Plattenwäsche nachteilig?

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Kai_Muc
Stammgast
#1 erstellt: 06. Okt 2014, 09:07
Hallo zusammen,

das habe ich gerade im Newsletter von audiophile-vinyl gelesen:

"Schallplatten in den 70er und 80er Jahren häufig nicht aus reinem Vinyl gepresst wurden? Aufgrund Knappheit des Rohstoffes (Ölkrise!) wurden bei einigen Pressungen dem Vinyl Acetate beigemischt. Das war gut verfügbar, billiger und hatte klanglich keine Nachteile. Das Problem ist nur, das Acetat alkohollöslich ist. Wird nun eine acetathaltige Platte mir Isopropylalkohol gewaschen, löst sich die Oberfläche an. Die Platte knistert dann unter Umständen mehr als vorher."

Das hatte ich bisher nicht gewusst, klingt aber plausibel. Bisher wasche ich mit Reiniger ohne Alkohol, das ist aber eher Zufall.

Hat jemand mehr Informationen zu dem Thema oder Erfahrungen?

Viele Grüße

Kai
sandmann319
Inventar
#2 erstellt: 06. Okt 2014, 10:21
Noch nichts von Gehört,

was empfiehlt denn in diesem Fall der Herr Dipl. Ing. Uwe Draabe?

Ich beziehe den Newsletter nicht und auf der Homepage steht er nicht zur Verfügung.

Gruß Gerd


[Beitrag von sandmann319 am 06. Okt 2014, 10:23 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#3 erstellt: 06. Okt 2014, 10:24
Hallo,

das ist Blödsinn.

Acetat-Platten waren schon immer teuer und was besonderes, alleine weil sie nur ein paar mal abspielen aushalten. Sie wurden nur für ganz spezielle Zwecke an Kunden (meist eher an VIPs oder Presse) rausgegeben. Die "teuerste Schallplatte" der Welt ist eine Acetatplatte.

PVC war und ist ein Massenkunststoff der auch in den 70ern in rauhen Mengen auf dem Markt zur Verfügung stand, auch zur Zeiten der Ölkrise war PVC immer billig zu haben - die meisten Rohstoffe für PVC sind "Abfallprodukte" von anderen chemischen Produktionsgängen.

Acetate sind erheblich teurer und auch anders zu verarbeiten. Und ... man riechts.

Der Herstellprozess ist ganz was anderes - ach, gehn wir lieber nicht ins Detail.

Peter
Kai_Muc
Stammgast
#4 erstellt: 06. Okt 2014, 10:27
Der empfiehlt ganz einfach Reinger ohne Alkohol.

Im Knosti-Thread berichten einige, das gewaschene Platten manchmal mehr knistern als vorher. Das wäre zumindest eine Erklärung.
sandmann319
Inventar
#5 erstellt: 06. Okt 2014, 10:33
Hallo Kai,

welchen Reiniger empfiehlt er denn?

Das knistern nach der Knosti-Wäsche, hat andere Gründe und die sind bekannt.

Einfach nur schreiben, Reiniger ohne Alkohol, kanns ja nicht sein.
Kai_Muc
Stammgast
#6 erstellt: 06. Okt 2014, 10:43
Ich hatte die "Werbung" nicht mit zitiert

Er schreibt: Deshalb verwenden wir in unserer Plattenwäsche ausschließlich alkoholfreie Reiniger, z.B. und dann komt der Link zu

Nessie Vinylin Schallplattenreiniger
T9
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 06. Okt 2014, 10:58
Ok, dann versuch es doch mal mit Dr. Wack "Scheibenreiniger" CW 1:100 Super (aus dem Autohandel) im Verhältnis 1:200 mit Destwasser gemischt!
Hab meine Platten damit jedenfalss bisher zu meiner vollsten Zufriedenheit waschen können.
Weitere Treads - auch in anderen Foren - sind ebenfalls voll des Lobes! Auch wenn da sicher der Ein oder Andere hier wieder Vorbehalte äussern wird.

Ich persönlich habe als Add noch einen Spritzer Alkohol und etwas Tetenal "Mirasol2000" drin.

und zum Thema "Knosti":

Wenn die Reinigungsplörre nachher nicht abgesaug wird, verbleiben zu viele Rückstände in der Rille. Wenn die dann austrocknen, bilden sich teils kontraprodultive Rückstände oder Ablagerungen.


[Beitrag von T9 am 06. Okt 2014, 11:02 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#8 erstellt: 06. Okt 2014, 11:29
Hallo,

na, einmal durchs Knosti ziehen löst den Dreck auch nur AN, aber beseitigt ihn nicht. Ist er in er Brühe will das Zeuchs gar nicht mehr aufs Vinyl.Daher sollte man auch min. 6 x die Platten durch die Bürsten drehen pro Richtung...

Und ich wasch die Platten immer 2 mal: einmal in einer hochdosierten Lösung mit 10 % Isopropanol mehr und das 2. mal mit der "normalen" Mischung.

Ergebnis: kein Knistern mehr

Je mehr "Grundwissen" über Schallplatten flöten geht desto eher kommen die Verklopperprofis und verticken ... mit Verlaub ... Dünnpfiff.

Peter
Kai_Muc
Stammgast
#9 erstellt: 06. Okt 2014, 11:36
Danke, aber mir ging es eigentlich gar nicht darum, einen neuen Wasch-Thread auszulösen. Ich bin mit meinen Waschmethoden sehr zufrieden.

Ungeklärt ist für mich, ob es in den 70er und 80er Jahren tatsächlich Acetate im Vinyl gab. Google gibt dazu nichts her.

Vielleicht rufe ich Herrn Draabe mal an.
8erberg
Inventar
#10 erstellt: 06. Okt 2014, 11:55
Hallo,

wenn es für Dich "ungeklärt" ist glaub den Schwachsinn und fertig.

Ich komm aus der Kunststoffbranche... der will nur sein Zeuchs verkaufen. Punkt.

Peter
T9
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 06. Okt 2014, 11:58
@Kai Muc

ok, wollte Deinen Fred hier nicht korrumpieren!
War nur ein Hinweis auf die Möglichkeit im Zweifel auf nichtalkoholische Waschlösungen zurückzugreifen zu können.
Nix für ungut!

hier schon gelesen?
http://www.analog-fo...n-zu-acetat-platten/

ist das hier ein Parallelpost von Dir?
http://www.analog-fo.../111530-alles-vinyl/


[Beitrag von T9 am 06. Okt 2014, 12:03 bearbeitet]
Holger
Inventar
#12 erstellt: 06. Okt 2014, 12:00
Tatsache ist, dass mindestens die Hälfte (eher sogar mehr) meiner ca. 4000 Schallplatten aus dieser Zeit stammen und dass ich bisher noch nie feststellen musste, dass eine Platte nach dem Waschen mehr knisterte also vorher.
Und zwar immer mit der altbewährten Mischung aus zwei Drittel Aqua dest, einem Drittel Isopropanol und dem berühmten Spritzer Spüli.
Egal ob mit Nitty Gritty Basic, Keith Monks, Hannl oder (seit mittlerweile etlichen Jahren ausschließlich) Cheap Thrill.
Kai_Muc
Stammgast
#13 erstellt: 06. Okt 2014, 12:27
Nee, der Post bei den Analogen ist nicht von mir. Aber danke für den Link, mal sehen, was da zum Thema zusammenkommt.

@ Holger: danke! Auf solche praktischen Erfahrungen zu dem Thema hatte ich gehofft. Viele meiner Platten stammen auch aus der Zeit, aber ich wasche schon seit Jahren alkoholfrei :-)
8erberg
Inventar
#14 erstellt: 06. Okt 2014, 12:42
Hallo,

dummer Tinnef.
Mehr bleibt da nicht zu sagen, es wird mit der Unwissenheit und Unerfahrenheit versucht Geld zu machen.
Alleine schon mit solchen plumpen Aussagen als Lieferant disqualifiziert.

Peter
sandmann319
Inventar
#15 erstellt: 06. Okt 2014, 12:44
Wenn diese Behauptung von Herrn Dipl. Ing. Uwe Draabe stimmen würde,
hätten alle Nass Abspieler schon vor Jahren geschrienen, ( Hilfe meine Platten lösen sich auf )
und ich gehörte in den 80er Jahren auch dazu, leider.

Nein, mir war von vornherein klar, das es sich hier mal wieder um Werbung handelte,
darum auch meine Nachfrage, was er denn Empfiehlt.

Gruß Gerd


[Beitrag von sandmann319 am 06. Okt 2014, 12:46 bearbeitet]
T9
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 06. Okt 2014, 16:51
Hab jetzt weit mehr Zeit in die Suche investiert, als der Sache gebührt!
Erfolg: NIX!!!! Es sind mir keine Hinweise auf die Relevanz dieser Aussage untergekommen!
Keine Beimischungen ausser Farbstoffe gesichtet.

Wohl aber eine Menge interessante Informationen die meinen Wissensstand ergänzt haben.
z.B. Röntgenplatten als Grundlage für Plattenaufnahmen (Russland )
oder ALU Platten mit Acryllack beschichtet
oder Schallplatten aus Schokolade!!! (Stollwerk)

Danke also für die Anregung! Nur zu Deiner Frage gab es weiter nix!
8erberg
Inventar
#17 erstellt: 06. Okt 2014, 18:19
Hallo,

es werden Leute verarscht, die aufgrund ihres Alters bisher wenig mit Vinyl in Berührung gekommen sind und daher auch die damalige Hochzeit von Schallplatten garnicht kennen können.

Mit DEN Argumenten hättest mal zur Ölkrisenzeit 1973/74 erscheinen sollen...

Peter
Hörbert
Inventar
#18 erstellt: 07. Okt 2014, 20:23
Hallo!

Das ist wahrscheinlich wieder einer dieser urbanen Mythen von denen es ja im HiFi und vor allem bei der alten Analogtechnik nur so wimmelt.

Im übrigen kann man PVC aus allem möglichen herstellen sogar aus Pflanzenabfällen was teilweise auch gemacht wird:

http://de.wikipedia.org/wiki/Polyvinylchlorid


MFG Günther
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