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Frage zum Thema "Platten nass hören"+A -A |
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Autor |
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johannhh
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 15. Dez 2006, 19:54 | |||
Hallo nochmal, eine Frage hätte ich da noch (weitere werden bestimmt folgen). Ich habe einige Platten gebraucht gekauft, Soulaufnahnen aus den 70ern, die auch nachdem ich sie habe reinigen lassen stark knistern. Macht es Sinn nur diese mal nass abzuspielen, ich habe gehört wenn Platten einmal nass gespielt wurden, und dann wieder trocken, knistern. Vielleicht haben Vorbesitzer diese ja nass abgespielt. Kann dass mein System irgendwie beeinflussen, z.B. dass auch die Platten die trocken nicht knistern wenn ich sie dann spiele davon betroffen werden, weil dass System nach feucht ist? Und wie spielt man Platten nass? Einmal untern Wasserhahn halten? Mit einem feuchten Tuch drüber? Hab da echt wenig Ahnung und würde mich über Antworten freuen. Beste Grüße, Johannhh |
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armindercherusker
Inventar |
#2 erstellt: 15. Dez 2006, 20:00 | |||
Hallo Johannhh ! Bevor Du mit dem "Nass machen" anfängst, folgende Fragen : Ist optisch zu erkennen, ob die Platten Kalkflecken o.Ä. haben ? Welches TA-System / welche Nadel benutzt Du ? ( kann sein, daß Die Nadel verschlissen ist und die Kratzer der Oberfläche "gut mitnimmt" ; eine neue / feinere wird tiefer in die Rillen hineinkommen und ggf. sauberer klingen ) Gruß |
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xutl
Inventar |
#3 erstellt: 15. Dez 2006, 20:19 | |||
Hi! Platten werden "naß" abgespielt, indem ein hohler Zusatzarm mit auf die Platte gesetzt wird. Ähnlich einer mitlaufenden Plattenbürste. Nur wird hier eine Flüssigkeit aufgetragen. Die Abtastnadel läuft dann in dieser Flüssigkeit, eben naß. Hat Vorteile, etwa wenig bis kein Knistern, da auch die Staubkörner schwimmen. Skatingkraft wird geringer, also Antiskating kleiner einstellen. Ev. geringere Auflagekraft möglich. Nachteile: EINMAL naß---IMMER naß Die Flüssigkeit trocknet nicht rückstandsfrei. Der Staub wird wie in Leim gebunden. Es knackt und knistert nehr. Soweit ich mich erinnere gibt es nur die Möglichkeit, die Platten in professionellen Plattenwaschmaschinen zu reinigen. ALLES andere taugt nix. Es gab mal ein Zeug, daß man auf die Platte auftragen sollte. Es trocknete zu einem Film. Diesen sollte man abziehen und damit auch den ganzen Dreck. Super Theorie, geholfen hat es nur dem Hersteller. Je nach verwendetem Naßlaufmittel konnte es sein, daß die Platte regelrecht aufgequollen sind. Ist und war eine Wissenschaft für sich, die auch sehr schnell Richtung Glaubensbekenntnis driftete. |
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grappus
Stammgast |
#4 erstellt: 15. Dez 2006, 21:40 | |||
moin, ich habe gar nicht so schlechte erfahrungen mit der guten alten Knosti gemacht. man muß schon ein paar runden mehr drehen und digital null erhält man auch nicht aber mal ehrlich: die partygestählte "Little Feat live" ohne nebengeräusche ist es doch auch nicht.. oder...? wenn man die gleiche nadel für naß und trocken nimmt verschiebt sich das problem, wenn auch nur minimal auch auf die trockenen scheiben. ich denke persönlich gerade über zwei tonarme nach... grüße grappus |
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Holger
Inventar |
#5 erstellt: 15. Dez 2006, 22:35 | |||
Ich würde versuchen, die Platten durch mehrfaches Waschen einigermaßen knisterfrei zu bekommen. Wenn es sich um ältere, ehemals nassgespielte Platten handelt, die lange nicht mehr abgespielt wurden, dann ist der alte "Siff" derart festgebacken, dass auch neuerliches Nassabspielen nichts bringt, es wird dennoch knistern. Been there, done that ... |
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Accuphase_Lover
Inventar |
#6 erstellt: 16. Dez 2006, 00:10 | |||
Auch ich habe mich früher mit Vinyl rumgeärgert und alles ausprobiert : - Antistatikmatte (kaum bis gar keine Wirkung) - Antistatikspray (leichte Wirkung, hält nicht an) - Mitlaufbesen (keine Wirkung) - Nagaoka Rollingcleaner (oberflächliche Wirkung) - Lencoclean das legendäre Nassabspielsystem (von allem die beste Wirkung, Clicks and Crackles waren aber immer noch zu hören) - Waschen mit professioneller Plattenwaschmaschine für mehrere tausend DM (beste aber aufwendigste und teuerste Methode - überzeugendstes Ergebnis) Nur den Discofilm hab' ich nicht ausprobiert, da mir zu gefährlich ! Jetzt verwende ich gar kein Vinyl mehr, da es keine dauerhafte, voll-befriedigende Lösung zur Entfernung von Rillengeräuschen gibt. |
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Holger
Inventar |
#7 erstellt: 16. Dez 2006, 14:13 | |||
Und wieder mal ein unglaublich "nützlicher" Beitrag ... |
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johannhh
Ist häufiger hier |
#8 erstellt: 16. Dez 2006, 14:21 | |||
Guten Morgen, dank euch erstmal für die Antworten. @armindercherusker: die Platten sind optisch sauber, ich habe sie in einem Plattenladen reinigen lassen. Ich benutze ein Ortofon X5-MC an einem Thorens TD 318, der mit seinem klassischen Tonarm, dem TP 21 ausgestattet ist. Ich habe den Spieler beu Ebay gekauft, aber das System von einem Hifi-Händler in meiner Strasse untersuchen lassen. Laut seiner Aussage ist es in einem sehr guten Zustand. Allerdings hab eich es selbst montiert, kann es sien dass es bei einigen Platten knistert, wenn das System nicht perfekt angebracht ist? Was ich in jedem Fall versuchen werde ist die betreffenden Platten mehrfach zu waschen. Die Knosti ist ja nicht so teuer und vielleicht einen Versuch wert. Nachdem was ich übers Nassabspielen gehört habe, dass wird für mich wahrscheinlich dann interssant, wenn ich mir einen einen zweiten Plattenspieler zugelegt habe, dann eienr trocken einer nass. @Accupahase Lover: Vielleicht is es wirklich eine Art Kampf gegen Windmühlen, aber irgendwie freue ich mich über eine schöne Platte die ich irgendwo ergattern konnte immer mehr als über eine CD, deswegen schlage ich diesen beschwerlichen Weg offenen Auges ein... Leider ist es ja oft so, dass man in Plattenläden Platten findet, die man gerne kaufen würde, beim Probehören knistern sie dann. Kauft Ihr sowas eigenrlich in der Hoffnung sie knisterfrei zu bekommen, oder lasst ihr lieber die Finger davon, weil die Chance sie knisterfrei zu bekommen gering ist? Beste Grüße, Johannhh |
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Holger
Inventar |
#9 erstellt: 16. Dez 2006, 14:51 | |||
Hallo johannhh, Ehemals nassgespielte Platten knistern so grausam, dass man sie sofort erkennt - die lässt man liegen. Alle anderen knistern - wenn überhaupt, es sei denn, es sind misshandelte Party-Scheiben - eher gering, und das bekommt man in den allermeisten Fällen zumindest so weit weg, dass es beim Einsetzen der Musik darunter verschwindet. Und was zwischen den Titel ist, ist mir wurscht. |
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pet2
Inventar |
#10 erstellt: 16. Dez 2006, 15:40 | |||
Hallo, knistern kann auch durch statische Aufladung entstehen. Diese wird durch zu trockene Raumluft begünstigt. Stell doch mal testweise eine Schale Wasser auf den Heizkörper. Wenn sich das Knistern nach einigen Stunden Verdampfung gebessert hat, könnte die Investition zb. in eine großblättrige Zimmerpflanze lohnen . Gruß pet |
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Accuphase_Lover
Inventar |
#11 erstellt: 16. Dez 2006, 15:55 | |||
Hi, @ Holger (der offensichtlich grosser Vinyl-Fan ist): 1.Da Du mich ja wohl mit "nützlich" meintest, ich habe hier lediglich meine Erfahrungen mit verschiedenen Methoden wiedergegeben. Wenn Du andere gemacht hast - schön für Dich ! 2. Wenn Du tatsächlich keine Probleme mit Plattenknistern hast, weil es vom Nutzsignal verdeckt wird, musst Du ja wirklich tolles Vinyl haben -:). Gruss |
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Hörbert
Inventar |
#12 erstellt: 16. Dez 2006, 16:25 | |||
Hallo! @johannhh Bei ehmals Nassgespielten Platten habe ich die Erfahrung gemacht das spätestens nach dem zweiten Waschen das Rauschen und Knistern verschwunden war. Knackser und knistern kann sehr wohl von einem nicht ganz korrekt justiertem System herrühren, -je schärfer der Nadelschliff um so perfekter sollte die Justage sein. Ein weiterer Grund für starkes Knistern wäre z.B. eine abgenutzte Abtastnadel, mit der Zeit werden Abtastnadeln immer schmaler und Spitzer und laufen irgendwann am Rillengrund, -was zu Störgeraüschen führt. Anfänglich erhöhtes Knistern und später Verzerrungen. Natürlich gibt es auch noch andere Gründe warum es zu Knistergeräuschen kommen kann, der weitaus häufigste mir bekante Grund ist eine verdreckte Nadel, mit der Zeit setzt sich an der Übergangsstelle zwischen Tadel und Nadelträger mikroskopischer Staub ab den man mit der üblichen Nadelbürste nicht beseitigen kann, da hilt dann nur entweder bei MMs Nadel abziehen und mit etwas Isopropylalkohol und einer Bürste Reinigen anschließend mit einer Papierstreifenkante die man mit dem Alkohol tränkt vorsichtig an denm Übergang entlangstreifen. Dazu braucht es ruhige Hände. Bei MCs muß man Dazu das System entweder bei abnehmbarer Hesadshell vom Tonarm Lösen oder Ausbauen, keinesfalls sollte man die prozedur am Tonarm vornehmen, das kostet sonst mit hoher Wahrscheinlichkeit die Nadel. MFG Günther |
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Holger
Inventar |
#13 erstellt: 16. Dez 2006, 16:27 | |||
Hi A_L,
Habe ich - Cheap Thrill mit L'Art du Son. Preisgünstig und in höchstem Maße effektiv.
Habe ich - Neugekaufte Platten immer gut gepflegt, Gebrauchtware sorgsam ausgesucht mit o. g. Methode behandelt. PS: meine erste richtig gute Anlagenkombi waren Accuphase E-202 und T-101 - das war 1980, beide Second-hand, da ging mein Ferienjob-Geld dafür drauf, damals 2350 DM. Beide Geräte habe ich heute noch ... und mit dem T-101 höre ich nach wie vor. |
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armindercherusker
Inventar |
#14 erstellt: 16. Dez 2006, 17:30 | |||
Nur dann, wenn die Nadel nicht senkrecht ist, sondern etwas schräg steht. Dann tastet sie ggf. die oberen Flanken ( welche natürlich in erster Linie von Kratzern beschädigt sind ) mit ab. Gruß |
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