Ist die Marke Acoustic Response authentisch?

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ThePassenger
Neuling
#1 erstellt: 27. Dez 2008, 16:54
Habe letztens Boxen der "Marke" Acoustic Response (Series 707) über e-bay gekauft (20,-- Euro). Weil die ziemlich groß sind (mit 30er Bass) kamen noch ein paar Eus Versand dazu. Aber: Es steht auf den Boxen: Made in U S A. Das halte ich nicht für authentisch. Auch die speaker habe ich ausgebaut, wobei natürlich die beiden tweeter nur über Elkos gefiltert werden und keine Bassweiche vorhanden ist. Allerding sind die Basslautsprecher ziemlich gut, da sie aus einem mir nicht leichten Kunststoff sind und durch die weiche Aufhängung einen guten Wirkungsrad haben (Bassreflexprinzip). Auf den tweetern (Hochtöner) war ein keines Schildchen geklebt: "made in China" ...

Also, es handelt sich wohl kaum um eine authentische Marke. Habe die Teile optimiert, indem ich bessere Elkos vor die tweeter geschaltet habe (2,2 und 4,7 statt 6,3 Mikrofarad). Jetzt ist das Klangbild nicht mehr so mitteltonlastig, sondern sogar ziemlich gut. Wer kann mir mal etwas dazu sagen? Könnte selbst auch mal Ratschläge geben, da ich immer gerne an LS-Boxen herumexperimentiert habe.

Gruß ThePassenger
ton-feile
Inventar
#2 erstellt: 28. Dez 2008, 09:30
Hi,

das ist übler Billigschrott.
So etwas lässt sich schon pimpen, ob es lohnt, ist die andere Frage.
Mechanisch lässt sich mit zusätzlichen Versteifungen etwas erreichen, eine anständige Weiche ist ohne tiefere Kenntnisse und Messtechnik nicht zu stemmen.

Ich habe mal Billigboxen von DK-Digital erfolgreich gepimpt, aber der Aufwand entspricht im Grunde einer Neuentwicklung.

Wenn es Dich interessiert, kannst Du ja mal reinschauen:
Pimp my DK-Digital LS-180 Thread!

Gruß
Rainer

Edit:
Schau mal hier!
Da taucht der Name auch auf.(zweites "new!" auf der Seite.)


[Beitrag von ton-feile am 28. Dez 2008, 11:54 bearbeitet]
ThePassenger
Neuling
#3 erstellt: 28. Dez 2008, 12:15
Ich verstehe, war mir eigentlich auch schon klar. Danke für deine Antwort. Allerdings sind sie nicht so, zumal der Basstöner, wie gesagt, recht gut ist, und ohne Weiche laufen kann bzw. muß, da ja die Tweeter nicht das nötige Klanspektrum abdecken. Dann müßte man schon einen wirklich guten Mitteltöner einsetzen - und schon bräuchte man doch eine Weiche, wobei man sich dann aber auf sein Gehör verlassen müßte. Naja, alles Rumbastelei - meistens lohnt es sich nicht, wie ich in der Vergangenheit erfahren mußte. Werde wohl noch mal bei ebay reinschauen. Gruß Passenger
ton-feile
Inventar
#4 erstellt: 28. Dez 2008, 12:33
Hi,

wenn der Bass ohne Weiche läuft, heißt das absolut nicht, dass er gut ist.
Da ist nur kein Geld in teure Spulen und weitere Elkos investiert worden.

Du musst auch davon ausgehen, dass der Elko vor dem Hochtöner akustisch nur geringe Bedeutung hat, sondern als Überlastungsschutz in erster Linie dafür sorgt, dass der HT nicht nach den ersten 5 Minuten Betrieb das zeitliche segnet.

Gruß
Rainer
ThePassenger
Neuling
#5 erstellt: 29. Dez 2008, 12:27
Also, die Elkos haben meiner Ansicht nach schon eine akustische Bedeutung: sie filtern die Frequenzen, wenn sie in Serie geschaltet werden. Natürlich wirken sie dadurch auch wie ein Überlastungsschutz, aber dies eher sekundär. Generell werden Elkos, um tiefe Frequenzen herauszufiltern, in Serie geschaltet und zusätzlich eine Spule parallel. Beim Tieftöner ein größerer Elko (z.B. 63 MFD) parallel und eine größere Spule in Serie. Dann gibt es bei guten Weichen noch Feinheiten, wie zusätzliche Kondensatoren und Widerstände, je nach Aufwand usw. Wichtig ist auch immer, die Hoch- und Mitteltöner über ein Poti ansteuern zu können, um das Klangbild individuell einzustellen.
Bei einem Baßtöner ist in Regel schon eine Weiche angesagt, was aber von den anderen Lautsprechern abhängt. Hat man neben dem Baßtöner nämlich nur Tweeter, die den eigentlichen Mitteltonbereich gar nicht abdecken können, dann ist es sinvoll, den Baßtöner ganz ohne Weiche zu betreiben. Kann gut klingen, muß aber nicht. Es hängt vom Lautsprecher ab. Und natürlich auch vom Boxenvolumen.
ThePassenger
Neuling
#6 erstellt: 29. Dez 2008, 12:43
Hätte ich fast vergessen: ich habe es bei diesen "Acoustic Response" ja auch mit einer Dreiwegweiche versucht (habe einige gute, ältere Weichen aus verschiedenen Boxen Mitte / Ende achtziger Jahre), aber der Mitteltonbereich trat zu sehr in den Hintergrund. Ich höre zum Klangtesten immer die alten Titel aus Ende Siebzig / Anfang Achtzig, z.B. The Passenger von Iggi Pop, Room Service von FisherZ oder etwas von Led Zeppelin usw. usw. Diese Titel kenne ich so gut, weil ich sie schon "eine Million" mal gehört habe, daß ich sofort erkenne, ob die Boxen ein gutes Klangbild haben oder nicht. Und es gibt wirklich sehr viel Schrott auf dem Boxensektor. Andererseits kann man aber auch günstig (also gebraucht) an gute Boxen herankommen. Ebay bietet sich da förmlich an (letztens Pioneer High-End-Boxen für nur 120,- Euro versteigert plus Versand - sind mir durch die Lappen gegangen).
ton-feile
Inventar
#7 erstellt: 29. Dez 2008, 14:41
Hi,

Du hast also einfach irgend eine Weiche eines ganz anderen Lautsprechers in die "Acoustic Response" gebastelt und wunderst Dich, dass es nicht klingt?
Fertigweichen funktionieren wirklich nie.

Wie schon geschrieben: ohne Messtechnik, Simulation und vor allem Ahnung von Lautsprecherkonstruktion kannst Du es garantiert vergessen, eine Verbesserung zu erreichen.
Das ist alles andere als trivial.
Einen Link habe ich Dir ja schon gepostet.

Gruß
Rainer
ThePassenger
Neuling
#8 erstellt: 29. Dez 2008, 15:48
Nein, natürlich nicht irgendeine Weiche, sondern eine mit Übergangsfrequenzen, die mit bekannt waren, und zumindest einigermaßen kompatibel erschienen. Aber das Problem hierbei war, daß eigentlich gar kein Mitteltöner eingebaut worden ist, sonder eher ein Hoch-Mitteltöner in Verbindung mit einem Hochtöner (beides Konus), wobei der Hoch-Mitteltöner eine starke Trichterform aufweist. Insofern hätte man beim Baßtöner nur die oberen Frequenzen kappen müssen, aber die absorbiert er ohnehin, und der Mitteltonbereich wird recht gut von ihm reproduziert - und ergänzend dazu eben die Tweeter mit den Elkos 2,2 und 4,7 (statt im Original 6,3 MFD). Die Weiche ist also wieder draußen, und sie laufen jetzt wie eben beschrieben.
Natürlich ist dies nicht das Optimum, aber meiner Erfahrung nach hängt der Klang bei LS-Boxen von so vielen Faktoren ab, wobei für mich gilt: je größer das Volumen, desto problemloser der Tieftonbereich (auch ohne Dämmung).
Probleme im Klangempfinden (Tiefton) habe ich stets bei kleineren Boxen, die entweder nicht weit genug heruntergehen (z.B. nur bis 60 Hz) oder aber eine störende Resonanz entwickeln, die man wiederum nur mit Überdämpfung wegbekommt, was aber einen schlechten Kompromiß darstellt.

Klar, bei High-End-Boxen wäre das wohl alles kein Thema. Vielleicht komme ich eines Tages noch mal da ran. Diesbezüglich setze ich, wie gesagt, auf den Gebrauchtmarkt (ebay). Vorzugsweise höre ich Rockmusik aus den Siebzigern, und zwar analog, also von LP bzw. vom Tape (Cassettenrecorder). Dazu habe ich noch alte Telefunken-Recorder (RC 100), die mal früher mit die besten am Markt waren und die ich gebraucht gekauft und aufgearbeitet habe.

CD-Klang liegt mir nicht. Da sind die Frequenzen nach oben und unten einfach gekappt, und fertig. Dazu bräuchte man dann keine High-End-Lautsprecher.

Natürlich gebe ich dir Recht, was die Präzision der Bauteile und der Berechnung/Einmessung usw. anbelangt, wenn man wirklich gute LS-Boxen haben will. Aber was ist, wenn die analoge Tonquelle fehlt und durch Digitalklang ersetzt wird? Ich würde nicht eine meiner (teilw. Original-) LPs gegen 100 CDs tauschen.
ThePassenger
Neuling
#9 erstellt: 29. Dez 2008, 16:07
Habe mir gerade deinen Link angesehen - also mit deiner meßtechnischen Vorgehensweise kann ich nicht mithalten. Ich habe keinen Oszillographen und bin auch kein Elektroniker. Vielmehr ist es bei mir Empirik, und das Gehör zumindest täuscht mich nicht - auch wenn es mir allein nicht viel weiterhilft, um LS-Boxen zu optimieren, weil ich keine Weichen konstruieren kann und meßtechnisch nichts nachprüfen kann. Recht hast Du jedenfalls in dem Sinne, daß eine Optimierung eher schon einer Neukonstruktion gleichkommt. Also, am Beispiel der von dir ausgewählten Discounter-Boxen muß ich zugestehen, daß deine Überlegungen fundiert sind und bestimmt etwas gut klingendes herauskommen wird.
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