Welchen 78 UPM / Schellack Tonabnehmer für Audio-Technica Spieler?

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saengerknabe
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 25. Jan 2023, 00:00
Tach,

hatte dieses Forum und meinen nun 10 Jahre alten Thread schon wieder vergessen, Schande über mein Haupt

Ich hatte dann in der Zwischenzeit mit einer funktionierenden "Gurke", die ich umsonst bekam, Vorlieb genommen.
Nun habe ich inzwischen aber auch einige rarere Opernauszüge auf Schellack Platten ergattert, und mal ein gutes Angebot für einen Audio-Technica - AT-LP120 Spieler bekommen, der auch 78 UPM abspielt. Da mögen jetzt wohl einige Leute nicht den Direktantrieb wg. evtl. übertragenen Geräuschen... aber lieber als ein alter Dual in reparaturbedürftigem Zustand, oder siffig, rauchig oder sonstwas unangenehmes, gar alles zusammen, war's mir dann doch.

Nun suchte ich in der E-Bucht mal nach Audio-Technica 78 RPM Tonabnehmern, und fand da alles mögliche zwischen 30 und 200 EUR, und es scheinen jeweils nur die "Nadel" zu sein...

Einige Beispiele:
https://www.ebay.de/itm/154407033014
https://www.ebay.de/itm/150885375360
https://www.ebay.de/itm/352528589090
https://www.ebay.de/itm/392168454669

In der Anleitung findet man zwar einigemale "78", aber keine Erwähnung zu dem Thema.

Was brauche ich da denn tatsächlich, um mit dem Spieler, wie er kam, ein System zu haben, wo ich hin und wieder die "Nadel" austauschen kann, und welche "Nadel" tut es da?
Es soll ja auch Kombi-Nadel abgeben, die alles können sollen, aber da bin ich skeptisch. Neuere LPs verderben möcht ich mir da auch nicht. Und dass so'n Schellack-ding mal ne gröbere Macke hat, die dann eben nur diese Nadel abkriegte, ist auch wahrscheinlicher / dann günstiger.

Ich hab mich auch gewundert, dass es da Nadeln gabe mit angeg. Übertragung bis zu 20 kHz, soviel hatten die alten Platten ja nicht annähernd, bzw. wäre auch zuviel Rauschen am oberen Spektrum-ende drauf, weil dieser Trick mit der Höhenanhebung bei Vinyl fehlt, was? Oder ist da mit schlauer Digitalisierungs- bzw. Nachbearbeitungs-software heutzutage doch noch irgendwie mehr rauszuholen?

Also, was macht hier Sinn zu kaufen?
Yamahonkyo
Inventar
#2 erstellt: 25. Jan 2023, 09:46
Hallo saengerknabe,

ich würde erstmal mit einer passenden Nadel zum vorhandenen Tonabnehmer anfangen.

Welcher ist denn an deinem AT-LP120 vorhanden?

Falls du es nicht genau weißt, mach zwei Bilder von vorne und von der Seite.

Gruß Roland
Passat
Inventar
#3 erstellt: 25. Jan 2023, 21:37
Wenn ich mir die Bilder so anschaue, ist ab Werk da ein AT-95E verbaut, bei dem neueren X das AT-VM95E.

Da muß man nur die Nadel tauschen, für beide gibt es eine Schellack-Nadel.

Für das AT-95E die ATN95-78, für das AT-VM95E die AT-VMN95SP.

Grüße
Roman
saengerknabe
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 25. Jan 2023, 23:01
Ist das denn sehr fummelig, die Nadel auszutauschen?

Edit: @ Alan Parsons Zitat


[Beitrag von saengerknabe am 25. Jan 2023, 23:09 bearbeitet]
grendia
Stammgast
#5 erstellt: 26. Jan 2023, 03:05
Ich habe mir passend zu meinen Ortofon OM Systemen eine 78 Nadel besorgt. Die Nadel kann sehr einfach nach vorne abgezogen werden. Gleichzeitig gibt es eine breite Auswahl von guten bis sehr guten Nadeln für die OM Systeme.

https://www.thakker....-tonabnehmer/a-5115/
Yamahonkyo
Inventar
#6 erstellt: 26. Jan 2023, 09:47

grendia (Beitrag #5) schrieb:
Ich habe mir passend zu meinen Ortofon OM Systemen eine 78 Nadel besorgt. Die Nadel kann sehr einfach nach vorne abgezogen werden. Gleichzeitig gibt es eine breite Auswahl von guten bis sehr guten Nadeln für die OM Systeme.

https://www.thakker....-tonabnehmer/a-5115/

Gleiches gilt für die AT-VM95 Serie.

Die AT-VMN95SP passt sowohl unter ein AT-VM95, als auch unter das alte AT95.

Hier als Beispiel ein AT95 und ein AT-VM95 mit jeweils der AT-VMN95E Nadel:

AT-LP200XUSB - 16

AT-LP200XUSB - 14

Und nein, der Nadeltausch ist recht einfach:


Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 26. Jan 2023, 10:07 bearbeitet]
saengerknabe
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 26. Jan 2023, 22:01
Ok, danke leute, ich werd mir das am WE mal näher zu gemüte führen.
grendia
Stammgast
#8 erstellt: 27. Jan 2023, 01:59
Und jetzt mach den Wechsel beim AT95 oder ATV95 mal bei montierten Tonabnehmer. Das geht beim Ortofon OM viel einfacher.
8erberg
Inventar
#9 erstellt: 27. Jan 2023, 11:21
Hallo,

beim OM, bei den 2M schon einmal nicht...

Ich könnt jetzt auch sagen: ganz praktisch an einem Dual TK oder SME-Anschluß, aber darum geht es nicht. Gelle?

BTW: die Auflagekraft/Antiskating sollte natürlich nach erneutem Auspendeln des Tonarms auch korrekt gemäß Anleitung eingestellt werden, versteht sich. die "großen" Rundnadeln für 78er Platten brauchen mehr Auflage.

Peter
saengerknabe
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 03. Jun 2023, 15:13
Ich hab mal so eine Nadel bestellt (noch nicht da),
da fand ich im ebay shop einen "AT 607 a Stylus Cleaner Nadelreiniger ", 15,99€ inkl versand, oderso.
Lohnt sich soetwas?

Wie sieht es eigentlich mit der Entzerrung aus bei 78RPM... da sollte ja keine stattfinden, weil es das bei Schellack noch nicht gab, wenn ich mich recht entsinne.
Müsste ich das an nen anderen Verstärkereingang anschließen... hm, der AT Spieler hat auch einen Line-Ausgang, und schon allein wegen USB müsste er den Entzerrer ja mit drin haben.
Dann hoffe ich doch mal, dass der im 78RPM Modus automatisch aus ist
Yamahonkyo
Inventar
#11 erstellt: 03. Jun 2023, 16:24

saengerknabe (Beitrag #10) schrieb:
Ich hab mal so eine Nadel bestellt (noch nicht da),
da fand ich im ebay shop einen "AT 607 a Stylus Cleaner Nadelreiniger ", 15,99€ inkl versand, oderso.
Lohnt sich soetwas?

Ich persönlich finde, dass man sowas nicht braucht, wenn man seine Schallplatten vor und die Nadel nach jedem Abspielen sofort mit einer Bürste von Staub befreit.


Wie sieht es eigentlich mit der Entzerrung aus bei 78RPM... da sollte ja keine stattfinden, weil es das bei Schellack noch nicht gab, wenn ich mich recht entsinne.
Müsste ich das an nen anderen Verstärkereingang anschließen... hm, der AT Spieler hat auch einen Line-Ausgang, und schon allein wegen USB müsste er den Entzerrer ja mit drin haben.
Dann hoffe ich doch mal, dass der im 78RPM Modus automatisch aus ist :D

Das Signal muss immer über einen Vorverstärker laufen (intern, oder extern) sonst hörst du sehr wenig bis gar nichts. Das hat nichts mit der Nadel oder der Geschwindigkeit zu tun, sondern dem MM Tonabnehmer.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 03. Jun 2023, 16:25 bearbeitet]
saengerknabe
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 03. Jun 2023, 17:06

Yamahonkyo (Beitrag #11) schrieb:

Das Signal muss immer über einen Vorverstärker laufen (intern, oder extern) sonst hörst du sehr wenig bis gar nichts. Das hat nichts mit der Nadel oder der Geschwindigkeit zu tun, sondern dem MM Tonabnehmer.


Ich sagte nicht, dass es an der Geschwindigkeit liege, sondern das Konzept der Vorverzerrung im Zeitalter der Schellack-platten noch nicht erfunden war, soweit ich mich entsinne - kann mich irren.
Daher scheint es dem Klangresultat abträglich, ein Signal zu "entzerren" das nicht verzerrt ist, d.h. letztendlich es doch wieder zu verzerren, nur in die andere Richtung.
hpkreipe
Inventar
#13 erstellt: 03. Jun 2023, 17:22
Ja, das stimmt.

Es gab damals nicht nur RIAA.

Ich denke der PH-5 von Goldnote sollte dazu passen:

https://www.goldnote.it/phono-vorstufen/ph-5_de/

Schau einmal, was Du aber auch für und zu Deine Platten findest, welche Entzerrung die sehen wollen.


[Beitrag von hpkreipe am 03. Jun 2023, 17:55 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#14 erstellt: 03. Jun 2023, 18:50
Hallo

wenn Klangregler vorhanden entsprechend anpassen.

78er sind eh kein Hifi.

Peter
Jazzy
Inventar
#15 erstellt: 03. Jun 2023, 19:40
Hier steht was zur Entzerrung bei Schellacks:Link.
derkim
Neuling
#16 erstellt: 03. Jun 2023, 20:37
Moin zusammen,
ich höre seit vielen Jahren mit einem Shure M75 und einem AT91 (jeweils mit Schellack-Nadel) zufrieden Schellacks aus allen Epochen an ganz normalen Phono-Preamps. Bisher hatte ich nie das Bedürfnis nach Klangregelung. Aber klar, Caruso klingt nicht nach Hifi, das erwartet aber natürlich auch keiner. Vermutlich kann man da was optimieren, aber ob der Aufwand lohnt?
Viele Grüße
der kim
8erberg
Inventar
#17 erstellt: 03. Jun 2023, 21:15
Hallo,

doch, schau Dir die RIAA Wiedergabekurve an.
Erklärt wohl alles.

Peter
derkim
Neuling
#18 erstellt: 05. Jun 2023, 20:07
In der Theorie leuchtet mir das durchaus ein. In der Praxis hatte ich bislang allerdings noch nicht das Bedürfnis nachzuregeln. Mal schauen, wie sich der neue Floh im Ohr diesbezüglich verhält, wenn ich mal wieder Zeit zum hören finde...
saengerknabe
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 05. Jun 2023, 21:58
Ich vermute mal stark, dass eben wegen des Fehlens solcher Vorverzerrung das entsprechend, wenn man es neutral abspielte, sehr rauschig, mit fiesen Höhen / Kratzgeräuschen klingt, und vielleicht daher Leute das gar angenehmer finden, wenn auch bei Schellack die Höhen bedämpft werden, und sich daher "keinen Kopp machen".

Aber ich möchte die nicht unbedingt direkt anhören auf dem Gerät, sondern erstmal möglichst neutral aufnehmen, und dann mit dem Material Versuche machen.
Ich hab schon Vorführungen von heute intelligenteren Rauschminderungsverfahren , die nicht alles stupide dumpfer machen, gehört. Bei genug Muße und Freizeit werd ich mir sowas mal ansehe & damit Spielen.
8erberg
Inventar
#20 erstellt: 06. Jun 2023, 08:17
Hallo

nur war bzw ist die Entzerrung eben "unintelligent"...

Dynamisch war dann in den 70ern schon DNR von Philips
oder die Compandersysteme als Dolby oder Highcom.

Peter
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