Kaufentscheidung Vintage Verstärker & Lausprecher für Anfänger bis 300€ gesamt

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Nico_Hue
Neuling
#1 erstellt: 15. Dez 2020, 14:38
Hallo liebes Forum,

Ich habe jetzt fleißig ein paar Wochen mit gelesen um mich einzuarbeiten und stehe kurz vor dem Kauf meiner ersten ordentliche Ausstattung. Als Referenz hier etwas zu meinem jetzigen Stand und Anwendung:

Jetziges Set-Up:
- Verstärker: Technics SA GX100
- Lautsprecher: Canton Plus X

Musikgeschmack: sehr breit, von Jazz, Soul und Blues, über Rock bis hin zu Old School Hip Hop und Electro.

Raumgröße: ca. 25qm

Budget: Ich möchte nicht mehr als 300€ ausgeben für Verstärker/Receiver + Regallautsprecher und ich würde mir gerne ein hübsches, solides Vintage set-up ergattern.

Klangvorliebe: habe ich noch keine (also ob eher analytisch oder vintage-warm etc.).

Quelle: Würde das ganze als 2.0 Set-Up nutzen um vornehmlich Vinyl und Spotify zu hören.

Bisher habe ich folgende Modelle in meiner Umgebung (Berlin) gefunden, es wäre super eure Meinungen dazu zu hören, damit ich dann zielgerichtet Probe hören / kaufen kann:

Verstärker
- Technics SA 5560
- Kenwood KR 6400
- Sony STR 6055
- Onkyo TX 2500

Lautsprecher
- Heco P4302
- Heco Profiton 380
- Celestion 3
- Castle Trent II
- Grundig 660b
- ev. alte Wharfedale Linton 3 (sind aber schon von jemandem anders reserviert)

Welche von denen würde ihr nehmen? Welche sind eher nicht zu empfehlen? Gibt es noch Modelle die ihr mir in dem Preisrahmen eher empfehlen würdet?

Bin für jeden Hinweis sehr dankbar.

Schöne Adventszeit euch allen


[Beitrag von Nico_Hue am 15. Dez 2020, 14:42 bearbeitet]
Tywin
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 15. Dez 2020, 15:24
Hallo,

Verstärker die mehr als 30 Jahre alt sind fangen nach meinen Erfahrungen an Probleme zu verursachen. Ich rate vom Kauf daher ab wenn es um tagtägliche Nutzung und nicht Liebhaberei geht.

Lautsprecher mit Gummisicken können oft deutlich länger ohne bemerkbare Probleme funktionieren.

Das geht aber nicht unbegrenzt gut. Instandsetzungen hinsichtlich eintrocknender Kühlmittel in Hochtönern und Kondensatoren in der Frequenzweiche die nicht mehr die richtige Kapazität haben oder auch platzen können sind im höheren Alter keine Seltenheiten.

Viele von den von Dir genannten Geräten betrachte ich daher als zu kritisch hinsichtlich einer längeren problemlosen Nutzung.

Wenn Du Dich aber mit solchen Geräten technisch so gut auskennst, dass Du sie problemlos instand setzten kannst, ist das aber alles kein Problem.

Hier ein paar Basisinformationen die Du zumindest kennen solltest bevor Du irgend etwas kaufst:

https://av-wiki.de/was_ist_wichtig

https://av-wiki.de/ls-auswahl

https://av-wiki.de/aufstellung

https://av-wiki.de/testberichte

Du könntest z.B. an Deinem vorhandenen - extrem leistungsschwachen - Verstärker ein Paar Pro-Ject Speaker Box 5 mit den Hochtönern auf Ohrhöhe auf geeigneten Ständern mit genügend Freiraum zu allen Seiten im nicht zu großen und nicht zu kleinen Stereodreieck ausprobieren.

Gut wäre es möglichst viele weitere Lautsprecher - möglichst zu Hause - auszuprobieren und zu vergleichen um eine individuell gute/passende Entscheidung treffen zu können.

LG Michael


[Beitrag von Tywin am 15. Dez 2020, 15:30 bearbeitet]
olibar
Inventar
#3 erstellt: 15. Dez 2020, 15:57
...bei dem Budget sind die alten Geräte ggf. wirklich eine Kostenfalle oder du hast keinen Spaß dran. Manchmal bekommst du alte Geräte, welche revidiert sind (Hifi Zeile Leipzig), da bist du aber raus aus dem Budget.
Nico_Hue
Neuling
#4 erstellt: 15. Dez 2020, 17:13
Hallo,

Vielen Dank schonmal für die zwei Antworten und die ganze Information in den Links.

Ich hab mich mal durch gelesen und hab schon ein Grundverständnis. Für mich war es schon immer erstrebenswert Hifi zum Hobby zu machen, daher habe ich mir die Überlegung Vintage Geräte zu kaufen schon gut überlegt. Ich bin bereit mich selber daran zu versuchen oder diese eben doch dem Fachmann zur Revision / Reparatur zu geben. Das Budget von 300€ ist auf den Kaufpreis bezogen, nicht auf mögliche spätere anfallende Kosten. Bisher fehlte mir immer das Geld und die Ruhe mich weiter damit zu beschäftigen. Aber ich bin schon immer begeistert gewesen. Vorher hatte ich einen Harman Kardon HK 750 in Betrieb zusammen mit ein paar Magnat Boxen.

Wenn ihr mir allerdings sagt, dass es für 300€ nichts gescheites gibt, dann wäre das ja wieder ein ganz anderes Argument. Basierend auf meiner Recherche sind die Geräte, abgesehen von möglichen Alterungserscheinungen schon solide Qualität. Oder würdet ihr mir da widersprechen?

Gerade für die Lautsprecher bin ich mir im Klaren, dass es schwierig ist eine eindeutige Empfehlung zu finden. Wenn das erste Paar mir doch nicht zusagt, dann kaufe ich eben noch ein zweites zum vergleichen, aber ich möchte halt das Risiko mir Ramsch zu kaufen gerne vermeiden.

Viele Grüße


[Beitrag von Nico_Hue am 15. Dez 2020, 17:17 bearbeitet]
Tywin
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 15. Dez 2020, 17:19
Hallo,


schon solide Qualität. Oder würdet ihr mir da widersprechen?


Qualität bedeutet für mich, dass ein zu einem fairen Preis gekauftes Gerät Jahrzehnte einwandfrei funktioniert.

Da ich nicht weiß, was an den genannten Geräten im Argen ist, wann Probleme auftauchen, was die mehr oder weniger lange Beseitigung von Problemen kostet, kann ich hinsichtlich meiner Kriterien gar nichts zur Qualität der genannten Geräte sagen.

Du magst aber ganz andere Kriterien haben an denen Du "Qualität" festmachst.

LG Michael


[Beitrag von Tywin am 15. Dez 2020, 17:21 bearbeitet]
Nico_Hue
Neuling
#6 erstellt: 15. Dez 2020, 17:40
Hallo Michael,

Ich würde Qualität für mich in zwei Aspekten definieren:

1) Der Sound, die Leistung und Funktionalität des Geräts unter der Annahme das es einwandfrei läuft.

2) Wie viele Schwachstellen und oft-auftretenden Teile die kaputt gehen oder verschleißen ein Gerät hat und wie kompliziert / teuer es ist diese wieder hinzukriegen. Gerade bei solch alten Modellen gibt es ja unter Umständen gewisse Kriterien und Erfahrungen die die Langlebigkeit betreffen, z.B. lese ich häufig, dass man Schaumstoff Sicken bei alten Lautsprechern meiden sollte, bzw. das diese eben öfter reißen / ersetzt werden müssen.

Viele Grüße
buggydevil_No5
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 15. Dez 2020, 17:58
Moin,
um mit dem Thema Vintage zu starten und dem ganzen eine Richtung zu geben könnte man ja zB das Interesse eingrenzen. Bestimmte Marken oder Epochen oder Gerätegattungen etc.
So kann man dann gezielter suchen/beraten.
Ich glaube so könnte man auch das Risiko minimieren plötzlich eine nicht mehr überschaubare Menge an Sondermüll in den eigenen vier Wänden zu haben.
Könnte auf jeden Fall spannend werden.
Gruß Walter
Tywin
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 15. Dez 2020, 18:17
Hallo,


) Der Sound, die Leistung und Funktionalität des Geräts unter der Annahme das es einwandfrei läuft.


Empfundener "Sound" ist von vielen individuellen und subjektiven Einflussfaktoren abhängig und hat mit für den individuellen Zweck richtig gewählten HiFi-Verstärkern die ein Eingangssignal ohne hörbare Klangverfälschungen (Klirr/THD/Verzerrungen bestenfalls unter 0,1%) bei 20Hz-20kHz verstärken nichts zu tun.

Was aber "Sound" durch Fehlkonstruktionen, defekte und gesoundete Verstärker oder Verstärker die außerhalb ihrer technischen Spezifikationen betrieben werden nicht ausschließt.


dass man Schaumstoff Sicken bei alten Lautsprechern meiden sollte, bzw. das diese eben öfter reißen / ersetzt werden müssen.


Das erwähnte ich bereits mit meinem Hinweis auf langlebigere Gummisicken.


Lautsprecher mit Gummisicken können oft deutlich länger ohne bemerkbare Probleme funktionieren.


LG Michael


[Beitrag von Tywin am 15. Dez 2020, 18:20 bearbeitet]
Nico_Hue
Neuling
#9 erstellt: 15. Dez 2020, 18:25
Hi Walter,

Gute Idee. Sondermüll wollte ich nun nicht sammeln.

Hinsichtlich Verstärker / Receiver finde ich besonders schön siberne Front mit Holzgehäuse und Analogen Anzeigen. Marantz ist natürlich schick, aber die guten scheinen oft sehr überteuert zu sein. Generell lese ich viel über die gute Qualität und Sound aus den 70ern, daher listete ich die Modelle von oben.

Für die Lautsprecher sollen es auch gerne Holzfurnierte sein ohne Bassreflex. Da bin ich vom Alter her flexibel, aber bin bei meiner Recherche immer wieder auf Modelle aus den 70er, 80er getroffen.

Hilft das?

Viele Grüße
Tywin
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 15. Dez 2020, 18:40
Hallo,


Generell lese ich viel über die gute Qualität und Sound aus den 70ern, daher listete ich die Modelle von oben.


ich habe mit dem Hobby HiFi in den 70er Jahren begonnen und selbst auch noch Geräte aus dieser Zeit im Bestand.

Gar nichts war damals besser auch wenn solcher Unsinn immer wieder "von Nostalgie und Rückwärtsgewandtheit gemischt mit Ahnungslosigkeit verklärt" in die Welt gesetzt wird.

Ich kann hinsichtlich des guten problemfreien Hören von Musik von solchen alten Geräten nur nochmals abraten, wünsche Dir aber trotzdem viel Freude mit den Hobby und bin hier raus aus dem Thema.

LG Michael


[Beitrag von Tywin am 15. Dez 2020, 18:42 bearbeitet]
buggydevil_No5
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 15. Dez 2020, 20:33
Hi,
Ich glaube wer sich mit Vintage beschäftigt rechnet schon damit das mal was ausfallen kann, zB Poti.... Auch der Kunststoff der Anschlussklemmen kann wegen des Alters brechen weil spröde, Taster die nicht mehr einrasten weil mechanisch. Und natürlich die inneren Bauteile...

Aber es gibt ja auch in anderen Bereichen Liebhaber die ihre Schätze täglich nutzen... Fahrzeuge, Fotoapparate, Landmaschinen und nicht zu vergessen Eisenbahnen mit Dampf und Uhren...
Wer also bewußt in das Thema geht kann viel Spaß haben.
Habe mal kurz geschaut, ein Freund hatte mal so was von einer Marke die man so eventuell nicht auf dem Schirm hat, NAD....

https://www.ebay-kle..._content=app_android

Oder JVC

https://www.ebay-kle..._content=app_android

Sansui

https://www.ebay-kle..._content=app_android

Aber bei Receivern sollte man berücksichtigen das der Radioempfang (UKW) per Tuner so nicht mehr lange unterstützt wird...

Bei Boxen könnte man auch mal bei JBL schauen. Hier gibt es (sicher auf hohem Niveau) Info und evtl Hilfe
http://www.troelsgravesen.dk/JBL_L100.htm

Also, auch der Blick in alte Zeiten kann das Leben bereichern.
Gruß Walter
raindancer
Inventar
#12 erstellt: 16. Dez 2020, 01:07

Nico_Hue (Beitrag #1) schrieb:

Verstärker
- Technics SA 5560
- Kenwood KR 6400
- Sony STR 6055
- Onkyo TX 2500

Lautsprecher
- Heco P4302
- Heco Profiton 380
- Celestion 3
- Castle Trent II
- Grundig 660b
- ev. alte Wharfedale Linton 3 (sind aber schon von jemandem anders reserviert)

Die markierten Geräte würde ich zuerst beachten, der Sony und der Onkyo waren eher aus dem unteren/mittleren Segment. Bei Onkyo geht der Spaß mit dem TX-4500 los. Lautsprecher mußt du anhören, hier geb ich noch den Hinweis auf die Phonar Micro 2 oder Phonar Monitor, ist nicht ganz Vintage aber relativ kompakt, prima Bassqualität, homogener Hochton.

Was ist eigentlich an dem vorhanden Technics falsch? Falls der funktioniert kann der erstmal bleiben, halt ohne jeden Glamourfaktor.
M_arcus_TM88
Inventar
#13 erstellt: 17. Dez 2020, 13:58
Hi diesen "Anfall" hatte ich auch mal, der momentan leider pausiert. Allerdings war er auf nur Lautsprecher fixiert.

http://www.hifi-forum.de/viewthread-84-28351.html

Wirkliche Reinfälle habe ich nicht erlebt. Dafür viel Erfahrung und gute LS bekommen.

Gruß Markus
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