Lenco L65/Dual CS 621 - Tonabnehmer, Nadel

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rumo!
Neuling
#1 erstellt: 17. Sep 2022, 17:01
Hallo Allerseits

Ich bin ganz neu hier und frisch in die Welt der Plattenspieler eingetaucht.
Angefangen hat es eigentlich mit einem Geburtstagsgeschenk für meine Freundin (wünscht sich schon lange einen Plattenspieler). Aufgrund des Geschenks habe ich mich über mehrere Wochen über Plattenspieler (und Verstärker, Lautsprecher etc.) informiert (wohl nur an der Oberfläche gekratzt).

Lange Rede kurzer Sinn, ich habe mir vorgenommen einen alten Plattenspieler (inkl. Verstärker und Lautsprecher) zu kaufen und herzurichten (zumindest auf Anfängerniveau).

Plattenspieler:
- Lenco L65 (leider kein L75 oder 85 gefunden), bei mir zu Hause, etwas zerkratzte Haube, Automatik scheint zu funktionieren, Tonabnehmer (Lenco M94) mit Nadel (Leno N94, zumindest makroskopisch noch intakt).
- Dual CS 621; auf dem Weg zu mir, gemäss Inserat voll funktionsfähig (kommt hoffentlich heil bei mir an)

Verstärker:
- Kenwood KA880 D; restauriert von Fachmann, vorgeführt bekommen

Lautsprecher - aktuell noch nicht gekauft - Optionen:
- Q-acoustic q30201
- Dali Spektor 2
- Wharfedale Diamond 12



Nun sind trotz langer Recherche (dieses Forum, Lenco heaven und natürlich google, google, google..) einige Fragen offen geblieben:

1. Würdet ihr bei beiden Geräten den Tonabnehmer wechseln (oder zumindest die Nadel)?

2. Falls ja, welche Tonabnehmer wären eurer Meinung nach für den Lenco L65 bzw. den Dual 621 geeignet (beide mit Original Tonarm verbaut)?
Habe bisher als Vorschlag nur den Audio Technica AT 91 Tonabnehmer gefunden.
- Idealerweise von einem Verkäufer der in die Schweiz liefert (bswp. Thakker.eu).
- Preissegment tief zwischen 20-50 Euro/CHF

3. Sollte man die Geräte öffnen und säubern/schmieren/ölen, oder falls die Platte dreht und Automatik auch geht besser sein lassen und nur "das Äussere" aufbessern?

Es gibt natürlich noch viele weitere Fragen, aber der Beitrag ist wohl schon lange genug.

Danke im Voraus für jeden der sich Zeit nimmt. Bisher habe ich bereits sehr viel durch eure Beiträge zu diesen Themen lernen können, danke auch dafür.

LG, Pascal


[Beitrag von rumo! am 18. Sep 2022, 08:02 bearbeitet]
Yamahonkyo
Inventar
#2 erstellt: 17. Sep 2022, 17:20
Hallo Pascal,

wen die Nadel des Lenco noch in Ordnung ist, erstmal anhören. Gleiches gilt für den DUAL.
Wenn du den Eindruck hast, dass etwas nicht stimmt, besser die Nadel/Tonabnehmer tauschen, beim Lenco den Tonabnehmer, weil es keine gescheiten Ersatznadeln mehr gibt, beim DUAL müsste man erstmal sehen, welcher Tonabnehmer montiert ist..

Im unterem Preisbereich, kann ich eigentlich nur einen AT-VM95E empfehlen. Der klingt deutlich besser ls der AT-91.
Der Verstärker sollte damit klar kommen.

Reinigen natürlich äußerlich, ggf. mal reinschauen und dann entscheiden. Gerne hier Fotos posten. Die Spezis werden dir schon sagen, was zu tun ist.

Frag ruhig alles, was dir sonst noch einfällt.

Ich drücke dir die Daumen, dass der DUAL unbeschadet ankommt.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 18. Sep 2022, 00:22 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#3 erstellt: 17. Sep 2022, 20:37
Hallo Pascal

Ein alter Lenco L65 steht auch noch bei mir rum, das war der Plattenspieler aus meiner Studentenzeit. Ein anständiger Riementriebler mit Vollautomatik, vielleicht nicht der schönste Plattenspieler, dafür robust. Viel kosten darf er aber nicht; die Teile werden einem in der CH fast nachgeworfen. Bei meinem ist nun der Riemen durch; Ersatz gibt es bei Thakker.de: https://www.thakker....kker-riemen/a-10007/
Meinen L65 habe ich damals mit einem Shure M75 mit hyperelliptischer Nadel betrieben; das war klanglich schon eine feine Sache.

Das Lenco L94-Tonabnehmersystem haut mich hingegen nicht so vom Hocker, das würde ich in der Tat durch etwas besseres ersetzen. Den Vorschlag von Roland mit dem Audio Technica AT-VM95E ist nicht schlecht, zudem kann man diesen Tonabnehmer später mit einer teureren Nadel noch ziemlich hochrüsten -gibt's ebenfalls bei Thakker:
https://www.thakker....et-cartridge/a-9538/
In der CH bekommt man es auch bei Digitec für 52.30: https://www.digitec....nfD_BwE&gclsrc=aw.ds
Über Thakker wird's aber günstiger; Thakker liefert zu Nettopreisen in die CH, also ohne Mehrtwertsteuer, d.h. der Tonabnehmer kostet für uns Schweizer nur 41,18. Und unter 60.- Einkaufswert verzichtet der Schweizer Zoll bei Versandbestellungen auf Einfuhrabgaben.

Der Dual 621 ist meiner Einschätzung nach der noch etwas bessere Plattenspieler, ein Direkttriebler mit Vollautomatik (die unter Umständen mal defekt gehen kann weil der sogenannte Steuerpimpel, ein Plastikteil, im Alter zerbröselt - kann man aber für kleines Geld wieder nachkaufen). Ab Werk ist der 621 mit dem sogenannten Dual DMS240 ausgestattet, ein von Audio Technica für Dual gefertigtes System. Klanglich nett, eher unspektakulär, nahe am oben verlinkten AT-VM95E. Originalnadeln gibt es keine mehr; Nachbaunadeln sind nicht teuer, eine Hochrüstmöglichkeit gibt es aber nicht.

LG
Manuel

PS Und bezüglich Boxen - müssen es neue sein? Gebraucht kommst Du fürs gleiche Geld schon in eine ganz andere Liga. Aus der Schweiz ist die Marke Piega, die einen sehr guten Ruf hat, dennoch werden die hier, da "Einsteigerklasse" wohl eher eher günstig den Besitzer wechseln:
https://www.ricardo....tmicro-5-1213441296/

Falls es kleiner sein sollte - und fast neu:
https://www.ricardo.ch/de/a/satelliten-lautsprecher-1213817848/


[Beitrag von Marsilio am 17. Sep 2022, 21:03 bearbeitet]
rumo!
Neuling
#4 erstellt: 18. Sep 2022, 08:33
Ist ja genial, wie schnell ihr hier antwortet und dann auch noch so ausführlich! Danke euch beiden vielmals für die Hilfe

@Roland
Der Vorschlag die TAs und Nadeln erstmals zu testen find ich super. Wahrscheinlich werde ich übervorsichtig sein und beim kleinsten Zweifel einen neuen Tonabnhemer bestellen.
Soweit ich verstanden habe, kann man mit einer alten Nadel im schlimmsten Fall eine Platte beschädigen, korrekt?

Danke für den Vorschlag bzgl. Tonabnehmer, genau was ich gesucht habe.

Fotos und weitere Fragen werden sicher noch folgen, das Abenteuer hat erst begonnen


@Manuel
Und ich dachte, so einen L65 hat fast niemand (nicht weil selten sondern nicht so gefragt wie andere Modelle). Ich weiss auch, was du bzgl. Aussehen meinst. Wobei, je länger ich ihn anschaue, desto mehr gefällt er mir (halt mein erster Plattenspieler).

Danke für den Tipp mit Thakker, den TA werd ich dann natürlich dort bestellen.

Bzgl. Lautsprecher: Danke fürs Raussuchen der Angebote. Ich bin etwas zurückhaltend bzgl. Gebrauchtkauf der Lautsprecher, da ich zu wenig davon verstehe. Aber ich werde mich damit nochmals beschäftigen, inkl. Piega (kannte ich gar nicht).

Grüsse
Pascal
Marsilio
Inventar
#5 erstellt: 18. Sep 2022, 08:54
Nun, wenn man es ganz genau wissen möchte, müsste man eigentlich mehrere Lautsprecherpaare quasi nebeneinander testen können - mit dem eigenen Sound. Früher war dies in vielen Fachgeschäften möglich, heute ist's schwierig geworden.

Bei Gebrauchtlautsprechern kann man eigentlich nicht so viel falsch machen; nimmt man vorne das Gitter weg und ist dann irgendwas eingedrücktes sichtbar = Finger weg. Falls das i.O. aussieht sollte alles funktionieren. So wahnsinnig viel kann da ansonsten nicht kaputtgehen. Und bei Portalen wir Ricardo schreiben seriöse Käufer, wenn was defekt ist.

Hier noch etwas Lektüre über Piega - das sind halt schon eher mittel- bis hochpreisige Produkte.
http://www.hifi-forum.de/themen/hersteller/piega
http://www.hifi-forum.de/viewthread-30-14680.html

ASW ist auch so eine Marke, bei der man richtig gute Sachen bekam. Die stellte ihre Boxen in Deutschland her. In der CH kennt man die Marke aber kaum, daher findet man gebrauchte Boxen mit Glück zum echten Schnäppchenpreis. Vielleicht gehen die dann für 50.-, dann wir jemand für sehr wenig Geld sehr gut Musik hören können:
https://www.ricardo.ch/de/a/asw-cantius-ml-iii-1212825570/

LG
Manuel
analognerd
Stammgast
#6 erstellt: 18. Sep 2022, 09:23
Bevor teure Nadeln gekauft werden: Schauen ob alles funktioniert, dann reinigen. Besorg dir die Anleitungen wie man die Geräte aufmacht, dann kann man ausssagen, auspusten etc.
Normal muss nichts geschmiert werden,sagt Dual in seinen Manuals auch. Wenn, dann kann man verharztes Fett wegwischen und mit Schmiermitteln arbeiten, ich persönlich habe da vollsynthetisches Fett, Namen weiss ich grad nicht.
Wenn dann alles gut ist, die Geometrie von Tonarm, Abnehmer etc einstellen, eine Auflagewaage wirst du brauchen, wer weiss wie das Gerät vorher eingestellt war. Sonst fräst ihr euch die tollen Platten kaputt.
Kontakspray kann noch benutzt werden für die Steckverbindungen.
Viel Spass am Gerät!
akem
Inventar
#7 erstellt: 18. Sep 2022, 09:44
Bei Lautsprechern gilt: unbedingt selber anhören! Egal ob neu oder gebraucht.
Am besten mit Deinem vorhandenen Verstärker.

Beim Gebrauchtkauf sollte man sich den allgemeinen Zustand etwas genauer anschaun. Wenn das Gehäuse zerkratzt ist oder andere Schäden aufweist, hätte ich da schon ein schlechtes Bauchgefühl. Auch sollte man nach Möglichkeit Modelle mit Ferrofluid im Hochtöner meiden. Bei B&W zum Beispiel kann das Ferrofluid nach 20...25 Jahren so eingetrocknet sein, daß der Hochtöner stumm bleibt. Ersatz gibt es nach dieser Zeit nicht mehr. Die Aufarbeitung beim Spezialisten kostet ein wenig Geriebenes und ob es dann so klingt wie im Neuzustand, ist dann nochmal eine andere Frage...
Leider ist das nicht immer rauszukriegen, ob der Hochtöner Ferrofluid im Magnetsystem hat und es ist auch beileibe nicht so, daß alle Hochtöner mit Ferrofluid nach 20, 25 Jahren fertig sind...

Gruß
Andreas
rumo!
Neuling
#8 erstellt: 18. Sep 2022, 12:17
@ Manuel
Danke für die Infos zum Gebrauchtkauf von Lautsprechern. Das hört sich einfacher an als gedacht.
Das Probehören wäre wohl das Wichtigste überhaupt, auch wenn man sich Kaufberatungen durchliest etc. Wie du richtig sagst aber nicht ganz so einfach zu bewerkstelligen.

Piega wird Horgen hergestellt, ist gar nicht weit von mir, vielleicht schau ich dort mal vorbei.

Die AWS sehen auch gut aus. Ich wollte eigentlich kleiner beginnen mit Regallautsprecher aber bei diesem Preis muss ich mir das nochmal überlegen. Bekommt wann sicher mehr fürs Geld.


@ analognerd bzw. Alle
Danke für Tipps!
Ich glaub vom Schmieren/Ölen lass ich die Finger solange nichts verklebt/verharzt ist.

Ansonsten wäre so etwas brauchbar?:
1) https://www.galaxus....5615?supplier=406802

2) https://www.galaxus....190?supplier=3166962


Und bzgl.Auflagedruck: Ohne Waage geht nichts? Oder einfach sehr ungenau? (sprich Ausbalancieren und dann gemäss Skala am Tonarm.. oder sträuben sich da die Haare, wenn man das hört)



@Andreas
Stichwort Ferrofluid, etwas neues gelernt, danke.
Ich bin sicher eher vorsichtig wenn es um gebraucht kaufen geht. Vielleicht werden es doch die neuen Regallautsprecher (und vielleicht auch zusätzlich noch was gebrauchtes.. ich muss wohl ein 2. Sparkonto einrichten^^)

Ja das Probehören ist so eine Sache. Ich suche gerade ein paar gute HiFi-Geschäfte in meiner Nähe, die vielleicht bereit sind Lautsprecher zum Probehören mitzugeben. Von Bestellen und Rücksenden bin ich nicht so begeistert.



Noch eine Bonusfrage:
Der AT-VM95E wird von oben auf den Schlitten verschraubt, was beim Lenco L65 Headhell/Schlitten wahrscheinlich nicht funktionieren wird, oder lieg ich da falsch?
Gibt es alternative Tonabnehmer? Oder Löcher im Schlitten ausbohren?


Danke euch und Grüsse
Pascal


[Beitrag von rumo! am 18. Sep 2022, 14:39 bearbeitet]
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