Äpfel mit Birnen - nuBox 380 gegen K+H O300

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Proletheus
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 27. Nov 2003, 19:18
Hallo,

ich spiele momentan mit dem Gedanken, meine Heco Odeon 400 gegen etwas Besseres zu ersetzen. Der Raum hat ca. 20qm, Hörabstand jedoch meistens nur 1,5 - 2m.

Besonders wichtig ist mir bei Lautsprechern, dass die Snaredrum beim Schlagzeug möglichst prompt kommt, dass ich ein schön breites und präzises Klangbild und natürlich eine natürliche Stimmenwiedergabe habe.

Da ich nun eher ein technikgläubiger Mensch bin, hab ich mir die Waterfall-Diagramme einiger Lautsprecher geholt. Da ist die O300 ja schon ziemlich gut, aber eben sehe ich in Nuberts "Technik satt", dass die (für mich ohnehin interessante) nuBox 380 im Waterfall fast ohne jegliche Glättung in unter 1,80 msec Ausschwingt - aber nur bis unter 600Hz, ab da ist das nubert-Diagramm m.E. nicht mehr aussagekräftig.

Vom Frequenzgang her kann man die beiden IMHO auch vergleichen...jetzt mal abgesehen von aktiv/passiv, consumer/professional: Was kann die O300 besser als die nuBox?

Mit meinen Beyerdynamic 990 pro bin ich sehr zufrieden, für unterwegs habe ich aber die Koss the Plug. Die Koss sind in meinen Ohren (pun intended) deutlich schneller, was das Schlagzeug angeht, kommen aber vom allgemeinen Klang her nie an die Beyerdynamic heran. Das nur mal als Nebenhinweis, da ja jeder Mensch leicht andere Kriterien an "guten Klang" anlegt.

Zum Thema Probehören:
Ging leider noch nicht, werde aber bis Weihnachten auf jeden Fall mal in der hörzone vorbeischneien, um mir ein Bild machen zu können.

Bis dahin bin ich auf eure Meinungen gespannt.
Albus
Inventar
#2 erstellt: 28. Nov 2003, 12:40
Morgen,

auch nur als Nebenhinweis, da noch alles im Vorfeld einer Willensbildung stattfindet. - Eine Abhörentfernung von 1,5 bis 2,0 Meter ist Nahfeld; die Basisbreite kann bei max. 2,50 m heraus kommen. Unter diesen Bedingungen dürfte mit "Breite" (des Klangbildes) die Breitbandigkeit gemeint sein, nicht ein breit entfaltetes Stereo-Panorama (selbiges setzte eine Basisbreite von mind. 3,00 m voraus). Nahfeld-Hören bedeutet, es gibt eine Art von Als-Ob-Kopfhörer-Effekt, der Direktschall der Seiten dominiert, Reflexionen der Seitenwände gibt es fast nicht. Nahfeld-Hören bedeutet, der Räumlichkeitseindruck, Einbezogensein des Hörers in die Räumlichkeit der Aufnahme, ist anders. Es fragt sich, ob man die K+H O 300 noch als eine Art von Nahfeld-LS passend einsetzen kann, vermutlich eher nicht. Die Paargleichheit der K+H wäre eher zu erwarten als im Falle eines Konsum-Produktes, ein Vorteil im Hinblick auf die Abbildungspräzision. Wie steht es um das Restrauschen der eingebauten Verstärker? In der Nähe könnten 30 dB(A) störend sein, bei ruhiger Umgebung. Ein Wasserfall-Diagramm ist nur ein Wasserfall-Diagramm (das ist bekannt, nur ein Moment neben anderen, die Gesamtheit macht's zum schätzenswerten Produkt oder nicht). Wegen der kurzen Hörentfernung achte man bitte auf die passende Abstrahlcharakteristik des Mittel/Hochtöners, die Bündelung sollte deutlich sein (kein so genannter breit abstrahlender Hallsaucenwerfer). - Das Zerfallsspektrum zeigt etwas vom Zeitverhalten eines LS, andere Sichten auf das Zeitverhalten vermitteln die Sprungantwort und die Impulsantwort. Man ziehe vergleichsweise den Manger-Schall-Wandler (MSW) heran, wenn es um exzellentes Zeitverhalten geht, also um Genauigkeit und Seele.

Wer die Wahl hat, hat die Entscheidung.

MfG
Albus


[Beitrag von Albus am 28. Nov 2003, 13:12 bearbeitet]
AH.
Inventar
#3 erstellt: 28. Nov 2003, 13:29
Hallo Proletheus,

das Wasserfall-Diagramm korrekt zu interpretieren ist nicht einfach.
Vergessen wir den Wasserfall und achten lieber auf andere Dinge....

Deine Frage, ob der K+H 0300D noch als eine Art Nahfeldlautsprecher einzusetzen ist, kann aus eigener Erfahrung mit einem eindeutigen JA! beantwortet werden.
Immerhin ist er für diesen Einsatzzweck entwickelt. Für größere Hörabstände ist sein Bündelungsmaß auch zu gering.

Nubert zwingt in seiner Konstruktion einen 22cm Tieftöner und einen 25mm-Hochtöner zusammen, d.h. es sind Sprungstellen im Abstrahlverhalten zu erwarten, insbesondere, da keine Maßnahmen getroffen wurden, das Abstrahlverhalten des Hochtöners an das des Tiefmitteltöners anzupassen.
Das ganze erfordert eine tiefe Trennfrequenz (das macht Nubert genau richtig), was den Hochtöner jedoch ziemlich belastet. Kurzum ist zu erwarten, daß die Nubert-Box konnzeptbedingt (ausgerechnet) im Mittenbereich Schwächen hat, auch wenn diese vermutlich sorgfältig wegentwickelt wurden.
Durch den zusätzlichen Mitteltöner und den im Abstrahlverhalten daran angepaßten Hochtöner werden diese Probleme bei K+H umgangen. Automatisch sinken durch den Einsatz eines Mitteltöners auch die (nicht-harmonischen) Intermodulationsverzerrungen im wichtigen Mitteltonbereich.

Die Nubert-Box ist dank Reflexabstimmung in der Lage, höhere unverzerrte Pegel im Tieftonbereich um 40Hz zu erzeugen, dies ist auch nötig, um die Intermodulation im Mittenbereich niedrig zu halten, denn der Tieftöner muß eine enorme Bandbreite von über 5 Oktaven abdecken. Das geschlossene Gehäuse des K+H führt im Gegenzug zum besseren Laufzeitverhalten ("Impulsverhalten"). Im freien Schallfeld ist der K+H auf seiner unteren Grenzfrequenz (40Hz) bei ca. 92dB/SPL @ 1m am Ende. Da man den Tiefton-Pegel im Wohnraum (Wände!) ohnehin um mindestens 3dB absenken muß, reicht der erzeugbare Pegel für "normale" Bedürfnisse aus.
Wobei wir bei einem weiteren Vorteil der K+H wären, nämlich der schaltbaren Ortsanpassung. Will man die Nubert-Box sorgfältig auf den Aufstellort anpassen, ist ein zusätzlicher Equalizer erforderlich.

Ob die Vorzüge des K+H den "etwas" höheren Preis rechtfertigen, muß jeder individuell entscheiden.

Gruß

Andreas
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