Lenco L75 u. Thorens TD 320, ich hab "Blut" geleckt.

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standup1
Neuling
#1 erstellt: 01. Jul 2008, 18:01
Hallo HiFi-Foris,
ich habe vor einiger Zeit einen Lenco L75 von einem Bekannten bekommen.
Vierzehn Tage später ist noch ein Thorens TD 320 dazugekommen.
Seit ich den Lenco habe, lese ich hier intensiver mit.
Angemeldet bin ich seit 2006 hab aber immer nur sporadisch reingeschaut.
Den Lenco habe ich Zerlegt und schon ein wenig „Restauriert“.
Nachdem ich hier gelesen hab, dass einer der Schwachpunkte die V-Lager vom Tonarm sind,
schaute ich noch am gleichen Abend nach. Und die waren so wie beschrieben völlig kaputt.
Ich habe dann einen ersten Versuch gestartet mir diese aus festem Radiergummi zu fertigen,
(Tuscheradierer, sehr festes Gummi), allerdings nur mit mäßigen Erfolg.
Ich gedenke jetzt mir diese Lager aus Akansasmarmor mit Hilfe eines Minischleifers zu bauen.
Was meint ihr, ist diese Idee gut?

Den Thorens habe ich bisher nur gereinigt.
Das Netzteil war defekt, ein Notebook-Netzteil mit gleicher Spannung (etwas mehr A)
versorgt im Moment den Dreher.

Mein Verstärker hat leider keinen Phonoeingang und ich muss mir erst eine Phonovorstufe besorgen.
Zunächst wollte ich mir ein einfaches Gerät kaufen und dachte „ och, wird schon gehen…“
aber nachdem ich hier gelesen hab bin ich von den Billigdingern ab.
Ich dachte jetzt fürs erste an einen PP2, der sollte mir vorerst reichen.
Gerne greife ich weitere Vorschläge über solch ein Gerät in dieser Qualität auf.

Auch befasse ich mich mit der Frage welchen Tonabnehmer ich auf den Geräten einsetzen soll.
Ich höre viel 60er / 70er Jahre und alten Reggae. Über Tipps bin ich auch hier dankbar.

Gerne würde ich den Wert der Geräte ermitteln.
Worauf ist zu achten? Verkaufen will ich die Geräte nicht!!
Ludger
Inventar
#2 erstellt: 02. Jul 2008, 10:49
Hallo,
herzlich willkommen im Forum (als aktives Mitglied).
Zum TD 320 kann ich dir leider wenig sagen, zum Lenco jedoch umso mehr.
Als erstes (falls noch nicht bekannt) die Seite für Lenco-Besitzer schlechthin: http://www.lenco-lovers.com/forum/
Dort findest du eine Menge Tips, insbsondere zum Thema Lager.
Ich habe allerdings noch einen kleinen Rest einer CNC-gefrästen Alustange, die du dir dann entsprechend anpassen müsstest.
Wenn du den Originalarm benutzen möchtest, empfiehlt sich ein Denon DL 103, solltest du nicht eine dafür hochwertige Phonovorstufe leisten können/wollen, empfiehlt sich das Denon DL 110. Der Arm ist sehr schwer (ca. 25 Gramm effektive Masse) und braucht daher Systeme mit einer sehr geringen Compliance(Nadelnachgebigkeit).
Na ja, und ein Zargenumbau lohnt sich auch auf jeden Fall, du wirst erstaunt sein, was der Lenco so kann.
Als Phono-Vorverstärker empfehle ich einen gebrauchten, guten Vorverstärker (ich habe mir hier neulich im Forum einen Artech-VV, baugleich mit Sansui C-2102 für 65€ gekauft, Neupreis vor 20 Jahren war 1500,-DM).
Gruß
Ludger


[Beitrag von Ludger am 02. Jul 2008, 10:50 bearbeitet]
silberfux
Inventar
#3 erstellt: 03. Jul 2008, 13:54
Hi, noch eine Systemempfehlung für den Lenco: AT 440 MLA, kostet neu in der Bucht knapp 105 incl. Versand. Sehr steife Aufhängung, Compl. = 10. Ich habe einen L 78 mit Originaltonarm, daran läuft das System prima. Frag doch mal Joel, ob er noch ein Paar Originallager hat. Für mich hatte er vor ca. 1/2 Jahr noch welche. Neue Zarge ist grade im Auftrag, bin schon recht gespannt.

Vorverstärker: Supa 2.0 gebraucht für 60-80 €. Vorteil gegenüber dem PP2: gut anpassbar (außer an Very low Output MCs).

Wertermittlung: Preise bei Ebay verfolgen. Ist natürlich sehr stark vom individuellen Zustand der Geräte abhängig. Ist das Reibrad von Deinem l 75 in Ordnung? Sonst hörbares Rumpeln.

Gruß von Silberfux
pet2
Inventar
#4 erstellt: 03. Jul 2008, 16:11
Hallo,

vielleicht hast du zur Lagerherstellung den falschen Radiergummi genommen.
Ich habe sie aus einem kunststoffartigen Staedler Radierer ganz gut hinbekommen.
Wichtig ist ein wirklich scharfes Messer.
Richtig gut geht es wohl nur mit einem Grafikermesser.
Dazu benötigst Du noch eine brauchbare Metallschiene.
Ich habe zunächst erstmal einen ca. 5 mm breiten Streifen über die gesamte Länge des Radiergummis geschnitten.
Diesen Streifen habe ich dann nochmal längs so geschnitten, daß ich einen Quader von ca. 5 x 5 x ca. 50 mm bekommen habe.
Auf eine Seite des Quaders habe ich die V-förmige Kerbe geschnitten.
Wenn man dann von diesem Streifen, zwei wiederum ca. 5 mm breite, angrenzende Stücke abschneidet, ist die Sache eigentlich gelaufen .
Grundsatz bei solchen Schnitzereien ist:
Immer vom großen ins kleine arbeiten .

Tonabnehmermäßig bin ich mit einem Philips GP 401 sehr zufrieden.
Den Nachfolger 501 gibt es als NOS zb. hier:
http://www.williamth...173-188_p2132_x2.htm
zu einem, wie ich finde sehr vernünftigen Preis .

Gruß

pet
silberfux
Inventar
#5 erstellt: 03. Jul 2008, 18:14
Hallo pet, der Preis für das 501 ist heiß, aber das ist doch eher viel zu weich aufgehängt für den schweren Lenco-Arm, oder?

Gruß von Silberfux
pet2
Inventar
#6 erstellt: 03. Jul 2008, 20:13
Ja! Sollte man eigentlich annehmen.
Wenn man aber mal hier:
http://philips.pytalhost.com/philips79/philips79-33.jpg
nachsieht, stellt man fest, daß die dynamische, vertikale Compliance nur noch 16 beträgt.

Die Lencos wurden in Deutschland ua. durch Rank Arena vertrieben.
Diese Firma vertrieb auch ADC Systeme.
Auch deshalb wurden die L75/78 serienmäßig ua. mit dem ADC 220X ausgerüstet.
Hier mal eine Übersicht:
http://wegavision.pytalhost.com/arena72/neu(6).jpg
Gegen Aufpreis gab es natürlich auch die höherwertigen ADC dieser Baureihe.
Ich hatte sogar schon mal ein ADC 550XE und ein 990XE montiert.
Funktioniert hat das alles.
Ich glaube heute wird da einfach viel zu viel gerechnet.
Die Hersteller haben das damals auch nicht so eng gesehen .
Was wirklich nichts taugt ist ein Tonabnehmer mit zu geringer Compliance an einem zu leichten Tonarm.
Anders herum hatte ich bisher noch keine nennenswerten Probleme.
Sieh Dir einfach auch mal an, welche Systeme Dual damals serienmäßig verbaut hat, mit der reinen Rechenlehre kommt man da auch nicht wirklich zu sinnvollen Ergebnissen .

Ich halte die Philips 401/501 MKnix bis MKII für richtig taugliche Systeme am originalen L75/78 Tonarm.
In den Lenco BDAs findet man diese Systeme auch mit ihren Einstellwerten aufgeführt.
Irgendetwas wird man sich ja damals auch dabei gedacht haben.
Jedenfalls ist die Kombination durchaus etwas für Bassfreaks

Gruß

pet
silberfux
Inventar
#7 erstellt: 03. Jul 2008, 20:48
Hi, ich gebe Dir Recht: Eigene Erfahrung schlägt auf jeden Fall Rechenexempel! Und Compliance = 16 ist weniger, als ich gedacht hatte. Wenn ich allerdings ein TA eigens für einen bestimmten Arm erwerbe und noch keine eigenen Erfahrungen gesammelt oder fremde Erfahrungen gehört habe, kaufe ich lieber eines, das rechnerisch noch besser passt. So bin ich für den Lenco auf das AT 440 MLa gestoßen und war sehr angetan.

Silberfux
jagisagi
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 04. Jul 2008, 00:45
Meine Meinung: Der Tonarm des Lenco gilt als nicht wirklich toll, das Laufwerk schon. Ich habe den Tonarm (der mir eh nicht gefiel)durch einen Thorens-Arm (ich glaube TP 11) ersetzt und bin mit dem absolut glücklich. Tonabnehmer nur Ortofon OMP10, klingt aber hervorragend. Gruß
Jürgen
standup1
Neuling
#9 erstellt: 04. Jul 2008, 12:18
Zunächst...

Danke, Danke, Danke für Eure Antworten und Tipps.

@Silberfux das Reibrad scheint ok zu sein, ich habe es frei drehend beobachtet und ich konnte null Höhenschlag erkennen.

Das ich dem Lenco eine neue Zarge spendiere geistert auch in meinem Kopf.
Hier stellt sich für mich die Frage nach dem Material. Wäre ein Material mit hoher Dichte,
z.b. schwarzer Mamor etwas? Oder wohl eher nur fürs Auge?
Fürs Auge wäre wohl auch Wurzelholz recht schön und edel.
Versteht mich nicht falsch, auch die nostalgische original Holzoptik hat was.
Wenn ich mich aber schon zum Umbau entschließe dann solls auch chic aussehen und trozdem gut klingen.
Hier war doch irgendwo ein Zargenbau-Thread.
Mit einem Tonarmtausch habe ich mich noch nicht beschäftigt, aber wäre auch denkbar.

Und gestern habe ich auf dem Speicher einen PE 2020 (Typ LZ2020) entdeckt, ohne TA und Abdeckung, recht verstaubt.
Es sind sollche Kunststoffteile dabei, die wohl einen Singelstapel aufnehmen. Kennt jemand das Gerät?

Grüße
Frank
pet2
Inventar
#10 erstellt: 04. Jul 2008, 12:40
Hallo,

nimm Dir einfach ein paar Wochen Urlaub und lies das hier :D:

http://www.hifi-foru...um_id=84&thread=9980

Sind nur 103 Seiten .

Eine kurue Bemerkung gestatte ich mir doch noch:
Wenn ausser dem system auch noch der Systemträger fehlt, wird es sehr schwierig einen solchen zu besorgen.


Gruß

pet

edit:
Ich versuche mal ein Bild meines L78 reinzustellen.
Bitte das L75 Headshell und das eklige grüne System übersehen .
edit2:
Hat sogar geklappt!
Die Zarge ist aus 3 Schichten 30 mm Multiplex Birke gebaut.
Die oberste Schicht ist innen wie die originale ausgeschnitten.
Bei den Schichten darunter ist nur soviel ausgeschnitten worden wie unbedingt nötig.
Aus der untersten Schicht ist nur noch der Motor ausgespart.
Der hängt auch nach unten im Freien.
Der Rohbau wurde mit einer Lasur in Rotbuche auf alt frisiert und anschließend mit Antikwachs behandelt.
Das Chassis ist übrigens fest mit der Zarge verschraubt



[Beitrag von pet2 am 04. Jul 2008, 12:55 bearbeitet]
raphael.t
Inventar
#11 erstellt: 04. Jul 2008, 14:24
Hallo Pet!

Sehr schön!
Ich habe mehrere L 78, einer davon ist völlig original (wenn man von der Dämmung im Inneren absieht). Ein sehr ansehnlicher Lenco L 78 in Palisander, eine rechte Augenweide.

An alle: Bitte keine Photos verlangen!!!

Grüße Raphael
silberfux
Inventar
#12 erstellt: 04. Jul 2008, 23:22
Hi, finde ich auch. Allerdings ist die Headshell am L78 in diesem Fall vom L75. Die vom L78 ist gelöchert. Ich hätte hier übrigens noch eine Original-Headshell vom L75 übrig...

Gruß von Silberfux
pet2
Inventar
#13 erstellt: 04. Jul 2008, 23:41
Jahaa!
Habe ich doch geschrieben:
"Bitte das L75 Headshell und das eklige grüne System übersehen" Zitat mich selbst :D.

Übrigens läßt sich ein originales, gelochtes L78 Headshell sehr gut so umbauen um auch normale M2,5 Schrauben verwenden zu können.
Einfach nach dem Ausschrauben der Überhangeinstellschraube das schwarze Papierdingens entfernen.
Das komische Gewinde im eigentlichen Systemträger läßt sich mit einer kleinen Rundfeile entfernen.
Dann kann man die beiden Headshellteile wieder mit der Überhangeinstellschraube verschrauben.
Durch die Löcher lassen sich von oben M2,5 Schrauben einlassen und so normal verschrauben.
Bei Systemen, die von oben verschraubt werden müßen, geht es eigentlich gar nicht anders ;).

Gruß

pet
silberfux
Inventar
#14 erstellt: 05. Jul 2008, 12:48
Hallo Pet,

sorry, hatte ich überlesen, wollte nicht noch in der offenen Wunde herumbohren

ansonsten wie gesagt: Wunderschöne Lösung! Und ich finde den Arm vom 75 / 78 wirklich nicht so schlecht. Wichtig sind halt ein geeignetes Abtastsystem und ein intaktes Lager.

Gruß von Silberfux
standup1
Neuling
#15 erstellt: 18. Jul 2008, 21:43
Seit einigen Tagen ist nu noch ein PE 2020 hinzugekommen!
Mehr im "Ich-Huldige-meinen-PE2020" Fred von Dirk...
torbi
Inventar
#16 erstellt: 19. Jul 2008, 13:23
Was habt ihr nur alle mit dem PE------?
Was hat der, was ein Dual 1019 (gibts an jeder Ecke) nicht hat??
Ich versteh das nicht.....
pet2
Inventar
#17 erstellt: 19. Jul 2008, 14:15
Hallo,

wieso alle?
Ich halte den Dual 1019 schon für das deutlich bessere Gerät.
Ein 1219/1229 ist schon alleine wegen des Tonarms eine ganz andere Liga.

Und bevor irgendein Angehöriger der PE 2020 Sekte über mich herfällt ,
ich besitze selber einen PE 2020L aber eben auch alle wesentlichen Dual Reibradler.
Falls jemand auf wirkliches Heavymetal mit abgefahrenen zusätzlichen Features abfährt, so empfehle ich eher einen großen Elac Miracord, auch die haben einfach einen deutlich besseren Tonarm als die PE 2020 .


Gruß

pet
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