Stroboskopleuchte; Funktionsweise?

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Maliq
Inventar
#1 erstellt: 13. Aug 2007, 14:02
Hallo zusammen!


Ich weiß die Frage wurde schonmal erläutert, aber nicht zu meiner Zufriedenheit klick


Meine Frage ist, wie kommt der strobokopische Effekt zustande?

Bisherige Erkenntnisse: Versuchsobjekt Technics SL-1210

Durch die Trägheit des Auges entsteht der Effekt erst im Gehirn.

Bei einer bestimmten Geschwindigkeit stehen die Punkte am Tellerrand still.

Diese Geschwindigkeit ist abhängig von der Anzahl der Punkte und der "Lichtblitze",

die durch den Wechselstrom entstehen (50 Hz --> 100 "Lichtblitze" pro Sekunde).


Zum Problem:

Ist dieser Effekt auch wellenlängenabhängig? Dh funktioniert das auch bei grünem, weißem oder blauem Licht?

Denn, bei der Nadelbeleuchtung am 1210er entsteht der Effekt nicht. Und die läuft doch auch mit

dem Wechselstrom? Auch haben andere Lampen nicht den Effekt gebracht, einzig und allein das

rote Stroboskoplicht des Plattenspielers.

Hat diese Lampe irgendwelche Besonderheiten wie Vorschaltungen, oder sonst irgendwas???


Metal-Max
Inventar
#2 erstellt: 13. Aug 2007, 14:27
Das hat nichts mit der Wellenlänge zu tun. Daß es mit der Nadelbeleuchtung und anderen Lampen nicht funktioniert, liegt wohl daran, daß dies normale Glühlampen waren. Die sind recht konstant, was die Helligkeit angeht und erzeugen keine Lichtblitze, die für den Stroboskopeffekt aber notwendig sind.
Die Gasentladungslampe im Plattenspieler jedoch (auch Glimmlampe genannt) hat eine Schwellenspannung, die erreicht werden muss, damit der lichterzeugende Effekt eintritt. Der Arbeitspunkt einer Stroboskoplampe wird nun so eingestellt, das die Entladung knapp unter 325V (Spitzenwert der 230V eff.) geschieht. So sieht man 100 Lichtblitze pro Sekunde.
Maliq
Inventar
#3 erstellt: 13. Aug 2007, 14:50
Hmm, danke!
Könnte man vereinfacht sagen, dass diese Glimmlampe eine extrem kurze

Ein- und Ausschwingphase hat, sodass diese Blitze erst entstehen, wo hingegen eine Glühlampe träger ist?
Metal-Max
Inventar
#4 erstellt: 13. Aug 2007, 14:58
So ungefähr. Die Glühlampe hat eigentlich gar keine "Einschwingphase", wie du es nennst. Der Glühfaden strahlt die ganze Zeit über Licht ab und es schwankt auch nicht nenneswert durch den Wechselstrom. Wenn du eine Glühlampe ausschaltest, glüht der Faden noch kurz nach. Gegen diese Nachglühphase sind die 0,01 Sekunden zwischen zwei Spannungspitzen vernachlässigbar klein, so daß eine Glühlampe quasi mit konstanter Helligkeit leuchtet.
armindercherusker
Inventar
#5 erstellt: 13. Aug 2007, 14:58
Laienhaft ausgedrückt / zum einfacheren Verständnis : ja

Gruß
Maliq
Inventar
#6 erstellt: 13. Aug 2007, 15:09
Okay, vielen Dank!!!

Passat
Inventar
#7 erstellt: 13. Aug 2007, 21:49
Leider falsch!

Es gibt Stroboskopscheiben, die man einfach auf den Plattenteller legt.
Und die funktionieren mit der normalen Zimmerbeleuchtung.
Bei normalen Glülampen schwankt nämlich die Helligkeit genauso im Takt der Netzfrequenz, sonst würden diese Stroboskopscheiben nicht funktionieren.

Viele ältere Plattenspieler haben auch Stroboskopringe am Plattentellerrand, aber gar keine Lampe, die den Rand anleuchtet. Auch hier geht das perfekt mit jeder normalen Glühlampe.

Man findet übrigens oft 4 Stroboskopringe:
2x für 33 1/3 UPM, 1x davon für 50 Hz Netzfrequenz, den 2. für 60 Hz Netzfrequenz und das gleiche noch mal für 45 UPM.

Hat der Plattentellerrand nur 1 Stroboskopring, so wird Frequenz der Stroboskoplampe unabhängig von der Netzfrequenz erzeugt und auch an die eingestellte Geschwindigkeit (33 1/3 oder 45 UPM) angepasst.

Das die Nadelleuchte beim 1210 nicht als Stroboskoplampe taugt, liegt daran, das die wahrscheinlich mit Gleichspannung betrieben wird.

Grüsse
Roman
armindercherusker
Inventar
#8 erstellt: 13. Aug 2007, 22:02
Naja - so ganz falsch ist die "einfache" Erklärung ja nicht

Denn eine Glimmlampe eignet sich de facto besser als eine normale Glühlampe - zumindest mit einer wesentlich geringeren Energieaufnahme

Gruß
phono-fonie
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 13. Aug 2007, 23:19
Tach auch,

bei den Technics Modellen wird allerdings keine Glimmlampe
sondern eine getaktete LED eingesetzt.
Ist aber prinzipiell, wie schon vorab erklärt wurde, identisch.
Bei neueren Kraftfahrzeugen kann man diesen Effekt auch sehr
schön beobachten, weil diese Beleuchtung vom Systembus getaktet wird
und man immer das Gefühl hat, die Beleuchtung würde irrwitzig schnell flackern

Hoffe geholfen zu haben
Mathias
Maliq
Inventar
#10 erstellt: 14. Aug 2007, 16:22
...halten wir fest:

Der Effekt entsteht auch bei einer herkömmlichen Glühlampe, sofern sie mit Wechselstrom

betrieben wird!?!


Gruß
armindercherusker
Inventar
#11 erstellt: 14. Aug 2007, 17:41
Ja - aber meist nicht so deutlich wie mit einer Glimmlampe.

Gruß
HiFi_Addicted
Inventar
#12 erstellt: 14. Aug 2007, 18:34
Leuchtstoffröhren mit KVG zeigen auch den Effekt. Dadurch entsteht ein deutlich höheres umfallrisiko an Rotierenden Mascheinen sodass man in den Bereichen EVGs, KVGs in Duoschaltung oder KVGs unter umständen mit Duoschaltung an 3 Aussenleitern verwenden sollte.

Ich hab schon mal versehentlich in eine Drehbank mit 3 Spannbacken + 3 "Schlüssellöcher" @ 1000 RPM den Spannschlüssel wegkatapultiertweil ich mit Gehöhrschutz gearbeitet hab und nicht so genau hingeschaut habe.
Aus dem Augenwinkel sahs so aus als ob die Maschine stehen würde.

Beim Plattenspieler ist es ganz praktisch bei anderen Sachen oft sau gefährlich.

MfG Christoph
armindercherusker
Inventar
#13 erstellt: 14. Aug 2007, 21:13
Wenn´s so ist :

beruflich schaue ich manchmal mit dem Elektro-Stroboskop in einen rotierenden Elektromotor ( bis 460 KW )
oder ein entsprechendes Getriebe hinein - da ist man auch fast geneigt, mal eben anzufassen ... _ _ _

Gruß
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