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Tonabnehmer für Klassik/Jazz bis ca. 200,-

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lpagain
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 02. Jun 2020, 11:55
Hallo zusammen,

ich bin in zweierlei Hinsicht neu - hier im Forum und auch was den Wiedereinstieg ins Plattenhören betrifft.

Vielleicht habt Ihr ja netterweise Tipps/Anregungen/Erfahrungen für meine Tonabnehmersuche:

Ich habe einen sehr gut (auch technisch) restaurierten Dual 502 erstanden (u.a. sehr gutes, durchlässiges Phonokabel).
Und ein Audio Technica AT-VM95SH dazu bestellt.
Muss zugeben, dass nicht zuletzt der euphorische Testbericht auf lowbeats (ja, entschuldigung ;-) man liest keine Testberichte ;-)) mit den Ausschlag gegeben hat, das Ding sollte ja eine Wundertüte sein, für die der Autor des Berichts auch das Doppelte gezahlt hätte ;-)

Hab ihn montiert und justiert (erfolgreich).
Und er klingt in der Tat beeindruckend sauber, präzise, hochauflösend, räumlich und dynamisch.
Trotzdem ist er von der grundlegenden Ausrichtung nicht meine Vorstellung vom Klangbild. Er ist eher auf der nüchtern-analytischen Seite. Mir fehlt etwas Seele, Wärme, Musikalität, so faszinierend er auch ist. Und im Hochton haut er einfach etwas zu viel Energie raus, das wird bei hoch und heftig fidelnden Streichern beispielsweise nicht selten zu viel des Guten. (Man hätte vielleicht doch das Original-Dual-Kabel dranlassen sollen, das hätte oben herum ein wenig muffig gemacht ;-) ;-))

Also suche ich nach einem TA bis ca. 200 Euro, der für mich als Klassikliebhaber gut geeignet ist.
Natürliche, schöne, eher angenehme und entspannte Klangfarben sind für mich das wichtigste Kriterium. Aber nicht das einzige. Ein vernünftig hohes Maß an Detail und Präzision wäre natürlich trotzdem wünschenswert, sollte es diese Kombination geben. Also kein kompletter Ausschließlich-Weichzeichner. Und Räumlichkeit, insbesondere Tiefenstaffelung wären mir auch noch sehr wichtig, gerade bei Orchestermusik ist das wichtig, um das Orchester als in einem Konzertsaal spielend wahrzunehmen. Ich habe das Glück, das bei mir LS und Raum eine sehr gute und exakte Räumlichkeit - auch in der Tiefe - möglich machen, das möchte ich natürlich auch ausnützen.
Die Dynamik sollte auch nicht komplett weichgezeichnet sein, also gelegentlich mit Spaß einem kernigen Schlagzeugsolo lauschen, ohne dass man dabei einschläft, wäre schon auch wünschenswert ;-)

Also in Summe eine möglichst gute Balance der genannten Eigenschaften mit leichter Priorisierung der natürlich-schönen Klangfarben wäre perfekt.

Außer Klassik höre ich noch überwiegend Jazz, hauptsächlich Frauenstimmen. Also Naturinstrumente und Stimmen, das brauch ich möglichst natürlich wiedergegeben.

Von der Geometrie - also der Höhe - sollte er natürlich zum Arm des Dual 502 passen. Die Tonabnehmer gerade in der Preisklasse sollte ja eigentlich praktisch alle gleich hoch sein, aber evtl. gibts da auch Ausreisser - der Arm des 502 ist nämlich nicht höhenverstellbar.
Also die Höhe wie es z.B. das AT-VM95 hat, wäre genau die richtige.
Falls das Gewicht des Tonarms eine Rolle spielt - nach dem, was ich herausgefunden habe, hat der 502 einen leichten Tonarm.

Tonabnehmer, auf die ich bisher mit meinen Recherchen gestoßen bin, wären:
Sumiko Black Pearl oder Pearl - wobei ich mir nicht sicher bin, ob das wieder "zu warm" wird und zu sehr auf Kosten der anderen Eigenschaften geht
Grado Prestige Silver - gerade noch im Budget und eine häufige Empfehlung für Klassikhörer
Bei den Grados wird oft geschrieben, dass sie eine größere Bauhöhe haben - vielleicht fallen sie ja aus dem Grund schon durch...
Denon DL-110 - wird ja oft für Oper empfohlen - klingt nach grundsätzlicher Eignung für Klassikorchester und Stimmen.

Aber ich bin natürlich völlig offen auch für andere Empfehlungen.

Sollte es schwierig werden, wäre ich u.U. bereit, das Budget auf 300,- zu erweitern.
Aber erstmal wollte ich eigentlich mit um die 200,- anfangen...

Herzlichen Dank im Voraus!


[Beitrag von lpagain am 02. Jun 2020, 22:40 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#2 erstellt: 02. Jun 2020, 12:08
Hallo

Du hast einen - kleinen - Fehler gemacht: Das AT-VM95 wäre auch mein Tipp für Dein Budget/Deine Vorgabe, aber nicht mit der Shibata-Nadel (AT-VM95SH) sondern mit der Microline-Nadel (AT-VM95ML). Die ist mit 145.- nicht nur etwas günstiger, sondern für Deine Vorlieben auch eher besser geeignet.

Warum: Die Shibata-Nadel ist ein Klassiker, sehr beliebt, man spricht ihr aber auch einen gewissen "Schneid" zu; also einen Hauch Schärfe, der dafür sorgt, dass der Sound quasi Dampf entwickelt.

Die Microline-Nadel hingegen, die im Prinzip der Microridge entspricht, ist in der Detailwiedergabe ebenso gut, macht das aber etwas sanfter, seidiger. Im grundsätzlichen Klangbild allerdings bleibt auch das AT-VM95ML im AT-Familienklang.

Wenn ich Deine Schilderung höre, könnte ein Elac ESG796 H30 das Richtige für Dich sein. Leider sind diese Tonabnehmer schon länger nicht mehr erhältlich- Sie sind wärmer abgestimmt, in den Höhen zurückhaltender, aber trotzdem auch detailliert. Die Stats: Van-den-Hul-Schliff, Bor-Nadelträger - das ist schon sehr lecker. Findet man ab und zu noch gebraucht, etwa bei diesem Händler: https://www.analogre...honoverst%C3%A4rker/

Auch interessant könnte ein altes Shure V15III mit SAS-Nadel sein. Findet man ebenfalls nur gebraucht; die SAS-Nadel ist zudem teuer - aber auch hier: Bor-Nadelträger, Microridge-Schliff.
https://www.thakker....-iii-nachbau/a-7742/

Die Grados sind in der Tat ebenfalls auf der warmen Seite. Der Schliff indes ist nur elliptisch, das heisst, er löst Details weniger gut auf und hält auch weniger lang als die Multifacetten-Schliffe. Dito das Pearl, das ausserdem nur eine getippte Nadel hat.

Das Denon DL-110 ist meiner Meinung nach an den Dual-Tonarmen eher suboptimal, da zu hart aufgehängt.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 02. Jun 2020, 12:11 bearbeitet]
lpagain
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 02. Jun 2020, 13:08
Danke!
Das schwante mir insgeheim auch schon ;-)
Hatte lange überlegt, ob ML oder SH, war zuerst beim ML, letzten Endes dachte ich mir - wenn schon, denn schon ... und hab gleich den anscheinend besten/teuersten Einschub bestellt...
Ich glaub, ich besorg mit noch eine ML Nadel und schieb sie mal rein...


[Beitrag von lpagain am 02. Jun 2020, 13:09 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#4 erstellt: 02. Jun 2020, 13:37
Vielleicht kannst Du die Nadel beim Verkäufer einfach umtauschen? Der Generator ist der gleiche.

Grundsätzlich ist halt zu sagen, dass die warme Abstimmung, die in den 70er- und frühen 80er-Jahren bei vielen Tonabnehmern üblich war (ADC, Shure, Stanton, Elac, Sonus) heute nicht mehr allzu gefragt ist; dementsprechend sind viele Tonabnehmersysteme neutraler (Ortofon) oder sogar t3endenziell eher heller (Audio Technica) abgestimmt.

LG
Manuel
Albus
Inventar
#5 erstellt: 02. Jun 2020, 14:10
Tag,

die "Streicher werden schnell schmerzhaft in den Ohren"- alle Achtung, was ist denn das andere Audiokabel am DUAL für eines und an was für einer Phono-Stufe hängt das AT? Wenn denn das Geräte-Arrangement überhaupt noch elektrisch passt, akustisch schon mal nicht... Daher der Blick auf die elektrischen Bedingungen und deren akustischen Effekte.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 02. Jun 2020, 14:10 bearbeitet]
lpagain
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 02. Jun 2020, 14:46
Na ja, war vielleicht etwas überspitzt (haha, Wortspiel), Streicher tendieren eher Richtung Schärfe.
Bei recht offensiv/ungebremst aufgenommen klassischen Aufnahmen (z.B. die "Full Frequency Response" Aufnahmen) wird das schon teilweise krass in den Höhen. Manchmal fällt das weniger auf, aber im Durchschnitt über alle verfügbaren LPs ergibt sich einfach diese grundsätzliche Tendenz. Ohne dass man sagen kann, dass es schlecht klingt, im Gegenteil, ist halt immer Geschmackssache. Für Rock/Pop oder Acid Jazz ;-) wäre das bestimmt super.

Es ist mir definitiv ein wenig zu hell oder überbrillant, mehr muss man glaub ich an der Stelle nicht sagen oder wissen ;-)

Das SH ist ja nicht unbekannt dafür, diese Tendenz, diesen "Schneid" zu haben, deckt sich ja genau mit dem, was z.B. Manuel sagt. Manuel hat sicher Recht, ich hätte das ML bestellen sollen.


[Beitrag von lpagain am 02. Jun 2020, 14:51 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#7 erstellt: 02. Jun 2020, 14:53
Nun, Albus' Einwand ist schon berechtigt. Ev. stimmt's bei Dir mit den Kapazitäten nicht. Was genau verwendest Du?

LG
Manuel
lpagain
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 02. Jun 2020, 15:08
Ich kann sowohl Eingangswiderstand als auch Kapazität verändern.
Eingangswiderstand ist natürlich 64kOhm (MM).
Kapazität kann ich zwischen 47pF 147pF, 267pF, 367pF wählen.
Bei 47pF klingts am angenehmsten, aber groß sind die Unterschiede nicht.


[Beitrag von lpagain am 02. Jun 2020, 15:10 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#9 erstellt: 02. Jun 2020, 15:40
Aus dieser Sicht sollte alles passen...

Möglicherweise liegt das wirklich an Deinem Hörgeschmack. Vielleicht ist es mit der Microline in Deinen Ohren besser, aber eben - die tonale Grundabstimmung bleibt bestehen.

Am einfachsten wäre es, wenn Du verschiedene Tonabnehmer mal anhören könntest. In Hifi-Läden ist das leider meistens nicht mehr möglich. Falls Du in der CH lebst könntest Du bei mir mal einige probehören.

LG
Manuel
Dornröschen_
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 02. Jun 2020, 17:02
Nochmal zu den Kapazitäten..
Bei 47pF ist es am besten, also bemerkst du den Einfluss durchaus. Kannst du den Eingangswiderstand auch auf 47kOhm setzen? Und das Kabel, was meinst du mit "durchlässig"? Kennst du die Kabelkapazität und wie lang ist es? Es gibt schon Kabel, die 150 und mehr pF/m haben, und dann passt es auch mit der vorbildlichen Verstärkerkapazität vielleicht nicht gut..
lpagain
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 02. Jun 2020, 17:59
Ich hab mich verschrieben, meinte natürlich bei Impedanz 47kOhm, nicht 64.... Kommt davon, wenn man in der IT arbeitet, da muss alles Vielfaches von 16 sein ;-)
Über das Kabel erfahre ich nichts, das ist Betriebsgeheimnis des Restaurators, hatte schon nachgefragt, was das für ein Kabel sei, wurde aber freundlich nicht beauskunftet ;-)
Ich hatte den Vergleich mit einem ebenfalls restaurierten Dual aus der 6er Serie von einem hier im Forum - wie ich in der kurzen Zeit gemerkt habe - geachteten Dual-Restaurator, der gern die Originalkabel dran lässt bei der Modifikation auf Cinch.
Der 502er hat (obwohl die Hälfte kostend) den 6er so dermaßen alt aussehen lassen klanglich mit demselben Tonabnehmer, das war so frappierend, dass mir der Mund offen geblieben ist. Der 6er klang im
Vergleich verhangen, eher muffig, diffus, so wie man halt Vintage sich vorurteilsbehaftet vorstellt. Der 502er war deutlich offener, frischer, fokussierter, exakter, dynamischer, Räumlichkeit war auch besser/konkreter. Das war echt der Hammer, da ging es nicht um Nuancen, sondern um Klassen. Die Quelle von meinem 502er meinte, den Unterschied mache mit großer Wahrscheinlichkeit ganz einfach das Kabel, welches in monatelangen Vergleichstests letztendlich selektiert worden war. Welches das ist, wird leider ewig ein Geheimnis bleiben ;-) aber wenn es so einen Unterschied machen kann, ist es höchstwahrscheinlich ziemlich gut, auch wenns kein Albedo ist (das hätte ich erkannt).
Im Vergleich zum 6er habe ich also das Empfinden gehabt, mein 502er bzw. das Kabel lässt irgendwie deutlich mehr Informationen durch (vor allem oder vielleicht auch nur im Hochton), drum meinte ich "durchlässig" - wenns auch vielleicht wissenschaftlich nicht so korrekt ist, aber ihr wisst ja, was ich meine, trotz meiner unvollkommenen Formulierungen.

Ich probier jetzt noch die ML Nadel, und einen Tipp von Thakker aus, eins davon sollte dann hoffentlich passen.

Danke Euch!


[Beitrag von lpagain am 02. Jun 2020, 18:06 bearbeitet]
siciliano1
Stammgast
#12 erstellt: 02. Jun 2020, 18:13
Hi!

Bevor Du Dir das Audio Technica VM95ML zulegst (nutze ich selbst seit über 1 Jahr) kannst Du Dir ja mal diesen Vergleich anhören:

AT VM95ML /AT-VM95SH

Falls Dir das komprimierte YTvideo nicht reicht, kannst Du Dir High-Res Files downloaden. Ich denke nicht, dass Du mit einem AT-VM95ML Deinen klanglichen Wünsche viel näher kommst...

Ciao siciliano1


[Beitrag von siciliano1 am 02. Jun 2020, 18:15 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#13 erstellt: 02. Jun 2020, 19:18

lpagain (Beitrag #11) schrieb:


Ich probier jetzt noch die ML Nadel, und einen Tipp von Thakker aus, eins davon sollte dann hoffentlich passen.

Danke Euch!


Was ist der Tipp von Thakker? Ev. müsstest Du als Plan B ein MC in Betracht ziehen. Ich hätte da schon zwei Optionen im Kopf, allerdings wären beide etwas teurer...

LG
Manuel
Albus
Inventar
#14 erstellt: 02. Jun 2020, 19:23
Tag,

der Phono-Vorverstärker, der muss doch kein Geheimnis sein, oder etwa doch?
Wenn es also der Pro-Ject Phono Box DS2 ist (47 pF Grundkapazität bis hoch auf 467 pF), der DUAL mit 'unsagbarem Spezialkabel unbekannter Kapazität' aber mit einem ATVM95SH bei klassischer Musik aus der musikalischen Konsonanz herausfällt in musikalische Dissonanz der Schärfe bei Streichern, dann präsentiert das 'Geheimniskabel' dem ATVM95SH eine Kapazität in Höhe von mindestens 300 pF, eher noch höher, insgesamt dann gut 350 pF oder höher noch (einschließlich ca. 30 pF für den Tonarm). Da beginnt dann die Region der Schärfe im Tonhöheneindruck, die auch nicht durch eine kräftige Bassregion (<500 Hz) gemildert wird.

Wieso das denn? Die Herstellerempfehlung für einen Abschluss der VM95-Serienmodelle lautet auf 100-200 pF, was aber zu eng begrenzt; Lowbeats beispielsweise testet mit 210 pF - und die MM-Delle bleibt bestehen (siehe dort). Weil ein ATVM95SH oder auch ML oder auch EN oder E oder ATVM95C, die ganze Serie gleichermaßen, bis Lastkapatität in Höhe von 300 pF ausgeglichen in der Bandbreite bis etwa 18 kHz funktioniert. Dabei in der Klangcharakteristik auf den wichtigen Bereich der Mittenregion aufgesetzt ist (500-4500-6000 Hz), auf die sog. Präsenz.

Das finde ich nicht in Ordnung, dass der Herr Restaurator den Kunden hängen lässt. - Wie lang ist denn das neue DUAL-Kabel, ist es steif oder flexibel, ist es dick (6 mm Durchmesser) oder dünn (2,5 mm Durchmesser)? DUAL-Original typisch 160-180 pF (mit Armanteil).

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 02. Jun 2020, 19:47 bearbeitet]
lpagain
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 02. Jun 2020, 22:49
@Manuel,
nur raus damit ;-) ich verkrafte es schon, wie gesagt, zur Not würd ich möglicherweise mein Budget noch nach oben erweitern ;-) Nicht gerade auf 400 oder 500, aber so um 300 möglicherweise schon.
Obwohl ich eigentlich erst bescheiden anfangen wollte, meine Sammlung aufbauen, und wenn ich merke, ich bleibe dabei, irgendwann beim nächsten Nadelwechsel vielleicht auch über ein größeres System nachdenken.

Hm, sorry, dass ich da durch meine etwas zu plakative Beschreibung bei manchen eine geradezu schreckliche Vorstellung davon ausgelöst habe, wie es klingt ;-) Die Aussage mit "schnell schmerzhaft in den Ohren" nehm ich zurück (habs oben auch korrigiert), der Hochton ist nicht verzerrt oder so; wie Manuel richtig erkannt hat, geht es hier um Geschmack, da ist sicher nichts elektrisches, was Frequenzen kaputtmacht oder so ;-) das SH ist einfach etwas zackig und prägnant im Hochton, für meinen Geschmack eben zu viel davon, ich bin sicher, es gibt TA, die da seidiger/geschmeidiger sind. Außerdem ist das AT mir etwas zu nüchtern und analytisch. Alles Eigenschaften, die nicht nur ich festgestellt habe, es ist halt nun mal so. Hätte vorher mehr drüber lesen sollen, nicht nur den lowbeats-Testbericht... Aber es sind meine ersten Wieder-Gehversuche mit Analog, da möge man mir den ungestümen Start verzeihen ;-)

Der Verkäufer meines 502 hat mich nie hängen lassen, sondern mich hervorragend betreut. Dass das Kabel nicht verraten wird, akzeptier ich und interpretier nichts negatives hinein. Klanglich bin ich hochzufrieden.


[Beitrag von lpagain am 02. Jun 2020, 22:50 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#16 erstellt: 02. Jun 2020, 23:45
Nun ja, so was hier halt: https://www.thakker....-tonabnehmer/a-9928/
Ok, vielleicht wirklich etwas oversized für einen 502.

Plan C: https://www.ebay.de/...b:g:P5cAAOSw5B9eq~EC
Und das meine ich durchaus ernst: Das Shure M95 ist warm abgestimmt wie das V15III; die Nadel hier ist ein schön polierter, nackiger Diamant mit einem scharfen elliptischen Schliff. Natürlich wird die nicht mehr ewig halten, aber dann könnte man sie mit der hyperelliptischen Nachbaunadel von Jico für rund 110.- recht angemessen ersetzen.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 02. Jun 2020, 23:48 bearbeitet]
lpagain
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 03. Jun 2020, 08:35
Hallo Manuel,

danke für deine originellen Tipps ;-)

Das erste - brauchen wir nicht drüber reden, dass es zu teuer ist.

Das zweite - nun ja, ich möchte kein altes System, für das es mehr und mehr eine Herausforderung wird, Austauschnadeln zu bekommen.
Lieber ein aktuelles, bei dem der Nachschub sicherer ist.

Was ich mir noch u.U. irgendwann vorstellen könnte, wär sowas wie das Sumiko Bluepoint, bei thakker für 329,- ausgezeichnet, allerdings momentan nicht lieferbar.
Aber da kann man keine Nadeln tauschen, auf lange Sicht gesehen ist das wesentlich teurer, wenn meine Überlegungen stimmen, da braucht man ja alle zwei Jahre ein komplett neues System... Ein gutes MM scheint mir da auf lange Sicht die vernünftigere Wahl...
Marsilio
Inventar
#18 erstellt: 03. Jun 2020, 09:12
Hm, das Sumiko mit der nur getippten Standardellipse... Selber habe ich es nie gehört. Aber ist ein MC, also kein Nadelwechsel möglich. Da es ein High-Output-MC ist könntest Du die Kapazitätenfrage nun streichen..

Zu den alten Shure: Dank Jico ist der Nachschub von Nachbaunadeln gesichert.
Gut: https://www.thakker....5-he-nachbau/a-5563/
Überragend: https://www.thakker....5-ed-nachbau/a-9379/

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 03. Jun 2020, 09:23 bearbeitet]
lpagain
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 03. Jun 2020, 09:21
Na umso besser, wenn ich das teure Bluepoint gar nicht ins Auge fassen muss ;-)

Das mit den Altsystemen ist mir zu abenteuerlich, und wenn ich mir da bei den gebrauchten Jahrzehnte alten Systemen anschaue auf den Fotos, wie die Kontakte teilweise ausschauen, ich weiß nicht, das turnt mich nicht an
Ich hatte mal ein Shure V15III mit guter Nadel probiert an dem 6er Dual, war da u.a. dabei gewesen, das war nicht meins, zu übertrieben warm abgestimmt, in den Mitten hatte ich den Eindruck, dass es doch ziemlich verfärbt, und räumlich sehr mittig, nicht sehr differenziert. M95 hatte ich noch nicht, nur das M75, das hatte überhaupt keine Tiefenstaffelung, alles in einer Ebene, und zu wenig Details, und auch zu plüschig.
Also zu warm ist wie ich schon erwähnt hatte auch nichts. Natürlich und angenehm sollen die Klangfarben schon sein, aber nicht übertrieben warm gefärbt. Nur eben nicht hell, nüchtern oder analytisch, in die Richtung, in die das AT95SH eben geht


[Beitrag von lpagain am 03. Jun 2020, 09:23 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#20 erstellt: 03. Jun 2020, 09:25
Ich habe mein Post nochmals etwas überarbeitet. Das Bluepoint ist nicht per se keine Option.

Wenn Dir Shure zu plüschig und Audio Technica zu höhenlastig ist bleibt als sichere Bank eigentlich wirklich nur ein Ortofon-Low Output-MC. Oder falls MM ev. noch das Ortofon 2M Bronze - die Fineline dämpft den Schneid der Shibata des 2M Black etwas ab. Passt aber ohne Feilarbeit nicht gut in die Dual-TK's. Oder das Ortofon OM-30 super: https://www.thakker....-tonabnehmer/a-5113/

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 03. Jun 2020, 09:28 bearbeitet]
raindancer
Inventar
#21 erstellt: 03. Jun 2020, 09:28
Ortofon MC20

lpagain (Beitrag #17) schrieb:
Das erste - brauchen wir nicht drüber reden, dass es zu teuer ist.

Ist es nicht, im Gegenteil, es ist preiswert im Sinne des Wortes, btw für deine Anforderungen genau das Richtige. Aber bevor überhaupt low output MCs vorgeschlagen werden die Frage ob dafür eine Verstärkungsmöglichkeit vorhanden ist?
Puuhbaer68
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 03. Jun 2020, 09:39
Moin,
ich habe das M95ED auch "gut gebraucht" gekauft. Natürlich kann man Pech haben und das Teil lag jahrelang in feuchter Umgebung in einem Keller, in dem seit Jahren kein Licht mehr angemacht wurde. Muss aber doch nicht sein. Ich bin jedenfalls froh, dass ich das System für kleines Geld ergattern konnte.

Nun habe ich keine Originalnadel und kann daher nicht sagen, wie es damit klingt. Ich habe mir bei Thakker die "günstige" Jico-Ellipse (Thakker Japan) für (vor ca. 1,5 Jahren) 38,-€ gekauft (die mittlerweile schon 55,50€ kostet ). Damit klingt das M95 deutlich "heller" als das V15III mit Original-Ellipse, aber immer noch etwas "zurückgenommener", als ein Ortofon OM20.
Dann habe ich die Thakker-Japan-Jico HE-Nadel für 109,-€ gekauft, weil ich etwas mehr "Auflösung" wollte. Nun ...

... mit beiden Nadeln die gleiche Platte (natürlich alle anderen Parameter auch gleich) digitalisiert. Dann per Kopfhörer gehört und umgeschaltet. Mir (!) war es nicht möglich, auch nur den geringsten Unterschied wahrzunehmen. Weder tonal, noch was die Auflösung oder eventuelle Verzerrungen (z.B. Zischlaute) angeht.

Mein Fazit: Ich hätte mir die 109,-€ sparen können ... .

ABER:
WENN dir das AT zu hell, das V15II zu dumpf erscheint, DANN könnte ein M95 mit Jico-Nadel tatsächlich passen!
Dazu kann man das gebraucht, gut erhalten, mit "günstiger" (55,50€ ) Nadel ausprobieren, BEVOR man sich eine HE- oder SAS- Nadel teuer dazu kauft, denn tonal dürften die Jico-Nadeln sich nicht viel unterschieden (zumindest die beiden günstigeren Varianten).
ParrotHH
Inventar
#23 erstellt: 03. Jun 2020, 09:40

lpagain (Beitrag #15) schrieb:
Klanglich bin ich hochzufrieden.

Komisch, irgendwie hatte ich den Anfang des Threads anders gelesen?!

Parrot
lpagain
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 03. Jun 2020, 10:05
Mit dem 502 bin ich hochzufrieden. Punkt.
lpagain
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 03. Jun 2020, 10:41
Zum Ortofon MC20:
Überflüssig, aber der Vollständigkeit halber:
Mit zu teuer meine ich natürlich über MEINEM Budget von 200 bis allerhöchstens 300 Euro, damit war nicht die Preiswürdigkeit in Frage gestellt.

WIe schlägt sich das M95 denn mit Räumlichkeit/Tiefenstaffelung?
Wenns da auch sehr gut ist, könnte es tatsächlich eine Option sein, mit der ich mal spielen könnte. Suche auf ebay laufen lassen....

Das Ortofon Super OM 30 ist auch ein sehr interessanter Tipp - und sieht noch dazu sehr schick aus ;-) Danke!


[Beitrag von lpagain am 03. Jun 2020, 10:44 bearbeitet]
ParrotHH
Inventar
#26 erstellt: 03. Jun 2020, 11:23
Hallo lpagain!

Du suchst hier ein Problem durch Austausch einer einzigen Komponente zu lösen, deren konkrete Klangeigenschaften aber erst in Kombination mit den anderen Komponenten entstehen. Den Phonopre haben wir also bereits ein bisserl beleuchtet, aber die Eigenschaften des wundersamen Kabels bleiben im Dunkeln.

Wenn mir ein Restaurator erzählen würde, er hätte das Kabel "in monatelangen Vergleichstests letztendlich selektiert", würde ich persönlich meine Beine in die Hand nehmen, und so schnell es geht Land gewinnen. Technisch ist es halt einfach so wie Albus berreits geschrieben hat. Ein MM-System hat keinen "fest eingebauten Frequenzgang", sondern dieser ist in hohem Maße von den Parametern des Schwingkreises abhängig, in dem der Generator mit seiner Spule als nur ein bestimmender Teil agiert.

Du hast natürlich eine Reihe unterschiedlicher Optionen:

Du kannst einfach irgendwas auf gut Glück ausprobieren. Alle Empfehlungen irgendwelcher MM-Systeme und/oder Nadeln fallen aus meiner Sicht unter diese Strategie. Albus hatte mit seinem Beitrag zumindest einen Hauch von Basis für solche Empfehlungen gelegt. Damit kannst Du Glück haben, der Tipp mit dem Elac 796 weiter oben hat da sogar recht gute Chancen, weil es auch unter technisch optimalen Bedingungen zu den Höhen hin leicht abfällt. Mit Pech ist es Dir aber zu dumpf...!

Du kannst versuchen, die Kapazität des Kabels zu ermitteln. Der Wert ist und bleibt wichtig, und wenn darum ein Geheimnis gemacht wird, dann stellt das m. E. die Kompetenz und Glaubwürdigkeit des Restaurators grundlegend in Frage! Man kann diesen Wert leicht ermitteln, dafür reicht ein billiges LC-Meter vollkommen aus. Vielleicht findet sich jemand in Deiner Nähe (wo?), der aushelfen kann. Und wenn man das dann weiß, schaut man auf verlässlicher Basis weiter.

Du kannst das Kabel aus der Gleichung herausnehmen. Dann grenzt Du die Suche auf MC-Systeme ein. Wird bei Deinem Budget allerdings schwierig, noch dazu wissen wir nicht (oder habe ich es überlesen?), ob die vorhandene Phonostufe in der Lage ist, Low-MCs zu betreiben. Dann blieben nur HO-MCs übrig. Zum Beispiel ein Denon DL 110 (kenne ich persönlich nicht, und vor meinem geistigen Auge sehe ich bereits Albus´ Augenbrauen nach oben gehen), oder ein SAE1000E. Aber da sind wir halt bereits weit ab der 200 Euro.

Die HO-MCs, die ich kenne, spielen allesamt eher neutral und sauber. Auch das SAE1000E, das formal zwar keinen "scharfen Schliff" hat, aber trotzdem eine m. E. sehr gute Nadel hat (siehe mein Profilbild). Schärfen im Klang sind diesem System fremd. Ob es das ist, was Du suchst, bleibt aber unklar, solange wir die Basis nicht kennen, von der aus Du deine Unzufriedenheit äußerst.

Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 03. Jun 2020, 11:57 bearbeitet]
Albus
Inventar
#27 erstellt: 03. Jun 2020, 13:24
Tag,

die Sachen der Verwendungssituation sind offensichtlich zum Raten da, es bleibt damit spannend. - Der Phono-Vorverstärker, meine geäußerte Vermutung ohne Antwort, ist vermutlich ein Pro-Ject Phono Box DS2, damit sind MM- und MC-Typen möglich, MC mit 10, 50, 100 und 1000 Ohm. MM mit Basiswert 47 pF bleibt erhalten, Steigerungen um 120, 220, 320 und 420 pF.
Das besondere Audiokabel des DUAL 502 wird nicht weiter besprochen, damit ist die Wahl eines MM-Tonabnehmers eingeschränkt auf Vor-Urteile.

Befragt worden waren Sumiko Pearl, Grado Prestige Silver, Denon DL-110, gegriffen war nach ATVM95SH, gefällt nicht, Umweg eingeschlagen in Richtung und Objekt ATVM95ML, macht nichts in Erfüllung der erwünschten Klangcharakteristik. Bauhöhe der ATs 17,3-17,5 mm.
Kurz: SUMIKO PEARL, Nadelnachgiebigkeit 18 µm/mN, ist gut bei 180 pF Lastkapazität (150-200 pF), sogar sehr gut bei großorchestraler Musik mit hoher Dynamik, gehöriges Stereopanorama mit Tiefenstaffelung, auffällige Prägnanz der Tonbildung, Kanalbalance L/R nur 0,2 dB Differenz am Platten-Rand, überzeugend <0,1 dB ganz innen, Bauhöhe 19 mm.
Grado Prestige Silver, Amplitudenfrequenzgang knickt ab bei gut 10 kHz, was (angeblich) "Stimmen wunderschön" (sagt Stereoplay) macht, aber für Instrumentalmusik untauglich.
Denon DL-110, nivelliert die Klangfarben ins Fahle, als Abhilfemaßnahme empfiehlt schon die BDA - liest aber kaum einer, beherzigt den Hinweis nicht - den Abschluss "more than 47 kOhm", erst 68 kOhm stützen die oberen Mitten und die Höhenregion brauchbar. Bauhöhe 17,6 mm, Befestigungsabstand 8,3 mm - muss weiter nach vorn verschoben werden als nach der Norm vorgesehen.

Wer sich nicht in die Karten sehen lassen möchte, die verfügbaren Sachen/Geräte nicht mitteilt, dem kann man nicht mit Aussicht auf Nutzen Vorschläge machen, Nutzen, das ist Etwas, das sich erfüllt.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 03. Jun 2020, 19:24 bearbeitet]
lpagain
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 03. Jun 2020, 23:25
Bin jetzt wegen dem Ortofon OM (Super) 30 tatsächlich neugierig geworden.
Kundenmeinungen wie die hier
https://www.phonopho...tml#customer-reviews
klingen durchaus interessant für meine Vorstellung, z.B. " Streicher werden ohne metallischen Glanz, mit wunderbarem Körper wiedergegeben" - das klingt ziemlich genau nach meiner Klangvorstellung ;-) und ein Dual wars obendrein.

Das im Beitrag oben verlinkte Super 30 ist ja derzeit bei thakker vergriffen.

Könnte man sich das auch damit zusammenbauen?
Der OM Tonabnehmer (kein Super):
https://www.thakker....bnehmer-body/a-8157/

Und die Nadel
https://www.thakker....-30-original/a-5911/

Bei der Nadel steht allerdings dabei, dass es nur für die OM Super Generatoren wäre...
Verwirrend. Geht die Nadel für beide Systeme - OM und OM Super? Oder haben die doch unterschiedliche Nadeln, die zueinander nicht kompatibel sind?
Das mit dem optionalen 2,5g Zusatzgewicht les ich auch nur bei OM Super - oder ist das bei OM genauso?

Im Vergleich sprechen sich nach meinen Recherchen die meisten für das OM ohne Super aus, wenn man eine vernünftige Phonostufe hat, das Super wäre für die in den 90er Jahren üblichen integrierten Phonostufen von Budget-Verstärkern rausgebracht worden, da sie höheren Output liefern,.die größeren Spulen hätten aber ansonsten eher Nachteile, so dass eher die normale OM Reihe empfohlen wird.... so hab ich das zusammengelesen.

Mit obiger Kombi - falls sie passt - hätte ich für knapp 240 Euro ein OM 30.

Klappt das eigentlich von der Bauhöhe her, oder ist das OM nicht doch zu hoch?
Marsilio
Inventar
#29 erstellt: 04. Jun 2020, 08:35
Das OM Super hat eine etwas höhere Ausgangsspannung. Dadurch bekommt man als Hörer den Eindruck, dass das System etwas mehr Punch hat. Letztlich wohl Einbildung; bei mir aber volles Rohr der Fall...
Ich besitze ein 2M Blue (im Prinzip das OM20 Super im moderneren Kleid) und ein OM40 (ohne super). Auf mich wirkt Letzteres klar zurückhaltender.

Ansonsten ist da alles gleich; und alles ist untereinander kompatibel. Falls Du wirklich ein OM30 Super möchtest einfach Thakker anmailen, die können Dir das sicher zusammenstellen. Meines Wissens kann Ortofon auch den OM Super-Generator nadellos liefern.

Etwas möchte ich an dieser Stelle aber festhalten: Ortofon-MM-Systeme gelten als eher nüchtern, schon fast CD-like. In meinen Ohren haben sie mehr Bass als meine beiden Audio Technicas, plüschig-warm aber sind sie mit Sicherheit nicht. Mit der 40er-Nadel (OM40) mit dem Gyger-Schliff erhält man eine messerscharfe Darstellung, die Musik wird geradezu seziert. Der Fineline-Schliff der 30er-Nadel (ja, auch ein System mit einer Ortofon-Fineline habe ich mittlerweile in meinem Fundus...) geht da zurückhaltender ans Werk, bildet dafür nicht jedes Detail so exakt wieder.

Da die Ortofon-MM als eher kapazitäts-unkritisch gelten dürfte der Anschluss keine Probleme bereiten.

Bauhöhe passt.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 04. Jun 2020, 08:40 bearbeitet]
lpagain
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 04. Jun 2020, 09:40
Hallo Manuel,

danke!
Meinst du mit "zurückhaltender" beim OM (ohne Super) einfach vom Pegel her leiser? Oder wirkt es trotzdem wuchtiger, auch bei exakt gleichem Pegel? Zurückhaltender könnte ja auch ausgeglichener sein, Punch klingt eher nach etwas, was für Pop/Rock Hörer interessant ist als für mich als Klassik/Jazz Hörer...
Von daher vielleicht das normale OM keine schlechte Idee..

Vielen Dank und schönen Tag allerseits!
ParrotHH
Inventar
#31 erstellt: 04. Jun 2020, 11:49

lpagain (Beitrag #30) schrieb:
Von daher vielleicht das normale OM keine schlechte Idee..

Vor einiger Zeit hatte ich in diesem Thread einen Teil meiner Tonabnehmer einem "Zischeltest" (Track "S-Laute", Testplatte: Tacet L210) unterzogen. Die im Thread verlinkten Aufnahmen sind allesamt noch abrufbar. Erhellend sind dort vor allem die Beurteilungen der Aufnahmen durch Albus ( hier und hier)

Ein Ergebnis war, dass sämtliche MM-Systeme von Ortofon dort ziemlich mäßig abschnitten. Zusammenfassend hatte Albus den über alle MM-Familien immer gleichen Konstruktionen folgendes "vorgeworfen":


Albus schrieb:
Also, wodurch sehe ich die OMs beeinträchtigt:
1. Keine Dreh- und Gleichgewichts-Punktfixierung (Spanndraht)
2. Einfacher Rundnadeldämpfer ohne horizontal/vertikal Einpassung
3. 'Robuster' Serieneinheits-Nadelträger
4. Nadelträger mit hinten herauskragendem Magneteinsatz zu lang (8 mm)
5. Nadelträger vorn verquetscht zum Kleberwannen-Profil
6. Langschaft-Diamanten bis in die Spitzenmodelle der Serien
7. Zu lang herausstehend montierter Diamant im durchstoßenen Quetschprofil gehalten durch mit viel Kleber gefüllter Kleberwanne
8. Effektive Nadelmasse zu hoch, noch bei den Spitzenmodellen 0,3 mg und höher
Ende vom Lied:
Unter diesen Nachteilsbedingungen der Tonabnehmer-Konstruktion verhilft kein Schliff zur gehörigen Beschleunigung bei S-Lauten.


Damit ist zwar nichts über die Tonalität ausgesagt, und der Zischeltest treibt die Tonabnehmer ganz bewusst über ihre Grenzen - um eben diese festzustellen. Aber trotzdem ein m. E. wichtiger Hinweis in Bezug auf die Gesamtqualität der Ortofonsysteme.

Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 04. Jun 2020, 11:50 bearbeitet]
lpagain
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 04. Jun 2020, 12:54
Vielen Dank! Okay, muss man also relativieren mit den Ortofon Systemen... So hübsch sie auch aussehen ;-)

Heute ist die ML-Nadel gekommen.
Kein Problem mehr in den Höhen, da wird nichts zu scharf, keine metallischen Härten bei Streichern, sehr schön.
In der ersten Stunde sollte man wahrscheinlich noch nicht so viel beurteilen, aber schon jetzt bin ich überrascht, wie sehr deutlich anders die ML klingt als die SH - ich hätte den Unterschied eher dezent erwartet.
In den einschlägigen youtube-Videos ist es mir nie gelungen, einen Unterschied herauszuhören, lag vielleicht auch an der Art der Musik, oder die Digitalisierung/Komprimierung dazwischen.
Aber hier bei mir ist der Unterschied geradezu frappierend, im Eifer des Gefechts sind mir sogar Attribute wie "riesig" in den Sinn gekommen ;-)

Die ML nervt nie, bleibt immer angenehm. Irgendwo merkt man schon natürlich eine Familienähnlichkeit. Aber die SH ist sehr deutlich brillanter, was Vor- und Nachteile hat.
Die SH bringt mehr Nuancen, auch bei Klangfarben.
Und die SH hat deutlich mehr Baß, sowohl beim Pegel im Tiefbass als auch in der Präzision. Also einem Kontrabaßlauf im Jazz zu folgen macht wesentlich mehr Spaß mit der SH. Und mit der großen Trommel im Orchester - da hat die SH so viel mehr Wumms/Punch, das ist der Hammer, die ML ist da eher dezent unterwegs.
Die Dynamik ist auch klar besser mit der SH. Hängt sicher alles zusammen.

Die ML bleibt allerdings immer ausgewogen, nervt nie, macht auch recht schöne Klangfarben, macht eigentlich überhaupt nichts falsch, vielleicht ist das ihre größte Stärke, warten wir mal ab, wie sie sich weiter entwickelt.

Wird auf jeden Fall spannend, hat sich gelohnt, die andere Nadel zu ordern.
Vielleicht behalt ich auch beide, die ML für Klassik oder für Aufnahmen mit kräftigen Höhen, und die SH für Jazz und Schlagzeugsolis und sehr gut/ausgewogen aufgenommene Klassik ;-) ;-)


[Beitrag von lpagain am 04. Jun 2020, 12:55 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#33 erstellt: 04. Jun 2020, 13:56
Das mit den Ortofon-Systemen muss man meines Erachtens aber relativieren - in dieser Preisklasse hat jeder Hersteller seine Schwachpunkte. Bei AT die Kapazitätsproblematik, bei Grado die schwankende Fertigungsqualität, dito bei Shure (M97xE) solange die noch produzierten.

Auf der anderen Seite kann man bei Ortofon festhalten, dass ab der 20er-Nadel die Fertigungsqualität stimmt; ich hatte da noch nie Probleme.

Aber egal - schön dass es mit der ML-Nadel passt. Lag ich also doch nicht ganz falsch.

Die SH-Nadel könntest Du wahrscheinlich auch weiterverkaufen. Einfach schön brav die Spielstunden notieren.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 04. Jun 2020, 13:56 bearbeitet]
lpagain
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 04. Jun 2020, 14:45
ohne Witz - ich hatte auch schon geplant, mir die gehörten Plattenseiten per Stricherl-Liste festzuhalten, weil ich mich eher so einschätze, dass ich ab und zu mal Tonabnehmer durchwechsel ;-)
Muss ich nur noch die durchschnittliche Laufzeit einer Plattenseite bei mir ermitteln, es wird mathematisch ;-) wahrscheinlich 23,465 Minuten ;-)


[Beitrag von lpagain am 04. Jun 2020, 14:45 bearbeitet]
lpagain
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 05. Jun 2020, 12:09
Heute kam die von thakker empfohlene Alternative:
Das Osawa OS 301
Soll schöne Klangfarben machen, "das bessere Sumiko Pearl" sein, so das Zitat.
Allerdings wurde es ohne Schrauben geliefert, jetzt ist nichts mit Probieren.

Wir haben kurz telefoniert, und der nette Herr meinte, es wäre mittenbetont, ein bisschen der Sound der 80er Jahre, hätte halt nicht die Auflösung der ATs, aber eben schöne Klangfarben.

Jetzt bin ich am Überlegen, ob es sich lohnt, sich dafür noch die Schrauben schicken zu lassen, oder gleich statt des Osawa das Ortofon OM 30 zu probieren, was in den Höhen auch nach seinem Eindruck weniger Schärfe hat als die ATs...

Alle drei TA wollt ich jetzt vermeiden zu probieren, also entweder das Osawa oder gleich das 100,- teurere Ortofon OM 30 (nicht Super) ...

Habt Ihr ne Tendenz, bei welchem die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass es meinen Klangvorstellungen eher entspricht? Unterm Strich will ich ja gern einen möglichst neutral/natürlichen, ausgewogenen TA, der auch genug Auflösung und Räumlichkeit mitbringt, dass die Abbildung eines Orchesters mit Genuß verfolgt werden kann, mit leichter Priorisierung der natürlichen Klangfarben vor anderen Eigenschaften wie Dynamik etc.
Also einen argen Plüschtiger wollte ich auch nicht unbedingt - vielleicht geht der Osawa ja wieder zu sehr in diese Richtung...
Nur das AT-VM95SH ist mir zu analytisch und etwas zu grell, mit der ML Nadel ist es deutlich besser, es könnte aber sein, dass es mir immer noch vom Gesamtklangbild ein wenig zu nüchtern, zu technisch ist, das müsste ich erst beobachten.

Hätte nicht gedacht, dass das so kompliziert wird ;-)
ParrotHH
Inventar
#36 erstellt: 05. Jun 2020, 12:36

lpagain (Beitrag #35) schrieb:
Heute kam die von thakker empfohlene Alternative:
Das Osawa OS 301
Soll schöne Klangfarben machen, "das bessere Sumiko Pearl" sein, so das Zitat.

Ein anderes Forenmitglied hatte mir mal testweise sein Osawa 301 geschickt, das er auf Empfehlung gekauft hatte, aber nicht glücklich damit wurde. Ich schickte ihm zum Test mein Ortofon 2M Blue (inkl. einer Black-Nadel - glaube ich). Wenn ich mich recht erinnere, blieb er dann bei Ortofon.

Ich hatte ein paar Testaufnahmen mit dem Osawa gemacht, an einen Plüschtiger kann ich mich nicht erinnern.

Die Nadel des Osawa sieht jedenfalls so aus:

Osawa OS 301 Stylus

Zum Vergleich die ebenfalls in der Diskussion stehende Nadel 30:

Ortofon OM30

Identische Vergrößerung bei beiden Bildern, daher direkt vergleichbar. Beides nackte Steine, beides recht klobige Standardnadelträger aus Alu. Der Nadelträger des Osawa steht nicht so weit über (-> Masse). Der Ortofon-Nadel sieht man dafür an, dass der Diamant kleiner ist (-> Masse) und aufwendiger poliert. Angesichts des Preises ist das Osawa an sich ein No-Brainer, ob es hier konkret gefällt, vermag ich nicht zu sagen

Allerdings wurde es ohne Schrauben geliefert, jetzt ist nichts mit Probieren.

Ich sach ma so: ein paar Schrauben zu organisieren, dauert ein paar Mausklicks und wenige Euro. Kann man immer brauchen!

Parrot
lpagain
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 05. Jun 2020, 12:51
Wow, krasse Bilder, faszinierend, danke!
Das Ortofon sieht in der Tat hübscher aus ;-)

D.h. das Osawa kann durchaus auch ein gutes Maß an Auflösung und Räumlichkeit, und nicht NUR Klangfarben ?
Bei "80er Jahre Sound" bin ich halt etwas skeptisch geworden ;-)

Es kostet fast identisch wie das AT-VM95ML (139 vs 145 Euro)
Marsilio
Inventar
#38 erstellt: 05. Jun 2020, 13:08
Vielleicht sollte hier ParrotHH auch noch eine Microridge-Nadel zeigen - die sind ja heute mehr oer weniger alle aus dem Namiki-Regal, da spielt es ja nicht so eine Rolle ob von AT, Benz oder Jico. Der Nadelträger ist dann natürlich ein Thema für sich - bei den höherwertigen Exemplaren nämlich aus Bor, und das sieht dann schon anders aus.

LG
Manuel
ParrotHH
Inventar
#39 erstellt: 05. Jun 2020, 13:25
Ok, eine ML-Nadel sieht im Prinzip so aus:

Dynavector DV-20X2L, MicroRidge

Hier bewusst zum Vergleich auf Alu-Nadelträger, wobei das hier schon ein eher hochwertiges MC-System ist (Dynavector 20X2L). Man sieht ganz gut den eigentlichen Kontaktbereich auf der "MicroLine", der spiegelt nämlich hell das Licht.

Bitte beachten:Aluminium ist nicht gleich Aluminium!

Der Werkstoff kann z. B. gehärtet sein (Duraluminium), wie beim gezeigten Dynavector. Und/oder das Rohr kann konisch ausgeführt sein, wie z. B. Audio Technica VM540ML. Beim Audio Technica VM95ML ist m. E. beides nicht der Fall, was ich daher mal als "einfachen Nadelträger aus Alu" betiteln würde.

Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 05. Jun 2020, 13:41 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#40 erstellt: 05. Jun 2020, 13:36
Danke. Ich denke, lpagain sieht jetzt selber, dass seine Microline-Nadel, die er ja bereits hat, schon eine richtig feine Sache ist.

LG
Manuel
lpagain
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 05. Jun 2020, 17:32
Sie ist einfach wunderwunderschön ;-)
lpagain
Hat sich gelöscht
#42 erstellt: 05. Jun 2020, 22:55
.... und so klingt sie auch !
Ein paar Plattenseiten später ist die anfängliche dezente Nüchternheit, die mich noch abwarten ließ, fast vollständig verschwunden, das AT-VM95ML klingt einfach fantastisch an meinem Dual. Das isses.
Ein unglaublich ausbalancierter, feiner Tonabnehmer, total ausgewogen. Wirklich jede Musikrichtung klingt gut damit. Keine Extreme, weder extreme Klangfarbenmalerei, noch extreme Dynamik oder irgendwelche Effekte, einfach total balanciert und fein. Super.
Auch im Baß sehe ich kaum mehr Nachteile gegenüber dem SH (ein wenig akzentuierter ist die SH Nadel schon, aber das liegt vielleicht an der ganz allgemein etwas brillanteren Spielweise), den anfangs anscheinend beobachteten Effekt des baßgewaltigeren SH kann ich mittlerweile nicht mehr nachvollziehen - keine Ahnung, ob der Bass tatsächlich ganz am Anfang noch nicht so kommt, oder ob ich da irgendeinen Wurm beim Testen reingebracht habe ;-) es passt jetzt alles am ML.
Werde nicht mehr weitersuchen und vergleichen.
Wäre ich mal bei meinem wochenlangen Gefühl geblieben - er war ja eigentlich längst gesetzt. Im letzten Moment hat mich noch der lowbeats-Floh ins Ohr gebissen, und ich dachte mir - wenn schon, dann die teuerste und scheinbar beste Nadel. Tja, für mich ist die ML die beste, weil die geeignetste.
Vielen Dank Euch allen, und vielen Dank an Parrot - jetzt hab ich ein fantastisches Portrait der Nadel, mit der ich die nächste Zeit Musik hören werde. Am besten, ich häng mir ein Bild davon über meine Anlage... ;-)
Machts gut - bis irgendwann wieder mal !


[Beitrag von lpagain am 05. Jun 2020, 23:01 bearbeitet]
lpagain
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 06. Jun 2020, 10:46
Hallo nochmal,

eine Frage noch:
Wenn Antiskating sich bei einer Nadel nicht einstellen lässt, stimmt was an der Nadel nicht, oder?
Bei der SH Nadel funktioniert es wunderbar, je nach Einstellung kann man den Arm nach innen oder außen "driften lassen", oder eben ruhig, bis die Rille ihn mitnimmt, der Wert auf der AS-Skale stimmt sogar exakt mit der Auflagekraft überein, alles gut.
Bei der ML Nadel fährt der Arm immer sofort recht heftig nach innen, überspringt dabei auch oft die Auslaufrille mehrfach, selbst wenn man die Antiskating Einstellung auf den höchsten Wert setzt.
Da stimmt doch dann was mit der Nadel nicht, oder?
Oder ist das eine Eigenschaft des Microline Schliffs ;-) ?

Vielen Dank!
13mart
Inventar
#44 erstellt: 06. Jun 2020, 11:42

lpagain (Beitrag #43) schrieb:

Bei der ML Nadel fährt der Arm immer sofort recht heftig nach innen, überspringt dabei auch oft die Auslaufrille mehrfach, selbst wenn man die Antiskating Einstellung auf den höchsten Wert setzt.
Da stimmt doch dann was mit der Nadel nicht, oder?
Oder ist das eine Eigenschaft des Microline Schliffs ;-) ?


Eigentlich nicht.
Die Antiskating-Einstellung war bei den verschiedenen 'scharfen' Schliffen,
die ich bislang verwendet habe, sehr ähnlich, gleiche Auflagekraft voraus-
gesetzt. Letztere würde ich mal überprüfen.

Gruß Mart


[Beitrag von 13mart am 06. Jun 2020, 11:42 bearbeitet]
lpagain
Hat sich gelöscht
#45 erstellt: 06. Jun 2020, 12:20
Ja, hab ich mit meiner digitalen Tonarmwaage überprüft, sind exakt 2,00 g
Ich vermute auch, dass irgendwas mit der Nadel nicht stimmt. Nur komisch, dass sie trotzdem einwandfrei klingt ;-)
Albus
Inventar
#46 erstellt: 06. Jun 2020, 12:25
Tag,

wie stellst du denn die Skating-Kompensation ein? Mittels "blanker unmodulierter Fläche", was zu falschen Einstellungen führt, anhand der Skala "CD4" des DUAL 502, was richtig ist für SH wie ML? Oder überhaupt nur nach den Werten für AK und AS-Skala? Oder - verwendest du eine spezielle Testplatte mit einem Testband für das Antiskating?
Zum irritierenden Befund des ML: Von wo nach wo rutscht denn die ML-Nadel wie auf die Auslaufrille, springend noch dazu? Mit anschaulich steifer Nadel?

Freundlich
Albus
lpagain
Hat sich gelöscht
#47 erstellt: 06. Jun 2020, 13:13
Hallo Albus,

per Schallplatte, die nur zu einem Drittel bespielt ist und die restlichen zwei Drittel Auslaufrille.
Mir ist klar, dass das Verhalten auf glatter Platte anders ist als in der Rille.
Nur - ob die AS Einstellung ganz grundsätzlich greift, kann man damit gut testen. Hab schon - auch vor Jahren, vor meiner Vinylpause - viele Nadeln damit getestet.
Und ich hab bis jetzt jede Nadel dazu gebracht, nach dem Aufsetzen auf eine freie Fläche zwischen den Rillen, völlig ruhig zu verweilen, bis sie von der Auslaufrille mitgenommen wird. Erhöht man den Wert, geht's nach außen. Vermindert man den Wert, nach innen... Dann weiß man: Funktioniert, normales Verhalten.

Eigentlich stellt mans am besten per Testschallplatte ein, ist mir klar, aber wie gesagt, zumindest hat man hier einen Näherungswert, der nicht ganz daneben ist und zeigt, dass die AS Einstellung wirkt.
Normalerweise hat sich bei mir ein Wert als praktisch erwiesen, bei dem die Nadel auf glatter Fläche leicht nach innen gezogen wird, also nicht "rennt", aber auch nicht ruht...
Das nur am Rande...

Die Einstellung bei der SH Nadel, bei der die Nadel "ruht", entspricht auf der elliptischen Skala exakt dem eingestellten Auflagegewicht - genau 2, ist also erstaunlich genau.

Bei der ML fängt die Nadel unmittelbar nach dem Aufsetzen an, sehr schnell nach innen zu ziehen, und bleibt dann nicht mal sofort in der Auslaufrille hängen, sondern überspringt meistens ein oder zwei "Rillen" (es ist ja nur eine durchgehende Rille ;-)), da muss also eine ziemlich starke Skatingkraft wirken, die ich nicht kompensiert kriege, auch nicht bei höchster Einstellung (3).

Von daher vermute ich stark, dass die ML Nadel nicht in Ordnung ist.
Und die SH ist ja noch schärfer, man sagt ja, je schärfer der Schliff, desto stärker muss die AS Kraft sein, von daher müsste ich die ML schon gebändigt kriegen...
siciliano1
Stammgast
#48 erstellt: 06. Jun 2020, 13:34
Hi!

Ich denke die Nadel oder deren Aufhängung ist defekt.

Ich habe auch ein AT-VM95ML und es genau eingestellt wie Du - mit einer Maxi-LP, die nur zu einem Viertel bespielt ist.

Meine Auflagekraft ist 2,0g und das Anti-Skating steht auf ca. 1,5. Schärfere Schliffe benötigen weniger AS.

Ciao siciliano1


[Beitrag von siciliano1 am 06. Jun 2020, 13:55 bearbeitet]
Albus
Inventar
#49 erstellt: 06. Jun 2020, 13:44
Tag,
und Tag lpagain,

gut, du kennst dich aus und hast dein Verfahren - nur was die sog. Schärfe der Schliffe AT-ML zu AT-SH angeht merke ich anhand der Spezifikationen an:
-- ML Microlinear 2.2x0.12 mil, entsprechend 56x3 µm
-- SH Shibata 2.7x0.26 mil, entsprechend 68.5x6.6 µm
Insoweit ist der Shibata-Schliff weniger 'scharf', 6.6 µm gegen 3 µm ML.

Ferner sei nur erwähnt, dass die zum Rillenboden hin eingedrückten Abtast-Spitzen gängig entschieden weniger, nachlässiger oder gar nicht poliert sind im Unterschied zu den gesollten Auflageflächen der Schlifffacetten. Die blanke-Flächen-Vorgehensweise ist folglich verfehlt.

Ist denn die Nadelaufhängung des ML härter als beim SH?

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 06. Jun 2020, 13:46 bearbeitet]
13mart
Inventar
#50 erstellt: 06. Jun 2020, 13:53

Albus (Beitrag #49) schrieb:


Ferner sei nur erwähnt, dass die zum Rillenboden hin eingedrückten Abtast-Spitzen gängig entschieden weniger, nachlässiger oder gar nicht poliert sind im Unterschied zu den gesollten Auflageflächen der Schlifffacetten. Die blanke-Flächen-Vorgehensweise ist folglich verfehlt.


Das sehe ich auch so. Und gleichzeitig macht es wenig Sinn, die Antiskating-Kraft
mit einer Messplatte einzustellen, bei der sich Auslenkungen ergeben, die im üb-
lichen Betrieb niemals auftreten (60µ und mehr). Selbst schaue ich eher danach,
ob sich der Nadelträger nach Aufsetzen der Nadel nach innen oder außen 'biegt'.

Gruß Mart
lpagain
Hat sich gelöscht
#51 erstellt: 06. Jun 2020, 17:43
Hallo siciliano1,

super, danke! Also bei dir ist die ML Nadel mit der entsprechenden Einstellung "ruhig" zu kriegen und saust nicht immer zur Mitte weg, wenn ich das richtig versteh, oder?
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