Bi-Amping an JBL TI5000

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Kayzerbass
Neuling
#1 erstellt: 23. Mrz 2021, 08:56
Guten Morgen liebe Enthusiasten!

Ich habe vor einigen Jahren die JBL Ti5000 von meinem Vater übernommen und liebe diese Lautsprecher sehr. Ich habe sie früher in einem Surround Setup genutzt und gelegentlich ordentlich Dampf auf die Boxen gegeben und liebe einfach die fetten Bässe.

Nun habe ich vor ca einem Jahr die Lautsprecher in einem reinen Stereo Setup aufgesetzt und habe angefangen mich ein wenig mit HiFi Audio zu beschäftigen. Ich rippe meine CDs in FLAC, habe einen CXN-V2 von Cambridge, mit dem ich via ROON (NUC auf Ubuntu Basis) Musik genieße. Und das ganze hängt derzeit an einem Cambridge Azur 851A und zwar als (sinnlos) Bi-Wiring mit den A/B Lautsprecherausgängen des Amps.

Nun will ich gerne die Bässe der beiden Lautsprecher über einen eignen Poweramp laufen lassen. Ich denke mit das so: Preamp Out vom 851 auf zB einen Rotel RB-956AX. Mein Ziel ist es, die Bässe generell ein wenig „lauter“ anzusteuern als den Rest, damit ich bei niedrigen Lautsärken auch in den Genuß dieser komme.

Meine Fragen an euch:

1. Muss ich im 851er nicht irgendwo die Frequenzen für Preamp einstellen?
2. Macht das ganze überhaupt Sinn?
3. Ist der Rotel im Bridged Modus nicht trotzdem viel zu schwach für mein Vorhaben?

Ich wäre euch für eure Hilfe sehr dankbar!!!
Erhabenheit
Stammgast
#2 erstellt: 23. Mrz 2021, 09:14
Hallo,

um es kurz zu machen hier ein Auszug aus dem AV-Wiki.


Das kann, wenn man es richtig macht, also in der „aktiven“ Variante mit genau auf die einzelnen Lautsprecherwege abgestimmten Verstärkern, auch Vorteile haben. Dieses „Richtigmachen“ ist jedoch sehr aufwändig, da man in der Regel weder die Messgeräte, die Erfahrung noch die aktiven Komponenten dafür zur Verfügung hat. Bei sehr teuren Analgen wird die nötige Leistung dann durch einen Experten erbracht.


Bei Interesse einfach den kompletten verlinkten Artikel durchlesen.
Reference_100_Mk_II
Inventar
#3 erstellt: 23. Mrz 2021, 11:34
Das klingt für mich eher danach als würdest du eine Loudness-Regelung brauchen.

Einfach nur durch das Erhöhen des Pegels der Bass-Zweige verschiebst du nämlich die Trennfrequenz und änderst damit weit mehr als nur die "Basslautstärke":

Pegel_vs_EQ

Schau, dies ist deine imaginäre JBL mit Trennfrequenzen bei 300Hz und 3.000Hz.
Oben: Alle Chassis gleich laut, so soll es sein.
Mitte: Einfach nur den Bass-Zweig lauter anzufahren (z.B. durch Bi-Amping) führt hier zu einer Verschiebung auf über 400Hz.
Unten: Der Einsatz eines Shelving-Filters (Kuhschwanz) erhöht den Basspegel und lässt die Trennfrequenz unberührt.

Selbiges kann auch erreicht werden wenn du an deinem Verstärker einfach den Bass-Regler etwas aufdrehst.



Du kannst also nach wie vor gerne eine separate Endstufe nutzen, auch wenn es elektrisch gesehen nichts bringt solange dein Cambridge nicht ins Clipping fährt, und dann einfach den Bassregler etwas aufdrehen.

Achte aber darauf, dass die Ausgangssignale der Endstufe und des Cambridge gleich laut eingestellt sind und dass sie auch gleiche Verstärkungsfaktoren haben.
Sonst kommt es zu weiteren Beeinflussungen des Klanges, da die eine Endstufe beispielsweise aus 0,5V am Eingang 10V am Ausgang macht, die andere aber glatt 20V raushaut (26dB vs. 32dB).
Dann kannst du zwar den Pegel runterdrehen, aber dafür passt es bei einer anderen Eingangsspannung nicht mehr...

Echter Mehrwege-Betrieb setzt demnach an und für sich das Wissen eines Lautsprecherentwicklers voraus, da du ja nun die Trennung (Teile davon) selber übernehmen willst.
Wenn du nicht weißt wie das geht kann auch nichts vernünftiges dabei rauskommen...

Bi-Amping wird in den ganzen "F(l)achzeitschriften" immer so simpel und ganz toll klingend beworben.
Dass es aber durchaus sehr viele Dinge zu beachten gibt damit Bi-Amping auch so funktioniert wie es soll wird nur selten, ja eigentlich nie erwähnt...

Ich würde es ganz einfach lassen.
Wie gesagt: Wenn dein Verstärker keine eindeutigen Zeichen von sich gibt dass er am Ende ist, wirst du mit Bi-Amping keinen "klanglichen" Gewinn erzielen.

Und selbst wenn er schon am Ende ist würde ich auf eine wesentlich stärkere Endstufe setzen und dann die ganze Box daran betreiben. Nix Bi-Amping.
Sockenpuppe
Gesperrt
#4 erstellt: 23. Mrz 2021, 11:34

Mein Ziel ist es, die Bässe generell ein wenig „lauter“ anzusteuern als den Rest, damit ich bei niedrigen Lautsärken auch in den Genuß dieser komme.


Adaptive Loudness, also solch Teufelswerk wie es AV-Receiver an Board haben. Das ist dem Umstand geschuldet, dasss unser Gehör nicht so linear arbeitet, wie gerne angenommen. Nennt sich Gehörrichtige Lautstärke.

mit frdl. Gruß
Kayzerbass
Neuling
#5 erstellt: 24. Mrz 2021, 14:05
WOW - vielen Dank für den Input. Ich werde den Rotel dann wohl nicht anschließen - scheint ja tatsächlich nichts zu bringen. Dann spare ich wohl auf den MC901 und mache dann Bi-Wiring auf die richtige Art!
dan_oldb
Inventar
#6 erstellt: 24. Mrz 2021, 14:34
"Richtiges Bi-Wiring"? Du hast den von @Erhabenheit verlinkten Artikel nicht gelesen oder?
olibar
Inventar
#7 erstellt: 24. Mrz 2021, 15:46

Kayzerbass (Beitrag #5) schrieb:
WOW - vielen Dank für den Input. Ich werde den Rotel dann wohl nicht anschließen - scheint ja tatsächlich nichts zu bringen. Dann spare ich wohl auf den MC901 und mache dann Bi-Wiring auf die richtige Art!


...setze einfach die Brücken wieder an die Anschlußterminals und betreibe die Boxen an einem Ausgang deines Verstärkers (A oder B), somit läufst du auch nicht gefahr, dass du bei Parallelbetrieb deines Amps in die kritische Zone gerätst. Den Klang regelst du etwas mit dem Bass nach und gut ist. Der Cambridge ist zwar wirklich einer von der kräftigen Sorte, aber sicher ist sicher.
Dr_Cordelier
Inventar
#8 erstellt: 24. Mrz 2021, 15:57
Ich hab damals bei meinen TI´s die beiden Endstufen meines Denon PMA 2400 genutzt um mit Kanal A die Bässe und mit Kanal B die Mitten und Höhen zu betreiben. Das war schon gigantisch was da raus kam.
Reference_100_Mk_II
Inventar
#9 erstellt: 24. Mrz 2021, 16:11
Also einen Denon PMA-2400 kenne weder ich noch Tante Google.
Einen POA-2400 gibt es aber.
Das ist eine ganz normale Stereo-Endstufe mit Klemmenpaaren A und B.

Deswegen steht da ja auch dieser nette Hinweis hinten drauf:
A or B: 4~16 Ohm
A + B: 8~16 Ohm

Beim gleichzeitigen Betrieb der Paare A und B werden diese einfach parallel zusammen an die Endstufen geführt.
Parallelschaltung --> Gesamtimpedanz kleiner als Teilimpedanzen --> höher Teilimpedanz pro Klemmenpaar nötig.

Da ist also nix mit Bi-Amping.
Maximal Bi-Wiring.
Das ist elektrisch gesehen aber exakt das gleiche wie Single-Wiring, sprich "normale" Verkabelung, und somit absolut hirnrissig...


[Beitrag von Reference_100_Mk_II am 24. Mrz 2021, 16:13 bearbeitet]
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