Masse(legen) beim Plattenspieler (Neuverkabelung Tonarm)

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grumpi
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Feb 2020, 19:06
Hallo,

ich möchte bei meinem 721er Dual neues Tonabnehmerkabel legen.
Jetzt habe ich festgestellt, dass bei meinem Dual die Masse bei beiden Kanälen (rechts und links) durchgang zum extra Masseanschluss hat.
Während bei meinem Project das extra Massekabel nur zum Tonarm selber Durchgang hat, zu dem blauen und grünen Tonabnehmerkabel aber nicht.

Was ist denn jetzt richtig?

Ohne Hilfe würde ich jetzt das extra Massekabel des Chinchkabels nur innen im Dual dort verlöten,
wo das originale Massekabel auch verlötet ist und das blaue und grüne Tonabnehmerkabel ohne verbindung zur Masse...

Ich danke für Eure Hilfe
lini
Inventar
#2 erstellt: 17. Feb 2020, 20:44
grumpi: Vielleicht wurde Dein Exemplar nur unvollständig von DIN-Verkabelung mit kombinierten Massen auf Cinch-Verkabelung mit getrennten Massen umgestellt, sodass die Massebrücken am Kurzschließer noch nicht entfernt sind.

Richtig bzw. sauberer wärer bei Cinch-Verkabelung jedenfalls getrennte Masseführung für die beiden Signalmassen und die separate Chassis-, Tonarm- und Headshell-Masse.

Grüße aus München!

Manfred / lini
8erberg
Inventar
#3 erstellt: 17. Feb 2020, 20:51
Hallo,

kann man durchklingeln, siehe auch Schaltbild: http://www.hifi-archiv.info/Dual/721s/721S-19.JPG

wenn nicht eine Leitung beschädigt ist würde ich mir die Arbeit 3 x überlegen...

Peter
grumpi
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 18. Feb 2020, 17:44
Danke Peter und Manfred,

welche Aufgabe genau hat dieser Kurzschließer, müssen die Leitungen über diesen laufen?

Ich hatte eigentlich vor auch den Tonarmkopf zu wechseln und einen selber zu bauen (Gewicht entsprechend dem Original),
weil ich es für sinnvoller halte, wenn die Signale nicht über zig Verschiedene Widerstände laufen müssen.
So soll auf jeden Fall die Schnellwechsel-Headshell weg, denn alleine diese Federkontakte sind mir ein Dorn im Auge.
Zerstört werden soll bei dem Umbau natürlich nichts und ich möchte den neuen Tonarmkopf auf dem 8mm Tonarmrohr klemmen,
wie das bei manchen Tonarmen ist (z.B. Thorens), dann kann ich auch wieder zurückbauen..

Manfred: Dann liege ich richtig, dass blau, grün, weiß und rot direkt zum Chinch-Stecker durchlaufen sollten, ohne irgendwo anders Kontakt zu haben?


Viele Grüße aus Hamburg
Jan
8erberg
Inventar
#5 erstellt: 19. Feb 2020, 03:57
Hallo,

der Kurzschliesser macht das was der Name sagt: die Signalleitungen werden wenn die Automatik läuft kurzgeschlossen damit keine Störgeräusche übertragen werden. Natürlich kann man den überbrücken, machen kann man ja viel.

Umbauten auf z.B. 505-x Headshell gab es schon, da müsste wohl auch Tonarm und Tonarmlagerung gewechselt werden, müssten mit der Suchfunktion zu finden sein.
Wenn die Kontakte sauber sind ist das alles gar kein Thema, aber ich glaub eine Diskussion ob das Sinn macht bringt wohl nix.

Viel Aufwand bei dem nachher aufwändig wieder neu justiert und abgeglichen werden muss was mit heimatlichen Werkzeug kaum Ma chbar ist.
Wäre schade um den schönen Dreher....

Peter


[Beitrag von 8erberg am 19. Feb 2020, 08:25 bearbeitet]
grumpi
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 19. Feb 2020, 17:37
Super, danke.

Dass der Kurzschließer etwas Kurzschließt war mir ja klar, aber auf den Sinn, oder Grund bin ich nicht gekommen.
Soweit, wie ich das in Erfahrung bringen konnte, ist dieser auch recht Sinnlos, weil keine Störgeräusche enstehen,
auch bei Brückung nicht..

Ich habe mich auch dazu entschlossen, den Tonarmkopf vorerst nicht umzubauen.
Ich dachte, ich hätte alle Headshells verkauft, so kann ich sie noch Sinnvoll nutzen, wenn ich ein anderes meiner Systeme hören will.
Das ermitteln der effektiven Tonarmmasse ist auch ein Grund. Auch, wenn ich das Gewicht des originalen Tonarmkopfes treffe,
würde sich die eff. TA-Masse wahrscheinlich ändern, weil die Masse des Kopfes an anderer stelle liegt.
Tonarmrohr würde unberührt bleiben, ich sagte ja, dass ich den Eigenbaukopf klemmen würde.
(Die Kröpfung der 505-x dreher stimmt auch nicht, die ist 10 Minuten zu groß )

Was meinst du mit abgeglichen?
Justiert werden muss ein System doch immer, wenn man ein neues/anderes spielen will.
Das einzige, wäre der Azimut, der ja aber nur einmal eingestellt werden muss (im Normalfall)
Finde ich alles ganz einfach und ist für mich kein Hexenwerk (bis auf die effektive Tonarmmasse).


Gruß
Jan


[Beitrag von grumpi am 19. Feb 2020, 17:55 bearbeitet]
lini
Inventar
#7 erstellt: 19. Feb 2020, 18:06
Jan: Sinn dieser Kurzschließer-Arrangements war im Grunde immer der Schutz der restlichen Signalkette (insbesondere der Lautsprecher) im Fall einer Fehlfunktion der Automatik - sprich, man zieht die Signalleitungen vorsichtshalber auf Masse, damit's nicht laut kracht, falls die Nadel durch eine Automatik-Fehlfunktion irgendwo dagegenstoßen sollte. Und irgendeinen Übergabepunkt zwischen den Tonarmlitzen und dem eigentlichen Ausgangskabel brauchts ja eh, also kann man da auch gleich noch eine Kurzschließer-Funktion integrieren.

Und bezüglich der Übergangswiderstände würd ich mir an Deiner Stelle zumindest bei normalem MM/MI-Betrieb keine großen Gedanken machen, denn die fallen ja angesichts des hohen Vorstufen-Eingangswiderstand praktisch gar nicht ins Gewicht.

Bei der direkt an mich gerichteten Frage bin ich mir indes nicht sicher, wie genau die gemeint war: Dachtest Du dabei eventuell an eine durchgängige Verkabelung von den Tonabnehmer-Anschlusskontakten bis zu den Cinch-Steckern? Falls ja, würd ich davon eher abraten.

Grüße aus München!

Manfred / lini
8erberg
Inventar
#8 erstellt: 19. Feb 2020, 18:20
Hallo,

ich sag mal so: ohne Not nehm ich einen kardanischen Tonarm nicht aus der Lagerung. Es ist ohne Werkstattwerkzeug nicht einfach den Tonarm wieder zu montieren sodass die Automatik wieder sauber funzt und Antiskating der Vorgabe entspricht und der Tonarm wie ab Werk butterweich läuft.

Die Übergangswiderstände sind wirklich lächerlich klein, meist sind die Kanaldifferenzen bei den Systemen höher... wichtig ist immer vor allen Dingen nach längerem Stillstand von ein paar Jahren die Kontaktflächen zu reinigen (Alkohol oder Glasfaserradierer aus dem Bürobedarf).

Auch hat Dual ein qualitativ sehr hochwertiges Kabel genommen was bis heute weich und elastisch ist.

Peter
grumpi
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 19. Feb 2020, 18:23
Ok, so gesehen macht der Kurzschließer schon sehr Sinn, da es aber nie vorkam, dass die Automatik fehlerhaft funktionierte, gehe ich das Risiko einfach mal ein. Lautsprecherbauen macht ja auch Spaß

Aus welchem Grund ratest du denn davon ab, die Tonabnehmerkabel, direkt auf die Chinchkabel zu legen?
Achso, die dünnen Kabel, die im Tonarmrohr verlaufen, sollen natürlich nur bis unter das Subchassis gehen und dann über zweifach geschirmte OFC-Kabel zu den Chinch-Steckern.


Gruß
Jan

EDIT: Wegen der Widerstände: ich habe tatsächlich aber auch ein MC-System im Auge, da wirkt sich das doch schon aus, oder?

Und ich wollte auch nie den Tonarm so sehr auseinandernehmen, den Tonarmkopf bekommt man doch auch so abmontiert.

Im Endeffekt ist vielleicht auch die Sache mit den Kabeln Perlen vor die Säue geschmissen, aber eine leise Stimme sagt mir, mach doch einfach.
Die gillt es zu beruhigen


[Beitrag von grumpi am 19. Feb 2020, 18:30 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#10 erstellt: 19. Feb 2020, 18:42
Hallo,

gugg in die Serviceanleitung: http://www.hifi-archiv.info/Dual/721s/721S-16.JPG

das Loch in der Platine ist dafür da, dass man mit einem Schraubendreher die Headshell demontieren kann, aber eigentlich nicht nötig, denn Du könntest auch den TK beibehalten, die Federkontakte mit den Anschlußkabeln abmachst und Du Kabelschuhe (gibts z.B. von Analogis) an die Tonarmstrippen anbringst.

Wäre eine Lösung.

Peter
grumpi
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 19. Feb 2020, 18:50
Ja, die Bohrung, um an die Schraube zu kommen, kenne ich.
Wenn ich jetzt nur die Federkontakte umgehen wollen würde, wäre das eine Lösung, obwohl ich da bestimmt mit der Kabellänge Probleme bekomme.

Ich schlafe auch echt nochmal eine Nacht drüber, aber in jedem Fall muss das Chinch-Kabel ersetzt werden, das Jetzige ist nur so ein dünnes 0815 Kabel.
8erberg
Inventar
#12 erstellt: 19. Feb 2020, 19:02
Hallo,

das Kabel ist zwar dünn, aber ideal: wenig Kapazität, sehr gut geschirmt.

Die teuren Chi-Chi-Kabel sind die Kohle nicht wert und meist mit einer viel zu hohen Kapazität "gesegnet" was dann wirklich den Klang je nach System verändern kann. Systeme aus der Zeit des Dual-Drehers (also wie M20 von Ortofon oder Shure V15) kommen mit ca. 400 - 500 pF aus Kabel und Abschluß am Phonopre klar, neue AT-Systeme wollen max. 300 pF sehen.

Gut wäre zum Selberbasteln Koaxialkabel, RG174 o.ä.

Peter
grumpi
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 19. Feb 2020, 20:10
Ich nehme das Kabel und ein weiteres dünnes günstiges Chinch-Kabel mal morgen mit in die Firma,
dann sollen die Elektroniker mal die Kapazitäten messen.

Vielleicht haben die ggf. dann auch Kapazitätarmes Kabel aus einer Grabbelkiste für mich.
grumpi
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 21. Feb 2020, 18:46
So, der "Umbau" ist fertig.
Ich habe allerding auf Euren Rat Gehört, Kurzschließer ist geblieben und Tonarminnenverkabelung habe ich auch nicht angefasst.

Allerdings funktioniert die Stop-Automatik nicht mehr.
Auch ein Feststellen des Tonarmes und Durchlaufen der Automatik half nicht.
Ich bin mir ziemlich sicher, nichts berührt oder verstellt zu haben.
Start funktioniert, nur statt am Ende der Platte den Arn zurück zu führen, läuft er in der Endrille weiter.

Was ist dafür die häufigste Ursache?
8erberg
Inventar
#15 erstellt: 21. Feb 2020, 20:58
Hallo,

lese Endabschaltung in der Serviceanleitung.
http://www.hifi-archiv.info/Dual/721s/721S-17.JPG
Meist patschen die kupferfarbenen Bleche 142 gerne durch verhärtetes Fett aneinander. Säubern mit Spiritus und dünn neu schmieren.

Peter
grumpi
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 23. Feb 2020, 17:56
Hi und danke, aber die 142 ist es nicht.
Es scheint die 182 zu sein. Die 182 drückt im Normalfall auf die mittlere Lasche von 142.
Leider ist es bei nun so, dass die 182 quasi unter der 142 hindurchwandert, ohne die 142 zu berühren.
Wie ich es sehe, kann man das auch nicht einstellen.
Soll ich jetzt die 182 etwas nach oben biegen, damit die 182 wieder die 142 drücken kann?


EDIT: So, wie in vielen Dual-Geschichten, hat sich das Problem von selber gelöst.
Die Abstell-Schiene (182) gleitet auf einer kleinen Kugel hin und her.
Ich schätze, dass diese Kugel vorne oder hinten in ihrer Laufrille hängengeblieben war und
aus diesem Grund hing die Abstellschiene irgendwie falsch.
Eine andere Erklärung habe ich nicht..


Als Chinch-Kabel wurde übrigens das Aircell 7 mit 74 pF/m verwendet
Recht steif, das Kabel muss schon günstig im Dreher liegen,
damit es die Funktion des schwimmend gelagerten Subchassis nicht beeinträchtigt.


[Beitrag von grumpi am 23. Feb 2020, 18:19 bearbeitet]
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