der 1/2-Zoll-Adapter bringt nur was, wenn du einen Tonabnehmer mit 1/2-Zoll-Befestigung einbauen willst.

Es gibt gute wie schlechte Tonabnehmer im 1/2-Zoll-Standard...

Den Klang am Plattenspieler macht eigentlich der Tonabnehmer, und dort speziell eigentlich der Nadeleinschub, bestehend aus Plastik-Halter (eher nicht klangentscheidend), Cantilever (das Röhrchen, auf dem die Nadel am Ende montiert ist), sowie der Nadel selber.

Der Tonabnehmer selber (also der "Body" oder Generator) ist eher nicht so klangentscheidend. Er gibt aber die elektrischen Anschlussbedingungen vor (erforderliche Kapazität des Phono-Eingangs). Sofern diese aber stimmen, ist der "Body" eher nicht klangentscheidend.

Je leichter der Cantilever, desto "flinker" kann die Nadel schnellen Rillenauslenkungen folgen, sprich: Höhen besser abtasten (Stichwort Massenträgheit).
Je "schärfer" die Nadel geschliffen ist, desto besser kann sie die Höhen der Platte abtasten.
(Und desto geringer sind Rillenrauschen und Staubknistern...)

Bessere Höhenabtastung macht sich zuvorderst durch geringere Verzerrungen bei scharfen S-Lauten bemerkbar.

"Beweis":
Ich habe hier einen Tonabnehmer, für den ich verschiedene Nadeleinschübe habe.
Zum einen eine Nachbaunadel, eine einfache Ellipse auf Alu-Cantilever-Röhrchen.
Der Klang ist OK, klingt alles gut.
Bei manchen scharfen S-Lauten ergibt sich etwas Zischeln.
In den Leerrillen zischen den Titeln hört man halt, dass es von einer Platte kommt: Es gibt gewisses Rillenrauschen, Rillengeräusche.

Eine bessere Nachbaunadel, die deutlich über dem Preisniveau der einfachen Ellipse liegt, hat einen "scharfen" Schliff, sowie einen leichteren Cantilever.
Auch bei scharfen S-Lauten ergeben sich allenfalls nur kaum hörbare Verzerrungen, also praktisch kein Zischeln.
Zumindest bis gehobene Zimmerlautstärke hört man auch nicht an den Störgeräuschen, dass die Musik von Platte kommt: Das Rillenrauschen ist schon deutlich leiser; es sind auch weniger Knisterer durch lose aufliegenden Staub vorhanden.

Das sind für mich schon deutliche Unterschiede.

Ich muss das "deutlich" aber auch relativieren.

Viele Schallplatten sind schon so "gemastert", also deren Pressstempel schon so hergestellt, dass Probleme bei scharfen S-Lauten, selbst wenn sie mit "billigen" Tonabnehmern (oder billigen Nadeln) abgespielt werden, eher nicht oder kaum oder nur in geringem Ausmass auftreten. Die Plattenfirmen wollten ja meist, dass ihre Produkte als Massenmedien überall auf allen Plattenspielern gut klangen, und nicht nur auf den teuren Plattenspielern mit teuren Tonabnehmern der wenigen Hi-End-Freaks...

Die geringeren Rillen-Laufgeräusche genießt man hauptsächlich dann, wenn keine Musik spielt, also bei den Leerrillen zwischen den Titeln, im Ausklang der Titel, oder bei besonders leisen Stellen der Musik. Dieser Vorteil relativiert sich also über die geringe Häufigkeit des Vorkommens....
Und auch nur bei fabrikneuen guten Pressungen, oder sehr gut erhaltenen Platten.
Alte, abgeranzte verschlissene Platten haben allein wegen der abgenutzten Rillen, Kratzern usw., soviel Störgeräusche, Knackser und Knistern, dass man den Vorteil geringer Rillen-Laufgeräusche bei solchen Platten eh nicht realisieren kann...
Und wirklich realisieren kann man ihn nur an den Stellen, bei denen "keine Musik spielt", vereinfacht gesagt.
Wenn die Musik laut genug "in der Rille spielt", übertönt sie Störgeräuschen, Rillen-Laufgeräusche.

Es bleibt ein weiterer Vorteil "scharfer" Schliffe und filigraner leichter Cantilever: Solche Nadeln haben wegen der scharfen Schliffe eine höhere Auflagefläche in den Rillenflanken als etwa einfache Ellipsen oder gar sphärische Nadeln (Rundnadeln).
Filigrane Cantilever haben meist eine recht geringe Auflagekraft von nur um 1 bis 1,5 Gramm, während "billigere" Nadeleinschübe häufiger etwas größere Auflagekraft benötigen, so um die 2 bis 3 Gramm.

Beides bewirkt bei scharfen Schliffen und filigranen Cantilevern, dass der Druck auf die Rillen (Druck = Kraft geteilt durch die Auflagefläche) deutlich geringer ist, und damit auch der Verschleiß der Platten geringer ausfällt. Bei neuen Platten erhält man sich somit auch bei häufigerem Abspielen die ursprüngliche Klangqualität.

Dieser Vorteil lässt sich bei abgenudelten Flohmarktplatten ebenfalls nicht realisieren; sie sind ja schon arg verschlissen.

Inwieweit dir diese deutlichen, aber relativerbaren Vorteile besserer und teurerer Nadeleinschübe Preise um die 200 € allein für den Nadeleinschub Wert sind, musst du selber entscheiden. (Der Tonabnehmer selber war günstig, nur um die 50 €.)

Rein subjektiv empfinde ich die Wiedergabe mit dem teuren Nadeleinschub als "irgendwie" klarer und deutlicher. Das kann daher rühren, dass die teure Nadel nicht nur bei scharfen S-Lauten, sondern auch bei "normaler" Musik weniger Verzerrungen macht als billige Nadeln, wobei selbst billige Nadeln bei "normaler" Musik keine deutlichen als bewusst störend hörbar empfundene Verzerrungen machen.
Es kann aber auch eine Selbsttäuschung sein, indem ich die Angenehmheit der störgeräuscharmen Stille in Leerillen und der sauber verzerrungsfrei wiedergegebenen scharfen S-Laute übertrage auf das gesamte Klangbild, und mir da nur was vormache...


Welche Rolle beim Klang hat denn da der Plattenspieler als solcher...?
Der Plattenspieler soll die Platte mit der richtigen Geschwindigkeit (Tonhöhe) ohne hörbare Gleichlaufschwankungen (Leiern, "Jaulen") drehen.
Er soll keine Motor-Lauf-Geräusche auf die Platte oder den Tonarm übertragen (dumpfes Rumpeln, "Trampeln").
Er soll keinen Trittschall auf die Platte oder in die Wiedergabe übertragen. (Wenn man umhergeht oder tanzt, soll sich das nicht in den Lautsprechern hörbar bemerkbar machen, oder gar die Nadel zum springen bewegen.)
Der Tonarm soll mit seinen mechanischen Eigenschaften (bewegte Masse, effektive Masse) auf die Federkonstante des Nadeleinschubs ("Compliance") abgestimmt sein.
Der Tonarm soll sich leicht, aber ohne Spiel im Lager drehen können.
Der Plattenspieler, bzw. die Verkabelung der Ton-Leitungen, soll nicht Brummen, bzw. sich elektrische Einstrahlungen, die sich als Brummen, Britzeln o.ä. bemerkbar machen, einfangen.

Wenn das gegeben ist, besteht kein Anlass aus Klanggründen sich nach einem neuen Plattenspieler umzuschauen.

Grüße


[Beitrag von Burkie am 21. Sep 2019, 23:37 bearbeitet]
lucasdidthis
Stammgast
#16 erstellt: 22. Sep 2019, 10:38
Guten Morgen zusammen!

Oh wow, vielen Dank für die ausführlichen Informationen. Jetzt bin ich theoretisch ein bisschen schlauer.

Von den beschriebenen Problemen, die der Plattenspieler selber verursachen könnte, habe ich keines. Sprich eine bessere Nadel sollte mir auf jeden Fall helfen können.

Bleibt nur die Frage;
Macht die 155 Sinn, oder bekommt man für vergleichbares Geld eine bessere Nadel mit 1/2zoll-Befestigung?

Vielen Dank schonmal für die Hilfe bis hier hin.

Liebe Grüße und schönen Sonntag
Lucas
Puuhbaer68
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 22. Sep 2019, 11:13

8erberg (Beitrag #13) schrieb:
Hallo,
stimmt, die 155 ist besser.
Peter


Hm, was bedeutet "besser"? Woran machst du das fest? Nur an dem etwas schärferen Schliff? Hast du beide schon mal im direkten Vergleich gehört?

Ich hab einen CS626 hier stehen, mit Originalsystem und Nadel (ULM55 mit DN155E). Und ich habe eine Nadel DN152E.

Bei Beiden kann ich keine unterschiedlichen Verzerrungen hören. Allerdings klingt die 155er insgesamt etwas "dumpfer", als die 152er.
Meine Erfahrung: Weniger Höhen = weniger ausgeprägtes zischen insgesamt. Aber deshalb "verzerrt" die 152er Nadel noch lange nicht mehr.

Ich habe mit beiden Nadeln (die gleiche) Musik digitalisiert, normalisiert und per Kopfhörer gegengehört.
Ergebnis: Beide verzerren gleich viel (oder wenig). Die 152er Nadel klingt eben etwas "heller", was meinem Klanggeschmack näher kommt.

Gut, nun bin ich schon jenseits der 50, mein Gehör ist sicherlich nicht mehr das Beste. Kann auch daran liegen ... .


Aber tatsächlich gibt es bessere Nadeln/Systeme. Kommt halt auch drauf an, was man investieren möchte.

@lucasdidthis:

Bleibt nur die Frage;
Macht die 155 Sinn, oder bekommt man für vergleichbares Geld eine bessere Nadel mit 1/2zoll-Befestigung?


Nun, eine neue, originale 155er Nadel kostet ca. 70,-€ (z.B. bei Thakker). Wenn du auf 1/2" umrüsten möchtest, dann benötigst du:
- 1/2" Umrüstsatz, die Dinger werden in Gold aufgewogen, kaum ein Satz unter 90,-€ zu bekommen, WENN man einen findet.
- Bleibt dann aber, dass der teure 1/2"-Umrüstsatz an die nicht so schöne, vorhandene Headshell angebaut werden muss.
- Ein neues 1/2"-System mit Nadel. Hier geht es schon bei kleinen Beträgen los. Ob aber ein neues System mit Nadel für 70,-€ "besser" klingt, als das ULM55 mit 155er Nadel, bleibt offen
- oder ein "gutes" 1/2"-System, hier wird z.Z. gerne das AT VM95 mit scharfem ML-Schliff angepriesen, ist wohl bei gleichem Händler für ca. 150,-€ zu bekommen.

Anderer Lösungsansatz:
- Selbst ist der Plattenspieler-Besitzer und baut sich einen "Umrüstsatz" selbst. Mit etwas Geschick im Konstruieren (oder man kennt jemanden, der weiß, wie es richtig geht) und einem 3D-Drucker (auch hier reicht es aus, jemanden zu kennen ):

ABER: Ich höre schon die Kritiker: DAS geht ja mal gar nicht!!!





Doch! Geht, sogar sehr gut.
grossesj
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 22. Sep 2019, 14:17

lucasdidthis (Beitrag #16) schrieb:



Bleibt nur die Frage;
Macht die 155 Sinn, oder bekommt man für vergleichbares Geld eine bessere Nadel mit 1/2zoll-Befestigung?


Lucas



Schwierig zu beantworten, ob es Sinn macht.
In meinen Augen ist die günstigste Variante eine neue 155er Nadel, für das Geld gibts keinen Adapter plus neues, besseres System.
lucasdidthis
Stammgast
#19 erstellt: 22. Sep 2019, 17:41
Vielen Dank für das weitere Feedback!

Ich hatte ja gelesen, dass der Tonarmkopf des Dual 511 (der standardmäßig eine 1/2zoll-Befestigung hat) auch an den 606 passen würde. Und den bekommt man für ~20€. Und auch die Option mit dem 3D-Druck steht ja auch noch im Raum.

Ärgerlich, dass man die Systeme und Nadeln nicht so ohne weiteres Testhören kann - wie zB. die Lautsprecher.
8erberg
Inventar
#20 erstellt: 22. Sep 2019, 18:19
Hallo,

lass es. Es ist eine Heidenarbeit die Lager wieder genau hinzukriegen, das Tonarmkabel durchzuzuiehen usw...

Wenn Du Geld ausgeben möchtest rate ich Dir zu einem Retipping eines abgefahrenen DN-Nadelträger mit einer richtig scharfen Ellipse oder gar zu einer Shibata (ca. 200 Euro), ohne akt, alles passt. Keine Probleme, kein Zirkus. Funzt.

Wie gut der Dreher ist siehst ja in dem ganz oben verlinkten Test. Er hatte nur 2 Fehler: der Name "Dual" stand für Schwarzwald, Bommelhut und Nussbaum und nicht für Hightec - und der Preis. Vieeel zu niedrig. Kann ja nur Basarware sein.

Peter
grossesj
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 23. Sep 2019, 12:44
Ich hatte schon einmal einen Tonarmkopf getauscht. Solltest du nicht der leidenschaftliche Feinmechanik-Bastler sein, dann lass es.

Möchtest du erst einmal einen sehr guten Schallplattenspieler mit guter Nadel benutzen wollen, dann kauf die Nadel 155 und gut is.
Möchtest du basteln und Geld ausgeben, dann probiere alle Möglichkeiten durch
Dann weißt du, was für dich das Beste ist

Oder kaufe dir einen zweiten Dual mir austauschbarer Tonabnehmer-Halterung und verschieden Systeme und probiere aus
Aus meiner Erfahrung bleiben die Duals nicht gerne alleine
Tywin
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 23. Sep 2019, 13:35
Hallo,


Oder kaufe dir einen zweiten Dual mir austauschbarer Tonabnehmer-Halterung und verschieden Systeme und probiere aus


ich rate in diesem Fall zu einem Gerät mit üblicher Headshell mit SME-Anschluss und nicht wieder zu Totgeburten wie ULM oder Halterungen die ausschließlich mit einem Dreher von Dual funktionieren.

Man kann ja durchaus auch Fan von Dual Technik sein, aber diese Insellösungen sind nicht der Weisheit letzter Schluss.

LG Michael
8erberg
Inventar
#23 erstellt: 23. Sep 2019, 17:17
Hallo,

es gab bei Dual genau 2 "Totgeburten" nämlich ULM und TKS (ULM 2. Generation). Wobei man für beides noch problemlos Systeme, Systemträger und Nadeln bekommt, was bei anderen herstellereigenen Systemen nicht immer gewährleistet ist.

Der Rest ist einfach auf 1/2 Zoll Basis.


Peter
grossesj
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 24. Sep 2019, 08:43

Tywin (Beitrag #22) schrieb:
Hallo,


Oder kaufe dir einen zweiten Dual mir austauschbarer Tonabnehmer-Halterung und verschieden Systeme und probiere aus


ich rate in diesem Fall zu einem Gerät mit üblicher Headshell mit SME-Anschluss und nicht wieder zu Totgeburten wie ULM oder Halterungen die ausschließlich mit einem Dreher von Dual funktionieren.

Man kann ja durchaus auch Fan von Dual Technik sein, aber diese Insellösungen sind nicht der Weisheit letzter Schluss.

LG Michael


Die meisten Duals haben 1/2 Zoll Befestigung, was in meinen Augen keine Insellösung darstellt.
Die Idee mit den ULM und TKS Befestigungen der Anfang 80 ger Jahren war zwar gut, hat sich aber nicht durgesetzt.


8erberg (Beitrag #23) schrieb:


es gab bei Dual genau 2 "Totgeburten" nämlich ULM und TKS (ULM 2. Generation). Wobei man für beides noch problemlos Systeme, Systemträger und Nadeln bekommt, was bei anderen herstellereigenen Systemen nicht immer gewährleistet ist.

Der Rest ist einfach auf 1/2 Zoll Basis.


Peter


genau so ist es.

Man kann aber auch durchaus mit anderen Drehern glücklich werden, oder sein.
Ich glaube es ging hier aber nicht um diese Frage.
Sondern:


lucasdidthis (Beitrag #1) schrieb:
Hallo zusammen!

Seit geraumer Zeit verrichtet der alte Dual 606 meines Vaters in meinem HiFi-Setup seine Arbeit. Die Nadel wurde ausgetauscht, er hat von mir eine anderes "Chasis" (Holz statt Plastik) bekommen und neue Widerstände mussten auch mal reingelötet werden. Ich bin nicht unbedingt unzufrieden, würde aber bei Zeiten dennoch gerne ein bisschen mein Setup -genauer den Plattenspieler- upgraden.

Der standard Tonarm der bei dem Dual seine arbeitet verrichtet ist - sofern ich mich nicht täusche- ja auf die Dual-Nadeln beschränkt, oder? Oder kann ich da auch eine herstellerfremde "High-End-Nadel" dranschrauben?
Falls ja; Würde das denn etwas bringen, oder limitiert etwas anderes den Klang bei diesem Plattenspieler?
Falls nein; Ist es möglich und (für mich als nicht-Tontechniker/Mechaniker) realistisch den Tonarm auszutauschen um dann eine bessere Nadel zu nutzen? Bringt das dann was?
Oder würdet Ihr davon abraten und lieber direkt in einen anderen Dreher investieren?

Ich habe schon den ein oder anderen (neuen) Plattenspieler, der mir sehr gefällt, gleichzeitig hänge ich aber am Dual (weil der mich halt quasi seit meiner Kindheit begleitet, er mein erster Plattenspieler ist und ich ihn ja schon repariert, gepflegt und verschönert habe) und finde es eigentlich albern gewissermaßen grundlos das komplette Gerät in Rente zu schicken und etwas neues zu kaufen. Vom Geld mal ganz abgesehen. Ich habe auch noch einen alten Einsteiger-Blaupunkt (ist wohl ein anders gebrandeter Dua?) von meinem Opa im Keller, der ist aber wohl vom Level unter dem 606 wurde mir hier im Forum mal gesagt.


Liebe Grüße
Lucas
8erberg
Inventar
#25 erstellt: 24. Sep 2019, 09:22
Hallo,

stimmt.

Dual hatte dieses eigene System sich ja nicht aus Jux & Dollerei ausgedacht: eine Marktuntersuchung hatte ergeben, dass kaum jemand das Abtastsystem an seinem Plattenspieler tauscht... die meisten nicht einmal eine hochwertigere Nadel (nein eher billigere Nachbaunadeln) montierten.

Aber egal, der Markt wollte es anders und so ist Dual letztlich wieder auf 1/2 Zoll gegangen.

Als der Plattenspieler "Hauptabspielgerät" war haben die meisten Leute sich den Dreher einmal von (mehr oder weniger Fachleuten) einstellen lassen und hörten dann. Fäddisch. Das wars.
Meine Güte, ich hab das "damals" doch selber erlebt, war dabei.

Peter
lucasdidthis
Stammgast
#26 erstellt: 24. Sep 2019, 13:48
Ohh vielen Dank für das viele Feedback! Jetzt muss ich tatsächlich mal grübeln, was ich mache.

Eigentlich hätte ich gesagt gut, ich kaufe mir eine 155, aber die Headshell am 606 ist wie gesagt nichtmehr so wirklich funktionstüchtig. Sprich ich bin mir nicht sicher, ob ich einen neuen Nadeleinschbu 'so einfach' eingebaut bekomme, wie das eigentlich sein sollte. Das war beim letzten Wechsel schon problematisch und wurde dabei leider nicht besser.


Es ist eine Heidenarbeit die Lager wieder genau hinzukriegen, das Tonarmkabel durchzuzuiehen usw...


Gilt das auch für einen komplettaustausch des Tonarms?
8erberg
Inventar
#27 erstellt: 24. Sep 2019, 14:46
Hallo,

also, immer zum Nadelwechsel das System abbauen (Sicherungsschraube nicht vergessen!) dann gehts kinderleicht. Alten Nadelträger abziehen, neuen Aufstecken. Wenn man schon mal dabei ist auch gleich die Kontakte reinigen.
siehe auch: http://www.hifi-archiv.info/Dual/606/606-02.jpg

Oder was ist damit? Hat da einer ohne die Sicherungsschraube zu entfernen dran rumgedrückt? Oha... Mach mal ein Bild

Zum Tonarm: Gugg Dir den Querschnitt vom Tonarm an http://www.hifi-archiv.info/Dual/606s/606-06.jpg
möchtest Du wirklich freiwillig daran arbeiten wollen?

Peter
lucasdidthis
Stammgast
#28 erstellt: 24. Sep 2019, 16:31
Der letzte Nadelwechsel ist schon eine Weile her, aber ich glaube, die eigentliche Schraube vom Kopf war abgebrochen und die Sicherheitsschraube quasi komplett rausgedreht. Deshalb habe ich das Ganze damals mit Modeliermasse geflickt (ja ich weiß, Asche auf mein Vergangenheits-Ich, hätte das gleich richtig angehen statt schnell-schnell machen sollen).

Muss ich mir nochmal genau anschauen, was da das Problem und meine "Lösung" war

EDIT: Blöde Frage, welche der beiden ist denn nun die Richtige für mich? Oder ist das beides die gleiche Nadel?
https://www.thakker.eu/tonnadeln/dual-dn-155-e-nadel-fuer-ulm-55-e-oem/a-7519/
https://www.thakker.eu/tonnadeln/ortofon-dn-155-e-nadel-fuer-ulm-55-e-original/a-5940/


[Beitrag von lucasdidthis am 24. Sep 2019, 16:35 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#29 erstellt: 24. Sep 2019, 16:45
Hallo,

es ist beides die gleiche Nadel.

bei der Explosionszeichnung http://www.hifi-archiv.info/Dual/606s/606-09.jpg
kann man gut erkennen wie das zusammengehört.

Wenns nicht mehr geht frag mal beim Dualfred nach (www.dualfred.de)

Peter
lucasdidthis
Stammgast
#30 erstellt: 25. Sep 2019, 13:58
Update;

Die Hauptschraube der Headshell (nicht die Sicherungsschraube) ist im Gewinde des Tonabnehmers abgebrochen und greift nicht mehr. Deswegen hatte ich das flicken müssen. Wenn ich das nicht wieder mit Kleben lösen will (was ich nur äußerst ungern tun würde), bräuchte ich also definitiv eine neue Schraube und vor allem auch einen neuen Tonabnehmer zusätzlich zur neuen Nadel. Außerdem wird das unschön den Tonabnehmer überhaupt abzubekommen um die Nadel zu wechseln.

Ändert das irgendwas an der bisherigen Einschätzung?
Gibt es neben dualfred.de noch eine andere gute Anlaufstelle für (gebrauchte) Einzelteile?
8erberg
Inventar
#31 erstellt: 25. Sep 2019, 15:20
Hallo,

alternative wäre nach einem "geschlachteten" Dreher zu guggen, dabei darauf achten das es ein Dreher mit "großer Platine" (fangen mit CS 5/6/7 an) ist.

Da ja einige Zeitgenossen meinen sie könnten ohne richtige Verpackung per Paketdienst verschicken finden sich bei Ebay häufiger solche trauigen Reste

Peter


[Beitrag von 8erberg am 25. Sep 2019, 15:22 bearbeitet]
lucasdidthis
Stammgast
#32 erstellt: 25. Sep 2019, 16:42
Habe ich das jetzt richtig verstanden;

Ich kann für meinen 606 den Tonabnehmer und die Schraube von einem beliebigen Dual CS 5xx, 6xx, 7xx nehmen?
8erberg
Inventar
#33 erstellt: 25. Sep 2019, 18:51
Hallo,

Nein, Dein Headshell ist ja offensichtlich kaputt, ohne großen Umbau gehen ULM-Headshells der 1. Generation.

Sonst würd ich zum 1/2 Zoll Headshell vom 505-2 bis 4 raten, sonst musst Du den kompletten Tonarm wechseln was wirklich extrem aufwändig ist.

Vielleicht gibt es ja was zu retten, zeig Mal ein Foto.

Peter
grossesj
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 25. Sep 2019, 20:37
Hallo,
im Dual-Board.de gibt es viele echte Spezialisten. Melde dich doch dort an und frage mal die Runde, ob jemand die nötigen Ersatzteile aus einem Schlachtgerät für ein paar Euro abgibt, oder eine andere Idee hat.
Vielleicht wohnt einer in deiner Nähe und kann dir zur Hand gehen.
Viel Erfolg
lucasdidthis
Stammgast
#35 erstellt: 26. Sep 2019, 12:14

Sonst würd ich zum 1/2 Zoll Headshell vom 505-2 bis 4 raten, sonst musst Du den kompletten Tonarm wechseln was wirklich extrem aufwändig ist.


Hm, war das nicht das, wovon Du mir weiter oben abgeraten hast?


Vielleicht gibt es ja was zu retten, zeig Mal ein Foto.


Wenn ich das irgendwie zeitlich gebacken bekomme, kümmere ich mich am Wochenende darum und reiche dann Bilder nach.


im Dual-Board.de gibt es viele echte Spezialisten.


Die hatte ich tatsächlich beim letzten Nadeltausch um Rat gefragt, die haben damals auf kleben plädiert.
Mal sehen, vielleicht Starte ich dort ein Follow-Up...
8erberg
Inventar
#36 erstellt: 26. Sep 2019, 13:25
Hallo,

was kleben und wie? Ich hatte selber schon aus dem Halter "herausgefallene" Generatoren weil Ortofon wohl etwas sparsam mit Kleber umging.

Der Generator wird dann mit etwas Sekundenkleber passend in die Haltung eingeklebt (aber nicht ins Headshell)

Peter
lucasdidthis
Stammgast
#37 erstellt: 20. Mrz 2020, 18:12
Hallo zusammen!

Ich hoffe es ist okay, dass ich das Thema aus der Versenkung zurück hole. :-/

Entschuldigt Bitte das plötzliche, lange 'abtauchen', wollte nicht unhöflich sein, aber wir sind umgezogen und da ist das Hobby leider völlig in den Hintergrund geraten. Langsam haben wir uns eingegroovt und ich würde mich gerne meinem Plattenspieler widmen - auch weil wir in nächster Zeit ja viel Zeit zum Musik hören haben werden.

Hier also das schon länger versprochene Bildmaterial vom verschandelten Tonarm-Kopf:

Tonarm_1

Tonarm_2

Tonarm_3

Wie würdet Ihr vorgehen, wenn Ihr die Nadel tauschen wollt?
Kann ich das Retten oder muss ein neuer Tonarm her?

Vielen Dank im Vorraus, ich hoffe Euch geht es allen gut!

Liebe Grüße
Lucas
hpkreipe
Inventar
#38 erstellt: 22. Mrz 2020, 19:36
Hi,

nach den Bildern würde ich mir eine andere Headshell für Halbzoll Tonabnehmer mit passender Geometrie aus anderen Dualdrehern an dem Tonarm befestigen. So würde ich das nicht weiter betreiben.

Das Headshell vom CS 435-1 soll, mit etwas Aufweiten an der Aufnahme an das Tonarmrohr des 606 passen, kann das jemand bestätigen? Insbesondere mit der Geometrie Invarianz?

Wenn Dir hier nicht weiter geholfen werden kann -> es gibt ein dual Forum, dort solltest Du geballtes Fachwissen finden.

Dann noch etwas, ich mache ob der eingeschränkten Tonabnehmerauswahl, um die ULM Tonarme einen Bogen. Als Alternative könntest Du einen anderen Dreher mit einem universelleren Tonarm erwerben und den CS606 austauschen.

Aber jetzt verstehe ich Dein Ansinnen, den gesamten Tonarm zu ersetzen. Nun - siehe oben - im Zweifel gleich den ganzen Dreher.

Bei mir wäre es vermutlich so, dass ich den 606, da ich den eh hätte, in Funktion setzen würde, mit Halbzoll Headshell und dann einen neuen Tonabnehmer dazu erwerben würde. Etwas später wäre dann auch noch ein Dreher mit mittelschwerem Arm da. Der Trend geht zum Zweitdreher und jetzt haben wir eh viel Zeit auch zum Erwerb einen dritten Drehers.

lucasdidthis
Stammgast
#39 erstellt: 26. Mrz 2020, 13:06
Danke Dir für Deine Antwort.

Über einen neuen Dreher denke ich auch immer wieder nach, allerdings hängt mein Herz an dem Dreher - nicht nur weil es mein Erster ist und ich den selber fit gemacht (neue Widerstände reingelötet, neue Holzverkleidung, neue Haube) sondern auch weil ich den von meinem Dad übernommen habe und entsprechend nostalgische Gefühle habe.

Dann mache ich mich mal wegen dem CS 435-1 schlau. Aber Deine Tendenz geht auf jeden Fall zu einem neuen Headshell.

Liebe Grüße
Blayzer
Stammgast
#40 erstellt: 26. Mrz 2020, 13:22
Moin,

es gibt einen User am Dual Board der sehr hochwertige Halbzolladapter für ULM und TKS baut.
Er verkauft auch in der Bucht.
Gibts auch direkt mit einem Ortofon OM System, wenn du dir dann eine 40er Nadel holst spielst du schon sehr sehr gut.

Dualfred bietet auch ein OM System für ULM an, da ist auch mit Bildern dagestellt welchen Träger du brauchst.

Grüße


[Beitrag von Blayzer am 26. Mrz 2020, 13:27 bearbeitet]
lucasdidthis
Stammgast
#41 erstellt: 30. Mrz 2020, 18:48
Oh das klingt vielversprechend, vielen Dank für den Hinweis. Du hast nicht zuföllig einen Link ins Forum und zur Bucht?

Liebe Grüße
Lucas
Blayzer
Stammgast
#42 erstellt: 31. Mrz 2020, 11:59
Hast ne PM
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