Audiophysic Medea und die Verkabelung

+A -A
Autor
Beitrag
dergeschichtenerzähler
Neuling
#1 erstellt: 22. Feb 2023, 15:40
Liebe Audio Physic Gemeinde,

Eine Frage an Euch: Ich bin neuer Besitzer eines alten Audio-Physic Medea Paares (passive Version) und bekomme die Manger-Treiber einfach nicht richtig an die Frequenzweiche angeschlossen.
Ich habe das original Kabel, das drei Enden besitzt und zwei Möglichkeiten, in die Frequenzweiche eingesteckt zu werden. Bei mir klingen die seitlichen Manger etwa doppelt so laut wie der Front-Treiber und scheinen sich gegenseitig auszulöschen. Kann mir Jemand helfen, wie man die Manger richtig anschliesst?
Danke schonmal in die Runde!



Herzliche Grüsse und Danke!
Marc


[Beitrag von dergeschichtenerzähler am 22. Feb 2023, 18:10 bearbeitet]
13mart
Inventar
#2 erstellt: 24. Feb 2023, 15:04
Ich würde bei Joachim Gerhard nachfragen, der meines Wissens
damals der Entwickler bei Audiophysic und also der Medea war.

Gruß Mart
dergeschichtenerzähler
Neuling
#3 erstellt: 24. Feb 2023, 18:28
Hi Mart

Danke für die schöne Idee. Ich dachte nur es gibt vielleicht noch den Ein- oder Anderen Medea Besitzer, der mir weiterhelfen kann, bevor ich beim "Last-Level-Support" anfrage.
Sooo selten war der Lautsprecher jetzt auch nicht, oder?

Viele Grüsse
Marc
13mart
Inventar
#4 erstellt: 24. Feb 2023, 18:57

dergeschichtenerzähler (Beitrag #3) schrieb:

Sooo selten war der Lautsprecher jetzt auch nicht, oder?


Nun, 1993 lag der Lautsprecher bei 30.000 DM das Paar.
Da kann man kaum von einem 'Massenprodukt' sprechen.

Gruß Mart
Harald.Ernstberger
Stammgast
#5 erstellt: 24. Feb 2023, 19:48
Evtl. Bilder von der Verkabelung/Frequenzweiche einstellen?

Die seitlichen Treiber sollen sicherlich - analog zu den älteren Manger Lautsprechern mit ähnlicher Bestückung - eine "unendliche" Schallwand simulieren.
Evtl. sind die auch in Reihe zu schalten ... ohne Unterlagen oder entsprechende kontakte (s.o.) wird das eine wilde Raterei ;-)
dergeschichtenerzähler
Neuling
#6 erstellt: 24. Feb 2023, 20:54
Das ist allerdings wahr.
dergeschichtenerzähler
Neuling
#7 erstellt: 24. Feb 2023, 20:56
Ja das ist absolut richtig. die idee der "unendlichen" schallwand.
ich habe heute mit audio physic telefoniert. die seitlichen manger waren in reihe geschaltet, der vordere treiber parallel. da liegt evt. das problem im gehäuse.
ich hätte nur gerne anschlussfehler ausgeschlossen, bevor ich ans gehäuse gehe.


[Beitrag von dergeschichtenerzähler am 24. Feb 2023, 20:56 bearbeitet]
ton-feile
Inventar
#8 erstellt: 25. Feb 2023, 14:16
Hi,

magst Du mal ein paar Fotos posten?
Vielleicht hilft das weiter.
Aber wenn alle Manger am gleichen Weichenzweig hängen, sind die seitlichen mit Sicherheit in Reihe geschaltet und hängen dann gleichphasig parallel zum vorderen.

Viele Grüße
Rainer
dergeschichtenerzähler
Neuling
#9 erstellt: 25. Feb 2023, 15:51
Medea-Kopf mit 3 MangerFrequenzweiche MangerVerkabelung_1Verkabelung_2Verkabelung_3Verkabelung_4

Unten sieht man die Frequenzweiche mit den 2 Ausgängen. Oben die drei Anschlüsse für die drei Manger.


[Beitrag von dergeschichtenerzähler am 25. Feb 2023, 16:11 bearbeitet]
Harald.Ernstberger
Stammgast
#10 erstellt: 25. Feb 2023, 17:58
Hmmmm ....

oder auch:

Au weia

Unbeschriftete Aus- und Eingänge sowohl bei der Frequenzweiche, als auch am Manger-Modul ...

Und der Vorbesitzer hat das so betrieben?

Da werden wir wohl nicht wirklich weiterkommen, also entweder den ehemaligen Besitzer fragen, einen aktuellen Besitzer fragen (auf Ebay-Kleinanzeigen wird ein Paar angeboten), oder Hr. Gerhard höflich bitten ;-)
ton-feile
Inventar
#11 erstellt: 25. Feb 2023, 18:41
Puh, das ist schon ein Chaos...

Das Paar auf Kleinanzeigen ist nicht mehr zu bekommen, steht aber der Fotos nach auch in Audio-Markt.de.
Da gibt es ein unscharfes Bild, auf dem man erahnen kann, was wie verbunden ist, aber das Anschlussfeld des Weichengehäuses ist anders und es wird davon nur ein Klemmenpaar genutzt.
Link!

So, wie das beim TE kabelmäßig konfektioniert ist, wäre alles parallel geschaltet, wenn die beiden Buchsenpaare am Weichenkistchen intern auch parallel geschaltet sind.
Wenn das so ist, glaube ich eher nicht, dass der Vorbesitzer die Lautsprecher richtig betrieben/verkabelt hatte.
Dass die Kabel so konfektioniert original von Audiophysic kamen, kann ich mir nicht vorstellen.

Sollte ich das jetzt selbst ergründen, würde ich mir erst die Beschaltung der Anschlussklemmen am Weichenkistchen ansehen.
Sind die intern einfach nur parallel geschaltet und werden also nur von einem Weichenzweig beschickt, dürfte die Verkabelung eher so richtig sein:

Medea

Edit:
@TE: Du meintest es klänge so, als würden sich die seitlichen Manger gegenseitig auslöschen. Check doch mal beim gesplitteten Kabel, ob das richtig konfektioniert ist. Auf Deinem Foto sieht das fast so aus, als wären rot und schwarz vertauscht, aber durch die Datenkompression des Fotos kann man es nicht richtig erkennen...

Viele Grüße
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 25. Feb 2023, 18:54 bearbeitet]
Harald.Ernstberger
Stammgast
#12 erstellt: 25. Feb 2023, 18:58
Auf dem Bild (Audio-Markt) ist aber eine zusätzliche Spule (als Tiefpass für die beiden seitlichen Mangerwandler?) "im Spiel".

Was es jetzt nicht unbedingt einfacher macht
ton-feile
Inventar
#13 erstellt: 25. Feb 2023, 19:21
Der Lautsprecher lädt durch die diskreten Zuleitungen des Topteils geradezu dazu ein, "Verbastelungen" vorzunehmen...
In diesem Fall wurde durch die Flachbandspule wohl versucht, aus den seitlichen Mangern obenrum etwas "Frische" 'rauszunehmen, was imO gar keine so schlechte Idee ist.

Wie geschrieben, erst mal wäre wichtig zu schauen, wie die Anschlussbuchsen der Weiche beschaltet sind.
Wenn das Topteil nur von einem Weichenzweig versorgt wird, ist die Schaltung eigentlich klar.

Viele Grüße
Rainer
dergeschichtenerzähler
Neuling
#14 erstellt: 26. Feb 2023, 08:10
Vielen Dank für die guten Tipps und Einschätzungen. Ich werde mal die Frequenzweiche öffnen und schauen, wie die Ausgänge geschaltet sind. Die Pole am Kabel habe ich bereits auch mal getauscht (+ > -) und geschaut, ob sich die Auslöschungen verbessern. Aber das hatte kaum Einfluss.
Ich melde mich gerne wieder, wenn ich Eure Ideen mal probiert habe.
danke!
dergeschichtenerzähler
Neuling
#15 erstellt: 26. Feb 2023, 09:57
Anbei Bilder von der Frequenzweiche.

Weiche_1Weiche_2Weiche_3Weiche_4Weiche_5
ton-feile
Inventar
#16 erstellt: 26. Feb 2023, 15:03
Hallo dergeschichtenerzähler,

vielen Dank für die Fotos, jetzt ist die Sache klar geworden.
Ich beziehe mich bei der Lagebeschreibung der Bauteile immer auf das vorletzte Bild.

Das ist ein elektrischer Hochpass erster Ordnung (der große gelbe Folienkondensator oben in der Mitte) mit einer Impedanzlinearisierung für das Impedanzmaximum der Manger auf ihrer Resonanzfrequenz (Kernspule links unten, die beiden roten Kondensatoren in der Mitte unten und die beiden in Reihe geschalteten Widerstände).
Die beiden Buchsenpaare (Schwarze und Rote) sind parallel geschaltet.

Zusätzlich gibt es noch eine optionale Schaltung (Kernspule rechts unten und Keramikwiderstand rechts oben in Reihe), welche die beiden seitlichen Manger insgesamt leiser macht und zusätzlich von den Mitten aufwärts abschwächt. Sie liegt auf den beiden weißen Buchsen auf und die darin steckende Brücke ist dort nur geparkt, hat aber so noch keine Funktion, Die Brücke brauchst Du erst zum Einschleifen, wenn Du die Schaltung mal testen möchtest.
Bei den verlinkten gebrauchten Medeas hat jemand diese Spule als hochwertige Bandspule ausgeführt und diese dann am Lautsprecher platziert, weil sie nicht ins Weichengehäuse passt.

Zur Verschaltung der Manger:
Manger gibt 5,3 Ohm als Impedanz für das Topteil an und damit ist auch diese Frage gelöst.

Das Anschlussschema ist so, wie ich das schon gepostet hatte.
Ein Manger hat tatsächlich gemessene 8 Ohm bei 190Hz.
Link zu Messungen.

Ein Manger der parallel zu zwei Mangern geschaltet ist, die in Reihe liegen, ergeben gesamt 5.3 Ohm. Passt!

Deine Verkabelung ist leider Grütze, da wirst Du nochmal ran müssen, aber Du kannst das aus dem Vorhandenen schon testweise zusammen klöppeln.

Eine einzige Sache ist noch unklar und das ist die Polung am Eingang der Weiche.
Da sieht man auf Deinem Foto links nur zwei weiße Buchsen und ich hoffe, die sind von außen eindeutig gekennzeichnet.
So wie das intern verschaltet ist, wird vermutlich (von außen draufgesehen) die rechte Buchse + (Rot) sein, aber die Polung hängt stark von der Beschaltung des Tieftöners ab und es könnte deshalb auch anders herum sein.

Jetzt mache ich Dir noch eine Skizze, damit Du alles richtig anschließen kannst und dann musst Du halt fragen, falls noch etwas unklar ist.

Viele Grüße
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 26. Feb 2023, 17:13 bearbeitet]
ton-feile
Inventar
#17 erstellt: 26. Feb 2023, 16:20
Hallo dergeschichtenerzähler,

so, hier sind noch die Anschluss-Skizzen.
Wenn etwas unklar ist, einfach fragen.

Ohne optionalen EQ:
Medea_Verkabelung_Ohne_EQ

Mit EQ:
Medea_Verkabelung_Mit_EQ

Schaltungstopologie:
Medea_Schaltung Topteil

Was mich noch ein wenig beschäftigt, sind die von Dir beschriebenen Auslöschungen der seitlichen Manger, denn wenn Du alles richtig verkabelt hast und dieses Phänomen weiter besteht, kann nur ein Manger im Topteil falsch angeschlossen sein und das ist eher unwahrscheinlich, wenn nicht daran gebastelt wurde.
Ich würde es an Deiner Stelle jetzt erst mal richtig verkabelt testen.

Viele Grüße und frohes Schaffen
Rainer
Harald.Ernstberger
Stammgast
#18 erstellt: 26. Feb 2023, 17:11
@ Rainer:

Mal sehen, ob das jetzt hinhaut.

Würde ja gerne mal die Medea hören. Hatte mal die Manger 109II, und fand die ziemlich gut. Nicht der Typ Lautsprecher, der auf Anhieb begeistert, sondern eher etwas "Einwirkzeit" beim Hörer braucht

Die grösseren waren damals leider ausserhalb meines Budgets, wie auch die Medea (selbst gebraucht).

Aber so richtig losgelassen hat mich der Klang der Manger bis heute nicht.
Würde ich eine zum vernünftigen Kurs bekommen, wäre das durchaus mal ein Kandidat.
Evtl. dann auch aktiviert, und mittels DSP (vor-)entzerrt. Träumen darf man(n) ja mal
dergeschichtenerzähler
Neuling
#19 erstellt: 26. Feb 2023, 21:30
Oh wow. ganz herzlichen Dank lieber Rainer!
Das probiere ich die kommenden Tage gerne aus.
Darf ich mich irgendwie revanchieren?
Das ist ja wirklich grossartig!
Danke!
Bin sehr gespannt, wie sie klingen.
ton-feile
Inventar
#20 erstellt: 27. Feb 2023, 12:46
Hallo dergeschichtenerzähler,

Du kannst Dich sehr gerne revanchieren, indem Du die Community in diesem Thread weiter an Deinen Erfahrungen teilhaben lässt.
Es gibt derer viele, in denen die Themenersteller nichts mehr schreiben, nachdem ihr Problem gelöst wurde und eben leider auch nicht, dass es überhaupt gelöst wurde.

Das Forum ist auch eine Wissensdatenbank und wie ich feststellen konnte, sind z.B. Informationen zur Medea im Netz dünn gesät.
Nachdem die richtige Verkabelung des Topteils alles andere als selbsterklärend ist, werden die Beiträge hier anderen Neueignern sicher weiterhelfen.

Viele Grüße
Rainer
dergeschichtenerzähler
Neuling
#21 erstellt: 27. Feb 2023, 14:14
Ich werde Euch gerne weiter Berichten. Muss jetzt erstmal mini-Bananenstecker kaufen und das Kabel basteln. Dann gibt's weitere Infos. Ich habe auch Joachim Gerhard, den Entwickler der Medea, angeschrieben. Falls er sich meldet, schreibe ich Euch auch gerne seine Infos..
dergeschichtenerzähler
Neuling
#22 erstellt: 01. Mrz 2023, 09:49
So lieber Rainer,
jetzt habe ich noch ein paar wichtige Infos bekommen.
Also das Kabel scheint laut Vorbesitzer das original Kabel von Audio-Physics zu sein.
Ich habe mit Audio-Physics telefoniert und dort noch folgende Infoszu dem Problem erhalten:

Der Manger-Wandler hat zwei jewils Schwingspulen mit jeweils 8 Ohm.
Der vorderer Wandler wird intern parallel angeschlossen = 4 Ohm
Die seitlichen Wandler sollten intern in Reihe geschaltet werden = 16 Ohm.
Daher sollte der Lautstärkeunterschied kommen.

Ich werde beides mal ausprobieren. Also das Kabel, wie Du es skizziert hast und ich denke ich komme nicht drumherum, die Wandler mal auszubauen.
Ich habe dazu auch mit Daniela Manger telefoniert.
Der Ausbau ist etwas tricky, weil die Wandler auf der Rückseite des Gehäuses mit einer Art Knetmasse fixiert sind.
Sie meinte es gibt dazu ein Ausbauset, man kann die Wandler aber auch mit zwei Korkenziehern rausdrehen.
Also ich werde die Variante dannmal probieren und mir die VErkabelung der Manger intern mal anschauen.

Viele Grüsse
Marc
ton-feile
Inventar
#23 erstellt: 01. Mrz 2023, 17:10
Hallo Marc,

Super Recherche!


Dass die Manger frei verschaltbare Doppelschwingspulen haben, habe ich übersehen, aber das ist super.


Jetzt habe ich mich auch nochmal schlau gemacht.

Es gibt die MSW elektrisch in einer 4- (2.8 = 2x8 Ohm) und einer 8 Ohm (2.16 = 2x16 Ohm) Version.
Doppelschwingspulen haben beide Typen und die sollen lt. Manger eigentlich immer parallel geschaltet werden.

Link zu Manger MSW.PDF


------------------------------------------------------------------------------

Um auf die für das Medea-Topteil angegebene Gesamtimpedanz von 5,3 Ohm zu kommen, kann der vordere Manger aber niemals 4 Ohm haben.
Egal, was man da noch parallel dazu schaltet, die Gesamtimpedanz läge immer niedriger als 4 Ohm.

Der vordere Manger kann deshalb nur ein 8 Ohm Typ sein.



Was die seitlichen Manger angeht, gäbe es tatsächlich eine zweite (bessere) mögliche Schaltungsvariante für 8 Ohm Typen, wenn man der Verschaltungsempfehlung der Doppelschwingspulen von Manger nicht folgt..




Variante1:

Beide seitlichen Manger (8 Ohm Typen mit intern parallel geschalteten Schwingspulen) in Reihe, wie in meiner Skizze oben.
8+8=16 Ohm und das parallel zu 8 Ohm ergibt 5,3 Ohm

Das ist aber, wie geschrieben, definitiv die schlechtere Variante, wenn man pro Treiber zwei 8 Ohm Schwingspulen zur Verfügung hat, die man frei verschalten kann!

(Theoretisch könnte man auch zwei 4 Ohm Typen mit in Reihe geschalteten Schwingspulen wiederum in Reihe schalten, um auf die 16 Ohm zu kommen, aber das glaube ich eher nicht.)




Variante2 (imO die beste) :

Beide seitlichen Manger (8 Ohm Typen mit intern in Reihe geschalteten Schwingspulen) parallel geschaltet.
2x32 Ohm parallel ergeben 16 Ohm und das parallel zu 8 Ohm ergibt auch wieder 5,3 Ohm

Diese Variante ist deshalb deutlich besser, weil zwei in Reihe geschaltete Chassis einen "komplexen" Spannungsteiler bilden und möglichst gleich sein müssen, damit der auch gut funktioniert.

Der Widerstand eines Chassis ist leider nicht über die Frequenz konstant und mechanische Unterschiede durch Serienstreuung machen sich im Frequenzgang negativ bemerkbar, wenn die Widerstände der beiden Chassis bei einer Frequenz nicht gleich sind.
Das ist im Bereich der mechanischen Resonanzfrequenz besondes mies, weil die Serienstreuung da am liebsten zuschlägt...



----------------------------------------------------------------------------------
Vorschlag für das weitere Vorgehen:


Es ist für die weitere Anamnese erstmal nicht nötig, die Manger auszubauen, zumal das ja auch offensichtlich etwas frickelig ist...

Du brauchst an Ausrüstung lediglich eine 1,5V Batterie und ein einfaches Multimeter, das Widerstände messen kann.



1. Widerstände der Manger mit dem Multimeter messen, damit endgültig klar ist, wie alles verschaltet werden muss.
Beim vorderen werden es ca. 7-8 Ohm sein.
Bei den seitlichen auch entweder 7-8 Ohm, oder 28-30 Ohm.



2. richtige Polung der Manger mit der 1,5V Batterie checken.

Es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass da was faul ist, weil Audiopysic sicher eine gute QC hat. Trotzdem wird es nicht schaden, auch das zu checken.

Dazu den Pluspol der Batterie an die rote Buchse und den Minuspol an die schwarze Buchse halten => Die Membrane muss sich dann nach außen bewegen.
(Wenn die seitlichen Manger 32 Ohm haben, musst Du vermutlich genau hinsehen, oder zwei 1,5V Batterien auf 3V in Reihe schalten...)


-Membrane bewegt sich nach innen => Manger verpolt (könntest Du dann einfach am Gehäuse richtig beschriften)


-bewegt sich gar nicht, obwohl der gemessene Widerstand passt => Doppelschwingspule falsch verschaltet (das wäre blöd, denn dann muss der Manger raus)


Viele Grüße
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 01. Mrz 2023, 17:41 bearbeitet]
dergeschichtenerzähler
Neuling
#24 erstellt: 02. Mrz 2023, 11:59
MangerIMG_20230301_175129

So, ich habe jetzt mal im Kopf der Medea angefangen und zu allererst den Fronmanger mal durchgemessen. Er hat ja zwei Schwingspulen. Jede hat 16 Ohm. Und siehe da: Eine Schwingspule funktioniert, eine nicht.
Da ist schon das erste Problem. Zweites Problem: Die Schwingspulen der seitlichen Manger sind auch parallel geschaltet und nicht seriell, wie es sein sollte.
Da ist das nächste Problem. Hab mit Manger telefoniert. Im Gehäuse ist wohl auch noch eine Frequenzweiche, die den seitlichen Mangern die Höhen nimmt. Die ist wohl aber so verbaut, dass man nicht drankommt, ohne das Gehäuse zu zerstören.
Nächster Schritt ist nun ganz einfach: Die Medea-Köpfe gehen direkt zu Manger zum Durchmessen und neu verkabeln.
Das ist mir zu heiss.

Melde mich wieder...
Harald.Ernstberger
Stammgast
#25 erstellt: 02. Mrz 2023, 12:10


So ein Mist ...
Ich hoffe, der Preis für das Päärchen war wenigstens OK, so dass sich dieser Aufwand jetzt auch lohnt.

Ggfs. darüber nachdenken, die externe Weiche auch in das Topteil zu integrieren? Die zusätzliche Spule könnte dann ja per Kabelbrücke von aussen zugeschaltet werden.
ton-feile
Inventar
#26 erstellt: 02. Mrz 2023, 14:06
Oh je, da schließe ich mich meinem Vorposter Harald.Ernstberger an...


Im Gehäuse ist wohl auch noch eine Frequenzweiche, die den seitlichen Mangern die Höhen nimmt. Die ist wohl aber so verbaut, dass man nicht drankommt, ohne das Gehäuse zu zerstören.

Das glaube ich in Deinem Fall nicht.

Das könnte zwar mal bei früheren Modellen so gewesen sein, wofür der Umstand sprechen würde, dass die Weiche der weiter oben verlinkten Gebraucht - Medea nur vier Ausgangsbuchsen hat und die beiden weißen Buchsen unten fehlen.

Allerdings hat dann die direkte Zuordnung der Buchsen am Topteil zu den einzelnen Mangern keinen Sinn, weil das zum einen den Bauteileaufwand verdoppeln würde -es braucht ja dann für jeden Manger eine eigene Entzerrung- und zum anderen die Entzerrungs-Spulen (Induktivitäten) wegen der höheren Einzelimpedanzen doppelt so groß sein müssten.
So etwas sinnloses würde imO niemand bauen.

Möglich wäre aber bei den frühen Medeas mit eingebauter Entzerrung eine andere Belegung der Buchsen am Topteil.
Die zwei oberen für den vorderen Manger, zwei unten für die beide seitlichen Manger mit Entzerrung und zwei unten für die beide seitlichen Manger ohne Entzerrung.

Deine Medeas wären dann eine Art MK2 Version mit ausgelagerter Schaltung, die optional in den Signalweg einschleifbar ist.
Bei Dir ist die ja definitiv im Weichengehäuse.


Nächster Schritt ist nun ganz einfach: Die Medea-Köpfe gehen direkt zu Manger zum Durchmessen und neu verkabeln.
Das ist mir zu heiss.


Ich hoffe, Du verbrennst jetzt nicht ohne Not viel Geld...
Klar, defekte MSW müssen natürlich bei Manger repariert werden, aber der Rest ist wirklich kein Hexenwerk!

Viele Grüße
Rainer

P.S. Aus der Nähe von München bist Du vermutlich nicht, oder?


[Beitrag von ton-feile am 02. Mrz 2023, 14:06 bearbeitet]
ton-feile
Inventar
#27 erstellt: 02. Apr 2023, 16:17
Hallo Zusammen,

hier sind abschließend noch ein paar Infos über die Verschaltung der Medea-Tops.

- es sind drei 8 Ohm-Typen des MSW verbaut.

- im Originalzustand von Manger sind die zwei Schwingspulen des MSW mit je ca. 16 Ohm parallel geschaltet, um auf 8 Ohm zu kommen.

- bei der Medea gibt es eine Besonderheit.
Der vordere MSW hat 8 Ohm. Seine beiden Schwingspulen liegen parallel.
Die beiden seitlichen MSWs haben aber ca. 32 Ohm, weil ihre Schwingspulen in Reihe geschaltet werden(16+16=32)

- wenn die Medea unverbastelt ist, können alle MSWs parallel geschaltet werden und die Gesamtimpedanz liegt dann bei den angegebenen 5.3 Ohm.

Es kann aber durchaus vorkommen, dass einem eine "überholte" Medea unterkommt, bei denen die seitlichen MSWs nach Werkstandard verschaltet sind und wie der vordere 8 Ohm haben.
Wenn man das nicht ändern will/kann ist das Verschaltungsschema weiter oben im Thread richtig und die drei MSWs dürfen nicht alle parallel liegen.
Sonst ist der Gesamtwiderstand des Topteils zu niedrig, die externe Weiche macht nicht mehr, was sie soll und die seitlichen MSWs sind zu laut.

Welche Variante man hat lässt sich mit einem Multimeter ganz einfach feststellen, indem man die Widerstände der drei Anschlussbuchsen am Top misst.

Viele Grüße
Rainer
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
AudioPhysic Yara II Superior
WalterD am 29.06.2007  –  Letzte Antwort am 18.08.2007  –  4 Beiträge
AudioPhysic Yara II Superior
WalterD am 18.12.2008  –  Letzte Antwort am 28.01.2009  –  6 Beiträge
KEF / B&W / Audiophysic
hörnixgut am 12.11.2003  –  Letzte Antwort am 07.12.2003  –  2 Beiträge
Vergleich Magnat - AudioPhysic
Andy2211 am 23.11.2007  –  Letzte Antwort am 08.12.2007  –  14 Beiträge
AudioPhysic Virgo II - "Tunning ??"
Mobi am 10.03.2003  –  Letzte Antwort am 17.01.2006  –  3 Beiträge
Dynaudio, AudioPhysic oder Maggie´s...
Widi10 am 02.11.2005  –  Letzte Antwort am 04.11.2005  –  4 Beiträge
Verkabelung
Bermin am 06.10.2018  –  Letzte Antwort am 15.10.2018  –  5 Beiträge
Verkabelung
Peter.1997 am 13.11.2013  –  Letzte Antwort am 13.11.2013  –  3 Beiträge
Was dürfen AudioPhysic Tempo III kosten?
RaftaMan1 am 17.07.2006  –  Letzte Antwort am 20.07.2006  –  8 Beiträge
LS Verkabelung
HK1 am 13.12.2006  –  Letzte Antwort am 13.12.2006  –  5 Beiträge
Foren Archiv

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.752 ( Heute: 6 )
  • Neuestes MitgliedTigerquaste
  • Gesamtzahl an Themen1.551.145
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.539.188

Hersteller in diesem Thread Widget schließen