Digitalisieren ohne "Plastikmüll"

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Lawo
Neuling
#1 erstellt: 14. Jun 2008, 16:31
Hallo!

Ich bin total unerfahren mit Schallplatten.
Mein Vater will seine alten Platten digitalisieren. Er
wollte sich zuerst ein All-in-one Gerät kaufen, hat dann aber im Forum hier gelesen dass das Schrott ist. Einen neuen Plattenspieler wollte er auch kaufen, mit allen drei Geschwindigkeiten.
Was könnt ihr empfehlen? Ist so ein All-in-one Gerät vielleicht doch nicht schlecht? Oder wie macht man es sonst?

Danke schon im Voraus
Gruß Lars
rkb
Stammgast
#2 erstellt: 14. Jun 2008, 17:03
Man kann´s immer nach der alten konventionellen Methode machen.

- auf CD brennen mit einem CD-Recorder
- auf DVD brennen mit einem DVD-Recorder

oder man macht es mit dem Computer.

Plattenspieler an Verstärker.
Verstärkerausgang in den Computer.
Geh einfach mal ins nächste Computerfachgeschäft und lass dich über Soundkarten beraten.

Software zur Aufzeichnung von Musik gibt es massenhaft.
Darunter auch unzählig viele kostenfrei Programme.
Mit Hilfe einer guten Software lassen sich auch knistern und knacken der Platten herausfiltern und auch anderweitige Manipulationen sind möglich.

Gruß
furvus
Inventar
#3 erstellt: 14. Jun 2008, 17:16
Hallo,

die mir bekannten All-In-One-Geräte sind für gehobene audiophile Ansprüche imho in der Tat Plasik-Müll.

Alternativ zur oben genannten Vorgehensweise kann man sich auch einen externen Phonovorverstärker mit integriertem A/D-Wandler zulegen. Über dessen USB-Ausgang kann man dann ohne gute Soundkarte direkt an den Rechner und per Aufnahmesoftware (bspw. Audacity) die Platten digitalisieren.

Solche Geräte gibt es zum Beispiel von NAD oder Project. Bietet sich vor allem an, wenn man mangels Phono-eingang am Verstärker ohnehin eine Phonopre kaufen muss.

Besten Gruß vom Chris
Ingor
Inventar
#4 erstellt: 14. Jun 2008, 17:21
Für das digiatlisieren von Schallplatten solltest du dir mal das Programm von Magix Music Cleaning Lab anschauen. Es hat sehr viele Vorzüge. DIe wichtigsten, schneller Schnitt und gute Entstörungsfunktionen. Gibt es bei Pearl auch häufig in einer älteren Version, die völlig ausreicht, aber deutlich billiger ist.

Wie man die Schallplatten abspielt hängt vom Geldbeutel ab. E-Bay hat immer wieder gute gebrauchte Plattenspieler im Angebot.

Wenn man ein neues Gerät kauft, bezahlt man leicht mehr für weniger Qualität.

Voraussetzung ist natürlich ein Phonovorverstärker, direkt an die Soundkarte anschließen geht nicht.

Wenn man alte Platten mit 78 U/min hat benötigt man natürlich auch einen entsprechenden Plattenspieler. Eventuell ist es billiger 2 alte zu kaufen. Die Laufwerke aus der aktuellernen Vergangenheit hatten kein 78 mehr. Außer ein paar teure Geräte. Besser man kauft hier ein einfacheres altes Gerät.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 14. Jun 2008, 21:09
Moin,

die meisten Dual Dreher der 70er haben 78 Umdrehungen.

Im Falle der guten 1009 (noch ohne Lift),1019,1229(?) usw. (mit 9 oder 8 am Ende sind meist gut) gibt es für wenig Geld (ab ca 30 Euro) hervorragende Qualität, die sich vor moderneren Geräten nicht verstecken muss.
(alle haben (16?),33,45,78 U/Min)

Diese Geräte bieten alles was nötig ist und haben eine Vollautomatik.
(natürlich gibt es in der Preisklasse mit etwas Glück auch mal einen Technics Direkttriebler, aber ohne 78 U/Min)

Ein System ist entweder montiert oder muss noch beorgt werden.

Je nach Anspruch sollte ein Audio Technica AT95 oder Ortofon OMB 10 ausreichen.
(es gibt m.W. für beide auch 78er Nadeln!)

Die Anschlussstecker müssten evtl. auf Cinch umgerüstet werden.

Dazu ein Verstärker mit gutem Phonovorverstärker und der Überspielung steht schlimmstenfalls eine schlechte Soundkarte entgegen.

Da wäre in der Tat ein Phonovorverstärker mit USB Anschluss gut.

Billiger würde vermutlich eine ordentliche Soundkarte, oder?
(keine Ahnung von Computerzeugs)

Vorteil wäre zumindest, dass auch die Aufnahmen in guter Qualität abgehört werden könnten.
(Line out)

Gruss, Jens
furvus
Inventar
#6 erstellt: 15. Jun 2008, 10:04
Hallo,

eine USB-Phonopre kostet bei NAD und Project nur wenig mehr als eine konventionelle. Wieso auch ist ja die gleiche Elektronik nur mit zusätzlichem Wandler inkl. Schnittstelle.

Wenn man also ohnehin eine Phonopre braucht dürfte es nicht teurer sein als eine gute Soundkarte. Letztere hat aber natürlich noch einen Mehrwert, da man sie ja nicht nur für diesen Zweck gebrauchen kann.

Ich finde diese Dinger sind eine gute Sache, allerdings noch nicht ganz ausgereift. Bei Project fehlt mir zum Beispiel die Möglichkeit das Ausgangssignal zu regeln. Wie das bei NAD ist weiß ich nicht.

Besten Gruß vom Chris
rorenoren
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 15. Jun 2008, 11:40
Moin,

die Möglichkeit fehlt beim normalen Phonopre auch.

Je nach Soundkarte dürfte das Eingangssignal ohne Vorregelung auch erstmal direkt verstärkt werden.

Übersteuerung oder Rauschen durch zu geringes Signal könnten also auch auftreten.

Ich habe eine schlechte Soundkarte, kann aber problemlos mit dem Phonosignal aus dem Tape- Out meines Verstärkers über mein selbstgebasteltes "Mischpult" (einfach nur 2 Potis) in den Line- In der Soundkarte gehen.

Damit lässt sich der Pegel sehr gut aussteuern.
(über die Balken im Audiograbber)

Nebengeräusche durch die Soundkarte gibt es dabei nicht.

Die obersten Höhen sind bei mir leider Soundkartenbedingt etwas bedämpft.
(nur bei der Aufnahme)

Wenn der Verstärker vorhanden ist, würde ich es zunächst mal "einfach so" ausprobieren.

Es sind ja nicht alle Soundkarten schlecht.
(so wie meine onboard)

Meistens kann man mit der Qualität einigermassen leben.

Für höhere Ansprüche sind natürlich grössere Investitionen nötig.

Wichtig ist nur, dass man nicht auf den Plastikmüll mit eingebautem Plattenfräser hereinfällt.

Mit richtig viel Glück kann man da auch etwas brauchbares bekommen, aber Elta und Dynavox und vergleichbare Komplettspieler mit USB sind meiner Menung nach schlicht Schrott.

Denen würde ich meine Platten nicht anvertrauen.

Mit so einem Dual (og. Typen und andere, keinen neuen!!) kann man schon "richtig musikhören" ergo auch gut überspielen.
(auch mit div. Japanern, nur gibt es da zuviele Typen)

Den Rest der Technik muss man an Geldbeutel und Anspruch anpassen.

Gruss, Jens
furvus
Inventar
#8 erstellt: 15. Jun 2008, 12:18
Hallo,

dass die Regelung auch bei normalen Phonopres fehlt ist klar. Aber man kann ja das Einganssignal an der Soundkarte regeln, oder täusche ich mich da?

Bei mir ist das fehlen der Regelungsmöglichkeit nicht so schlimm, aber ich hörte es gäbe TA, bei denen der Pre aufgrund der hohen Ausgangsspannung permanent ein zu lautes Signal erzeugt.

Wenns stimmt ist die Sache sehr komfortabel, denn ein Lautstärkeabgleichfummeln vor der Aufnahme entfällt. Stöpsel rein, Aufnahmeknopf, Stop, Speichern, fertig. Vorteil dabei ist, dass man eine möglicherweise schlechte ONboard Karte umgeht.

Mir persönlich ist ein gewisser Komfort beim Aufnehmen wichtig, denn ich will die Musik ja auf meinem Porti hören und nicht Jahre mit Einpegeln, Trackmarks setzen, entknacken etc. beschäftigt sein.

Überhaupt sollte man sich eventuell vor der Auswahl und Anschaffung irgendwelcher Aufnahmehardware/Software und der Festlegung der Vorgehensweise, erstmal darüber klar werden, welchen Zweck bzw. welche Ansprüche die Aufnahmen erfüllen sollen.

Bei mir ist es fast ausschließlich das Ziel, die Musik portabel zu machen, denn leider gab und gibt es das nette Gimmick des zusatzlichen MP3-LOADS nicht immer. Für diesen Zweck brauche ich weder eine lupenrein gefilterte Aufnahme, noch Trackmarks. Somit ist der Aufnahmeprozess aufs Wesentliche reduziert.

Will man aber aus irgendwelchen Gründen beste Qualität auf CD-Niveau erreichen (ich behaupte das geht), dann muss nicht nur die Hardware top sein (also keine Onboardkarte und um Himmels Willen kein All-In-One), sondern auch die Bereitschaft vorhanden sein, Unmengen an Zeit zu investieren. Diejenigen, die schonmal versucht haben eine gebrauchte Platte manuell zu entstören, wissen wovon ich rede.

Besten Gruß vom Chris
rorenoren
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 15. Jun 2008, 12:33
Moin,

wie gesagt,

ich vermute, dass die Regelung erst nach erfolgter Vorverstärkung auf digitaler Ebene erfolgt.

Damit wäre die Aussteuerung über die "Windows" Regler bei Übersteuerung wirkungslos und bei "Untersteuerung" hilflos.

Meist sollte aber eine ausreichende Reserve vorhanden sein, so dass sich mit dem zwischengeschalteten Poti eine gute Aussteuerung ergibt.

Abhängig von der Lautstärke der Plattenaufnahme (78er Platten und Maxisingles sind lauter als 33er)

Wenn eine gute (externe) Soundkarte richtige Regler zur Aussteuerung besitzt, geht das natürlich eleganter damit.

Wie gesagt, ich würde zunächst einen Plattenspieler mit brauchbarem System besorgen (evtl. zur Probe ausleihen).

Dann mit evtl. vorhandenem Vollverstärker und Cinch auf 3,5mm Stereo- Klinke erste Tests machen.

Das kostet erstmal fast nichts.

Als Software ohne Bearbeitung kenne ich nur Audiograbber, der sehr gut funktioniert (variable Bitrate).

Mit Bearbeitungsmöglichkeit (entrauschen, Entknacken) gibt es Audacity.

Beides Freeware. (bei Audacity bin ich aber nicht 100% sicher)

Gruss, Jens
furvus
Inventar
#10 erstellt: 15. Jun 2008, 13:14
Hallo,

Audacity ist in der Tat auch Freeware. Auch die optionalen Filter und sonstige Add´s, die man sich so runterladen kann, sind zumeist kostenfrei.

Damit lässt sich dann ein beträchtlicher Funktionsumfang erreichen. Für die ersten Versuche mehr als ausreichend. Um die ganzen Filter allerdings richtig einzusetzen und dabei nicht den halben Klang wegzufiltern, braucht man allerdings etwas Übung oder idealerweise jemanden, der sich damit auskennt.

Besten Gruß von Chris
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