Netzbrummen bei Plattenspieler Lenco L78 in HEA Anlage

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landstörzer
Neuling
#1 erstellt: 20. Mai 2008, 12:20
Hallo,

Wir haben uns einen Lenco L 78, der original eingebaut ist in den Tuner/Verstärker HEA Studio 4060 FM (Soweit ich weiß, produzierte die österreichische Firma HEA in den 70er Jahren sehr gute High End Geräte, hier kombiniert mit dem legendären Lenco).
Die Anlage ist an 2 Wege Philips Regal-Lautsprecher angeschlossen.

Die Abspielqualität ist recht gut. Allerdings gibt es leider ein hörbares Netzbrummen (vermute, dass dies ein solches ist).
Es stört beim Plattenhören nicht übermäßig, ist aber auch nicht gerade fein.

Weiß jemand Tips, wie man das wegbekommt? (Die Steckdose ist geerdet, Umdrehen des Steckers bringt nichts.)

Vielen Dank für einen Rat
sagt Landstörzer
Albus
Inventar
#2 erstellt: 20. Mai 2008, 12:36
Tag,

das Erdungskabel des Lenco ist am Receiver (Tuner/Verstärker) angeschlossen? Ist kein Erdungskabel vorhanden, da noch DIN-Stecker am Lenco - oder doch RCA/Cinch-Stecker? - Probeweise stelle man die Kombination mindestens 40 cm auseinander, der PL nicht über dem Receiver angeordnet (der Netz-Transformator streut eventuell in den tonabnehmer und das Tonarmkabel ein).

Freundlich
Albus
DaPickniker
Inventar
#3 erstellt: 20. Mai 2008, 22:05

original eingebaut ist in den Tuner/Verstärker HEA Studio 4060 FM


HI Albus

kein schlechter Tipp von dir, aber leider kann dies der Themenersteller nicht machen, da ja das Plattenspielerchassis in der Oberseite des Receivers eingebaut ist. Solche Kompaktanlagen gab es in den 70gern ja öfter

Ich würde da eher auf eine schlechte Masseverbindung der Tonabnehmerleitungen vom Plattenspielerchassis zum Phonoentzerrerteil tippen. Daher kommt man um einen Ausbau des Plattenspielerteils nicht herum. Möglich und typisch für dieses 50Hz Brummen währe zB eine Kalte Lötstelle oder ein Leitungsbruch in der Masseverbindung.
Taube bzw ausgelaufene Siebelkos im Netzteil des HEA Receivers könnten aber auch die Ursache für dieses Brummen sein. In diesem Fall müsste es aber auch bei Radioempfang oder bei einer externen Audioquelle ( zB CD-Player an AUX,Monitor, Tonbandeingang )deutlich hörbar brummen
Albus
Inventar
#4 erstellt: 21. Mai 2008, 12:51
Tag,
und Tag DaPickniker,

da habe ich schlecht aufgepaßt, in der Tat, also nichts mit separat aufstellen.

Angenommen, das Restrauschen ist auch bei Volume Minimum (Linksanschlag des Lautstärkestellers) schon zu hören (in Nähe zum LS), dann bleibt zu vermuten, es handelt sich um einen Phonopfad mit eher schlechtem Geräuschspannungsabstand. Tritt aber das Rauschen erst bei Volume-Steller in so 11.00 Uhr-Position auf, dann könnte man etwas versuchen. - Versuchen könnte man einiges an Störspannungsabstand zu gewinnen, und zwar mittels eines Tonabnehmers mit sehr hoher Ausgangsspannung (etwa Shure M44-7, M44-G oder ähnlich).

Sonst kann man das Gerät auch zur Besichtigung auseinandernehmen.

Freundlich
Albus
landstörzer
Neuling
#5 erstellt: 22. Mai 2008, 00:17
Hi,

Herzlichen Dank einstweilen für die Hinweise. Das Brummen tritt übrigens auch bei Leisestellung unverändert auf. Ich will versuchen, das Gerät einmal etwas genauer zu inspizieren, um die tatsächlichen Erdungen zu prüfen. Ich melde mich wieder.
Nochmals Danke!
Landstörzer
DaPickniker
Inventar
#6 erstellt: 22. Mai 2008, 12:33
@landstörzer

Prüfe mal nach ob das Problem auch bei Radio oder einer anderen Audioquelle auftritt,damit kann man das Problem schon mal eingrenzen.

@Albus

Hmm... ALso wenn der Phonopfad das Problem ist, sollte es bei zugedrehtem Lautstärkeregler eigentlich nicht brummen, da ja der Lautstärkeregler vor den Endstufen im Signalweg liegt. Wenn es trotzdem brummt, kommen dann eher die Siebelkos in Verdacht. Eine schlechte Masseverbindung direkt am Lautstärkepoti kann aber ebenfalls dieses Brummen verursachen.Dabei hilft eigentlich nur sauberes Nachlöten.
Wie gesagt, der Themenersteller sollte seine HEA ANlage auch mal mit Radio und CD-Player/Tapedeck etc testen ob der Brumm dort auch auftritt
Albus
Inventar
#7 erstellt: 22. Mai 2008, 13:00
Tag,

alles möglich, denn, wer weiß hier etwa schon, wo und wie die zum endlichen Störgeräusch führenden Interferenzen oder Imperfektibilitäten von Komponenten verteilt sind.

Abwarten, was noch kommt, meine ich.

Freundlich
Albus
landstörzer
Neuling
#8 erstellt: 22. Mai 2008, 13:17
Hi,

nach euren Hinweisen hab ich noch einmal genauer probiert und hingehört:
1. Das Brummen ist lautstärke-unabhängig
2. Jetzt bemerke ich: Das lautstärkemäßig stärkere Brummen kommt direkt aus dem Gerät, fast ein bisschen ein tiefes Vibrieren, wenn man das Ohr drauflegt, so als käme es aus einem Transformator oder so ('tschuldigung, bin ein totale Laie). Es tritt sofort nach Einschalten auf und bleibt dann konstant.
3. Das Brummen ist vollkommen unabhängig, egal welches Gerät zum Reciever zugeschaltet wird, also egal, ob der Lenco (Taste Phono) oder Radio, oder über "Tape"-Eingang und Taste zugeschalteter CD-player. Eine Übertragung auf den Tonabnehmer des Plattenspielers scheint also nicht der Fall zu sein. Auch der Treibmotor des Lencos ist es nicht.
4. Die Lautsprecher "übernehmen" das Brummen -- unabhängig von der Lautstärkeregliung -- relativ leise - es wird vom Gerätebrummen sogar etwas übertönt. (Aber im Ganzen bleibt der Hörgenuss, wenn man nicht gerade pianissimo hört, wenig beeinträchtigt.
Aufschrauben hab ich mich noch nicht recht getraut. Ich denke, der Lenco mit den vielen Gewichtchen etc ist doch ziemlich empfindlich.
Weiß nicht, ob das in der Ferndiagnose weiterhilft?
Thanks Landstörzer
Albus
Inventar
#9 erstellt: 22. Mai 2008, 13:41
Tag erneut,

das deutet auf erstens mechanisches Trafobrummen hin, der Transformator vibriert als Ganzes in seiner Befestigung oder Teile des Trafos vibrieren, etwa gelockerte Lamellen des Kerns. Dazu, zweitens, ein etwas höherer Störgrund - was bei der Machart (Kosten waren ein Gesichtspunkt bei der Produktion) und dem Alter der Einheit nicht überraschend ist.

Man könnte den Trafo vielleicht mittels Transformatoren-Lack etwas beruhigen, eventuell auch nur oder zusätzlich die Verschraubung am Boden ansehen und nachziehen, vielleicht die Gummipuffer erneuern (porös?). Der etwas erhöhte Störgrund (Spezifikationen gibt es nicht mehr in Form der BDA?) muss wohl dann doch hingenommen werden; man kann schlecht auf Verdacht allerlei Bauteile ersetzen.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 22. Mai 2008, 13:42 bearbeitet]
DaPickniker
Inventar
#10 erstellt: 22. Mai 2008, 16:50
Tja wenn das so ist, kann ich Albus nur rechtgeben.. Der Netztrafo in deiner HEA Anlage schwingt mechanisch mit und regt mit seinen 50 Hz Vibrationen das Gehäuse der Anlage zum Schwingen an, welche durch das Gehäuse mechanisch verstärkt werden und deshalb lauter werden.

Ich würde an deiner Stelle erstmal die Befestigungsschrauben des Trafos nachziehen und wenn das nichts hilft die Tipps von Albus mit den Gummupuffern und dem Trafolack ausprobieren,also viel Glück.

Denk aber bitte daran vor dieser Aktion den Netzstecker zu ziehen, da gerade am Netztrafo primärseitig die Netzspannung von 230 V anliegt !
landstörzer
Neuling
#11 erstellt: 24. Mai 2008, 13:45
Hi Albus,
Hi DaPickniker,

Ich glaub, ihr habt den Nagel mit der Diagnose "mechanisches Schwingen" auf den Kopf getroffen. Man spürt, wenn man die flache Hand auf's Chassis legt, wirklich ein feines mechanisches Vibirieren der Oberfläche.
Werde bei nächster Gelegenheit mal die Operationshandschuhe anziehen und den Patient öffnen -- natürlich vorher den Stecker herausziehen (@ Danke für den sorglichen Tipp).

Es dauert vielleicht noch ein bisserl, aber ich meld mich, wenn's soweit ist.

Nochmals vielen Dank für die kompetente Beratung und ein schönes, sonniges Wochenende wünscht:

Landstörzer
revieremail
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 25. Mai 2008, 13:46
Hallo, Plattenspieler sollten niemals geerdet werden an der Steckdose, sondern nur über ein Erdungskabel an der Vorverstärker oder Vollverstärker, diese sollte die zentrale Erdungsstelle für die komplette Anlage sein, weswegen alle Hifi-Geräte nur aus einer Wandsteckdose und einen Verteiler versorgt werden sollten. Manchmal kommt es zu Brummverbesserungen wenn eine andere Steckdose im Raum verwendet wird, weil diese evt. an einem weniger belasteten Phase hängt. Einfach mal ausprobieren.
Gruss Detlef
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