Bin verunsichert

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BlastPit
Neuling
#1 erstellt: 06. Dez 2018, 22:44
Hallo,

ich möchte mir eine geile Stereo Anlage für mein Wohnzimmer zulegen. Dafür habe ich mich in einem Fachgeschäft beraten lassen. Der Verkäufer war sehr nett und schien auch kompetent. Er hat mich allerdings ohne wirklich auf meine Wünsche einzugehen zu einem Linn Majik DSM geführt und ihn mir auch mit eingemessenen Elac Boxen (2000€ pro Stück) vorgespielt.

Das Ergebnis war Überragend!

Danach hat er noch andere Boxen angeschlossen die dann nicht so gut waren und einen anderen Verstärker, der auch längst nicht so gut klang wie der Linn.

Meine Frage ist ob der Linn Majik DSM wirklich so der Überfliegerverstärker ist und ob man nur mit ihm und seiner Room Optimisation so einen Klang erzeugen kann. Weil es ja doch schon eine Menge Kohle ist dann zusammen kommt. Und ich könnte auf die Streaming Funktionen eigentlich auch verzichten, das kann mein Laptop halt auch machen. Oder ist es einfach so das man sich sowieso in solchen Preisklassen bewegen muss um so ein Erlebnis zu haben? Egal welcher Hersteller.
Tywin
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 07. Dez 2018, 00:41
Hallo,

wenn Du so viel Geld ausgeben willst, dann kannst Du Dich auch mal mit den Geräten von Anthem befassen die ich bevorzugen würde wenn Geld unbedingt weg muss.

Man kann sich dem Thema aber auch ganz anders nähern.

Zuerst sollte man sich darüber informieren was für guten Klang wichtig ist. Wenn Du mal in einem kahlen/halligen Raum Musik gehört hast und auch mal in einem Raum mit viel Einrichtung die Schall absorbiert und zerstreut, dann ist Dir der aller wichtigste Faktor vielleicht schon bekannt.

Dann folgen akustische Rahmenbedingungen wie die richtige Positionierung von Lautsprechern und Hörplatz im nicht zu großen Stereodreieck.

Eine gute Mess- und Korrektureinrichtung kann sehr hilfreich sein um guten Klang weiter zu optimieren.

Dazu dann noch gute - nicht unbedingt teure - Lautsprecher + einem individuell genügend kräftigen Verstärker und alles kann schon gut sein.

Zu Linn .... die Produkte, Werbung/Marketing, ein gediegener Vertrieb, nette bemühte gut geschulte Verkäufer, viele dolle so genannte Tests, hohe irgendwie entstandene Punktzahlen ... all das muss nicht dazu dienen preiswert gut Musik hören zu können.

Wenn Du das kaufst was Dir die Menschen in solchen Läden verkaufen wollen, dann wird auch diese verkaufte Technik den Zweck in der Regel erfüllen.

Um gut Musik hören zu können bist Du aber auch dann auf eine brauchbare Raumakustik, brauchbare akustische Rahmenbedingungen und gut gewählte Lautsprecher angewiesen. Natürlich muss sich auf der abgespielten Konserve auch gute Musik befinden, sonst nützt das alles gar nichts.

Hier einige Basics die Du bei Interesse studieren kannst:

http://www.hifiaktiv.at.xserv08.internex.at/?page_id=66
http://www.hifiaktiv.at.xserv08.internex.at/?page_id=173
http://www.hifiaktiv.at.xserv08.internex.at/?page_id=83
https://bohne-audio.com/de/tipps-zur-lautsprecheraufstellung-2/
http://www.audiophysic.de/aufstellung/regeln.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Geh%C3%B6rrichtige_Lautst%C3%A4rke

VG Tywin


[Beitrag von Tywin am 07. Dez 2018, 01:01 bearbeitet]
BlastPit
Neuling
#3 erstellt: 07. Dez 2018, 01:27
Vielen Dank für die schnelle und kompetente Antwort.
Und die Links.
Werde alles aufmerksam durchlesen.

Du hast vollkommen recht.Ich muss mir einfach erstmal mehr Wissen von der Materie aneignen, um eine Entscheidung
treffen zu können, mit der ich dann auch langfristig zufrieden und glücklich bin.
WiC
Inventar
#4 erstellt: 07. Dez 2018, 12:19
Hallo,

für mich liest sich das so als wäre die Anlage auf den Vorführraum hin optimiert gewesen, natürlich wird der Verkäufer da auch entsprechende Musik verwenden, was ja sein gutes Recht ist und das beeindruckt natürlich.

Man sollte nie die Quelle unterschätzen, ich gebe da auch gerne mal ein Beispiel, der Welthit Hotel California von den Eagles.

Da gibt es natürlich viele unterschiedliche Aufnahmen und mMn fliegt einem bei der 7:12min. Version von der CD Hell Freezes Over der Draht aus der Mütze

Mit solchen Aufnahmen können Lautsprecher richtig glänzen, das wissen auch Verkäufer

Die Boxen müssen vor allem zu deinem Raum und deinen Aufstellmöglichkeiten passen.

Da Anthem ja schon erwähnt wurde, ich besitze selbst einen MRX 310, den habe ich aber als Auslaufmodell für € 1000.- als Neuware mit 3 Jahren Garantie erworben, für mich durchaus ein gerechtfertiger Preis.

Ich halte auch nichts von solchen 1/3 2/3 Regeln, wenn dir ein hervorragendes Einmesssystem ein völlig anderes Hörerlebnis beschert (nur als Beispiel) würde ich auf die Regeln pfeifen.

Beispiel:
1 Paar Pro-Ject Speaker Box 5 und ein ASW Cuby 150 bekommt man für knapp unter € 500.- , nach der "Regel" müsste da ja ein einsteiger AVR ran der praktisch nichts kann, das würde ich nicht machen.

Ein Denon AVR-X3500H wird da ein wirklich gutes Ergebnis abliefern und das er teurer ist als die Boxen und der Sub zusammen würde mich nicht stören.

Bei einem 1500er Denon kann man € 300.- mehr in die Lautsprecher investieren, ob das auch besser klingt hängt mMn stark vom Raum ab.

Bei einem nicht akustisch optimierten durchschnittlichen Wohnraum, noch dazu wenn ein Sub mit im Spiel ist würde ich auf XT32 setzen.

LG
Tywin
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 07. Dez 2018, 12:36
Hallo,


1 Paar Pro-Ject Speaker Box 5 und ein ASW Cuby 150 bekommt man für knapp unter € 500.- , nach der "Regel" müsste da ja ein einsteiger AVR ran der praktisch nichts kann, das würde ich nicht machen.

Ein Denon AVR-X3500H wird da ein wirklich gutes Ergebnis abliefern


ein Paar Ständer für um die 50 Euro das Paar dabei ..... wenn die Akustik, die Rahmenbedingungen und die Musik gut genug sind, wird es mit dem Blick auf das mögliche Ergebnis womöglich schwer eine Mehrinvestition - halbwegs sinnvoll - zu rechtfertigen.

Die Technik des genannten AVR inklusive der App zur weiteren Klanganpassung sollte allerdings individuell sinnvoll eingesetzt werden (können).

Teurer wird es womöglich (je nach Raum) wenn man auf tiefste laute Töne besonderen Wert legt.

LG Michael


[Beitrag von Tywin am 07. Dez 2018, 12:39 bearbeitet]
Sockenpuppe
Gesperrt
#6 erstellt: 07. Dez 2018, 13:10
Als Überflieger würde ich den Linn jetzt nicht sehen. Schließlich korrigiert er nur bis 200 Hertz. Vereinfacht ausgedrückt wird dröhnen im Bass eliminiert. Prinzipiell keine schlechte Sache. Audyssey MultEQ (Denon/Marantz) hingegen korrigiert - wenn gewünscht - das komplette Frequenzband und arbeitet im Bassbereich zudem auch sehr effektiv. Darüber hinaus erlaubt Audyssey auch manuelle Korrekturen, um eine weitere Variante ins Spiel zu bringen. Somit gibt es IMHO nach ebenbürtige Alternativen, die zudem um einiges preiswerter daherkommen. Ich würde an deiner Stelle bezüglich der gängigen Einmesssysteme einfach ein wenig schmökern, um mir einen groben Eindruck zu verschaffen, sofern Interesse an einer Raumkorrektur besteht.

Wenn die Räumlichkeiten (Raumakustik) passen, sowie einige Grundregeln (Aufstellung/Hörplatz) beachtet werden, kann man/n auch mit preiswerten Lautsprechern recht gute Ergebnisse erzielen. Oder anders formuliert. In einem kahlen, spärlich möblierten Raum, dürfte sich kaum eine vernünftige Wiedergabe realisieren lassen, egal wie teuer das Equipment auch sein mag, auch wenn die Werbefotos der Hersteller dies gerne propagieren.

Wenn man/n denn seinen Wunschkandidaten auserkoren hat, lässt sich mit ein wenig Verhandlungsgeschick mitunter auch noch der ein oder andere Euro sparen. Wenn mir aber der Händler die Sachen über's Wochenende zum Probehören überlässt, würde ich die Daumenschrauben nicht zu sehr anziehen.

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 07. Dez 2018, 13:15 bearbeitet]
BlastPit
Neuling
#7 erstellt: 07. Dez 2018, 17:20

für mich liest sich das so als wäre die Anlage auf den Vorführraum hin optimiert gewesen, natürlich wird der Verkäufer da auch entsprechende Musik verwenden, was ja sein gutes Recht ist und das beeindruckt natürlich.


Genau, der Vorführraum war definitiv optimiert. Zu Beginn wurde auch gleich gesagt das diese Boxen eingemessen sind. Die Quelle war ein Stream über die Linn Software. Ich durfte das Lied aber selber auswählen, quasi meine vertraute Musik anmachen. Das hat mich dermaßen beindruckt, das ich einen Klang in der Art auch zuhause haben möchte. Das Geld hatte ich erstmal außen vor gelassen. Aber das war ja auch ein Teil meiner Frage, ob man wirklich soviel ausgeben muss um so einen Klang zu bekommen.

Mittlerweile nachdem ich die Links durchgelesen habe, scheint es ja wirklich so zu sein das es mehr auf den Raum ankommt als auf die Technik. Und das die High End Produkte sich in erster Linie durch Langlebigkeit, Haptik und Bedienbarkeit auszeichnen und nur zu einem kleinen Teil durch besseren Klang.


Als Überflieger würde ich den Linn jetzt nicht sehen. Schließlich korrigiert er nur bis 200 Hertz. Vereinfacht ausgedrückt wird dröhnen im Bass eliminiert. Prinzipiell keine schlechte Sache. Audyssey MultEQ (Denon/Marantz) hingegen korrigiert - wenn gewünscht - das komplette Frequenzband und arbeitet im Bassbereich zudem auch sehr effektiv. Darüber hinaus erlaubt Audyssey auch manuelle Korrekturen, um eine weitere Variante ins Spiel zu bringen.


Finde ich sehr Interessant. Die Technik werde ich mir mal genauer anschauen. Werde mein Wohnzimmer auf jeden fall noch ein wenig optimieren, aber perfekt kann es nicht werden. Deswegen denke ich das solch eine Technik eventuell den Unterschied machen kann.

Danke nochmal für eure Tipps und Anregungen, bin gespannt wohin sich das jetzt entwickelt. Auf jeden fall bin ich im Moment davon abgekommen, das der Linn das non plus Ultra für mich ist.
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