Zunehmend unsaubere höhe Töne?

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*paddelboot*
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Sep 2020, 19:56
Hallo,

Ich hatte mit Hilfe dieses Forums einen Dual 604 geschossen und liebe das Teil.

Seit einiger Zeit scheint mir, dass hohe Töne, vor allem das "S" und gewisse Töne, die zB. ein Schlagzeug erzeugt, leicht unsauber klingen. Habe mir dann eine neue Nadel (AT-VMN95E) geholt, hat leider nicht viel gebracht. Manche Platten, wie zB. die 180gr "?" von XXXTentacion, klingen bei gewissen Liedern schon nicht mehr so toll durch das verzerrte "S".

Habe dann erfahren, dass dies bei Phono kein seltenes Problem ist.

Als ersten Versuch wollte ich mal den Tonabnehmer mit Hilfe einer dieser Schablonen feinjustieren. Welche empfehlt ihr?

Viele Grüße,

Michael
Jazzy
Inventar
#2 erstellt: 06. Sep 2020, 21:00
Beim AT-VMN95ML hast du diese Probleme nicht. Ist leider auch deutlich teurer als die E.
akem
Inventar
#3 erstellt: 06. Sep 2020, 21:08

*paddelboot* (Beitrag #1) schrieb:
Als ersten Versuch wollte ich mal den Tonabnehmer mit Hilfe einer dieser Schablonen feinjustieren. Welche empfehlt ihr?

Der Dual hat die Schablone im TK eingebaut. Da ist seitlich eine Linie, die anzeigt, auf welcher Höhe die Nadel sein muß. Und natürlich muß der Tonabnehmer parallel zu den Kanten des TK sein.
Mit dieser von Dual vorgesehenen Geometrie fährt man meiner Erfahrung nach sehr gut.

Gruß
Andreas
*paddelboot*
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 06. Sep 2020, 22:23
>Beim AT-VMN95ML hast du diese Probleme nicht.

Warum genau?

>Der Dual hat die Schablone im TK eingebaut. Da ist seitlich eine Linie, die anzeigt, auf welcher Höhe die Nadel sein muß. Und natürlich muß der Tonabnehmer parallel zu den Kanten des TK sein.
Mit dieser von Dual vorgesehenen Geometrie fährt man meiner Erfahrung nach sehr gut.

Wow, wusste ich nicht, danke.
evilknievel
Inventar
#5 erstellt: 06. Sep 2020, 22:25
zur Verdeutlichung:

dual-tk-ta-ausrichten

Gruß Evil
Burkie
Inventar
#6 erstellt: 06. Sep 2020, 22:44

*paddelboot* (Beitrag #4) schrieb:
>Beim AT-VMN95ML hast du diese Probleme nicht.

Warum genau?


Hallo,

er meint, weil dieser Schliff so "scharf" sei, dass es alle Feinheiten (Höhen) aus der Rille kitzelt, bei denen weniger feine Schliffe durchaus manchmal zu Verzerrungen (Zischeln) neigen.

Natürlich ist es erste Abhilfe, die Tonabnehmer ordentlich zu justieren.
Das ist überhaupt die Voraussetzung, dass ein Tonabnehmer sein Potenzial ausschöpft. Mit schludriger Justage mag auch der beste Tonabnehmer oder Nadelschliff zu Verzerrungen neigen.

Grüße
*paddelboot*
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 12. Sep 2020, 21:39
Erstmal vielen Dank an alle, die sich hierzu Gedanken machen.

Ich habe mal versucht, den Tonabnehmer wie auf dem Foto zu justieren:

Dual 604 justieren

Dual 604 justieren - TA parallel

Dabei fiel mir auch auf, dass der Tonkopf vorne eine vertikale Linie hat, und der Tonabnehmer auch:

Mysteriöse Linie

Bedeutet das jetzt irgendetwas?

In der Original-Bedienungsanleitung des Dual 604 ist auch von ner "Systemlehre" (Abb 14) die Rede: http://www.hifi-archiv.info/Dual/604/604-08.jpg
Ich vermute, das ist ein Teil, welches bei Duals als erstes verloren geht und daher bei den gebrauchten Geräten auch nicht dabei ist?


Viele Grüße,

Paddelboot


[Beitrag von *paddelboot* am 12. Sep 2020, 21:52 bearbeitet]
evilknievel
Inventar
#8 erstellt: 12. Sep 2020, 22:45
Hallo,

die Linie dient zur Überprüfung, ob das System gerade ausgerichtet ist. Scheint wohl nicht ganz hinzuhauen und sollte nachjustiert werden. Danach nochmals die Stellung der Nadelspitze prüfen. Das sah auf den Fotos sehr gut aus, kann sich bei der Ausrichtung natürlich wieder verstellen.
Die originale Einstellehre ist auch nicht besonders genau. So wie du das angegangen bist, passt das schon.

Gruß Evil
*paddelboot*
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 13. Sep 2020, 13:23
Ich hatte versucht, die beiden vertikalen Linien auszurichten, aber da diejenige im Tonkopf nicht genau mittig ist, ist dadurch auch der TA nicht parallel. Daher denke ich, das sollte ich sein lassen. Vielleicht ist die Linie dazu da, um den TK auf der Rille der Platte auszurichten. Der Tonkopf sinkt ja glaube ich beim 604 mit dem Hebel nicht einfach senkrecht runter, sondern leicht versetzt.

Beim ersten Testhören scheint mir kein Unterschied im Klang. Das Schlagzeug bei Khruangbin klingt immer noch schepperig.

Daher denke ich, dass mir der Sound vom AT-VMN95E auf Dauer nicht so gefällt. Mir fehlt aber auch der Vergleich. Mein System ist relativ preiswert, da kann ich vielleicht nicht zu viel erwarten (Denon P-520, Yamaha NX-E800, Dual 604). Vermutlich wäre es noch das kostengünstigste, wenn ich mir eine bessere Nadel für das AT-System hole. Ist der AT-VMN95ML die Forenempfehlung? Wäre auch offen für ein komplett anderes System von zB. Ortofon oder was auch immer. Macht es vielleicht Sinn, den ganzen Tonkopf mit den alten Drähten auszutauschen?


Grüße,

Paddelboot


[Beitrag von *paddelboot* am 13. Sep 2020, 13:27 bearbeitet]
max130
Inventar
#10 erstellt: 13. Sep 2020, 16:29
Servus
vielleicht versuchst Du es doch mal mit einer Schablone?
Es schadet auf jedenfall sicher nicht, eine zu haben
Dann bekommst Du da schon mal Gewissheit.

Sind die unsauberen Töne auf beiden Seiten zu hören oder nur auf einer Seite?

Hast Du Auflagekraft und Antiskating geprüft?
Und Spiel im Tonarmlager?

Stell mal die Auflagekraft und Antiskating auf Null, pendel den Tonarm aus.
Fass ihn vorne am Headshell und wackle vorsichtig vor und zurück, um auf Spiel zu prüfen.
Mit ausgependeltem Tonarm (schwebt) drehst Du dann das Antiskating vorsichtig auf. Der Tonarm muss nach Aussen gehen, sobald das Losbrechmoment der Lager überwunden ist.

Du hattest eingangs geschrieben "Seit einiger Zeit...", irgendwas muss sich ja verändert haben.
Nadelverschleiß und Dreck auf der Nadel schließe ich mal aus, neue Nadel hast Du ja schon.
*paddelboot*
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 14. Sep 2020, 14:31

max130 (Beitrag #10) schrieb:

vielleicht versuchst Du es doch mal mit einer Schablone?


Okay, welche denn?

Auflagekraft und Antiskating hatte ich auf 2g eingestellt mit Auspendeln des Tonarms usw. Mir schien allerdings, dass der Tonarm immer nach innen zieht, auch wenn ich Antiskating auf 0 stelle. Hatte daher Mühe mit dem waagerechten Ausrichten.


Grüße,

Paddelboot


[Beitrag von *paddelboot* am 14. Sep 2020, 14:34 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#12 erstellt: 14. Sep 2020, 14:49

*paddelboot* (Beitrag #11) schrieb:

max130 (Beitrag #10) schrieb:

vielleicht versuchst Du es doch mal mit einer Schablone?


Okay, welche denn?


Zum Beispiel:

http://www.tanker.se/lidstrom/align.pdf

http://www.vono.ch/akustik/ersteHilfe/plattenspieler/
(Hier gibt es auch noch ein paar hilfreiche Tipps zur Justage.)

Verwende nur Schablonen mit Millimeterskala, damit du nach dem Ausdruck überprüfen kannst, ob sie in der richtigen Größe ausgedruckt wurde.

Zum waagerechten Ausrichten besorgst du dir eine billige Libelle oder eine kleine Kreuz-Wasserwaage aus dem Baumarkt.

Wenn man unbedingt die Auflagekraft per Waage überprüfen will, besorgt man sich eine günstige elektronische Tonabnehmerwaage für weniger als ca. 20 €. Egal welche Marke draufsteht, die kommen alle aus China. Ich habe mir eine von einem deutschen Importeur besorgt, der aus deutschem Lager verschickte, dann dauert der Versand keine 6 Wochen, sondern nur ein paar Tage.

Grüße
max130
Inventar
#13 erstellt: 14. Sep 2020, 15:27
Wie siehts aus, kommen die unsauberen Töne auf beiden Seiten oder nur auf einer Seite?

VG
Stefan
evilknievel
Inventar
#14 erstellt: 14. Sep 2020, 17:25
Hallo,

wenn der Tonarm ausgependelt ist und frei schwebt (Auflage/Antiskating beides 0), darf er minimal in Richtung Tonarmstütze driften.
Falls nicht ist die Antiskatingscheibe als Ursache mit in das Problem einzuschließen.

Gruß Evil
max130
Inventar
#15 erstellt: 14. Sep 2020, 17:41
Wenn der Tonarm auch bei Antiskating 0 nach innen zieht, ist echt was faul.
Er muss vom Antiskating nach aussen gezogen werden.

Paddelboot, bei welcher Antiskating-Einstellung beginnt der Tonarm nach aussen zu schweben?

VG
Stefan
*paddelboot*
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 20. Sep 2020, 13:29
So, endlich finde ich die Ruhe, um am filigranen Tonarm herumzuschrauben. Echt nett, dass sich hier so viele Leute der Problematik annehmen.


max130 (Beitrag #10) schrieb:

Stell mal die Auflagekraft und Antiskating auf Null, pendel den Tonarm aus.
Fass ihn vorne am Headshell und wackle vorsichtig vor und zurück, um auf Spiel zu prüfen.
Mit ausgependeltem Tonarm (schwebt) drehst Du dann das Antiskating vorsichtig auf. Der Tonarm muss nach Aussen gehen, sobald das Losbrechmoment der Lager überwunden ist.


Ich Depp hatte mit angehobenem Tonarm herumprobiert. Ich muss es gleich nochmal richtig checken, also mit abgesenktem Tonarm.


[Beitrag von *paddelboot* am 20. Sep 2020, 13:39 bearbeitet]
max130
Inventar
#17 erstellt: 20. Sep 2020, 13:36
Dass die Töne beidseitig schlecht sind, spricht gegen das Antiscating als Ursache.
Eher (Achtung Ferndiagnose!) denke ich an das Horizontallager des Tonarms, das Du mal untersuchen solltest.
Geht das leichtgängig?
Eine kleine Antiscatingkraft sollte den Tonarm schon bewegen können.

VG
Stefan
srabu
Stammgast
#18 erstellt: 20. Sep 2020, 13:40
Moin Paddelboot,

ich hatte so etwas mal bei einem 704, welchen ich für einen Freund restauriert habe. Da war die Antiskating-Scheibe gebrochen. Das ist eine Scheibe aus hellem Plastik, welche sie genau unter dem Antiskating-Einstellrad unter der Platte befindet.
Nimm doch mal deinen 604 aus der Zarge und mach ein Foto von der Antiskating-Mechanik. Wenn es die Scheibe ist, da bekommst du sehr günstig Ersatz dafür. Der Einbau ist in 5 Minuten gemacht

Viele Grüße,
Stefan.
*paddelboot*
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 20. Sep 2020, 13:42

max130 (Beitrag #17) schrieb:
Dass die Töne beidseitig schlecht sind, spricht gegen das Antiscating als Ursache.
Eher (Achtung Ferndiagnose!) denke ich an das Horizontallager des Tonarms, das Du mal untersuchen solltest.
Geht das leichtgängig?
Eine kleine Antiscatingkraft sollte den Tonarm schon bewegen können.

VG
Stefan


Ich hatte meinen Beitrag oben editiert. Der Tonarm bewegt sich nun durchaus beim Auspendeln, und zwar nach außen, so wie er soll. Allerdings auch bei AS 0, dh. es ist schwer bzw. unmöglich, ihn über der Tonarmablage auszupendeln.


srabu (Beitrag #18) schrieb:
Moin Paddelboot,

ich hatte so etwas mal bei einem 704, welchen ich für einen Freund restauriert habe. Da war die Antiskating-Scheibe gebrochen. Das ist eine Scheibe aus hellem Plastik, welche sie genau unter dem Antiskating-Einstellrad unter der Platte befindet.
Nimm doch mal deinen 604 aus der Zarge und mach ein Foto von der Antiskating-Mechanik. Wenn es die Scheibe ist, da bekommst du sehr günstig Ersatz dafür. Der Einbau ist in 5 Minuten gemacht

Viele Grüße,
Stefan.


Danke, ich glaube ich hatte durch meine Verplantheit hier für etwas Konfusion gesorgt. Der Tonarm bewegt sich.


[Beitrag von *paddelboot* am 20. Sep 2020, 13:43 bearbeitet]
srabu
Stammgast
#20 erstellt: 20. Sep 2020, 16:30
Moin,

so wie @max130 es im Beitrag #10 geschrieben hat.
Beim Auspendeln Antiskating auf 0, dabei darf der Tonarm sich horizontal nicht bewegen, nur vertikal. Wenn du dann den Antiskating Regler vorsichtig drehst, muss der Tonarm sich langsam nach aussen bewegen. Wenn das nicht so ist, muss etwas repariert werden. Dann würde halt ein Foto von der Unterseite der Antiskating-Einheit weiterhelfen.

Viele Grüße,
Stefan.
*paddelboot*
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 14. Nov 2020, 15:03
Bin mittlerweile dazu übergegangen, Loudness bei den meisten Platten wegzulassen. Höhen werden dabei ja stärker betont, aber das klingt auf Dauer nicht gut (für mein Gehör).
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