Dual 621, neuer Tonabnehmer

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WillScarlett
Stammgast
#1 erstellt: 19. Aug 2019, 19:10
Hallo zusammen!
Ich habe Lust, ein wenig Geld auszugeben und mir für meinen Dual 621 ein neues System zu kaufen. Grund dafür ist, dass mir die aktuelle Kombination aus einem Shure M91 MG-D, das ich bei Opa auf dem Dachboden gefunden habe, und einer günstigen Nachbaunadel klanglich nicht mehr zusagt. Es klingt insgesamt zu dumpf, bei höherem Pegel und höherer Klangdichte gibt es Verzerrungen.
Ich höre alles mögliche in den Bereichen Rock/Pop/Metal/Punk/Prog, aber auch Mal Klassik und auch Progressive Metal und gelegentlich Hip Hop.
Ich suche einen Tonabnehmer im Preisbereich bis 500 Euro, mit dem ich dann bis in alle Ewigkeit auskomme und der technisch zum Dual 621 passt.
Ich freue mich auf eure Vorschläge und Nachfragen!
Viele Grüße
Henrik
Marsilio
Inventar
#2 erstellt: 19. Aug 2019, 20:41
Hallo Henrik

Mit dem Dual 621 hast Du einen guten Plattenspieler.

Bevor ich jetzt aber auf konkrete Tonabnehmer-Empfehlungen eingehen kann sollte ich wissen, was Du für einen Vorverstärker bzw. wenn es sich um einen Vollverstärker mit integrierter Phonosektion handelt welches Teil das ist. Denn diese Frage ist nicht unwichtig, damit die Kombination Tonabnehmer-Verstärker auch hinsichtlich Lastkapazitäten in den grünen Bereich zu liegen kommt.

Dass das Shure M91 klanglich eher dumpf klingt, liegt im Übrigen meines Erachtens primär an der Nachbaunadel. Mit einer guten Nadel ausgestattet ist das schon ein gutes Tonabnehmersystem - vielleicht nicht die breiteste Bühne, aber warm abgestimmt und mit ordentlich Bass untenrum. Und es ist noch eines jener Tonabnehmersysteme, das punkto Kapazitäten auch mit höheren Werten klarkommt. Alles in allem also ein recht unkomplizierter Geselle.

Originalnadeln gibt es leider schon lange nicht mehr zu kaufen. Die elliptische Jico-Nachbaunadel ist aber schon recht ordentlich:
https://www.thakker....1-ed-nachbau/a-5544/

Von Jico gibt es aber auch eine regelrechte Highend-Nadel fürs alte M91:
https://www.thakker....1-ed-nachbau/a-9378/
Die SAS-Nadel - ein schönpolierter, nackiger Diamant mit raffiniertem Microridge-Schliff und Nadelträger aus Bor - ist in etwa das, was man bei bei den teuersten Magnetsystemen bekommt, etwa beim Nagaoka MP-500:
https://www.thakker....-tonabnehmer/a-5055/

LG
Manuel
akem
Inventar
#3 erstellt: 19. Aug 2019, 22:02
Die alten Shures sehen meist auch gerne eine etwas höhere Abschlußkapazität von ca. 400...500pF. Die Verkabelung der meisten Plattenspieler hat ca. 150pF plusminus, dann muß die Phonostufe für ausgewogenen Frequenzgang noch ca. 250...350pF aufbringen. Vielleicht kann Albus noch was Erhellendes zum genauen Bedarf des M91 beitragen?

Gruß
Andreas
WillScarlett
Stammgast
#4 erstellt: 19. Aug 2019, 22:56

Marsilio (Beitrag #2) schrieb:
...
Bevor ich jetzt aber auf konkrete Tonabnehmer-Empfehlungen eingehen kann sollte ich wissen, was Du für einen Vorverstärker bzw. wenn es sich um einen Vollverstärker mit integrierter Phonosektion handelt welches Teil das ist. Denn diese Frage ist nicht unwichtig, damit die Kombination Tonabnehmer-Verstärker auch hinsichtlich Lastkapazitäten in den grünen Bereich zu liegen kommt...


Danke für die schnellen und ausführlichen ersten Antworten!
Hier die gewünschte Ergänzung: Weil ich gerne so wenig Geräte wie möglich rumstehen habe, nutze ich einen Receiver mit eingebautem Phono-Vorverstärker, und zwar einen Pioneer s 520 d.

Viele Grüße
Henrik
Albus
Inventar
#5 erstellt: 20. Aug 2019, 12:13
Tag,

ja, wie Andreas anmerkt, für das Shure M91MG-D gilt die Empfehlung des Herstellers für die Lastkapazität in Höhe von 400-500 pF, optimal 450 pF. Für den Dual CS 621 darf man von den Dual-typischen 160-180 pF ausgehen. Somit verbleiben rechnerisch bei der Bandbreite 400-500 pF für den Phono-Modus des Pioneer VSX-S520D noch 240-320 pF.
Die Daten zum Phono-Modus lauten dann 6 mV/47 kOhm (d.i. Eingangsempfindlichkeit/Eingangswiderstand). Die Eingangskapazität ist anhand von Unterlagen nicht bestimmbar; andere Pioneer AV-Receiver präsentieren eine hohe Kapazität im Phono-Eingang, 500 pF und höher. Die geforderte Eingangsspanniung 6 mV ist etwas hoch, der Verstärkungsfaktor des Phono-Schaltkreises mit nur 30,5 dB (nur 33,3-fache Verstärkung) etwas auffallend niedrig, aber das M91 ist gehörig kräftig in der Ausgangsspannung bei STEREO (gut 7,0 mV, bei MONO die nominellen 5 mV).

Sollte auch dieser Pioneer AV-Receiver die hohe Eingangskapazität aufweisen, was durchaus unterstellt werden darf, dann setzte die resultierende Lastkapazität aus Dual 160-180 pF plus Pioneer um 500 pF, mithin gut 650 pF, dem M91 MG-D einiges an Zuviel entgegen. Die Bandbreite der Wiedergabe verengte sich auf bis 8 kHz mit einer merklichen Anhebung ab 5 kHz. Das kann noch für die Hauptmasse der Rock/Pop-Unterhaltungsmusik taugen, da die Bassregion ihrerseits etwas angehoben ist. Das bewirkt psychoakustisch eine Nivellierung.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 20. Aug 2019, 12:18 bearbeitet]
ParrotHH
Inventar
#6 erstellt: 20. Aug 2019, 12:36
Danke Albus!

Gestern Abend hatte ich schon angefangen, hier einen Vorschlag zu schreiben, den dann aber nicht abgeschickt, weil ich mich nicht um Kopf und Kragen schreiben wollte. Jetzt tu ich´s doch, weil man meinen Vorschlag zusammen mit Albus´ Info besser einordnen kann.

In meiner Zweitwohnung betreibe ich auch einen Dual 621, der hängt an einem Denon AVR W4100X. Da ich seinerzeit gelesen hatte, dass die Denons ebenfalls ein Zuviel an Kapazität für klassische MM-Systeme mitbringen, entschied ich mich, es mit einem HO-MC zu probieren. Diese Systeme sind recht unkritisch bezüglich der Kapazität, als Nachteil sind sie leiser. Manche führen an, es sei ein großer Nachteil, dass man bei MC´s die Nadel nicht wechseln kann, ich empfinde das eigentlich nicht so, da Ersatznadeln für MM´s auch meist nicht viel günstiger sind als ein neues System.

Langer Rede, kurzer Sinn: am Dual 621 hängt bei mir ein SAE1000E, das man als NOS-System bei Thakker erwerben kann. Passt m. E. auch optisch hervorragend zum Dual:

SAE1000E

Ein nicht wirklich scharf geschliffener elliptischer Diamant, dafür klein und "schön" poliert, sichtbar in meinem Profilbild. In meinem Zischelvergleich hat das SAE1000E erstaunlich gut abgeschnitten, besser sogar als das teurere SAE1000LT, das man aber m. E. auch bedenkenlos kaufen kann. Die SAE´s machen m. E. einfach vieles richtig, verzerren also kaum, und spielen linear.

Wermutstropfen könnte die vergleichsweise geringe Ausgangsspannung der Systeme von nur 2,5mV sein. Ein Problem wird das klanglich, wenn die Vorstufe über Gebühr rauscht. Ansonsten dreht man einfach ein bisserl lauter, und evtl. hält der AVR ja auch im Setup Optionen zum Anpassen der Pegel für die einzelnen Eingänge bereit. So habe ich es bei mir gemacht, der Phono-Eingang wird von AVR nun standardmäßig um 9dB angehoben und ist damit etwa gleich laut wie die anderen Eingänge.

Parrot
WillScarlett
Stammgast
#7 erstellt: 20. Aug 2019, 15:57
Danke schonmal soweit! Ich verstehe zugegebenermaßen nicht alles, vor allem was die Kapazität angeht...


Marsilio (Beitrag #2) schrieb:
...Originalnadeln gibt es leider schon lange nicht mehr zu kaufen. Die elliptische Jico-Nachbaunadel ist aber schon recht ordentlich:
https://www.thakker....1-ed-nachbau/a-5544/
...


Das ist die aktuell verbaute Nadel, mit der ich wie gesagt nicht wirklich zufrieden bin.


ParrotHH (Beitrag #6) schrieb:
...Wermutstropfen könnte die vergleichsweise geringe Ausgangsspannung der Systeme von nur 2,5mV sein. Ein Problem wird das klanglich, wenn die Vorstufe über Gebühr rauscht. Ansonsten dreht man einfach ein bisserl lauter, und evtl. hält der AVR ja auch im Setup Optionen zum Anpassen der Pegel für die einzelnen Eingänge bereit. So habe ich es bei mir gemacht, der Phono-Eingang wird von AVR nun standardmäßig um 9dB angehoben und ist damit etwa gleich laut wie die anderen Eingänge...


Das könnte doch tatsächlich ein Problem sein, oder? Denn Albus schreibt ja, dass die Phonostufe nur eine geringe Verstärkung aufweist und ich kann das bestätigen. Ich muss die Quelle Phono im Vergleich zu den anderen deutlich mehr aufdrehen. An meinem früheren Receiver war das besser. Eine Standard-Anhebung bietet der aktuelle Receiver zwar auch, aber ist die Kombination nicht trotzdem unglücklich?

Welches System passt denn zu den Kapazitätswerten? Oder ist ein separater Phono-Pre unvermeidlich?

Grüße
Henrik
.JC.
Inventar
#8 erstellt: 20. Aug 2019, 16:10
Hi,


WillScarlett (Beitrag #7) schrieb:
Oder ist ein separater Phono-Pre unvermeidlich?


unvermeidlich nicht, aber wenn schon Phono, dann mind. ein Art DJ pre, gut und günstig.
(Platten kosten ja auch )
WillScarlett
Stammgast
#9 erstellt: 21. Aug 2019, 13:10
Gibt es noch weitere Vorschläge für ein neues System bis 500 Euro? Gerne auch in der Kombination mit einem Vorverstärker.
Grüße
Henrik
8erberg
Inventar
#10 erstellt: 21. Aug 2019, 13:20
Hallo,

bis 500 Euro?

Nehm die bereits vorgeschlagene Jico-SAS-Nadel.

Als Phonopre kannst Du Dir dann auch einen Aikido
gönnen

Peter


[Beitrag von 8erberg am 21. Aug 2019, 13:22 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#11 erstellt: 21. Aug 2019, 14:38
Solltest Du keinen externen Phono-Pre anschaffen wollen, bleibt Dir nichts anderes übrig, als auf ein High-Output-MC zu setzen. Da scheint mir das ewähnte SAT1000E bzw. -LT nicht uninteressant. Allerdings ist dieses System - das im übrigen NOS-Ware ist - bei Thakker mittlerweile teuer zu bezahlen.

High-Output-Alternativen:
- Denon DL-110 (das ich persönlich aber nicht unbedingt als idealen Spielpartner für einen 621 einschätze)
- Benz Micro Silver (teuer, elliptischer Standardschliff)
- Ortofon MC Turbo (Fineline-Schliff, soll klanglich etwas hell sein)
- Dynavector 10x5 Mk II (teuer, Shibata-Schliff, ausgewogen, soll ein ziemlicher Dampfmacher sein)

Kommt hingegen ein externer Phono-Pre in Frage, so erweitert sich die Auswahl markant. Einige Beispiele:
- Audio Technica AT-VM95ML (Microlinear-Schliff, breite Stereobühne, sehr gute Detailwiedergabe, aber weniger Bass als Shure, sehr preiswert)
- Ortofon Vinylmaster Silver oder OM-40 (Gyger-Schliff, gute Detailwiedergabe, klanglich vielleicht etwas spitz, ansonsten klanglich positiv neutral)
- Ortofon Vinylmaster blue oder OM-30 (Fineline-Schliff, etwas weniger stark in den Details, dafür fällt aber auch das "spitz" weg - es gibt Leute, denen die Fineline deshalb besser gefällt)
- Nagaoka MP-200 (relativ stumpfe Ellipse, aber sehr schön poliert, Bor-Nadelträger, ausgewogen, unspektakulär)
- Goldring G1042 (Gyger-Schliff, gute Detailwiedergabe)

Oder falls Vintage:
- Shure V15III plus neue SAS-Nadel
- Shure M95 plus neue SAS-Nadel (beide Systeme gibt es in der Klick-Variante fürs Dual-TK in grosser Zahl gebraucht).

LG
Manuel
WillScarlett
Stammgast
#12 erstellt: 21. Aug 2019, 15:02
Danke für die ausführlichen Vorschläge!
Das zieht natürlich weitere Überlegungen nach sich
Lese ich das richtig heraus, dass das Audio Technica hier trotz des niedrigeren Preises dein Favorit bei den Neugeräten wäre? Breite Bühne und sehr gute Detailwiedergabe klingen für mich sehr erstrebenswert. Spitze Höhen mag ich nicht. Bass ist mir nicht so wichtig, mir kommt es eher auf die unteren Mitten an.

Was wäre denn eure Einschätzung zu Vintage vs Neu? Mein Ziel ist ja eine möglichst saubere Wiedergabe ohne Verzerrungen. Bringen die alten Tonabnehmer das mit neuen Nadeln tatsächlich noch uneingeschränkt, oder nimmt man da für den Vintage-Aspekt doch Einbußen in Kauf?
Und wenn Vintage doch genau so zu empfehlen ist, wie neu: wo wäre dann der Unterschied zwischen meinem aktuellen System mit besserer Nadel und den vorgeschlagenen Shure-Systemen?
Viele Grüße
Henrik
8erberg
Inventar
#13 erstellt: 21. Aug 2019, 15:19
Hallo,

das Gerede von den Verbesserungen der letzten 30 (!) Jahre...

Letztlich sind die Auflagen im Phono-Hifi-Bereich so klein, dass meist nur alter Wein in neuen Schläuchen angeboten werden.

Das Medium Vinyl ist quasi ausentwickelt und es gibt niemanden der ernsthaft richtig Geld in die Hand nimmt. OK, eine neue Spritzgussform damit der Body oder Einschub etwas anders aussieht...

Daher wüsst ich nicht was ein neues System besser machen sollte.

Die ATs sind momentan vom Preis/Leistungsverhältnis klasse, nur sollte man dann wirklich einen Phonopre mit möglichst geringem Kapazitätsabschluß wählen und den am Besten möglichst nahe am Dreher aufstellen.

Peter
felixbo
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 21. Aug 2019, 18:10
Hallo Henrik,
mein Vorschlag: das o.g. AT-VM95ML für 147.-€ (z.B. Thakker) + Art Dj Pre II Phono ca. 55.-€ (z.B. Thomann).
Für den Rest kaufst Du Dir Platten und gehst lecker Essen. Das VM95ML kann auch Bass... nur meine 2 Cent.

Gruß Felix
.JC.
Inventar
#15 erstellt: 21. Aug 2019, 18:22
Hi,

oder eben den o.g. Aikido, den hab ich auch, guter PhonoPre
Bei dem Angebot ist unten bei den Daten auch die Eingangskapzität aufgeführt,
das ist eher selten, aber hier aus gutem Grund (sehr niedrig).
Yamahonkyo
Inventar
#16 erstellt: 21. Aug 2019, 20:30
Man kann es auch übertreiben.

Phono Vorverstärker wie der bereits genannte ART DJ Pre II, oder ein Dynavox TC-750 reichen völlig aus.

Das AT-VM95ML ist laut Albus auch nicht mehr so empfindlich gegenüber Kapazitäten oberhalb 200pF.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 21. Aug 2019, 20:48 bearbeitet]
WillScarlett
Stammgast
#17 erstellt: 21. Aug 2019, 21:39
Super, danke an alle! Dann werde ich diese Kombination aus Audio Technica und Phono-Pre probieren!
Gibt es in Sachen Montage noch was zu beachten? Lässt sich dieser Tonabnehmer ohne Weiteres an den Dual schrauben? Oder benötige ich eventuell noch eine Art Adapter?
Und gibt es eventuell auch einen empfehlenswerten Phono-Pre mit Ein-/Ausschalter? Der Art DJ und der Dynavox haben leider keinen...
Viele Grüße
Henrik


[Beitrag von WillScarlett am 21. Aug 2019, 22:08 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#18 erstellt: 21. Aug 2019, 22:58
Die Lösung AT-VM95ML plus ART DJ PRE II ist hinsichtlich Preis-Leistung die wohl attraktivste Option.

Ich persönlich mag halt lieber wärmer abgestimmte Tonabnehmern. Nicht ohne Grund spricht man vom typischen Shure-Sound.

Daher würde ich Dir empfehlen, noch ein zweites TK (Systemträger) für Deinen 621 zu kaufen und das alte M91 zu behalten. Je nach Lust und Laune und Musikstil könntest Du dann nämlich den Tonabnehmer superrasch tauschen (TK 1 ab, TK2 rein, Tonarm ausbalancieren, Auflagekraft und Antiskating anpassen - fertig).
So eins hier meine ich: https://www.ebay.de/...8:g:Ca0AAOSwYV5dVX6k

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 21. Aug 2019, 23:01 bearbeitet]
felixbo
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 21. Aug 2019, 23:06
Hi,
Dynavox TC-2000 für 50.-€ incl. Ein/Aus?
Vgl. z.B. hier: http://www.hifi-foru...m_id=26&thread=24858

Gruß Felix


[Beitrag von felixbo am 21. Aug 2019, 23:10 bearbeitet]
Yamahonkyo
Inventar
#20 erstellt: 21. Aug 2019, 23:09

felixbo (Beitrag #19) schrieb:
Hi,
Dynavox TC-2000 für 50.-€ incl. Ein/Aus?

Gruß Felix

Auch ok.

Marsilio (Beitrag #18) schrieb:
...Daher würde ich Dir empfehlen, noch ein zweites TK (Systemträger) für Deinen 621 zu kaufen und das alte M91 zu behalten. Je nach Lust und Laune und Musikstil könntest Du dann nämlich den Tonabnehmer superrasch tauschen (TK 1 ab, TK2 rein, Tonarm ausbalancieren, Auflagekraft und Antiskating anpassen - fertig).
So eins hier meine ich: https://www.ebay.de/...8:g:Ca0AAOSwYV5dVX6k

Guter Tipp von Manuel.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 21. Aug 2019, 23:23 bearbeitet]
WillScarlett
Stammgast
#21 erstellt: 22. Aug 2019, 08:35
Danke für die Tipps! Dann wird es der Dynavox tc-2000! Das M91 MG-D behalte ich ohnehin. Ich habe einen zweiten Systemträger, auf dem das ursprünglich im Dual 621 verbaute AT13 ea sitzt. Das hat mich mit Nachbaunadel aber nie begeistert und ich hab auch nicht viel Gutes darüber gelesen, daher war das nur ganz zu Anfang Mal im Einsatz.
Marsilio
Inventar
#22 erstellt: 22. Aug 2019, 08:37
Hm, mit einer originalen Nadel (nackige Ellipse, schön poliert und scharf geschliffen - gibt gerade ein Bild davon im Makronadelthread) ist das AT13 meines Erachtens aber durchaus die Liga des AT-VM95ML...

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 22. Aug 2019, 08:39 bearbeitet]
WillScarlett
Stammgast
#23 erstellt: 22. Aug 2019, 10:25
Ich habe, als ich den 621 vor ein paar Jahren gekauft habe, nach einer Originalnadel in gutem Zustand gesucht und keine gefunden. Ich habe dann bei Thakker einen günstigen Nachbau gekauft, den ich wegen der schlechten Verarbeitung noch einmal umtauschen musste (Nadelträger viel zu kurz).
Wenn jetzt jemand die super Nadel-Empfehlung hat, gerne her damit

Ich muss auch dazu sagen, dass ich nicht in der Lage bin, eine Nadel zu begutachten geschweige denn zu polieren. Ich habe weder ein Mikroskop, noch Geschick noch Zeit dazu...
Marsilio
Inventar
#24 erstellt: 22. Aug 2019, 11:13
Ja, das ist eben so eine Sache mit den AT13-Systemen. Da gab es mehrere Versionen davon:

A) AT13E => Nadelbezeichnung dafür ATS13
Originalnadeln (nackt, scharfer elliptischer Schliff, Verrundungsradius 0.2x0.7 mil) zum fairen Preis problemlos verfügbar:
https://www.thakker....3-e-original/a-6135/
Dieser Tonabnehmer kann zudem mit der Shibata-Nadel ATS14 aufgewertet werden (ist kompatibel):
https://www.thakker....4-s-original/a-6136/

B) AT13Ea => Nadelbezeichnung ATN13
Originalnadeln (nackt, scharfer elliptischer Schliff, Verrundungsradius ebenfalls 0.2x0.7mil) leider praktisch nicht mehr verfügbar
Theoretisch kann dieser Tonabnehmer mit der ATN14-Nadel (ebenfalls Shibata-Schliff) aufgewertet werden, hier im Angebot von Jico in Japan, allerdings vermute ich hier einen - sehr guten! - Nachbau:
https://www.jico-sty...jc4ou5l2drks2lpiii96

Von der Variante 2 gab es dann noch abgespeckte Versionen mit gebondeten Nadeln, mitunter auch weniger scharf geschliffen:
AT13eaX (Nadel ATN13EaX) und AT13EaV (Nadel ATN13EaV)

Das Blöde ist, dass die Nadeleinschübe zwischen Version A und B nicht kompatibel sind.

Freaks haben mittlerweile längstens Wege gefunden, wie man den Nadelträger der sehr guten ATS13-Ersatznadel in den Nadeleinschub einer ATN13 verpflanzen kann: https://www.vinylengine.com/turntable_forum/viewtopic.php?t=84908

Wer hingegen nicht basteln möchte, ein AT13Ea aber nach wie vor mit einer hochwertigen Nadel betreiben möchte, dem würde ich die obenstehend verlinkte Jico-Shibata ATN14 empfehlen.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 22. Aug 2019, 12:10 bearbeitet]
Yamahonkyo
Inventar
#25 erstellt: 22. Aug 2019, 11:44

Marsilio (Beitrag #24) schrieb:
...B) AT13Ea...
Dieser Tonabnehmer kann zudem mit der Shibata-Nadel ATS14 aufgewertet werden (ist kompatibel):
https://www.thakker....4-s-original/a-6136/

Oder mit der Akai RS 180. Die sollte ohne Umbau auf das AT13Ea passen.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 22. Aug 2019, 11:49 bearbeitet]
WillScarlett
Stammgast
#26 erstellt: 22. Aug 2019, 12:12
Es ist ein AT13ea, keine weiteren Zusätze (hab es extra Mal vom Systemträger abgeschraubt um das Typenschild lesen zu können)

Hmmm... Jetzt ist das Feld ja wieder weit offen.
Also der Dynavox bleibt gesetzt.

Dann brauche ich aber glaube ich eine Einschätzung von besser nach schlechter... Mir ist klar, dass das nur subjektiv geht, aber ich glaube ich habe mit euch sehr gute Tippgeber an der Hand

- Shure M91 MG-D mit der in Beitrag 2 empfohlenen teuren Nachbaunadel

- Audio Technika AT-VM95ML neu

- Audio Technika AT13Ea mit Jico ATN14 Nadel

- Audio Technika AT13Ea mit Akai RS180

?

Grüße
Henrik


[Beitrag von WillScarlett am 22. Aug 2019, 12:13 bearbeitet]
Yamahonkyo
Inventar
#27 erstellt: 22. Aug 2019, 13:04
Persönlich würde ich mich für das AT-VM95ML entscheiden

1. Mit aktuell 147 € am preisgünstigsten
2. Weniger empfindlich gegenüber Kapazitäten oberhalb 200 pF, als die alten ATs
3. Die Mikroline Nadel soll besser klingen als die Shibatanadel für das selbe System
4. Für Nadelnachschub ist erstmal für ein paar Jahre gesorgt

Gruß Roland
Marsilio
Inventar
#28 erstellt: 22. Aug 2019, 13:26
Falls die Bastellösung - Nadelträger der ATS13-Nadel in eine ATN13 verpflanzen - keine Option ist, würde auch ich zum neuen AT-VM95ML tendieren.

Kosten: Rund 150.-, ferner einen Preamp für 50.- => 200.-

Ein zweiter Systemträger ist ja nicht erforderlich.

Falls dann noch Budget übrig wäre, würde ich fürs vorhandene Shure M91 eine bessere Nadel ordern - es muss meines Erachtens als Gegenspieler zum AT-VM95 mit der Microline-Nadel nicht unbedingt eine SAS-Nadel sein (die Microline-Nadel von AT und die SAS-Nadel von Jico sind höchstwahrscheinlich beide vom japanischen Zulieferer Jico) - je nach Budget würde ich mir da dann wohl eher die hyperelliptische Nachbaunadel von Jico fürs M91 anlachen:
https://www.thakker....1-he-nachbau/a-5995/
Mit dieser dürfte der typisch warme Shure-Sound gewährleistet bleiben, die Auflösung in den Details aber deutlich besser werden (wenn auch nicht ganz so superfiligran wie mit der Microline-Nadel). Kosten: 120.-

Dann hättest Du beides:
- das AT-VM95ML für jene Platten, bei denen Du Wert auf Auflösung, Bühne und Details legst
- und das Shure M91 für dann, wenn ein wärmeres Klangbild und Bass gefragt ist.

Meines Erachtens eine interessante, sich gut ergänzende Kombi. Wobei das Shure selbstverständlich auch zu einem späteren Zeitpunkt wiederbelebt werden kann.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 22. Aug 2019, 13:28 bearbeitet]
Yamahonkyo
Inventar
#29 erstellt: 22. Aug 2019, 15:13
Manuel, da wäre ich auch dabei.

Das Shure M91 drauflassen, wo es ist, eine bessere Nadel drunter und das AT-VM95ML auf den von dir vorgeschlagenen Systemträger montieren.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 22. Aug 2019, 15:15 bearbeitet]
WillScarlett
Stammgast
#30 erstellt: 22. Aug 2019, 15:17
So wird es gemacht Vielen Dank an alle!
Ich habe mir überlegt, einen Hörvergleich zwischen den ganzen Kombinationen mit dem PC aufzuzeichnen und hier ein paar Auszüge zu präsentieren. Kann ein paar Tage dauern.
Bis dahin allen eine gute Zeit!
Henrik
Yamahonkyo
Inventar
#31 erstellt: 22. Aug 2019, 15:23
Aber nur mit lizenzfreier Musik.

Ich bin gespannt auf das Ergebnis.

Gruß Roland
WillScarlett
Stammgast
#32 erstellt: 22. Aug 2019, 17:18

Yamahonkyo (Beitrag #31) schrieb:
Aber nur mit lizenzfreier Musik. ;)


Hab ich nicht
Ich hätte jetzt einfach einzelne Samples rausgeschnitten. Alternativ gibt es die Ergebnisse eben nur auf Anfrage per PM.
.JC.
Inventar
#33 erstellt: 23. Aug 2019, 17:23
Hi,


WillScarlett (Beitrag #32) schrieb:
Ich hätte jetzt einfach einzelne Samples rausgeschnitten.


das geht.
Es muss nur deutlich weniger als die Hälfte eines Songs sein.
WillScarlett
Stammgast
#34 erstellt: 23. Aug 2019, 20:24
Gibt's irgendwelche Songs, die klassischerweise dafür genutzt werden und die ich eventuell in meiner kleinen lp-Sammlung haben könnte? Ich hätte sonst was Lautes genommen, denn da schwächelt mein aktueller Aufbau besonders...
Burkie
Inventar
#35 erstellt: 24. Aug 2019, 09:56

.JC. (Beitrag #33) schrieb:
Hi,


WillScarlett (Beitrag #32) schrieb:
Ich hätte jetzt einfach einzelne Samples rausgeschnitten.


das geht.
Es muss nur deutlich weniger als die Hälfte eines Songs sein.


Das ist gefährliches Halbwissen.

Grüße
WillScarlett
Stammgast
#36 erstellt: 17. Nov 2019, 16:19
Hallo,
Ich bin hier noch eine Antwort schuldig, die vielleicht anderen weiterhelfen kann.
Auf das Hochladen von Klangbeispielen verzichte ich, das ist mir dann doch zu kompliziert.

Ich hatte tatsächlich sowohl das AT-VM95ML geordert als auch die 120 Euro Nadel für das Shure M91. Außerdem den Dynavox TC-2000. Anschließend habe ich den selben Song in allen erdenklichen Konstellationen mit Hilfe einer externen Soundkarte aufgezeichnet und anschließend am PC mit Studio-Equipment analysiert. Dabei habe ich auch Blindvergleiche gemacht. Alles natürlich nur sehr laienhaft und semiprofessionell, aber meine alltägliche Hörsituation ist ja auch nur semiprofessionell. Passt also.

Den größten Qualitätssprung habe ich durch den Einsatz des Vorverstärkers erzielt, wobei ich nicht weiß, ob nun der Phono-Eingang oder der Kopfhörer-Ausgang meines Verstärkers der Flaschenhals war. Mangels eines anderen Ausgangs musste ich nämlich die Vergleichsaufnahme über den KH-Anschluss machen. Eigentlich war die Aufnahme somit nicht aussagekräftig.

Die weiteren Aufnahmen habe ich dann direkt am Vorverstärker aufgezeichnet und den Verstärker somit komplett raus genommen.
Ich war zunächst erstaunt, wie gering die Unterschiede für mein Empfinden waren. Mit dem Vorverstärker war sogar das Ergebnis mit einer unbenutzten, einfachen runden Nachbaunadel sehr gut, die ich noch rumliegen hatte.

Die teure Nachbaunadel hat dann tatsächlich für mehr Details gesorgt, aber manches davon entpuppte sich bei näherem Hinhören nur als scharfes Zischen. Insgesamt war der Zugewinn an Qualität hier weniger groß, als der Preisunterschied erwarten lassen würde.

Das neue AT-System hat dann den Sieg eingefahren. Nochmal etwas mehr Präzision und ein sehr ausgewogenes Klangbild haben mich überzeugt.

Den Unterschied mit der Shure-Typischen Wärme konnte ich auch wahrnehmen, aber das war dann doch sehr subtil. Da ich dafür sicherlich niemals "mal eben" die Systeme gewechselt hätte (die auch unterschiedlich schwer sind), habe ich die teure Nachbaunadel nach der Testaufnahme nicht weiter verwendet, sondern umgehend zurück geschickt.

Es ist also alles so eingetreten, wie hier prophezeit wurde. Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass ich durch die Tipps vorher beeinflusst war, obwohl ich wie gesagt auch ein bisschen blind verglichen habe.

Was ich noch wichtig zu erwähnen finde: der Dynavox verträgt sich eigentlich nicht gut mit dem Dual. Es ploppt doch sehr, wenn der Dual anspringt. Aber ich kann damit leben.

Vielen Dank nochmal an alle Tippgeber!
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Lenco L65/Dual CS 621 - Tonabnehmer, Nadel
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"neuer" Plattenspieler TD147 oder Dual 621
am 02.05.2007  –  Letzte Antwort am 03.05.2007  –  19 Beiträge
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