Verstärker weniger Watt als Lautsprecher

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iamjonas
Neuling
#1 erstellt: 03. Jan 2019, 16:33
Hallo zusammen,
zu Beginn: Ich bin ein absoluter HIFI-Neuling. Aktuell bin ich dabei mich über die Ganze Thematik zu informieren. Grund dafür ist, dass ich mir zeitnah mein erstes Stereo-System anschaffen werde.

Derzeit schwanke ich zwischen den Lautsprechern Klipsch R-28F und DALI OBERON 5. Nächste Woche fahre ich ein Fachgeschäft und höre beide Modelle probe. Da mein Budget für meine erste Anlage doch sehr begrenzt ist (und ich das meiste Geld in die Lautsprecher investieren möchte), würde ich gerne meinen aktuellen Pioneer A-10-K Verstärker weiter verwendet.

Leider bin ich mir total unsicher, wie ich die unterschiedlichen Watt-Zahlen deuten soll. Der Verstärker hat eine Leistung von 50W pro Kanal (ingesamt also 100W). Die Klipsch Boxen sind mit 150W/600W (Cont/Peak) angegeben. Eine Watt-Angabe habe ich bei den DALI OBERON 5 leider nicht gefunden – Lediglich die Angabe 6Ω und eine empfohlene Verstärkerleistung von 30 - 150W.

Macht der Verstärker mit meinen ausgesuchten Laustprechern Sinn oder sollte ich mir doch einen neuen zulegen? Danke für eure Hilfe!

Viele Grüße
Jonas
Ingor
Inventar
#2 erstellt: 03. Jan 2019, 21:24
Passt.
olsoundb
Stammgast
#3 erstellt: 03. Jan 2019, 21:45
Schließe mich Ingor vorbehaltlos an: PASST.
Über das Thema Lautsprecherbelastbarkeit und Verstärkerleistung wurden hier im Forum schon heiße Kontroversen geführt. Manche sagen ein Amp sollte mehr Leistung bringen als die LS aushalten, andere wiederum sind der Meinung ein LS sollte merh verdauen können als die Amps liefern - und für beide Seiten gibt es stichhaltige Argumente. Man kann einen 250-Watt LS mit einem 20-Watt Amp killen und erst recht umgekehrt. Viel wichtiger ist, wie sich die Komponenten untereinander vertragen. Und da dürfte es bei deiner Kombination keine Klagen geben. Reine Vorsichtsmaßnahme: nimm für die Kabel Strippen ab 2mm Querschnitt, bitte nicht das billige Baumarktzeugs mit 0,75 mm oder noch weniger.
Dann mal fröhlichen Musikgenuss.
LG Olsoundb
Highente
Inventar
#4 erstellt: 04. Jan 2019, 10:41
Die Wattangaben kannst du vernachlässigen. Viel wichtiger sind die Angaben zum Wiederstand in Ohm, die sollten passen. Je weniger Wiederstand (Ohm) die Lautsprecher haben, desto mehr Strom fordern sie vom Verstärker. Das kann dazu führen, dass der Verstärker überhitzt und abraucht.

Eine weitere wichtige Angabe bei Lautsprechern ist der Wirkungsgrad, der wird in DB angegeben und sagt aus, ob der Lautsprecher viel oder weniger Leistung(Watt) benötigt. Ein guter Wirkungsgrad liegt um die 88 bis 90 DB.
ronmann
Inventar
#5 erstellt: 04. Jan 2019, 11:32
Ich habe mal eben die beiden Lautsprecher gegoogelt und muss sagen, dass ich gerade bei den Klipsch beeindruckt bin, wie viel Lautsprecher man doch für relativ wenig Geld bekommt. Eigentlich baue ich Lautsprecher selbst, aber bei gut 600€ für´s Paar, würde ich nicht lange überlegen, wenn ich ordentlich Spaß haben wollen würde. Der Unterschied zwischen Dali und Klipsch ist ganz deutlich beim Wirkungsgrad zu sehen. Die Dali liefert 88dB bei 1Watt, die Klipsch beeindruckende 94dB/1Watt. Rechnen wir mal:
94dB bei 1Watt, 104dB bei 10Watt, 107dB bei 20Watt, 110dB bei 40Watt, also vielleicht 111dB bei 50Watt. Weil die Lautsprecher zu zweit im Raum stehen, kommen weitere 6dB hinzu, macht gigantische 117dB und das mit „lächerlichen“ 2x 50Watt. Und rein von den Eckdaten mit mächtigen 20cm Tiefmitteltönern traue ich denen das auch zu. Die gleiche Rechnung mit den Dali ergibt 6 Dezibel weniger. Auch immer noch laut, aber ich denke die Lässigkeit, mit der dir die Klipsch die Musik um die Ohren hauen, sollte beeindruckend sein.
Kannst Du da wo Du wohnst richtig Gas geben bzw. willst Du das überhaupt? Ohne beide zu kennen denke ich, dass die Dali vielleicht eher der Feingeist ist. Relativ neutral abgestimmt und gut klingend, für alle Arten von Musik ganz gut geeignet. Bei den Klipsch solltest Du mit deiner Lieblingsmusik genau hinhören. Verfärbt der Hornlautsprecher die Stimmen oder klingt er neutral? Ich denke für Rock- und Popmusik ist der Klipsch der bessere, für Klassik und Oper die Dali. Das sind aber nur meine Vorurteile. Beachte auch, dass beide Lautsprecher im Vergleich gleich laut eingestellt werden bzw. beim Umschalten wirst Du merken, wie viel lauter die Klipsch sind. 10dB Unterschied werden als Lautstärkeverdopplung empfunden, 6dB sind schon deutlich lauter.
Die Klipsch strahlen den Schall gerichteter ab, wie ein Suchscheinwerfer. Das hat den Vorteil, dass wenn man sie nicht ideal aufstellen kann, gibt es weniger Reflexionen an Dingen, die links und rechts und oben und unten an den Lautsprecher angrenzen. Die Lautsprecher müssen aber immer so halbwegs in deine Richting zielen sonst klingen sie anders, als vom Entwickler gewünscht. Höre sie dir nicht im Stehen sondern sitzen an. Der Hochtöner muss halbwegs auf Ohrhöhe sein, erst recht wenn er wie bei Klipsch in einem Horn steckt.
Die Dali strahlt gleichmäßiger in alle Richtingen. Klingt wie ein Vorteil, muss aber keiner sein. Ich mag eine gewisse Richtiwirkung bei Lautsprechern.
Natürlich könnte die Größe der Klipsch ein Nachteil sein, nämlich dann wenn Du sie in eine Besenkammer schiebst und hoffst, dass sie dort trotzdem klingen. Ich denke so wenigstens 20qm Raum schaden nicht. Größer ist für so große Lautsprecher kein Problem, aber in 10qm werden sie dich eventuell erschlagen.
Achte auch besonders darauf, wie die menschliche Stimme über die Lautsprecher klingt. Nutze dafür dir gut bekannte Stücke. Der tollste Partylautsprecher nützt nix, wenn jeder Sänger klingt, als hätte er Schnupfen. In dieser Hinsicht könnte die Dali vorn liegen. Könnte. Wie gesagt ich kenne die Lautsprecher nicht. Nimm dir etwas Zeit und verlass dich da auf deine Ohren. Zeit deshalb, um nicht nur von irgendwelchen ersten Eindrücken beeindruckt zu sein und andrerseits ist genau das wichtig, dass deine Füße anfangen zur Musik mitzuwippen und Du ein breites Grinsen oder eine Gänsehaut bekommst, dann ist es der richtige Lautsprecher. Und wenn Du den Händler dann wenigsten 30min, eher eine Stunde belästigt hast, gehst Du erstmal einen Kaffee trinken und lässt die Eindrücke erstmal sacken. Dein Bauch sagt, welcher Lautsprecher der richtige ist.
Nur weil ich die Klipsch jetzt mehr gelobt habe, weil ich von den kleinen Riesen zu dem Preis etwas beeindruckt bin, heißt das nicht, sie sind der bessere Lautsprecher für dich. Wenn Du ein doofes Gefühl hast, weil dir irgendwas nicht gefällt, nimm den anderen oder im schlimmsten Fall gar keinen der beiden.
Und falls Du dann irgendwann feststellst, dass dir 2x 50Watt nicht mehr reichen, aber die Kohle begrenzt ist. Gute starke günstige Verstärker sind zB Yamaha AX590, 92, 596 (rund 100€) oder AX890 (150...200€), denn dann hast Du nochmal 100Watt pro Kanal obendrauf. Mehr geht immer, gerade bei den Klipsch. Ich hatte mal den Yamaha AX1070 mit in Stereoplay gemessenen 2x 340Watt/4Ohm und habe eine große Canton RCL damit befeuert. Das ist auch beeindruckend, aber die Yamaha mit der 70 oder 50 oder älter im Namen haben ein Problem mit dem Eingsnagswahlschalter. Ab der Baureihe 90, also AX590, AX890 usw. wurden vergoldete Eingangswahlschalter eingesetzt, welche die Kontaktprobleme im Alter nicht haben.
Aber schön dr Reihe nach. Höre erstmal deine Lautsprecher. Viel Spaß dabei!
P.S. Noch etwas. Wenn es finanziell ok ist, kaufe dann auch in dem Fachgeschäft. Ich habe beruflich in Saturn und MediaMarkt zu tun und es findet immer mehr so so eine Art „Beratungsdiebstahl“ statt. Man informiert sich ausgiebig, um dann wegen gesparten 5€ online zu bestellen, um dann im Problemfall wieder zurück zum Händler vor Ort zu gehen. Der Händler vor Ort ist kein Museum, in dem man freien Eintritt hat, sondern der muss auch leben. Falls Du doch online kaufst, weil es meinetwegen 100€ billiger ist, steck dem Händler wenigsten 10...20€ in die Kaffeekasse, wenn es die Beratung wert war.
P.P.S. Ich hatte vor 25Jahren meine erste Anlage. Technics Verstärker mit 2x 65Watt und Heco Standlautsprecher mit einer Belastbarkeitsangabe von ich glaube 120Watt sinus bzw 160Watt Musikbelastbarkeit. Diese Werte sagen wenig aus, aber ich habe schnell erfahren, wie schnell einzelne Chassis in einem Lautsprecher draufgehen, wenn der Verstärker auf dem letzten Loch pfeift. Abhilfe schaffte dann für viele Jahre besagter Yamaha AX1070. Wenn danach noch was kaputtging, dann nicht wegen Verstärkerclipping, sondern weil die Schwingspulen überhitzten oder anschlugen, weil ich es übertrieben hatte. Für Lauthörer macht immer noch ein großer Verstärker Sinn!


[Beitrag von ronmann am 04. Jan 2019, 12:21 bearbeitet]
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