kraftvoller Verstärker für KEF R900?

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bernd58
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 24. Nov 2017, 15:13
Hallo KEF-Kenner,

mein Name ist Bernhard und ich habe bislang immer mal wieder mitgelesen. Jetzt habe ich eine technische Frage an euch und hoffe, ihr könnt euch dazu äußern.

In einem älteren Testbericht von "Fairaudio" zur R900 steht Folgendes:

".... Der Wirkungsgrad ist deshalb durchschnittlich ausgefallen. Die Impedanz liegt zum Teil auch recht niedrig - das Minimum wird mit gut 3 Ohm angegeben. Die Konsequenz: Die KEF braucht ein bisschen Kraft vom Verstärker. Auch Stabilität an niedrigen Lasten ist von Vorteil."

und weiter:

"ein Symasym passte mit seiner etwas frischeren Abstimmung tonal zwar gut zur KEF, war mit circa 60 Watt und begrenzter Stromlieferfähigkeit aber dennoch eine weniger glückliche Paarung, im Bass ging ihm bei Impulsen hörbar die Puste aus."


Ich betreibe meine R900 an einem AVM Evolution A2 und frage mich, ob das Zitat auch auf diesen Verstärker zutreffen könnte.
Der AVM hat folgende technische Daten:
Leistung ... bei 8 Ohm: 75 Watt, bei 4 Ohm: 125 Watt, bei 2 Ohm: 180 Watt

Reicht das?
Was meint ihr?


Gruß
Bernhard
silberfux
Inventar
#2 erstellt: 24. Nov 2017, 17:27
Hallo Bernhard, das sollte eigentlich mehr als genug sein. Wie hört es sich denn an?
BG Konrad
bernd58
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 24. Nov 2017, 20:02
Hallo Konrad,

nun ja, bei einem kürzlich stattgefundenen HiFi-Abend waren meine Gäste nicht sonderlich beeindruckt vom Klang: etwas matt, zu wenig dynamisch und der letzte "Punch" fehlte ihnen. Sie führten das letztlich auf zu schwache Verstärkerleistung zurück.
Ich war bislang eigentlich recht zufrieden mit dem Klang, habe dann später aber die neutrale Klangeinstellung in den Höhen verstärkt und einen Teppich entfernt. Macht viel aus und klingt in meinen Ohren (noch) besser.
Der Fairaudio-Test hat mich nun allerdings wieder etwas verunsichert, da er in eine ähnliche Richtung zielt.

Danke für die positive Rückmeldung.
Auch beim Kauf der Boxen fand der Fachhändler die Kombi AVM/KEF durchaus passend. Er hätte mir ja auch abraten und etwas anderes verkaufen können.


Gruß
Bernhard
Esche
Inventar
#4 erstellt: 25. Nov 2017, 09:22
Morgen


.nun ja, bei einem kürzlich stattgefundenen HiFi-Abend waren meine Gäste nicht sonderlich beeindruckt vom Klang: etwas matt, zu wenig dynamisch und der letzte "Punch" fehlte ihnen. Sie führten das letztlich auf zu schwache Verstärkerleistung zurück.


Mit nun ja hast Du schön eröffnet, Hifi Besuch ist selten zufrieden. Man kennt halt sein Zeug und sitzt beim Hören selten im Sweetspot, bzw. wechselt ständig. Da entsteht schnell Sozialstress und schon klingt es scheisse

Die Kefs sind eigentlich schon eher frisch, daher denke ich, daß etwas mit der Hörposition/Aufstellung nicht stimmt! Mit dem Amp sollte eigentlich alles pass, mach Dir keine Gedanken

Gruß


[Beitrag von Esche am 25. Nov 2017, 09:38 bearbeitet]
Dadof3
Moderator
#5 erstellt: 25. Nov 2017, 11:05
Was Fairaudio zum Klang von Verstärkern, DAC, Kabeln und ähnlichem Voodoo schreibt, kann man allenfalls zur Belustigung verwenden. Diesen Schwachsinn kann man nicht ernst nehmen.

Wenn der Klang matt und wenig dynamisch ist, liegt das fast nie an mangelnder Leistung, sondern an der Aufnahme, den Lautsprechern und der Raumakustik. Besonders der Punch wird durch Raummoden stark vermindert oder verwässert.

Einen Leistungsmangel erkennst du zuerst am verzerrten Hochton. Solange da alles sauber klingt, insbesondere wenn du dann auch noch ein kleines bisschen lauter drehst, dürfte auch genug Leistung vorhanden sein.


[Beitrag von Dadof3 am 25. Nov 2017, 11:07 bearbeitet]
bernd58
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 25. Nov 2017, 11:21
Moin Esche,

erstmal danke für deine Rückmeldung und die "Entwarnung".

Das Publikum des HiFi-Abends ist tatsächlich Gutes gewohnt und wohl entsprechend kritisch aber keinesfalls ungerecht - eher besorgt :-).
Z.B. hört einer in seinem Riesenwohnzimmer über freistehende Philips-Aktivmonitore, die seinerzeit bei Polygram in Hannover zum Abhören der Masterbänder genutzt wurden. Diese Boxen wurden dann kürzlich in Holland bei Philips "wiederaufbereitet" - klingt fantastisch.

Die Aufstellung meiner Boxen sollte i.O. sein: seitl. Wandabstand gemessen von vorn/mittig = 60 cm,
hinterer Wandabstand gemessen von rückseitig/mittig = 90 cm.
Die Sitzposition ist frei im Raum.
Allerdings sind Fußboden, Wände und große Fensterfläche glatt. Deshalb habe ich die Raumdecke nahezu ganzflächig mit Rigips-Akustikplatten abgehängt. Dadurch hat der Raum kaum Nachhall, er ist aber auch nicht schalltot.

Vielleicht sollte ich mir einfach mal einen anderen Verstärker ausleihen und vergleichen, um letzte Zweifel auszuräumen.


Gruß
Bernhard
bernd58
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 25. Nov 2017, 11:35
"Einen Leistungsmangel erkennst du zuerst am verzerrten Hochton. Solange da alles sauber klingt, insbesondere wenn du dann auch noch ein kleines bisschen lauter drehst, dürfte auch genug Leistung vorhanden sein."

Sehr interessant, das war mir nicht klar!
Die Höhen machen eigentlich keine Probleme mehr, auch nicht, seitdem ich sie von Neutralstellung etwas erhöht habe.

Übrigens könnten die beschriebenen Klangprobleme auch eine ganz andere Ursache haben: Meine Musikfreunde und ich sind inzwischen schon rechte "Grauköpfe", so um die 60 Jahre alt. Da lässt das Hörvermögen nach, besonders in den hohen Frequenzen.
Anro1
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 25. Nov 2017, 12:18

Vielleicht sollte ich mir einfach mal einen anderen Verstärker ausleihen und vergleichen, um letzte Zweifel auszuräumen.


Sehr gute Idee.

An der KEF mit dem UniQ MittelHochton Chassis liegts denke ich nicht.
An Euren Ohren mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht, wenn doch dann schnell zum HNO Doc.

Der Höreindruck Dynamik & Punch entsteht primär über die Frequenbereiche Kickbass (ca. ~80-200Hz)
und obere Mitten so bei ~1.8 -3 KHz.
Diese Bänder bekommen auch noch die alten Schlappöhren gut mit:)

Raumnoden, Reflektionen können den Höreindruck nachhaltig beeinträchtigen.

Die R900 ist ein BassReflex Lautsprecher, hier kommt es öfters vor das es je nach
Raumgröße/Raum-Geometrie, Hörplatzabstand <zum> Lautsprecher und BR Auslegung zu
Überlagerungen aber auch Auslöschungen kommt.

Beeinträchtigungen durch ersten Reflektionen sind der 2 Aspekt den Du bearbeiten solltest.

Im Zweifelsfall mal die Hörposition Richtung Nahfeld vorrücken und schauen was passiert.
Hilft oft um beiden Problemen auf die Schliche zu kommen.
Grüsse und viel Erfolg.
bernd58
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 25. Nov 2017, 12:45
Der Raum hat eine L-förmige Grundfläche - also nicht ideal.
Die Boxen stehen am oberen Ende des "L" und der Hörplatz sozusagen am Anfang des Winkels zur Unterlänge des "L".
Das Hördreieck ist auch nicht ideal: Abstand der Boxen zueinander = 250 cm, Hörabstand im rechten Winkel gemessen = ca. 320 cm.
Die Verkleinerung des Hörabstandes bewirkt eine Verbesserung, lässt sich aber aus anderen Gründen nicht realisieren. Deshalb habe ich die Boxen auch weniger stark eingewinkelt. Diesbezüglich habe ich schon Vieles ausprobiert.

"BR-Auslegung":
Meinst du damit Bass-Reflex?

"Beeinträchtigungen durch ersten Reflektionen sind der 2 Aspekt, den du beachten solltest.":
Was meinst du mit "ersten Reflexionen"?


Gruß und danke für die fundierten Auskünfte,
Bernhard
Dadof3
Moderator
#10 erstellt: 25. Nov 2017, 13:03

bernd58 (Beitrag #9) schrieb:
Was meinst du mit "ersten Reflexionen"?

Ist ein Terminus Technicus: http://gikacoustics.de/frueh-oder-erstreflexionspunkte/

BR = Bassreflex, genau.


[Beitrag von Dadof3 am 25. Nov 2017, 13:04 bearbeitet]
Esche
Inventar
#11 erstellt: 25. Nov 2017, 15:07
Servus nochmal

Sind das die Philips mit Bändchen und Flachmembran?


. Deshalb habe ich die Raumdecke nahezu ganzflächig mit Rigips-Akustikplatten abgehängt. Dadurch hat der Raum kaum Nachhall, er ist aber auch nicht schalltot.


Ich möchte jetzt kein zu großes Faß aufmachen, gerade ohne Messung. Es kann eine ungleichmäßige Bedämpfung zulasten des Hochtons vorgenommen worden sein. Gerade wenn unter Schröderfrequenz (300Hz) nichts unternommen worden ist. Der Hochton ist ein zartes Pflänzchen, oft ist schon ein dicker Teppich zuviel.

. Deshalb habe ich die Boxen auch weniger stark eingewinkelt. Diesbezüglich habe ich schon Vieles ausprobiert.


Rein technisch verliert die Kef an Pegel im Hochton unter Achse:

956480DD-C9CA-43D6-8466-334BCCA9BA89

Ich würde den Lautsprecher näher und auf mich eingewickelt hören!

Mit Bassreflex sehe ich grundsätzlich kein Problem, eher mit der Hörzone.

Ist mal ne Meinung mehr gerne kannst Du Dir einen anderen Verstärker ausleihen, ist doch auch schön....


Gruß


[Beitrag von Esche am 25. Nov 2017, 17:01 bearbeitet]
bernd58
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 25. Nov 2017, 16:34
Zu den Philips-Boxen kann ich dir im Moment nur sagen, dass es ziemlich fette Klötze sind, Stirnflächen aus der Erinnerung ungefähr 1mx1m. Ich hab den Besitzer mal angemailt. Es wäre ja interesssant, wenn du was zu diesen Philipsboxen schreiben könntest, auch wenn's nicht zum Thema gehört.

Meine Zimmerdecke musste ich seinerzeit erneuern, weil sich der ursprüngliche Gipsputz ablöste. So kam ne Lattung unter die Decke und statt normale Rigipsplatten habe ich Rigips-Lochplatten gewählt. Das war aber auch schalltechnisch unbedingt notwendig, da der ganzflächige Teppichboden durch Parkett ersetzt, die Wandflächen geglättet und größere Fensterflächen eingebaut wurden. Daraus resultierte ein starker Nachhall, der so nicht akzeptabel war. Durch die Lochplatten ergab sich dann, auch einmal abgesehen vom Musikhören, eine angenehme Akustik. Wäre schade, wenn ich da was ändern müsste.

"Der Hochton ist ein zartes Pflänzchen, oft ist schon ein dicker Teppich zuviel."

Stimmt, die Wegnahme eines hochflorigen Teppichs in der Hörzone hat sich positiv bemerkbar gemacht.

Grundsätzlich bin ich ich selber ja so auch mit dem Klang meiner Anlage zufrieden. Ich bin/war durch die Meinung der Spezies etwas verunsichert. Dazu kommt, dass Vieles im Bereich der Akustik ja auch sehr subjektiv ist. Ein und dasselbe Stück kann an einem Tag gut und einen Tag später eben weniger gut klingen. Es mag an der persönlichen Stimmung liegen oder vielleicht ist das Hörvermögen auch nicht jeden Tag gleich ...


Gruß
Bernhard
bernd58
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 26. Nov 2017, 16:31
Hallo Esche,

"Sind das die Philips mit Bändchen und Flachmembran?"

Sieht nicht so aus. Es sind diese: Philips 545 MFB-Studio

Siehe auch: http://www.mfbfreaks.nl/


Gruß
Bernhard
Esche
Inventar
#14 erstellt: 26. Nov 2017, 16:46
Ah danke für deine Mühe

Kenne ich nicht, nur die kleineren Typen sieht man öfter.

Gruß
Dadof3
Moderator
#15 erstellt: 26. Nov 2017, 19:42
Auch wenn ich die noch nicht gehört habe - ich glaube gerne, dass du einen Besitzer solcher Monitore mit den KEF R900 klanglich nicht sonderlich beeindrucken kannst. Auch wegen:


bernd58 (Beitrag #12) schrieb:
Dazu kommt, dass Vieles im Bereich der Akustik ja auch sehr subjektiv ist. Ein und dasselbe Stück kann an einem Tag gut und einen Tag später eben weniger gut klingen. Es mag an der persönlichen Stimmung liegen oder vielleicht ist das Hörvermögen auch nicht jeden Tag gleich ...

Genau!
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