TA's mit hoher Auflagekraft < Plattenlebensdauer ?

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klausES
Inventar
#1 erstellt: 04. Okt 2007, 19:37
Hallo,

benutze im Moment zwei TA mit einer empfohlenen Auflagekraft von 1.8 g (ein Denon DL110 und DL160).
Der Bereich um die 1.8 g scheint (mir) bei MC's ein häufig anzutreffender Wert zu sein.

Wie sieht das bei Systemen mit wesentlich höherer Auflagekraft mit der Plattenlebensdauer aus ?

Gerade entdeckt das ein DL 103 mit 2.5 g !?! laufen soll. Sehr viel oder ?

Das müßte doch grundsätzlich der Plattenlebensdauer abträglich sein oder gibt es da
andere / weitere zusammenhänge die eine Rolle spielen ?
armindercherusker
Inventar
#2 erstellt: 04. Okt 2007, 19:49
Hallo klaus52 !

Da gibt es sicherlich unterschiedliche Ansichten.

Quintessenz ist aber :

Das System / die Nadel sollte generell mit der dafür vorgesehenen Kraft aufliegen, um optimal zu arbeiten.
Und zu diesem Optimum zählt auch das Verschleißverhalten von Platte und Nadel.

Hier ein Beispiel von vielen Threads im Forum ( inkl. Link ) :

http://www.hifi-forum.de/viewthread-26-3020.html

Gruß
HiFi_Addicted
Inventar
#3 erstellt: 04. Okt 2007, 19:52
2,5g sind IMHO problemlos. Der Schliff, die effektive Nadelmasse, die Politur des Diamanten, Antiskating Einstellung und ähnliches birgt deutlich mehr zerstörungspotenzial.

Am schnellsten zerstört man platten mit zu wenig auflagekraft wenn der Diamant in der Rille tantzt und kleine Kerben in die Rillenflanken schlägt -> Modulationsabhängiger Klirr. Damit kann man nach einen durchgang schon eine Platte killen.

MfG Christoph
rorenoren
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 04. Okt 2007, 20:00
Moin,

nur ein Denkansatz eines Laien:

Nadeln mit elliptischer Form können meist mit geringerer Auflagekraft "gefahren" werden als konische. (sphärische)

Die Auflagefläche ist doch bei konischen Nadeln grösser, oder? (Denon DL103 konisch, oder?)

Damit relativiert sich dann doch das Gewicht pro Quadratzentimeter. (oder welche Einheit auch immer)

Damit sollte dann auch der Verschleiss wieder geringer sein, so dass der Unterschied zumindest schrumpft.

Also die 2,5 Gramm liegen ja noch im Rahmen.

Frühe Kristallsysteme (evtl. auch frühe Magnetsysteme der 40er) mussten vielleicht mit 10 Gramm oder mehr "gefahren" werden.
(normales 60er Jahre Kristallsystem für Microrillenplatten ca 5g?)

Da war der Verschleiss sicher deutlicher.
(zumal die verwendeten Saphire erheblich schneller verschlissen waren)

Nicht schlagen, war nur eine Idee.

Gruss, Jens

OK.

Christoph hat es kürzer auf den Punkt gebracht, ich lasse meinen Senf trotzdem hier ab

pet2
Inventar
#5 erstellt: 04. Okt 2007, 20:11
Hallo,

die Höhe der Auflagekraft hat zunächstmal nichts mit dem Nadelschliff zu tun.
Es gab Zeiten da galt eine niedrige Auflagekraft als Indiz für einen hochwertigen Tonabnehmer/Plattenspieler.
Ein schönes Beispiel dazu sind die für Dual produzierten Shure Systeme.
Das Shure M 91 besaß die sphärische Nadel DN 330
Das Shure M 101 besaß die sphärische Nadel DN 340
Beide Systemkörper sind bis auf die Beschriftung identisch.
Der Schliff ist bei beiden Nadeleinschüben ebenfalls identisch.
Die DN 340 besitzt aber eine höhere Compliance und konnte/mußte mit einer geringeren Auflagekraft betrieben werden.
Bei den Shure M 75 Typen gab es das ganz ähnlich .

Gruß

pet
Accuphase_Lover
Inventar
#6 erstellt: 06. Okt 2007, 09:36
Hi,

ich gehe auch mal davon aus, dass eine höhere Auflagekraft zu einer schleichenden Demodulation der Platte führt. Was ja angesichts des rein mechanischen Abtastprinzips logisch ist.
Wenn man sich mal die Kraft voraugen führt, die bei einer Vinylabtastung auf das Plattenmaterial wirkt (bei der geringen Kontaktfläche!) ist eine Abnutzung und damit eine Demodulation eigentlich ein MUSS !
Der Beweis dafür sind ja wohl die häufig von DJs aufgelegten Vinyls, auch ohne dass ge-scratched wird.

Wenn ich recht informiert bin, werden DJ-Tonabnehmer meist mit 2,5 Pond (oder gar 3.0 ?) betrieben.
Die alten Ortofon-Abnehmer waren für Profibetrieb ja auf hohe Auflagekraft hin optimiert, wenn ich mich recht entsinne.

Ich habe mein Shure V 15 Type V immer mit 1,5 Pond betrieben, ja sogar noch mit 1,0 und hatte noch eine einwandfreie Abtastung.
Wenn man mal von Telarc's 1812er absieht, wo es mir tatsächlich den Tonabnehmer aus der Rille gehauen hat .



Grüsse
Hörbert
Inventar
#7 erstellt: 06. Okt 2007, 10:43
Hallo!

Selbstverständlich findet bei der Analogen Abtastung eine Abnutzung der Schallplatten statt. Allerdings kann man eine höhere Auflagekraft die sich innerhalb der Spezifikation des jeweiligen Tonabnehmers befindet nicht automatisch mit einer höheren Abnutzung gleichsetzen. Entscheidend für die Abnutzungsrate ist vielmehr der Druck an der jeweiligen Kontaktfläche der Nadel verbunden mit der Trägheit des Tonabnehmer-Tonarmsystems. Selbst bei mäßig hochwertigem Equipment mit einigermaßen passender Abstimmung von Abtastsystem und Tonarm kann man ungeachtet ob die Auflagekraft jetzt 1,25 mN oder 2,5 mN beträgt von meheren hundert Abspielvorgängen ausgehen bevor eine Schallplatte hörbar abgenutzt ist. Starke Abnutzung oder gar Beschädigung des Tonträgers ergibt sich vielmehr bei einem Betrieb des jeweiligen Tonabnehmers ausserhalb der zulässigen Werte für die Auflagekraft, wobei eine leicht höhere Auflagekraft nur eine geringe höhere Abnutzung verursacht während schon eine nur um ein wenig zu geringe Auflagekraft schon zu einem Schaden am Tonträger führen kann.

MFG Günther
pet2
Inventar
#8 erstellt: 06. Okt 2007, 12:32
Hallo,

da die beim Abspielen einer Schallplatte auftretenden Beschleunigungskräfte deutlich höher sind als die statische Last der Auflagekraft, spielt diese eigentlich für sich gesehen eine sehr untergeordnete Rolle.
Wichtig ist eben die richtige Balnnce der auftretenden Kräfte.
Ob eine Platte nun mit einer Nadel hoher Compliannce mit einer eher geringeren Auflagekraft abgespielt wird, oder mit einer Nadel mit geringerer Compliance und höherer Auflagekraft ist dabei sicher nicht so entscheidend.

Mal was zum lesen:
http://www.fl-electronic.de/analog/schallplattenwiedergabe.html
Unter "Nadelführung" ist das sehr anschaulich erklärt.

Das Platten im heutigen DJ-Betrieb einem höheren Verschleiß unterliegen, liegt einfach am Umgang dieser Artisten mit den Platten.
Die Worte Tonarmlift + Antiskating sind weitestgehend unbekannt.
Die Auflagekraft wird so eingestellt, das die Rillenführung möglichst hoch ist.
Das sind dann schon mal 5 - 6 Gramm.
Ich habe auch schon gesehen, wie einer dieser Künstler eine Platte mal eben in ein Gläserspülbecken getaucht hat.
Er hat dann noch mit einem zufällig herumliegen Spültuch nachgewischt.

Gruß

pet
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