Springende Platten ohne Kratzer!

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DOSORDIE
Inventar
#1 erstellt: 09. Jun 2007, 15:15
Ich habe das merkwürdige Problem, dass ich Platten besitze, die auf meinem Technics SL-Q2 mit Grado System, das ich vor nem halben Jahr neu gekauft habe und der Plattenspieler dort auch korrekt justiert worden ist, springen, obwohl er gerade steht und das Anti Skating auch richtig eingestellt ist, aber auf den Platten gar keine Kratzer zu sehen sind, ich habe die Stelle ein paar mal gespielt und dabei die Platte mit einer hellen LED Lampe beleuchtet, wenn die Stelle kam wo die Platte springt, habe ich die Platte angehalten und die Rillen auf hartnäckige Dreckkörner überprüft, aber da ist rein garnichts, sie sind auch nicht wellig und liegen gerade auf dem Plattenspieler auf. Zwar sind kleinere Kratzer zu sehen, aber die befinden sich nicht an den Stellen, wo die Sprünge auftreten, es handelt sich insbesondere yum einen Fontana Sampler "Die neue Tanzmusik ist... DAS DA 2" von 1983 und das Thomas Dolby Album "The Golden Age of Wireless" von 1984 (?!)

Auf meinem Vertikal Plattenspieler Sony PS-F9 Flamingo laufen beide Platten einwandfrei. Ich habe diese Entdeckung aber auch schon umgedreht gemacht, dass Platten beim Sony gesprungen sind (natürlich ist dieses "Designobjekt" auch sehr anfällig gegen Wellige Platten, zu dicke und schwere Pressungen und Platten, bei denen die Masse nicht gut ausgelegt ist, die leiern dann, wenn er vertikal steht), auf dem Technics aber einwandfrei laufen.

Woran liegt das? Es ärgert mich ziemlich, weil das alles Platten sind, die ich sehr mag.

Der Sony klingt nicht schlecht, vor allem über den Kopfhörerausgang liefert er ein sauberes Ausgangssignal, wenn man den Sony allerdings an die Stereoanlage anschliesst, merkt man, dass der Entzerrer Vorverstärker meines AKAI AM75 natürlich wesentlich besser klingt, da der Sony keinen Direktausgang sondern nur einen vorverstärkten hat, wäre es qualitativ quasi ein Verlust Platten beispielsweise mit dem Plattenspieler auf dem sie nicht Springen auf Band aufzunehmen. Ich würde gern wissen, ob es für dieses Porblem eine Lösung gibt.

LG, Tobi
Hörbert
Inventar
#2 erstellt: 09. Jun 2007, 16:00
Hallo!

Die Grados haben eine Compliance so um die 20. Der SL-Q2 hat eine eff. Tonarmmasse ohne Headshell von 12,5 Gramm wenn ich mich recht erinnere. Die Grados der Prestigeserie wiegen ca. 5,5 Gramm, wenn wir die Headshell icl. Schauben auf 8 Gramm ansetzen kommen wir auf eine System/Tonarm Resonanzfrequenz von ca. 6-7 Hz. Es ist daher möglich das Subsonische Schwingungen die durch die Verformung der Schallplatten selbst oder des Rillengrundes entstehen an diesen Stellen deine System-Tonarmkobination soweit anregen daß der Tonabnehmer aus der Rille gehauen wird.

MFG Günther
DOSORDIE
Inventar
#3 erstellt: 09. Jun 2007, 16:35
D.h. Grado und Technics sind eine schlechte Kombination?

Sollte ich das System wechseln? Was würdest du empfehlen oder kann man den Tonarm irgendwie "tunen"? Klanglich bin ich vom Grado begeistert.

LG, Tobi
Hörbert
Inventar
#4 erstellt: 09. Jun 2007, 21:59
Hallo!

Ich habe selbst ein Prestige Silver daß ich akuell in einem Technics SL 150 MK nix mit SME 3009 imp. verbaut habe, für den Preis mußt du lange suchen um was besseres zu finden. Leider hat der Arm des SL-Q2 keine Dämpereinrichtung. Das einzige was du tun kannst ist dich nach einer deutlich leichteren Headshell umtun, ( bei ca.4,5-5 Gramm incl.Schrauben wärst du knapp im sicheren Bereich) leider sind Headshells aus Karbonfaser oder Magnesium nicht gerade Centartikel, bleibt nur Ebay. Aber eventuell fällt ja noch jemand hier etwas ein, ich fände es Schade wenn du das Grado gegen ein anderes System tauschem müßtest, es käme ohnehin eigentlich nur ein MC in Frage oder ein altes Original-Magnetsystem von Technics wie das EPC 205/207 und dafür gibt es nur noch Nachbaunadeln oder ein Originalnachbau von SAS.

MFG Günther
Boettgenstone
Inventar
#5 erstellt: 09. Jun 2007, 22:02
Hallo,

Könnte man nicht die Headshell "erleichtern" sprich Metall wegnehmen wo es nicht gebraucht wird. Bis man am ende nur noch zwei "zinken" mit den Befestigungslöchern hat.
Hörbert
Inventar
#6 erstellt: 09. Jun 2007, 22:16
Hallo!

@Boettgenstone

Deine Idee hat etwas für sich, allerdings sollte sich die Headshell nicht verwinden, man muß sie noch einschrauben und das System justieren können. Eventuell könnte man das Material zwischen den beiden Langlöchern und dem Fingerhaken wegnehmen (eventuell auch noch den Fingerhaken selbst). Vieleicht auch noch die beiden Seitenwangen bis auf einen dicken Grat. Ob die Headshell dabei allerdings Stabil genug bleibt?

MFG Günther
DOSORDIE
Inventar
#7 erstellt: 10. Jun 2007, 12:48
Das ist ja technisch in Ordnung aber es soll auch trotzdem schön aussehen. Ich hab ja das Originalsystem noch, aber das Grado ist klanglich um einiges besser, ich hab es tauschen lassen, weil die Nadel vom Originalsystem schon 25 Jahre alt war und mir der Klang überhaupt nicht mehr gefallen hat, kann aber auch daran gelegen haben, dass das Gewicht und das Antiskating überhaupt nicht mehr gestimmt haben. Für 127 Euro kann man echt nix sagen, das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, so krasse Unterschiede höre ich zwischen einem 30 Euro DVD Player und einem CD Player für mehrere 1000 Euro nicht raus.

LG, Tobi
MikeDo
Inventar
#8 erstellt: 10. Jun 2007, 13:44

..kommen wir auf eine System/Tonarm Resonanzfrequenz von ca. 6-7 Hz


Hallo Tobi.
Ich denke auch, dass Hörbert Recht hat. Üblicherweise sollte die Tonarmresonanzfrequenz zwischen 8-12Hz liegen.
Deine Kombi von 6-7Hz(Tonarm & TA) ist wohl nicht so kompatibel, wie es scheint.
Die Gardos ansich sind feine Systeme, aber was nützt es, wenn es nicht passend zu dem Tonarm ist?!

Schau Dich mal hier um, dort kannst Du nochmal explizit nach der Problematik und mögliche Lösungsansätze schauen.

Cartridge Database & More

Tools




P.S. Sicherlich kann man auch an der effektiven Tonarmmasse etwas fuckeln. U.U. kommt man damit auch ans Ziel.
silberfux
Inventar
#9 erstellt: 10. Jun 2007, 18:34
Hi, ich denke aber auch an ein Problem beim Tonarm. Lager nicht i.O. oder gelegentliches Aufsetzen auf einer zu hoch eingestellten Liftbank.

Gruß von Silberfux
DOSORDIE
Inventar
#10 erstellt: 10. Jun 2007, 19:42
Hi Silberfux, das schliesse ich aus, das Grado System habe ich in einem High End Laden gekauft, der Mensch dort hat den Plattenspieler dann erstmal auf Herz und Nieren geprüft und hat sehr positiv von Lagern und Motor gesprochen. Der Lift kommt - das kann man ja sehen - definitiv nicht an den Tonarm wenn er abgesetzt ist.

Ich denke, diese Subsonicresonanzfrequenz Geschichte stimmt da schon eher. MikeDo ich werde mir das mal zu Gemüte führen, danke.

Da mir aber derzeit nur 4 oder 5 Platten bekannt sind bei denen dieser Fehler jeweils an einer Stelle auftritt, kann ich recht gut damit leben. Aber ihr kennt das ja, man macht sich eben so seine Gedanken. Geld hab ich als Zivi im Moment sowieso nicht um schon wieder ein anderes System zu kaufen, wenn dann müsste ich wirklich am Headshell rumspielen, das müsste dann aber auch der Herr des HiFi Ladens machen, weil ich keine Schablone zum Justieren des Systems habe.

LG, Tobi
silberfux
Inventar
#11 erstellt: 10. Jun 2007, 21:10
Hi, as far as I know ist die Headshell normalerweise beim Tonarmgewicht mit drin, darf also nicht oben drauf addiert werden. Dann wäre aber die ganze Rechnung neu aufzumachen.

Gruß von Silberfux
WenigWatt
Stammgast
#12 erstellt: 10. Jun 2007, 21:48
Hallo,
laut Manual(gibts bei vinylengine) liegt die eff.Masse bei 12g,without cartridge. headshell weight 7,5g
Gruß Micha
Radiologe
Inventar
#13 erstellt: 10. Jun 2007, 22:48
Hallo,

ich weiß ja aus praktischer sicht nicht genau,wie schlecht hier Tonarm und System zusammenpassen,aber mit solch einer Fehlanpassung wird sicherlich Vinyl und Nadel mehr strapaziert als wenn alles korrekt wäre.Wenn das System wirlich so stark schwingen sollte,dass es die Nadel auf verschiedenen Platten rauswirft,wird die Konstuktion auch im übrigen Bereich der Platten äusserst grenzwertig abtasten.

MfG Markus
.gelöscht.
Stammgast
#14 erstellt: 11. Jun 2007, 00:03
Hallo DOSORDIE

Zuerst allgemein:
Für "schwindlige" (gebraucht erworbene) Schallplatten benutze ich ein Headshell, auf welchem ich ein preisgünstiges Ortofon OMB10 montiert habe (Natürlich muß ich dann immer den Auflagedruck neu eichen.), um ein anderes "teures" System zu schonen.

Dein obig beschriebenes Problem ist bei mir nur in zwei Fällen aufgetreten
(wobei ich denke, daß es sich bei Deinem Problem um den zweiteren Fall handelt):

1.) Bei einer LP, die immer an derselben Stelle "hängengeblieben" ist:
Unter dem Mikroskop habe ich eine schadhafte Stelle gefunden, die nur auf eine "einzige" Rille begrenzt war.
Diese Schallplatte läßt sich aber bei mir in Antiskatingstellung auf Null, problemlos abspielen (Mit korrekt eingestellter Antiskating-Kraft bleibt sie aber wieder hängen.).

2.) "Springen" bei einer Single.
(Anmerkung:
Normalerweise verwende ich keine "herkömmlichen" Singles, und auch keine Maxi-Singles, bzw. keine Schallplatten, die mit 45 Umdrehungen abgespielt werden müssen.)

Nun:
Unter dem Mikroskop habe ich hier festgestellt, daß (im strengen Gegensatz zu LP`s) bei Singles (natürlich auch bei Maxi-Singles) des öfteren EXTREM GROSSE SEITLICHE Auslenkungen der Rille sichtbar sind.

Das bedeutet:
In einer "ungünstigen" mechanischen Tonarm- Tonabnehmer- Konstellation kann es vorkommen, daß bei manchen (SINGLES oder MAXI-SINGLES) die Nadel an diesen heiklen weitauslenkenden Stellen aus der Rille "gehoben" wird.

Daher mein Vorschlag:
1.) Testen, ob diese Schallplatten bei Antiskating-Einstellung NULL abgespielt werden können.
2.) Testen, ob diese Schallplatten mit erhöhtem Auflagedruck abgespielt werden können.
Und natürlich:
Die Kombination aus Punkt 1 und Punkt 2.

Anmerkung zum Auflagedruck:
Ich selbst stelle immer den (lt. Herstellerangabe) niedrigst möglichen Auflagedruck ein.
(Möglicherweise solltest Du es bei den betreffenden Schallplatten einmal mit dem (lt. Herstellerangabe) höchstmöglichen Auflagedruck versuchen.)

Gruß
Christian Böckle
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