Welcher Lausprecher für ALTE Blues, Rocknroll, Soul, Ska Aufnahmen

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snorrevonflake
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 22. Mai 2009, 16:36
Hallo,
ich bin auf der Suche nach neuen Lautsprechern.

Irgendwo hab ich mal gelesen daß Soul Musik in den 1960s so abgemischt wurde daß sie aus einem Transistorradio gut klingt.
Ich möchte allerdings doch nicht so weit gehen den CD Player an Omas altes Röhrenradio anzuschließen. Was bedeutet das also wenn ich mir 2009 einen neuen Lautsprecher kaufe?
Ich höre hauptsächlich Musik die vor 1960 (sogar hauptsächlich späte 40er bis frühe 50er Jahre) aufgenommen wurde. (Blues, Rockabilly, Soul, Ska, eventuell Jazz)

Wenn ich mir Hifi Foren und Zeitschriften ansehe dann ist als Kriterium für einen guten Lautsprecher der "richtig" spielt immer von absolut unverfälschter linearer originalgetreuer Wiedergabe die Rede. Sicher gilt das für perfekte Klassik oder generell neue Aufnahmen - ich frage mich ob es für meine Musikvorlieben gut klingt - weil dieser Detailreichtum auf den Aufnahmen sicher nicht vorhanden ist. Und von wegen unverfälscht - auf meinem alten Denon Verstärker ist die Loudness Taste immer aktiviert und auch die Klangregler nicht in Neutralstellung - klingt sonst für mich extrem dünn.

Wäre dankbar für Feedback, Vorschläge, Denkanstöße.

Sollte aus Platzgründen ein Kompakt/Regallautsprecher sein, Preisvorstellung - 500 Euro das Paar, wenn ich etwas fände was für mich sensationell klingt darfs auch mehr sein und wenns billiger ist bin ich auch nicht böse - Selbstbau käme eventuell auch in Frage wenn es vom Ergebnis her Sinn macht (d.h. etwas rauskommt was es so nicht zu kaufen gibt)
jurgen54
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 22. Mai 2009, 16:50
Hallo snorrevonflake,

von deiner Wunschrichtung her sage ich mal Röhrenverstärker und Hörner. Passt leider nicht zu dem geplanten Budget . Fürs Budget möglicgerweise kleine KEF, Probehören beim Händler und dann zuhause ausprobieren.
Grüße Jürgen
schramme74
Stammgast
#3 erstellt: 22. Mai 2009, 19:03
Meiner Meinung nach definitiv ein Versuch wert. Der Aufwand ist in jeder Hinsicht gering und wenn´s nicht passt ha man nix kaputt gemacht.

CT 230

Ist allerdings nicht mehr ganz so Kompakt. Wenn dir das Ding gefällt bleibt eventuell noch Geld im Budget um mal einen Dynavox VR 70 auszutesten.
MFG
Tom


[Beitrag von schramme74 am 22. Mai 2009, 19:03 bearbeitet]
jurgen54
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 22. Mai 2009, 19:15
Der Dynavox ist schon ein super Anfang, Zwei keine Böxchen dazu und sparen und dann schöne Hörner

Grüße Jürgen
Belmar
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 22. Mai 2009, 20:10
Hallo snorrevonflake,

habe einen ähnlichen Musikgeschmack. Bin damals bei meiner Suche bei Klipsch gelandet.
Gerade rockige Aufnahmen kommen hiermit einfach nur genial rüber.
Höre aber auch viel Ska & Reggae damit.
Höre Dir doch einmal Klipsch an, z.B. die Klipsch RB81.
Duch ihren hohen Wirkungsgrad hast du kaum Einschränkungen bei der Verstärkerwahl.
Da Du ja so gern alte Aufnahmen hörst, würd' ich Dir passend dazu, zu so einem alten, schönen Vintage Receiver raten, z.B. RotelYamaha oder Pioneer

Gruß
Belmar
snorrevonflake
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 23. Mai 2009, 08:56
Danke für die Vorschläge, nachdem ein Arbeitskollege als Lautsprecherselbstbauer aktiv ist bin ich auf die CT 230 schon gestoßen, ist aber doch zu groß, zumindest eine vernünftige Aufstellung wär nicht möglich - gibts etwas mit derartiger Charakteristik etwas kleiner?

Warum Hörner und welche?

Bezüglich Verstärkern wurde mir versichert daß da auch lt. Blindtests kaum Unterschiede zu hören sind. Ich habe einen Denon PMA 860 der allerdings Probleme mit kratzenden Potis und Umschaltern macht - wenn sich das nicht preisgünstig beheben lasst denke ich daran den durch ein neueres Denon Modell zu ersetzen.

Den Dynavox würde ich gerne mal hören, als Hobby Gitarrist bin ich Röhrenamp Fan habe auch schon einen selbstgebaut.

Ansonsten werde ich jetzt endlich nochmal zum Probehören losziehen, mal sehen was in Wien lagernd ist.
jurgen54
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 23. Mai 2009, 10:30
Hallo snorrevonflake,

Röhrenverstärker und Hörner passen einfach super zusammen.
Die Leistung der Röhren ist nicht superhoch, die Hörner haben meistens einen sehr guten Wirkungsgrad und vom Sound her sind beide "analog", also etwas entfernt von der digitalen Wahrheit. Genau das richtige für die Musik der 60er. Ich kenne nur die Odeon Hörner, www.odeon-audio.de, gibt's von kleinen Böxchen bis zu großen Stand-LS. Einfach mal anhören, manchmal kann man die auch gebraucht finden. Meine Canton müssen auf jeden Fall einer großen Odeon weichen.

Grüße Jürgen
daniel111
Stammgast
#8 erstellt: 23. Mai 2009, 11:06
Hm ich weis nicht ob es das ist was du suchst, aber vll. könnte dir die B&W 686 gefallen, oder die 685, wobei ich die nicht selber kenne, die 686 habe ich selber. Die klingen auch bei schrecklichen aufnahmen noch gut und verzeihen eine Menge fehler die man so bei der Aufnahme machen kann, also auch absolut schlechte qualität. Wenn das etwas ist was dich interresiert dann kann ich dir den Klang detailierter beschreiben, aber ich weis nicht ob die das richtige für dich sind also nur eine Idee. Viele Grüße Daniel
snorrevonflake
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 06. Jan 2010, 23:09
Sorry das Thema nochmal hochzuholen, das Anhören bei diversen Händlern in Wien brachte nichts was mich sehr überzeugt hat.
Zum Spaß habe ich jetzt wiedermal das Röhrenradio meiner Uroma aus dem Keller geholt und was soll ich sagen - seit einer Woche höre ich mit ziemlicher Begeisterung nur mehr darüber.

Und wir sprechen da nicht von einem hochwertigen Radio wo angeblich (ich bezweifle das ohnehin) alles aufeinander abgestimmt war sondern von einem relativ kleinen Minerva Radio mit einem ca. 13 cm Lautsprecher, der noch dazu vorne zur Hälfte von der Skala abgedeckt ist.

Mir ist zwar bewußt daß das eigentlich nach HiFi Maßstäben absolut indiskutabel klingt, meine Bluesaufnahmen klingen für meine Ohren dennoch darüber eher "richtig" als über die HiFi Anlage - dort kommen plötzlich absolut unnatürliche Tiefbässe dazu und die total direkt klingenden Gitarren, Harmonika usw. verschwinden irgendwo im Hintergrund - ich finde es perfekt wie alles komprimiert von einem Punkt kommt - sind ja auch größtenteils Mono Aufnahmen.
Und auch wenn das übertrieben klingt so entdecke ich wirklich gerade meine Lieblingsmusik neu und höre nie gehörte Details (dabei habe ich sicher kein gutes Gehör und auch absolut keine Erfahrung im Hören hochwertiger Lautsprecher) Mir geht weder Bass (gerade zB Kontrabässe klingen genial holzig) noch Höhen ab, es nerven zum Teil plärrende Mitten was ich mit Klangregelung etwas zu korrigieren versuche.

In Summe hat das jedenfalls den Soundcharakter den ich gesucht habe - jetzt suche ich immer noch eine HiFi Box die diesen Charakter wiedergibt - ich glaube nicht daß ich immer über das alte Radio hören will - außerdem wird das auch nicht ewig funktionieren.
lorric
Inventar
#10 erstellt: 07. Jan 2010, 14:49
Hi,

LS die das so wiedergeben wird schwierig. Vielleicht Studiomonitore?

Aber kannst mal JBL Control One versuchen. Mit dem richtigen Material können die auch "quäkend" klingen. Jedenfalls sind die dünner im Bass mit gut ausgeprägten Höhen.

Verstehe ich es richtig, dass Du CDs hörst? So was wie uralte Aufnahmen von Robert Johnson? Alter Delta-Blues?

Gruß
lorric

P.S.
Jetzt völlig ab vom Weg und über das Budget eher kaum zu machen, aber wie wäre es mit einem alten Marshall Gitarren-Amp? Die Röhrenteile kannst Du ziemlich cool so regeln, dass die in etwa so klingen.


[Beitrag von lorric am 07. Jan 2010, 14:52 bearbeitet]
RocknRollCowboy
Inventar
#11 erstellt: 07. Jan 2010, 16:20
Hallo snorre

Wenn dir der Sound aus dem alten Radio gut gefällt dann besorg dir 2 alte identische Breitbänder aus geschlachteten Röhrenrdios (z. Bsb. Saba Greencones, die aber recht teuer sind. Gibt aber auch andere Alternativen. Hierzu am besten mal im Do-It Yourself-Bereich nachfragen.) und bau sie in ein Gehäuse mit kontrollierter Undichtigkeit. (Wie beim alten Radio, hinten mit Löchern in der Wand.)
Dann hast du erstmal schon in etwa die gleichen LS wie von einem alten Radio. Sollte also ähnlich klingen.
Diese sind aber nicht sehr Belastbar. Also Lautstärkeregler vorsichtig bedienen.

Das zuerstmal testen.

Vermutlich wirst du aber auch noch einen Equalizer brauchen um den Frequenzgang so hinzubiegen wie die alten Röhrenradios abgestimmt waren, da moderne Verstärker einen linearen Frequenzgang besitzen im Gegensatz zu den alten Röhrichen.

Schönen Gruß
Georg
snorrevonflake
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 07. Jan 2010, 21:15
Danke für die Tips, seltsam daß mir zum zweiten Mal jemand Studiomonitore empfiehlt, nachdem was ich bisher gehört habe denke ich daß ich definitiv keinen neutralen Lautsprecher brauche. Zwei Control 1 habe ich eben verkauft weil die so steril und blechern klangen. Gitarrenverstärker ist keine schlechter Gedanke - tatsächlich besitze ich einen kleinen Fender Gitarrenverstärker der ungefähr so alt wie das Radio ist - Gitarrenverstärker (und besonders Marshall) sind allerdings darauf ausgerichtet zu verzerren (und zwar richtig), deshalb ist das auch nicht so ideal.

Ja ich höre CDs und Mp3s, akustischen Blues aus den 30er Jahren auch, hauptsächlich aber frühen elektrischen Blues der späten 40er und frühen 50er Jahre, auch Rhythm and Blues aus dieser Zeit, eventuell Jazz - und gerade das hat mich jetzt mit dem Radio so begeistert, vielleicht ist wirklich etwas daran daß es Sinn macht die Musik mit jenen Geräten zu hören wie sie auch damals gehört wurden - weil ja auch damals kaum Frequenzen unter 100 Hz und über keine Ahnung 6-8-10kHz wiedergegeben werden konnten.

Und deshalb bin ich auch bereits dabei RocknRollCowboys Ratschlag umzusetzen, nämlich alte Radiolautsprecher in eine Kiste, an Equalizer hab ich auch gedacht, ich habe allerdings schon mal einen Gitarren Röhrenverstärker gebaut und werde deshalb eine ganz simple Mono Röhrenendstufe bauen.

Seltsam finde ich daß die "Greencones" Fans in diesem und anderen Foren diese Lautsprecher nicht aus ähnlichen Gründen wie ich verwenden (nämlich um den Sound der alten Radios nachzuempfinden) sondern diese als naturgetreue HiFi Lautsprecher bezeichnen.

Und trotzdem will will ich nicht nur über solches selbstgebautes Trash Equipment hören sondern hätte gerne einen neuen Lautsprecher (kann auch Selbstbau sein) der meine Musik ähnlich gut wiedergibt.
lorric
Inventar
#13 erstellt: 07. Jan 2010, 21:25

snorrevonflake schrieb:
Gitarrenverstärker (und besonders Marshall) sind allerdings darauf ausgerichtet zu verzerren (und zwar richtig), deshalb ist das auch nicht so ideal.


Neee, nee, ich habe vor Jahrzehnten als Gitarrist einen uralten Marshallturm benutzt. War eigentlich als Bassverstärker konzipiert, habe ich aber für Gitarre verwurstet. Den konnte man wirklich auf den Ton regeln den Du suchst. Der war noch ohne eigene Verzerrung.

Gruß
lorric
RocknRollCowboy
Inventar
#14 erstellt: 07. Jan 2010, 21:41
Hallo snorre

Ich würde das auf keinen Fall als Trashequipment bezeichnen. Es geht darum etwas zu finden womit das Musikhören dir Spaß macht. Das ist doch dann kein Trash, sondern dein Traumlautsprecher. Man kann die Teile auch schön furnieren und eine Bespannung davor setzen, damit man die, zugegebenermaßen, teilweise häßlichen Chassis nicht direkt sieht.

Ich glaube nicht das du mit neuen Lautsprechern glücklich wirst. Auch nicht im DIY-Bausatzbereich, da heute fast jeder Lautsprecher auf Linearität hin entwickelt wird.
Vielleicht am ehesten noch mit einem kleinen Breitbänderhörnchen.

Schönen Gruß
Georg


P.S.
Auch ich habe einen CD-Spieler an einem alten Grundig Röhren-Radio hängen und freue mich jedesmal wieder mit dem schönen Vintage-Sound. Ist wirklich kein HiFi, muß es auch nicht sein. Muß nur Spaß machen.
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