Yamaha PF 800

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jacobhh
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 11. Nov 2021, 17:35
Hallo aus Hamburg,

mir ist aus der Familie ein PF 800 zugeflogen.

Jetzt ist mir nicht klar, was alles "Transportsicherung" ist.
Die vier Schrauben, mit Papier- und Kunstoffunterlegscheiben, die mit "nur für den Transport" gekennzeichnet sind, habe ich entfernt.

PF 800

Jetzt sind aber noch weitere drei Schrauben sichtbar, die allerdings nicht als "Transportsicherung" beschrieben werden, trotzdem aber das Subchassis, zumindest nach oben, begrenzen.
Im Netz habe ich auch schon Bilder gesehen, auf denen diese Schrauben entfernt sind.

Weiß jemand, was richtig ist?

Vielen Dank und beste Grüße.

Thomas
jacobhh
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 25. Nov 2021, 12:12
Guten Morgen,

die Sache mit den Schrauben habe ich jetzt selbst herausgefunden.

Mittlerweise ist das Gerät angeschlossen und funktioniert.
Es ist ein MC-System verbaut, es steht allerdings nur "Yamaha" drauf, keine weiteren Bezeichnungen.
Kennt das jemand?

PF 800 1

Ich habe die Einstellungen jetzt erstmal so gelassen, wie sie mein Onkel wahrscheinlich vor 30 Jahren eingestellt hat.
Auch weil die Einstelllehre nicht mehr dabei war.

Jetzt sieht es so aus, als ob der linke Kanal etwas lauter ist als der rechte.
Man sollte also den Tonabnehmer neu einstellen.
Aber ohne die Lehre wird es wohl schwierig?

Hat jemand dieses Gerät schon einmal mit "normalen Mitteln" eingestellt?

Hat jemand diese Lehre und würde diese verleihen/verkaufen?

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

Beste Grüße

Thomas


[Beitrag von jacobhh am 25. Nov 2021, 14:09 bearbeitet]
evilknievel
Inventar
#3 erstellt: 25. Nov 2021, 14:49
Moin,

du kannst das Headshell abnehmen. auf der Unterseite steht die Bezeichnung. Könnte ein MC 505 sein.
Mir scheint der Tonabnehmer gemäß anderer Fotos im Internet gut justiert zu sein.

Justierhilfe ohne Lehre:

Headshell auf Millimeterpapier legen und abmessen wie weit die Diamantspitze über das Ende des Headshells herausragt.
Feinjustierung dann mit einer Schablone.

unterschiedliche Lautstärke der Kanäle:

hat nichts mit der Justierung zu tun.
Wenn der MC selber noch in Ordnung ist, dann könnte Oxidation an den Kabelschuhen/Pins ein Grund sein.
Oder das Anschlusskabel hat eine Macke.

Letzte Möglichkeit wäre den MC durchzumessen, was allerdings problematisch sein kann.
http://www.hifi-forum.de/viewthread-26-10823.html

hier die Bedienungs und Serviceanleitung:

https://www.vinylengine.com/library/yamaha/pf-800.shtml

Gruß Evil
Passat
Inventar
#4 erstellt: 25. Nov 2021, 15:18
Das sieht nach einem MC-501 oder MC-505 aus (sehen identisch aus).
Die Typenbezeichnung steht auf der schrägen Fläche unter den Anschlußpins, kann man evtl. mit einem Spiegel ablesen.

Die Headshell kann man abnehmen: Seitliche Klemmschraube an der Headshell lösen, dann Headshell nach vorne abziehen.
Ab Werk hatte der PF-800 übrigens keinen Tonabnehmer drauf.
Es waren ab Werk zwei Headshells beim PF-800 mit im Karton.

Grüße
Roman
jacobhh
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 25. Nov 2021, 18:04
Vielen Dank Euch beiden!

Es ist tatsächlich ein MC 505!
Ich trau mich nicht so richtig, an dem Gerät herumzuwerkeln - ich hatte noch nie so einen teuren PS.
Ich will nichts kaputtmachen.
Die Kontakte sehen gut aus, werde sie trotzdem säubern.

Aber steht die Nadel nicht ein bisschen schief?

MC 505

Grüße

Thomas
akem
Inventar
#6 erstellt: 25. Nov 2021, 23:16
Yepp, der Tonabnahmer ist hinüber... Nicht nur steht der Nadelträger schief sondern es wurde anscheinend auch versucht, dessen Ende wieder halbwegs hinzudengeln.
Da das ein MC-Tonabnehmer ist, geht ein Nadelwechsel nicht (bzw. das können nur Spezialisten für teures Geld). Das Yamaha scheint mir eher eines der preiswerten MCs zu sein, so daß sich das meiner Einschätzung nach nicht lohnt.

Gruß
Andreas
Passat
Inventar
#7 erstellt: 25. Nov 2021, 23:42
Naja, so preiswert ist das nicht.
Das MC-505 stammt aus den späten 80ern und hat damals immerhin 420,- DM UVP gekostet.

Das kleinere MC-501 lag bei ca. 370,- DM.
Da drunter gabs noch das MC-7 (ca. 230,- DM), MC-9 (ca. 180,- DM) und MC-11 (ca. 140,- DM).
Darüber gabs nur das MC-1000 mit UVP ca. 500,- DM.

Zum Vergleich:
Das Denon DL-110 kam 1984 auf den Markt und hat wie das MC-9 damals ca. 180,- DM gekostet.
Die aktuelle UVP des DL-110 liegt bei 249,- €.
Rechnet man den damaligen Preis des MC-505 anhand der Preisentwicklung des DL-110 hoch, würde das MC-505 heute bei ca. 580,- € liegen.

Du hast aber leider bzgl. des Zustands des MC-505 Recht.
Das ist hin.
Anscheinend ist die Aufhängung der Nadel defekt.
Schon die Basis des Nadelträgers steht schief im System, was man dank des transparenten Gehäuses gut sehen kann.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 25. Nov 2021, 23:44 bearbeitet]
jacobhh
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 26. Nov 2021, 00:27
Ich habe es trotzdem wieder montiert und die Auflagekraft neu eingestellt. Das Stellrad sprang immer wieder auf 0,9.
Ein paarmal hin und herbewegt, jetzt hält sie wieder.

Jetzt sind beide Kanäle gleichmäßig!

Hört sich gut an!

🤔

Ich habe übrigens noch andere Fotos im Netz gefunden, auf denen der Nadelträger leicht schief steht!
Gut, die können natürlich ebenfalls defekt sein.

Nun weiß ich auch nicht.
jacobhh
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 26. Nov 2021, 00:29
Was nehme ich denn als Ersatz?

Beste Grüße.
evilknievel
Inventar
#10 erstellt: 26. Nov 2021, 11:59
Moin,

man könnte das MC retippen lassen. Da es aber scheinbar mit dem reinen Nadeltausch nicht getan ist, könnten Zusatzkosten auftreten die das ganze völlig unwirtschaftlich werden lassen.

Das hier wäre möglicherweise eine Alternative:
https://www.tonabneh...contact-Diamant.html

Der Vorgänger Axel Schürholz (RIP) hat auch defekte Systeme angekauft. Vielleicht kannst du da was verrechnen lassen.
Das defekte System kann man aber auch so in der Bucht verkaufen.
Ich habe mal ein defektes AKG bei ebay versenkt. Gewinner der Auktion war seinerzeit der genannte Schürholz.

Ein neues System in einer ähnlichen Liga (leichter Nadelträger und scharfer Schliff) ist ab 500 Euro zu haben.

Ist es einem so viel wert? Hört man so oft Schallplatten, dass es sich lohnt? Hat man eine Anlage die diesen Kauf rechtfertigt?
Alles Fragen die man für sich selbst beantworten muss.

Vielleicht wirst du auch mit einem AT VM95ML oder Denon DL110 glücklich.

Gruß Evil
jacobhh
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 26. Nov 2021, 13:50
Moin Evil,

vielen Dank für deinen ausführlichen Rat.

Ich werde mir die beiden von Dir vorgeschlagenen Systeme einmal anschauen.

Noch eine Frage:

wenn mein System defekt ist, wie würde sich das bemerkbar machen.

Ich habe ja geschrieben, ich habe es wieder montiert und für meine Ohren spielt es ohne Fehler!
Vielleicht liegt es ja an meinen Ohren (aber dann sollte ich das Teil verkaufen und mir einen Dual 1019 zulegen).

Vielen Dank im Voraus.

Thomas
jacobhh
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 26. Nov 2021, 13:59
Ich hätte hier noch ein recht neues Ortofon 2M Blue.
Das spielt zur Zeit in einem Dual 621.
Könnte ich das auch probieren?
evilknievel
Inventar
#13 erstellt: 26. Nov 2021, 14:36
Moin,

deine Ohren entscheiden ob du ein System als defekt einstufst. Klingt alles sauber, dann kann man davon ausgehen, dass es ok ist.
Allerdings ist die Schiefstellung im Zusammenspiel mit dem Nadelschliff auch ein Risiko für die Abnutzung der Platten.
Bei einer konischen Nadel wäre das ganze nicht so wild.
In deinem Falle bin ich völlig überfragt.
Ja das 2M Blue kann man am Yamaha montieren, wenn du es auspendeln kannst. Die Bedienungsanleitung hilft bezüglich des verbaubaren Maximalgewichts weiter.

Gruß Evil
HiFi_Sepp
Inventar
#14 erstellt: 26. Nov 2021, 15:15
Der Tonarm gehört eher zu der leichten Sorte. Effektive Masse ist etwas widersprüchlich im Netz.
Liegt um die 12g. Da passt das 2m Blue, dass schon vorhanden ist sehr gut dazu.
Das DL 110 eher nicht, da es nur eine Nadelnachgiebigkeit von 8 hat.
Schicker Dreher übrigens.
Passat
Inventar
#15 erstellt: 26. Nov 2021, 15:28
Das DL-110 geht auch.
Ich habe das seit 1985 an einem ULM-Dual und die Resonanzfrequenz liegt lt. Testplatte im idealen Bereich.
Es passt also auch meßtechnisch.

Grüße
Roman
HiFi_Sepp
Inventar
#16 erstellt: 26. Nov 2021, 15:48
Würde mich zumindest nicht wundern, wenn die Nadelnachgiebigkeit falsch angegeben ist.
akem
Inventar
#17 erstellt: 27. Nov 2021, 20:51
Nun, zum einen würde ich einen 12g Arm nicht als leicht bezeichnen. Das ist eine gesunde effektive Masse im mittelschweren Bereich. Da laufen eine ganze Menge Tonabnehmer sehr gut dran, nur ein bocksteifes MC japanischer Abstammung würde ich da jetzt nicht unbedingt verwenden (aber die haben ja eh etwas prohibitive Preise).
Das Denon DL110 ist ein japanisches MC. Und die Japaner geben unsinnigerweise die Nadelnachgiebigkeit immer für 100 Hz an. Bei den relevanten 10Hz dürfte die Nadelnachgiebigkeit so etwa um den Faktor 1,5 höher liegen, manchmal sogar um Faktor 2. Damit liegen wir dann bei ca. 12...16 µm/mN.
Das eh schon vorhandene 2M Blue geht natürlich auch, wenn es denn klanglich gefällt bzw. ausreichend ist. Wenn man dann mal "mehr" will, kann man ja auch den Black Nadeleinschub kaufen...

Gruß
Andreas
frank60
Inventar
#18 erstellt: 27. Nov 2021, 23:46

Passat (Beitrag #7) schrieb:
Darüber gabs nur das MC-1000 mit UVP ca. 500,- DM.

und:

  • MC-100 für 500 DM
  • MC-1s für 400 DM
  • MC-1x für 500 DM


Da selbst der seinerzeit preiswerte MC-9 keinerlei Vergleich mit diversen aktuellen und deutlich teureren Tonabnehmern scheuen muß, könnte sich eine Reparatur des MC-505 durchaus lohnen.
Ich liebe jedenfalls meine 3 Yamahas und würde sie nie hergeben. Selbst der seinerzeit sehr günstige MC-21 kann locker mit einem Großteil aktueller TAs mithalten.


[Beitrag von frank60 am 27. Nov 2021, 23:49 bearbeitet]
Passat
Inventar
#19 erstellt: 28. Nov 2021, 01:01
Das MC-100 gabs nicht in Europa.
Und MC-1x/1s waren die Vorgänger des MC-1000.

Vorgänger des MC-505 war das MC-3 und des MC-501 das MC-5.

In Japan gabs oberhalb des MC-1000 noch das MC-2000.
Neupreis waren umgerechnet ca. 1200,- DM.

Ich habe übrigens ein MC-9 an meinem zweiten Dual und das hat in einem Hörtest mit mehreren Leuten sogar das deutlich teurere AT-OC7 (damalige UVP 500,- DM) geschlagen.

Grüße
Roman
jacobhh
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 29. Nov 2021, 11:27
Guten Morgen,

ich sehe schon, Auswahl gibt es genug.

Ich werde mal nach einem der genannten Yamaha-System suchen, damit ich mal einen direkten Vergleich habe.
Wenn mein MC 505 wirklich defekt ist, dann erscheint mir eine Reparatur doch durchaus sinnvoll.

Beste Grüße

Thomas
frank60
Inventar
#21 erstellt: 29. Nov 2021, 19:57
Das Problem ist, Vielen ist bekannt, wie gut die Yamahas sind, die Gebrauchtpreise sind dementsprechend abgehoben. Selbst mit abgerockter Nadel werden teilweise 250-300€ verlangt und gezahlt.

Ich hatte das heutzutage eigentlich ausgeschlossene Glück, meine 3 als noch ab Werk eingeschweißte NOS Exemplare zu sehr sehr guten Preisen zu bekommen, die Verkäufer wußten offenbar nicht, was sie da hatten. Alle haben weniger, teilweise deutlich weniger, als die heutzutage angebotenen Gebrauchten gekostet. Aber dazu gehört eben extrem viel Glück.
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