KEF LS50 wireless II: diffuse Stimmen

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Holger_L.
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 14. Jul 2021, 12:56
Liebe Kenner der KEF LS50 wireless II,

aufgrund der vielen positiven Stimmen zu diesem Lautsprecher habe ich mir vor ein paar Tagen ein Paar davon als Einstieg in das Musik-Streaming zugelegt. Hier meine subjektiven Höreindrücke und anschließende Fragen.

Hörsituation
- Boxen auf Lautsprecherständern auf Ohrenhöhe
- Raum eher "lebhaft", also nach oben offen (Galerie), Parkettboden, Fenster
- Angehört mit einem Audionet Art V2 CD-Player und MP3-Stream von Amazon Music (Upgrade auf HiRes folgt)

Was mir am Klang der Boxen gefällt: warm, voluminös, weiter Raum, angenehm langzeittauglich.
Was mir nicht gefällt: etwas diffuse Abbildung, Stimmen treten in den Hintergrund, sind leicht verhangen und schlecht zu orten. Daran ändert auch der Equalizer nichts.

Die zuletzt genannten und von mir als negativ empfundenen Punkte wundern mich. Zum einen weil ich in keinem gedämpften Raum höre, zum anderen weil in diversen Tests der Boxen von einem klaren, präzisen, hoch auflösenden Klang die Rede ist.

Sind die beschriebenen "negativen" Eigenschaften normal bei den KEF LS50 wireless II?
Habe ich ein Montagsgerät erwischt?
Müssen die Lautsprecher erst "eingespielt" werden (wobei ich dieses Phänomen eher krtitisch betrachte)?
Wie sind Eure Erfahrungen?

Zum Vergleich habe ich übrigens noch eine Dynaudio Xeo 20 hinzugezogen, die schlanker abgestimmt ist und die Stimmen weiter vorne und klar umrissen herausstellt. Da mir diese Boxen aber insgesamt zu hell abgestimmt und daher zu "mager" klingen und mich die Höhen bei zunehmender Lautstärke nerven, kommen sie nicht in Frage. Ich habe den Vergleich nur gesucht, um mir anzuhören, wie dort die Stimmen klingen.

Da ich die Boxen am kommenden Wochenende ggf. zurückschicken müsste, würde ich mich über rasche Antworten freuen! Vielen Dank!


[Beitrag von Holger_L. am 14. Jul 2021, 15:26 bearbeitet]
net-explorer
Inventar
#2 erstellt: 14. Jul 2021, 13:30

Holger_L. (Beitrag #1) schrieb:
... Müssen die Lautsprecher erst "eingespielt" werden ...?


Das halte ich ebenfalls für unsinnig!

Letztlich kann gar nicht ausgeschlossen werden, dass der akustisch eher ungünstige Raum (gemäß Beschreibung) eventuell bei diesen LS auch diesen Nebeneffekt hat, was an der Abstimmung liegen müsste.

Am wichtigsten für den Klang insgesamt ist das Zusammenspiel von Raum und Lautsprecher, was immer wieder brachial unterschätzt wird, weswegen an den falschen Parametern versucht wird zwecks Korrektur zu drehen. Dabei ändert sich der Klang dann selbstverständlich auch, aber bei weitem nicht unbedingt zum besseren.

Bin mal gespannt auf die Aussage von LS50-Besitzern zur Abstimmung!
Holger_L.
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 14. Jul 2021, 15:34
Danke für Deine Einschätzung, net_explorer. Wegen der Bedeutung des Raums habe ich nach einer Aktivbox mit entsprechenden Anpassungsmöglichkeiten gesucht. Bei der KEF sind diese vergleichsweise zahlreich vorhanden. Angesichts meines wenig gedämpften Raums hätte ich aber eher erwartet, dass die Boxen dort tendenziell zu hell und spitz klingen. Aber gut, you never know... Bin auch gespannt auf die Einschätzungen von Besitzern dieser Lautsprecher.


[Beitrag von Holger_L. am 14. Jul 2021, 15:35 bearbeitet]
Piano0412
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 15. Jul 2021, 13:03

Holger_L. (Beitrag #1) schrieb:

etwas diffuse Abbildung


Hallo Holger,

ich habe die LS50 WL2 bei einem Händler probegehört und hatte das gleiche festgestellt.
Ich habe nochmal Geld draufgelegt und mich für die Buchardt A500 entschieden, die nach meinem Empfinden mindestens eine Klasse über der LS50 WL2 liegt. Damit bin ich wunschlos glücklich.
flyingscot
Inventar
#5 erstellt: 15. Jul 2021, 13:17
Ich besitze hier nicht die LS50 Wireless II, aber die LSX und die R3. Aber gerade diese Stimmenpräzision und Plastizität ist DIE Stärke von KEF.

Es wundert mich daher schon sehr, dass die diffus rüberkommen. Um den Raum auszuschließen, kann man mal testweise in der Nahzone hören. So stehen meine LSX sowieso: 1.1m Stereodreieck. Wenn auch da die Stimmen diffus sind, würde ich behaupten, dass es an den Lautsprechern nicht in Ordnung ist.

Allerdings stehen bei mir beide Paare relativ frei im Raum. Möglicherweise ein notwendiger Faktor.

Also Einspielen tut sich bei mir nur mein Gehör! Sowohl die LSX als auch die erst gestern aufgestellte R3 hatten von Anfang an diese beeindruckende ,gerne holographisch genannte Bühne.

EDIT: Apropo Raum: Je nach restlicher Einrichtung hat deine Raum-Beschreibung durchaus einiges an Nachhall-Potential. Das könnte die Lautsprecher-Präzision schon ziemlich nachhaltig zerstören. Schon mal gemessen? Oder ganz simpel "geklatscht" und auf den Nachhall geachtet?


[Beitrag von flyingscot am 15. Jul 2021, 13:22 bearbeitet]
Holger_L.
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 15. Jul 2021, 17:07
Danke für Eure Erfahrungsberichte. Inzwischen habe ich auch in einem englischsprachigen Test etwas von verbesserungswürdiger Sprachverständlichkeit bei der KEF LS50 wireless gelesen. Dass mein akustisch ungünstiger Raum eine Rolle spielt, kann ich mir einerseits gut vorstellen. Andererseits hat die Stimmwiedergabe in demselben Raum mit anderen Lautsprechern nicht gelitten.

Um einen Fehler an den Boxen auszuschließen, müsste ich sie zurückgeben und mir ein anderes Paar desselben Typs anhören. Wenn´s dann immer noch leicht diffus klingt, ist dieses Modell wohl einfach nichts für mich.
olibar
Inventar
#7 erstellt: 17. Jul 2021, 10:24
...das ist meiner Meinung nach kein Defekt der Box, sondern hat was mit dem Raum und dem Zusammenspiel mit der Box an sich zu tun. Wäre ich jetzt böse, würde ich schreiben, Konstruktionsfehler des UniQ...

Spar dir das hin und her schicken und versuche einen anderen Hersteller, mit KEF wirst du nicht glücklich.


[Beitrag von olibar am 17. Jul 2021, 10:25 bearbeitet]
Holger_L.
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 19. Jul 2021, 14:34
Danke für Eure Einschätzungen. Ich habe die Anregung, die Lautsprecher mal im Nahfeld zu hören, ausprobiert. Dadurch wurde es etwas besser. In meiner normalen Hörposition mit circa zwei Metern Seitenlänge des Stereodreiecks habe ich versuchsweise eine Decke und ein paar Kissen auf den ansonsten blanken Parkettboden gelegt. Auch das hat etwas verändert.

Ob das nun der entscheidende Schritt war, ich mich mittlerweile an die Klangcharakteristik der Lautsprecher gewöhnt habe oder ich noch die für mich richtige Einstellung des Equalizers gefunden habe, kann ich letztlich nicht sagen. Jedenfalls passt das Ganze jetzt für mich soweit, dass ich zufrieden bin und die Boxen zumindest vorerst behalte.

Das Hin- und Herschicken spare ich mir dementsprechend. Sollte ich auf Dauer mit dem Klang doch nicht klar kommen, kann ich die Boxen ja wieder verkaufen und weiter suchen ;-)

P.S.: Dass es ein Koaxilchassis mit einem kleinen Tief-/Mitteltöner schwerer hat, einzelne Tonbereiche voneinander zu trennen und dadurch nicht so klar klingt wie ein Lautsprecher, der die Frequenzen auf mehrere getrennte Chassis verteilt, könnte ich mir gut vorstellen. Aber das ist nur ein für mich plausibel klingender Gedanke, kein faktisches WIssen.


[Beitrag von Holger_L. am 19. Jul 2021, 14:40 bearbeitet]
flyingscot
Inventar
#9 erstellt: 19. Jul 2021, 16:51

Holger_L. (Beitrag #8) schrieb:
Dass es ein Koaxilchassis mit einem kleinen Tief-/Mitteltöner schwerer hat, einzelne Tonbereiche voneinander zu trennen und dadurch nicht so klar klingt wie ein Lautsprecher, der die Frequenzen auf mehrere getrennte Chassis verteilt, könnte ich mir gut vorstellen. Aber das ist nur ein für mich plausibel klingender Gedanke, kein faktisches WIssen.


Mal unabhängig von der technischen Seite klingen für mich meine KEF Koaxe eher genau nach dem Gegenteil: Alle Musikbestandteile werden überraschend trennscharf "seziert" dargestellt (das verstehe ich auch unter transparent oder "holographisch"). Das kann auch mal nerven, wenn die Aufnahme eher mäßig ist. Die Wahrnehmung ist auf jeden Fall sehr subjektiv...

Was ich aber hier auch kenne: Meine R3 im "Fernfeld" klingt bei komplexer Musik (z.B. Metall oder Orchester)auch etwas angestrengt und die Transparenz geht deutlich zurück. Meine LSX im Nahfeld machen da mehr Spaß!

Für mich ein klares Indiz, dass sich da hauptsächlich der Raumeinfluss negativauswirkt, das Coax-Chassis der R3 ist größer und potenter als der der LSX... und die R3 ist einer waschechter 3-Weger, nicht wie die LSX ein reiner 2-Weger.


[Beitrag von flyingscot am 19. Jul 2021, 16:58 bearbeitet]
IngoP.
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 29. Jul 2023, 13:35
Erst einmal ein Hallo in die Runde .

Ich habe mich letzte Woche von meiner Bose Soundtouch300 mit dem Bass 300 getrennt und mir die
KEF LS50W2 mit KC62 angeschafft , da ich in letzter Zeit mehr Musik über CD und Streaming höre.
Ich bin mit dem Klang beim Streaming und CD sehr Zufrieden . Den TV Ton über ACR (eACR) finde ich auch nicht so gut. Da werde ich noch einmal etwas anderes probieren.

Ich habe aber ein Problem mit dem ''Aufwachen'' der LS50W2 . Wenn ich die LS50W2 mit der App oder der KEF-FB nach dem Musik hören ausschalte, dann wacht die LS50W2 nicht auf , wenn ich einige Zeit später den TV anschalte . (2. wach Quelle TV aktiviert - kein ECO Modus )
..wenn ich jetzt einschalte am LS50W2 oder der App auf TV gehe , wird der ACR Ton vom TV wiedergegeben . Schalte ich jetzt den TV ( LG OLED evo 77G1 ) mit der TV Fernbedienung aus , schaltet sich auch die LS50W2 aus .... Und lässt sich beim nächsten anschalten des TV mit der LG FB auch ''Aufwachen'' . Das funktioniert solange gut, bis ich mal wieder Musik wiedergebe.
Wenn ich die LS50W2 nach dem Musik hören ausschalte und kurz den Netzstecker ziehe , dann wacht die LS50W2 auch vom TV Signal auf ... . Ich habe das Gefühl , dass da irgend ein Befehl im Speicher stehenbleibt der nicht von der Aufwachquelle überstimmt wird..

- Aufwachen über optisches Kabel funktioniert mit meinem LG auch nicht.

Hat noch jemand dieses Problem ?

Besten Dank für Eure Antworten

Gruß Ingo aus OB


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