Telefunken TS -860 , Billigtonabnehmer

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warnet
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Sep 2022, 17:45
Hallo Leute,
soll für einen Nachbarn malnach seinem Uralt-Plattenspieler gucken. Würde keinen Ton mehr von sich geben. Könnte der Tonabnehmer sein. Kann man so ein Teil überprüfen, ob defekt.?
Der Nachbar hört nur noch selten seine Schallplatten- welchen günstigen Tonabnehmer passt denn für dieses Gerät.Mehr wie 30-50 Tacken sollte der incl.Nadel nicht kosten.
Kann es auch was anderes sein, dass da kein Ton mehr raus kommt?
Hat das Teil einen Vorverstärker?
LG
Yamahonkyo
Inventar
#2 erstellt: 17. Sep 2022, 18:02
Hi warnet,

nein, der Plattenspieler hat keinen integrierten Vorverstärker. Wie und woran ist der denn jetzt angeschlossen?

Prinzipell passt fast jeder MM Tonabnehmer, z.B. ein AT-VM95E.

Allerdings kann es auch einfach nur eine defekte Nadel sein. Mach doch mal zwei Bilder (seitlich und von vorne) von jetzigen Tonabnehmer.

Evtl. sind auch die Kontakte an den Tonabnehmer-Kabeln, oder am DIN-Stecker zum Verstärker oxidiert.
Gibt es Geräusche, wenn man hinten am angeschlossenen Tonabnehmer die Kontake mit den Finger berührt?

Versuch die Störung so gut wie möglich einzugrenzen, bevor hier unnötig, oder zu viel Geld inverstiert wird.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 17. Sep 2022, 19:30 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 17. Sep 2022, 18:04
Das ist immerhin ein Direct-Drive-Plattenspieler mit einer Standard-Headshell für Magnetsysteme.

Wenn das Teil kein Signal ausgibt, sollte man die Headshell (Bajonett-Anschluss) abnehmen und sowohl die Kontakte der Headshell wie auch die des Magnetsystems auf Korrosion überprüfen.
Als nächstes wäre der Anschlussstecker zu prüfen. Original ist das noch ein 5-Pol-Diodenstecker.

Leider habe ich kein kostenfreies Service Manual gefunden. Bei den meisten Geräten wird aber der Signalweg zwischen Headshell und Anschlussstecker über Schaltkontakte geführt, die erst ab einer bestimmten Tonarmposition geschlossen werden. Auch an diesem Schalter kann es Kontaktprobleme geben.

... und nicht vergessen:
Grundsätzlich kann auch der Verstärker defekt sein. Phono-Entzerrer-Vorverstärker und Eingangswahlschalter wären hier zu prüfen.
hf500
Moderator
#4 erstellt: 17. Sep 2022, 19:32

CarlM. (Beitrag #3) schrieb:

Bei den meisten Geräten wird aber der Signalweg zwischen Headshell und Anschlussstecker über Schaltkontakte geführt, die erst ab einer bestimmten Tonarmposition geschlossen werden.


Moin,
das wage ich zu bezweifeln. Bei den winzigen Spannungen/Stroemen sind Schaltkontakte, die geschlossen werden muessen, um etwas hoeren zu koennen, zu unzuverlaessig.
Wenn das Geraet Stummschaltkontakte hat, dann solche, die den Tonabnehmer und damit die TA-Leitung zum Verstaerker kurzschliessen. Das macht auch weniger Geraeusche als ein offener TA-Eingang mit dem Anschlusskabel des Plattenspielers daran ;-)

Der TS-860 ist m.W. eine Fernostkonstruktion, jedenfalls ist mein TS-850 eine. Bei diesen habe ich eher selten Stummschaltkontakte an der TA-Leitung gesehen.

73
Peter
warnet
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 17. Sep 2022, 20:05
DSC0132320220916_2032TA1TA2TADanke schon mal für die Tipps. Also der Verstärker ist definitiv in Ordnung. Noch ne blöde Frage, weil ich dem Bereich ein absoluter Laie bin: schließt man den an Phono an oder an Aux.?
Die Anschlüsse sehen alle noch topp aus, daran kanns nicht liegen. Der Nachbar sagte, dass er das Teil schon ewig nicht mehr in Betrieb hatte, er wollte es jetzt noch mal laufen lassen-nix mehr.

und: gibt es noch was günstigeres als den AT-VM95E.?

LG


[Beitrag von warnet am 17. Sep 2022, 21:08 bearbeitet]
Yamahonkyo
Inventar
#6 erstellt: 17. Sep 2022, 21:08
Anschluss an Phono.

Auch wenn es nicht offensichtlich zu sein scheint, mal die Kabel vorsichtig vom Tonabnehmer und der Headshell abziehen und die Kontaktflächen mit etwas Alkohol reinigen, ebenso dei der Headshell und im Tonarm, sowie den DIN Stecker. Dann mal hören, ob was kommt.

Danke für die Bilder. Das System entspricht einem At70 / AT71.
Wernn das Ding nicht kaputt ist, auf jeden Fall die Nadel tauschen. Günstige sphärische Ersatznadeln liegen bei unter 20€.

Ansonsten:
Gleichwertig zum AT71 wäre ein AT95E (gleicher Generator). Das liegt allerdings auch schon bei etwa 40€, dann besser 10€ mehr für einen AT-VM95E.
Allerdings wird für deinen Nachbarn vielleicht doch ein AT91, oder ein AT91R (dasselbe in Rot) reichen.
Nimm das und gut ist. Ich denke Hauptsache er kann wieder seine Schätzlein hören.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 17. Sep 2022, 21:22 bearbeitet]
warnet
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 18. Sep 2022, 13:20
Wie bekomme ich den Nadelschuh vom Tonabnehmer? Muss ich da was aufschrauben?


[Beitrag von warnet am 18. Sep 2022, 14:44 bearbeitet]
hf500
Moderator
#8 erstellt: 18. Sep 2022, 17:24
Moin,
normalerweise wird sowas von unten oder schraeg unten-vorne aufgesteckt.

Hier gibt es noch Etwas, das wie eine Stiftschraube aussieht. Sehr ungewoehnlich, muss abgeklaert werden.

73
Peter
Yamahonkyo
Inventar
#9 erstellt: 18. Sep 2022, 19:58
Die Schraube hält das Nadelröhrchen, nicht lösen. Der Kunststoffträger wird wie beim AT91 vorne nach unten abgeklappt



Gruß Roland
hf500
Moderator
#10 erstellt: 18. Sep 2022, 20:12
Moin,
Nadeltraeger mit Klemmschraube gesichert, aha. Wieder was gelernt :-)

73
Peter
warnet
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 18. Sep 2022, 22:25
Oje, hab die ganze Zeit an demSchräubchen rumgemurkst,bis ich keine Lust mehr hatte. Das Kippen hab ich zwar probiet, aber auch ohne Erfolg.
Morgen geh ich nochmals dran.
Danke für den Tipp !!!
.JC.
Inventar
#12 erstellt: 19. Sep 2022, 10:42
Yama hat (mal wieder) sehr kompetent geantwortet.
Als Ergänzung, siehe hier.
warnet
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 19. Sep 2022, 12:53
Danke Jama und JC.Der Tonabnehmer ist ein AT 72 K, deshalb weiß ich nicht, ob da die ATN91N passt.
Im Übrigen läuft die Kiste wieder nach intensiven Reinigungsmaßnahmen-klingt aber nicht richtig toll-deshalb denke ich auch jetzt an einen anderen TA oder zumindest Nadel nach. Wenn der AT91 passt werd ich wohl zu diesem greifen...
8erberg
Inventar
#14 erstellt: 20. Sep 2022, 09:23
Hallo,

denk auch daran eine Grundjustage durchzuführen:

1. Tonarm-Auflagekrafteinstellung und Antiskating auf 0
2. Tonarm einschwenken bei "Lift unten", Nadelschutz natürlich heruntergeklappt
3. vorsichtig das Gegengewicht verdrehen bis der Tonarm sauber schwebt, also weder "gen Himmel zeigt" noch aufsetzt
und dann

4. Gegengewicht mit der Skalenmarkierung auf die Auflagekraft gem. Hersteller einstellen (bei AT91 2 Pond), ebenfalls dann Antiskating esintellen

fäddisch. Nicht zu niedrige Auflagekraft nehmen! Das schadet den Schallplatten weil die Nadel dann ohne definierte Führung in der Rille herumeiert und springen kann!

Peter
Yamahonkyo
Inventar
#15 erstellt: 20. Sep 2022, 15:19
Hi warnet,

schön zu lesen, dass der Dreher funktioniert.

Die ATN91 passt natürlich nicht. Da bräuchtet ihr eine ATN70/71/72.

Wenn euch der Klang des jetzigen Tonabnehmers nicht so richtig gefällt, wird ein Nadeltausch keine gravierenden Verbesserung bringen. Der Grundklang ändert sich nämlich nicht.
Es sei denn, die alte Nadel ist dermaßen abgerockt, dass es deshalb so bescheiden klingt. Eine elliptische Nadel wäre hier auf jeden Fall die beste Wahl.

Mit dem AT91 werdet ihr garantiert nicht glücklich, da dieser sich nicht nur sehr ähnlich anhört, sondern zu Überhöhung von Sibilanten (Zischlauten) neigt. Da ist der AT72, analog dem alten AT95, eigentlich bereits besser.

Wenn es ein neuer preisgünstiger Tonabnehmer sein soll, gebt besser das Bisschen mehr für den AT-VM95E aus, oder nehmt den etwas preisgünstigeren AT-VM95C mit der konischen Nadeln.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 20. Sep 2022, 15:31 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#16 erstellt: 20. Sep 2022, 15:28

warnet (Beitrag #13) schrieb:
.. -klingt aber nicht richtig toll-deshalb denke ich ..


gerade an den Radierschwamm , ein Versuch ist das immer wert.
warnet
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 22. Sep 2022, 10:50
Hallo Leute,
ihr seit die besten. Danke für die vielen wertvollen Tipps. Hab den AT91 natürlich schon besorgt, werd ihn dann aber wiede zurückschicken. Werd mich dann mal um den AT-VM95C kümmern oder ich reinige die alte Nadel nochmal gründlichundlass es dann so. Denn wie gesagt, der Nachbar will seine Platten ja nur noch selten hören, also könnte ich es auch bei dem alten belassen, weil er den Unterschied zwischen dem alten und dem neuen TA vermutlich ga nicht mitbekommt. Eins ist mir noch aufgefallen: wenn die Platte ihr Ende erreicht hat, müsste doch der Tonarm hochgehen. Macht er aber nicht sondern geht brav über den Rand auf den Papieraufdruck und müht sich dort ab. Kann doch nicht sein.
Da der Nachbar die Bedienungsanleitung nicht mehr findet, weiß ich auch nicht ob der Plattenspieler auf die erste Rille gesetzt werden muss oder er beim Start den Tonarm direkt und automatisch auf die erste Rille setzt.


[Beitrag von warnet am 22. Sep 2022, 10:57 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#18 erstellt: 22. Sep 2022, 13:26
Hallo,

der TS 860 ist ein Halbautomat, das Plattenende soll er erkennen und den Tonarm abheben.

Die Erkennung ist Elektronik und erfolgt über eine Lichtschranke.

Da wäre auch der Fehler zu suchen.
Erfahrung mit Elektronik? Bei https://www.vinylengine.com/library/telefunken/ts-860-hifi.shtml
findet man die Serviceanleitung.

Anmelden ist dort OK, die sind seriös, man wird nicht mit Spam totgeworfen.

Peter
warnet
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 22. Sep 2022, 19:51
Das habe ich im Servicemanual gefunden. Richtig klar wird mir das nicht
Justage


[Beitrag von warnet am 22. Sep 2022, 19:53 bearbeitet]
Yamahonkyo
Inventar
#20 erstellt: 23. Sep 2022, 06:58

warnet (Beitrag #17) schrieb:
Hallo Leute,
ihr seit die besten. Danke für die vielen wertvollen Tipps. Hab den AT91 natürlich schon besorgt, werd ihn dann aber wiede zurückschicken. Werd mich dann mal um den AT-VM95C kümmern oder ich reinige die alte Nadel nochmal gründlichundlass es dann so. Denn wie gesagt, der Nachbar will seine Platten ja nur noch selten hören, also könnte ich es auch bei dem alten belassen, weil er den Unterschied zwischen dem alten und dem neuen TA vermutlich ga nicht mitbekommt. Eins ist mir noch aufgefallen: wenn die Platte ihr Ende erreicht hat, müsste doch der Tonarm hochgehen. Macht er aber nicht sondern geht brav über den Rand auf den Papieraufdruck und müht sich dort ab. Kann doch nicht sein.
Da der Nachbar die Bedienungsanleitung nicht mehr findet, weiß ich auch nicht ob der Plattenspieler auf die erste Rille gesetzt werden muss oder er beim Start den Tonarm direkt und automatisch auf die erste Rille setzt.

Selbst, wenn der Arm am Ende nicht abgehoben wird, müsste die Nadel in der Auslaufrillen bleiben und darf auf keinen Fall auf das Label rutschen.
Pendel den Tonarm nochmal aus und stell die Auflagekraft und das Antiskating sauber ein. Passiert das weiterhin, ist die Nadel definitiv hinüber.

Wenn du den AT91 eh schon hast, dann montier ihn mal.
Vielleicht gefällt er doch und du ersparst dir die Optimierungsversuche mit der alten, vermutlich abgerockten Nadel.
Zurückschicken kannst du ihn ja immer noch.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 23. Sep 2022, 07:05 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#21 erstellt: 23. Sep 2022, 09:13
Hallo,

ausserdem gibt es auch für das AT91 recht gute Nadeln falls der Sinn nach mehr kommt.

Zur Endabschaltung: ein Kollege hatte das Problem auch schon: http://www.hifi-forum.de/viewthread-26-25689.html

Schön mit Bildern.

Da war es auch nicht der Optokoppler...

Peter
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