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Preiswerte, variabel einsetzbare Bassreflex-Breitbänderbox "Sarah"

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Sheep-Track
Stammgast
#352 erstellt: 07. Jun 2015, 14:23
Hallo,

ich habe vor Jahren eine Sarah als Center für mein 5.1 System gebaut.
Gleiche Gehäusefrontmaße aber mit dicken Brettern und dafür etwas tiefer. Sie enthält die drei gängigen Sperrkreise, die die Buckel bei ~980 Hz, ~1700 kHz und ~4100 kHz einebnen sollen. (Bausatz so bei bpa gekauft.)

Hatte sie bis dato noch nicht gemessen, aber da ich jetzt über das entsprechende Equipment verfüge, dachte ich, es wäre mal an der Zeit.

Unten die Messungen mit Umik-1 Mikro und REW Software in 10 cm Abstand zum (liegenden) Lautsprecher.
Rot: ohne Sperrkreise
Schwarz: mit Sperrkreisen
grüne Pfeile: Fres

Sarah selbst gemessen

Die Wirkung der Sperrkreise verwundert mich etwas. Tun sie nicht ein bisschen viel des Guten? Oder liegt das daran, dass der Lautsprecher liegt?
...denn die Sarah wurde ja oft für ihre Neutralität und Linearität gelobt....

Mit dem nanoAVR DSP geht das Frequenzgangglattziehen dann doch etwa feinfühliger (grüne Kurve; Achtung: stärkere Glättung!).

Sarah entzerrt

OK, sind dann auch sechs digitale Filter, anstatt drei analoger.

Ob sich das auch besser anhört, ist noch abzuwarten.
Einen Center würde ich da auch etwas anders beurteilen, und z.B. mehr auf gute Sprachauflösung Wert legen.

Grüße,
Rolf
Demon_Cleaner
Inventar
#353 erstellt: 09. Jun 2015, 07:21
so schön handlich und benutzerfreundlich REW auch sein mag, wenn man nicht weiss, was man misst, misst man eben mist. das muss ich leider bei vier von fünf REWmessungen, die ich hier sehe, konstatieren.

deswegen: http://www.artalabs.hr/AppNotes/ARTA-HB-D2.4-Rv0.1.pdf
insbesondere kapitel 6 (6.2)

die generellen aussagen lassen sich auch 1:1 auf REW übertragen. die schritt für schritt-anweisungen natürlich nicht so ohne weiteres.


zur linearität: als daumenregel könnte man sagen: so größer der breitbänder desto unruhiger der verlauf. die kleinen, schmalbandigen resonanzen sind durch filter auch nur begrenzt korrigierbar. das ist allerdings auch nur in grenzen notwendig. meist verschwinden die resonanzen bei variation des abhörwinkels (in einem sinnvollen bereich) so ziemlich von alleine. dann sollte man tendenziell eher nicht linearisieren.
viel wichtiger ist, dass das konstrukt spektral ausgewogen ist. ich glaube, das erfüllen die hier vorgeschlagenen filter durchaus.

wie gesagt: erstmal richtig messen und vorher nicht zu viel interpretieren und vor allem nicht euqualizen.
Sheep-Track
Stammgast
#354 erstellt: 10. Jun 2015, 19:20
Besten Dank,Demon_Cleaner, für Deine (leider etwas ernüchternde ) Antwort und den Link zur ARTA Dokumentation.

Ich habe gestern angefangen zu lesen (Kapitel 6.2), aber ehrlich gesagt, ist sie nicht wirklich gut geschrieben.

Zum Beispiel heißt es auf Seite 81: "Dennoch geht es auch ohne reflexionsarmen Messraum. Struck und Temme [3] beschreiben, wie man Freifeldmessungen in normalen Räumen „simulieren“ kann. Dazu werden eine Nahfeldmessung und eine Fernfeldmessung zusammengesetzt."
Nun suche ich die Anleitung für's "Zusammensetzen", kann aber (noch) keine finden.

Aber ich kämpfe mich durch.

Ich frage mich allerdings wirklich, ob ich meine Möbel ausmessen muss, um RT60 exakt zu bestimmen. Ich hätte nicht gedacht, dass bei einer Messung des LS in 10 cm Entfernung tatsächlich die 2 m entfernten Möbel die Messungen so verfälschen, dass ein Vergleich mit/ohne Saugkreise nur Mist (wie Du sagst) ergeben würde.

Meine gezeigten Messungen verändern sich, was z.B. den Enfluss des ersten Saugkreises (~980 Hz), nicht wesentlich, auch wenn ich sehr stark fenstere, um Raumreflexionen zu eliminieren. Es bleibt der Eindruck, dass dieser Saugkreis den Frequenzgang in dem Bereich übertrieben absenkt.
Aber vielleicht greift hier Abbildung 6.2.7 auf Seite 84 des ARTA Handbuch, und ich sollte näher an den LS rücken?

Wie auch immer, ich würde mich freuen - und die anderen 80 % der Hobby-Benutzer von REW die nur Mist messen bestimmt auch - wenn Du vielleicht ein paar weitere Tipps geben könntest.

Grüße,
Rolf
plüsch
Inventar
#355 erstellt: 10. Jun 2015, 19:30
Hallo Rolf,
wo steht/liegt denn die Box bei der Messung?
Du schreibst..

in 10 cm Abstand zum (liegenden) Lautsprecher.

Wenn die Box auf einer Tischplatte liegt würde der Grundtonbereich angehoben, je nach Stellung halt.
Dann könnte man den Eindruck bekommen, daß die Mitten zu sehr abgesenkt werden.
Vielleicht hast Du ja noch Lautsprecher bei denen der Frequenzgang bekannt ist.
Oder gibt es "amtliche" Frequenzgänge zur Sarah ?
Dann kannst Du deine Messungen damit vergleichen.

Gruß plüsch
Sheep-Track
Stammgast
#356 erstellt: 10. Jun 2015, 21:52
Hallo plüsch,

"amtliche" Frequenzgänge zur Sarah gibt es z.B. hier.

Ich habe noch keine gute Methode gefunden, meine Messungen und diese zu vergleichen. Wenn man sie grob übereinander legt, passt es schon so ungefähr.
Die leichte Senke um 1000 Hz gibt es auch in der amtlichen Messung. Bei mir etwas stärker, deshalb ja meine Frage, ob der Saugkreis nicht etwas zu viel saugt.

Aber, es muss ja offensichtlich gefallen, denn ansonsten hätte die Sarah nicht so viele gute Kritiken bekommen.
Ich habe die Sarah nie Stereo gehört, und erlaube mir beim besten Willen kein Urteil.

Basierend auf meinen Messungen - von denen ich bis dato dachte, sie wären kein Mist - fand ich die Wirkung der Saugkreise nicht wirklich optimal.

Ich betreibe die Sarah als Center, tatsächlich auf einer Platte im Regal unter dem Fernseher liegend. Damit erübrigt sich auch die Idee, sie (als Center) einzuwinkeln...

Sobald ich Zeit habe, werde ich die Messungen mal wiederholen, dann in verschiedenen Entfernungen, Sarah auch mal aufrecht gestellt, im Garten, Sequence length verändern, etc. und dann mal schauen, ob die Saugkreise irgendwann so sind wie amtlich gemessen.

Grüße,
Rolf
.
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