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Joachim Pfeiffers Webseite.

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Passat
Inventar
#51 erstellt: 05. Jul 2009, 17:38

Irae schrieb:
Wobei natürlich nie Messwerte vorhanden sind um irgendwas zu belegen. Es wurde ja nach Gehör abgestimmt. :.


Wobei man da anmerken muß, das man z.T. gar nicht weiß, wie sich welcher Meßwert klanglich auswirkt.
Wüsste man das, dann könnte man auch gezielt Geräte daraufhin entwickeln.

Grüsse
Roman
Granuba
Inventar
#52 erstellt: 05. Jul 2009, 17:40
Hi,


Also meines Achtens wurde z.B. K&H soweit ich das mitbekommen habe gar nicht so stark beworben in der Presse, jedoch durchweg positiv getestet.
Geithain Werbung habe ich glaube ich noch gar nicht gesehen, wurde auch sehr positiv getestet.


natürlich werden diese Produkte auch beworben, so hat z.B. MEG eine recht neue wohnzimmertaugliche Linie, die auch so beworben wird. Ähnliches gilt für K&H: Werbung schalten die definitv, und sei es nur in einer Zeitschrift aus dem gleichen Verlagshaus.
Ein neues Produkt getestet zu bekommen, ohne Anzeigen zu schalten, ist relativ "schwierig"....


Im großen und ganzen wäre es aber wirklich eine gute Sache mal einfach den Leuten zu erklären in welchen Größenordnungen sich bestimmte Sachen auf den Klang auswirken.


Man hat ja gesehen, was dann passiert...

Harry


[Beitrag von Granuba am 05. Jul 2009, 17:46 bearbeitet]
Granuba
Inventar
#53 erstellt: 05. Jul 2009, 17:45
Hi,


Wobei man da anmerken muß, das man z.T. gar nicht weiß, wie sich welcher Meßwert klanglich auswirkt.


bei Lautsprechern weiß man das recht genau. Solche Dinge wie Diamanthochtöner, strömungsoptimierte Bassreflexrohre und was weiß ich sinds aber nicht. Oder was meinst du, warum Malte Ruhnke in den Zeitschriften nicht mal explizit ein Special dazu schreibt? Es ist nämlich einfacher, als einem durch die üblichen Magazine suggeriert wird. Hinreichend gutes Ausgangsmaterial vorrausgesetzt, kann man fast beliebig sounden.
Verstärker und Quellgeräte kann man direkt am Rechner entwerfen, klanglich werden die dann einwandfrei sein.

Harry
Kobe8
Inventar
#54 erstellt: 05. Jul 2009, 18:03
Gude!

Irae schrieb:
Also meines Achtens wurde z.B. K&H soweit ich das mitbekommen habe gar nicht so stark beworben in der Presse, jedoch durchweg positiv getestet.
Geithain Werbung habe ich glaube ich noch gar nicht gesehen, wurde auch sehr positiv getestet.

Das wären jetzt auch erstmal die Kandidaten, wo ich nur Korrelation vermuten würde.

Ich muss gestehen, dass ich vor eher 15 als 10 Jahren das letzte mal eine Produktion Partner oder so in der Hand hatte (Musik gemacht und Homerecording, und dann kümmert man sich halt um sowas), aus dem Grund kann ich zur Werbung da nicht viel sagen. Was mir aber auffällt bzw. -fiel ist halt bzw. war das (positiv formuliert) viel vom Renommee abhängig war (negativ formuliert: konservative Leute), also ich denke nicht, dass K&H viel Werbung machen muss, da die Dinger seit gefühlten Jahrhunderten teilweise Quasi-Standard sind (oder nimm' 'ne Control One von JBL, oder ein SM57 oder 58 bei den Mikros).
Zum anderen dreht sich da das 'Will-was-neues-haben'-Karusell langsamer, 'Modellwechsel' in dem Sinne gibt es nicht, m.E. alles in allem also sehr (wert-)konservativ, zudem hochpreisig und auf längeren Gebrauch ausgelegt, und man ist froh, wenn man mit dem Gerätepark, den man hat, vernünftig arbeiten kann.
Auf der anderen Seite (denke ich) ist das Publikum auch wesentlich kritischer (leider ist das beim Consumer nicht so der Fall), was zum einen dazu führt, dass Müll recht schnell vom Markt verschwindet, und zum anderen auch mehr in die Entwicklung gesteckt wird (zudem es ja auch Qualitätsstandards gibt, an denen man sich orientiert) - Ein mieses Produkt fällt da eher auf. Und wie Murray schon schrieb 'Verstärker und Quellgeräte kann man direkt am Rechner entwerfen, klanglich werden die dann einwandfrei sein.' - It isn't rocket science.
Von der Zielgruppe (Profis) her befinden wir uns m.E. halt mehr bei der New York Times und dem Wall Street Yournal.

Gruß Kobe
pelmazo
Hat sich gelöscht
#55 erstellt: 05. Jul 2009, 18:25
Ich finde den Blick auf das Anzeigenverhalten etwas zu eng. Es gibt durchaus noch andere Faktoren, und zwar auch solche die weniger offen sichtbar sind. Am weitesten kommt man meiner Ansicht nach wenn man das Verhalten der Redaktionen vor dem Hintergrund ihrer Interessenlage ansieht.

Ich bin kein Zeitschriften-Insider, aber ich denke durch Augen aufmachen und ein bißchen nachdenken kommt man schon auf so manches.

In einer Zeitschrift und einem Verlag der Größe wie das bei den Hifi-Zeitschriften so ist gibt es keine glaubwürdige Trennung zwischen der finanziellen Seite und der redaktionellen Seite. Die Redakteure kriegen zwangsläufig mit wie die finanzielle Seite aussieht, auch wer wieviele Anzeigen schaltet oder wieviel Geld für Sonderdrucke oder Abdrucklizenzen ausgibt. Ich würde sogar sagen daß sie in der Regel bei diesen Geschäften mitwirken.

Zudem sind sie ja darauf angewiesen daß ihnen Testgeräte von den Herstellern oder Händlern zum Test überlassen werden, denn die Zeitschrift hat gerade im High-End bestimmt kein Geld um sich die Geräte zu kaufen. Und wenn es darum geht ein Gerät als Referenzgerät zu behalten braucht man dazu ebenfalls wieder den Hersteller. Das muß alles vor Testbeginn ausgehandelt werden, und man muß schon naïv sein wenn man nicht sieht welche Möglichkeiten dadurch ein Hersteller hat. Da braucht man beileibe noch keine dunklen Geschäfte anzunehmen, schon die Situation liefert mehr als genug Gelegenheiten für einen Hersteller, die Vorgaben in seinem Sinne günstig zu setzen.

Das bedeutet daß sich der zuständige Redakteur bis zu einem gewissen Grad schon im Vorfeld eines Tests ausrechnen kann welches Testergebnis für die Zeitschrift welche finanziellen Konsequenzen haben würde.

Es wäre zum Beispiel ziemlich dumm wenn ein Gerät aufgrund des Tests zur Referenz erklärt werden würde, das der Hersteller gar nicht bereit wäre bei der Redaktion zu lassen. Die Redaktion stünde dann nämlich vor dem Problem, das Gerät entweder kaufen zu müssen oder eine Referenz gekürt zu haben die man gar nicht zum Vergleichen zur Verfügung hat (was ja eigentlich der Sinn einer Referenz wäre).

Oder ein Hersteller erklärt am Telefon daß er ein paar Kisten Sonderdrucke des Artikels abnehmen würde wenn sein Gerät gewinnt. Mit solchen Sonderdrucken wird ja gern geworben, indem man die Händler damit ausrüstet. Ohne Erlaubnis des Verlags dürfte der Hersteller so einen Sonderdruck wegen des Urheberrechts nicht selbst drucken. Ich gehe davon aus daß deswegen in der Praxis der Hersteller die Sonderdrucke in fertiger Form vom Verlag kaufen muß, und es könnte gut sein daß man den Preis dafür von Fall zu Fall aushandelt. Beide Seiten haben ein Interesse daran daß das vor dem Test passiert. Beim Hersteller sind die Gründe dafür offensichtlich, aber auch der Verlag profitiert davon wenn er möglichst früh eine sichere Kalkulationsbasis hat.

Im Ergebnis könnte man also das Testergebnis, wenn man das als Redaktion so wollte, nach den finanziellen Randbedingungen optimieren. Das heißt es werden überhaupt nur Geräte getestet, die man umsonst gestellt kriegt, und es gewinnt derjenige, durch dessen Sieg sich die größten Gesamteinnahmen ergeben, aus Anzeigen, Sonderdrucken und Abdrucklizenzen. Referenz wird nur ein Gerät das der Hersteller bereit ist in der Redaktion zu lassen. Keine illegalen Transaktionen nötig, keine braunen Briefumschläge mit Bündeln von Banknoten brauchen unter konspirativen Bedingungen übergeben zu werden. Alles läuft finanzamtskompatibel mit Rechnung und Überweisung.

Das was allenfalls die Redaktion davon abhalten könnte es so zu machen teilt sich in zwei Kategorien auf:
  • Ethische Hemmungen
  • Die Einschätzung daß man damit beim Leser nicht durchkommt.

    Mit Beidem muß man sich innerhalb des eigenen Betriebs gegen diejenigen durchsetzen, die sich in erster Linie am Geldverdienen orientieren, und denen alle anderen Kriterien höchstens drittrangig sind. Ich glaube ich brauche nicht deutlicher zu werden wen ich damit meine.

    Wenn man sich jetzt noch zu Gemüte führt wie es um die Transparenz der Testmodalitäten und Bewertungskriterien aussieht, anders gesagt welche Möglichkeiten eine Redaktion hat, ein aus finanziellen Gründen schon vorher feststehendes Ergebnis so darzustellen als sei es aus dem Gerätevergleich entstanden, dann kann man sich leicht denken wie viele Chancen ein Redakteur in der Realität hat, hier eine ethisch einwandfreie Linie zu verwirklichen. Ich hätte ja schon Bedenken ob es jemandem auch bei gutem Willen schon für sich selbst gelingen kann, sich beim Testen mental von den Finanzeinflüssen frei zu halten und neutral zu urteilen, schließlich hängt daran ja auch sein eigener Lohn. Darüber hinaus auch noch externem Druck standzuhalten ist da wohl etwas viel verlangt. Zudem würde mich auch gar nicht wundern wenn die Verträge der Redakteure einen gewissen Anteil an Provisionen aufweisen würden, so daß der einzelne Redakteur sogar ein ganz unmittelbares Interesse am finanziellen Ergebnis seiner Artikel hätte. Vielleicht kennt hier ja einer die Gepflogenheiten der Szene etwas genauer als ich.

    Was die ethischen Hemmungen und die Einschätzung dessen angeht was man dem Leser zumuten kann: Ich habe den Eindruck daß im Verlauf der letzten paar Jahrzehnte die Hemmungen Schritt für Schritt immer weiter erodiert sind. Einer geht immer mal weiter als alle anderen bisher gegangen sind. In der Regel kommt er damit irgendwie durch, auch wenn's vielleicht kurzzeitig Aufregung gibt. Wenn sich der Staub gelegt hat ist dann aber eine weitere kleine Grenze gefallen und die nächste Übertretung ist dann schon normal. Das kollektive Gedächtnis ist kurz, wahrscheinlich kürzer als das der Marcom-Mitarbeiter der Hersteller, und es ist zu vermuten daß ein großer Teil der Leserschaft nicht lange genug bei der Stange bleibt um diesen schleichenden Verfall der Sitten zu bemerken. Nichts wird so schnell normal und üblich als das was einem nutzt.

    Was Pfeiffer angeht ist mir noch nicht klar wie er seine Konstruktion gestalten will daß sie nicht in diesen Interessenkonflikt hineinrutscht. Unabhängigkeit vom Einfluß der Hersteller kostet echtes Geld, es sei denn man hat bereits eine ausreichend große Machtbasis im Medienmarkt daß die Hersteller daran de facto nicht vorbei kommen. Ich sage nicht daß es nicht gehen kann. Ich sage bloß daß ich noch nicht sehe wie es gehen soll. Warten wir's ab.
  • _ES_
    Administrator
    #56 erstellt: 05. Jul 2009, 18:31
    Zu dem Thema Werbung/Testergebnis ist das hier immer wieder nett zu lesen :

    http://www.linehifi.de/Zubehor/Wichtig_bitte_lesen.pdf
    TFJS
    Inventar
    #57 erstellt: 05. Jul 2009, 18:36
    Obwohl ich pauschalen Urteilen ungerne zustimme ist es doch in der Tat auffällig, dass bei Zeitschriften aus einem Verlagshaus immer die selben Marken die Tests gewinnen.

    Vielleicht hat aber Herr Pfeiffer ja tatsächlich genug davon, dass die Anzeigenaquisition die zu testenden Geräte ebenso wie den Testverlauf bestimmt.

    Ich finde, man sollte ihn hier nicht unter Generalverdacht stellen.
    Mal sehen, was daraus wird.
    Granuba
    Inventar
    #58 erstellt: 05. Jul 2009, 19:00
    Hi,


    Ich finde, man sollte ihn hier nicht unter Generalverdacht stellen.


    macht ja auch keiner. Nur empfinde ich es als seltsam, den jahrelang gegangenen Weg plötzlich als "falsch" zu deklarieren.
    @R-Type: Dieser Text ist in der Tat interessant. Nur warum stellt den jemand, der die Dinger verkauft, online?

    Harry
    _ES_
    Administrator
    #59 erstellt: 05. Jul 2009, 19:04
    Vielleicht weiss er es nicht..

    Könnte ein eingescanntes Rundschreiben sein, keine Ahnung.

    Auf alle Fälle nicht vom Hersteller selbst eingestellt.
    pelmazo
    Hat sich gelöscht
    #60 erstellt: 05. Jul 2009, 19:14

    Murray schrieb:
    Nur empfinde ich es als seltsam, den jahrelang gegangenen Weg plötzlich als "falsch" zu deklarieren.


    Ich finde man sollte die Möglichkeit in Betracht ziehen daß jemand mit der Zeit dazulernt.

    Es ist auch nicht gar so selten daß einen der eigene Job immer mehr anwidert, je mehr man sich bewußt wird was da eigentlich abläuft. So einen Job dann hinzuschmeißen fällt auch nicht jedem beliebig leicht, schließlich muß man die Rechnungen trotzdem zahlen...

    Ich finde allerdings daß er wenn er wirklich mit der Vergangenheit abrechnen und klar Schiff machen will die Gepflogenheiten in dieser Branche auch auf den Tisch legen sollte. Man braucht ja nicht so weit zu gehen daß man juristische Streitereien riskiert. Ich denke es gibt Wege, die Dinge so darzustellen daß die berechtigten Interessen von Individuen gewahrt bleiben und die Wahrheit dennoch in den wesentlichen Zügen ans Licht kommt.

    Vielleicht ist es aber auch nötig, ein bißchen trockenes Pulver für später zu behalten...
    Kobe8
    Inventar
    #61 erstellt: 05. Jul 2009, 19:16
    Gude!

    Murray schrieb:
    @R-Type: Dieser Text ist in der Tat interessant. Nur warum stellt den jemand, der die Dinger verkauft, online?

    DAS scheint die Frage zu sein.

    Aber mal aus meiner Berufserfahrung: Ich hab' mal Wirtschaftsmathematiker im Vermögensmanagement einer Investementgesellschaft gespielt, war so um 2000 rum, also während der Zimmermädchenhausse.
    In einer überregionalen Frankfurter Zeitung gab's 'ne Rubrik, in der Möglichkeiten der Geldanlage vorgestellt wurden, speziell ging's hier um 'ne Immobilienfinanzierung, es wurden allerdings nur die Zinsen bedient, die 'Tilgung' wurde in einen Fonds angelegt, und nach Ablauf des Kredits mit der Summe aus diesem Fonds 'in einem' (wenn möglich) getilgt. Das wurde dann mit einem speziellen Fonds durchgerechnet, der in diesem Artikel auch benannt wurde (und was dann mein Job war) - Wie die allerdings zu dieser Namensnennung (oder ist's doch Werbung?) kamen weiß ich jetzt nicht, aber es wurde was getan, dass weiß ich (weil ich nämlich mal blöd nachgefragt habe).

    Gruß Kobe

    Nachtrag:
    Vorsicht, dass ist im Prinzip Spekulation mit geliehenem Geld, dass kann gutgehen, muss aber auch nicht, und dann wird's sehr, sehr böse!
    Granuba
    Inventar
    #62 erstellt: 05. Jul 2009, 19:18
    Hi,


    Ich finde man sollte die Möglichkeit in Betracht ziehen daß jemand mit der Zeit dazulernt.


    dann im Zweifel für den Angeklagten. Aber ich bin sehr, sehr mißtrauisch...

    Harry
    _axel_
    Inventar
    #63 erstellt: 06. Jul 2009, 08:19

    R-Type schrieb:
    immer wieder nett zu lesen :
    http://www.linehifi.de/Zubehor/Wichtig_bitte_lesen.pdf

    Ehrlich gesagt, kann ich hier nichts finden (i.S. der Bestätigung von "Machenschaften").
    Der Hersteller beschreibt dem potenziellen Händler(?) im Wesentlichen die Anwendung seines Produkts.
    Er erwähnt den Stereo-Artikel, stellt jedoch Dinge klar, die dort nicht oder falsch dargestellt wurden (wäre, wenn überhaupt ein Indiz, dann eher eines gegen allzu enge Beeinflussung der Red.).
    Am Ende bittet der Hersteller den Händler um ein Testimonial, das er gerne in einer (zukünftigen) Anzeige in Stereo verwenden würde.

    Das Dokument belegt (branchenübergreifend) ganz normale Marketing-Kommunikation. Wer hier irgendwas 'anstößiges' reininterpretieren will ... tja, der will(!) das wohl wirklich.

    (Selbst, wenn der Adressat nicht ein Händler sein sollte ... die Stereo ist es jedenfalls nicht)

    Gruß
    Accuphase_Lover
    Inventar
    #64 erstellt: 06. Jul 2009, 17:00
    Zum Thema Test & Anzeigenschaltung und einer möglichen Korrelation, fällt mir als wohl krassestes Beispiel folgendes ein :

    Ich habe jahrelang Production Partner gelesen und mir ist aufgefallen, daß NIEMALS ein Produkt von Behringer getestet wurde, aber auch NIE eine Behringer-Anzeige dort zu lesen war.
    Plötzlich wurde Ende der 1990er ein Ultracurve getestet, wobei in der selben Ausgabe eine ganzseitige Farbanzeige für den Ultracurve geschaltet war.
    Seither habe ich keinen Behringer-Test in Production Partner mehr gelesen, aber auch keine Anzeige mehr.
    Spätestens DA wurde mir klar, welche "Korrelation" zwischen Anzeigen und Tests besteht !

    Bei Production Partner war man sich wohl zu fein, Behringer zu testen. Dank einer fetten Anzeige aber, machte man mal eine Ausnahme !


    Die Einflußnahme auf Zeitschriften durch Anzeigen steht für mich fest. Völlige Unabhängigkeit ist wohl nicht machbar, da sich Zeitschriften eben nicht durch den Verkaufspreis finanzieren.

    Wenn ich mir Herrn Pfeiffers Website so ansehe, sehe ich interessante Ansatzpunkte (gar ein potentielles Abschwören einer "Ideologie", die er einst bei Audio maßgeblich mitpropagiert hat ? ), bin aber sehr skeptisch, daß sich das ganze finanzieren läßt und daß er wirklich seine Ansichten aus der Vergangenheit infrage stellt oder relativiert.
    Außer aber, er möchte - warum auch immer - der HiFi-Presse eins ausschmieren !






    Grüße
    peacounter
    Inventar
    #65 erstellt: 06. Jul 2009, 17:24
    ich will jetzt nicht sagen, dass es solche konstellationen "test gegen anzeige" nicht gibt, aber durchaus üblich ist auch folgendes:

    ein produkt soll getestet werden, wie in dem beispiel eben der ultracurve.
    natürlich spricht der verantwortliche redakteur mit dem hersteller, nicht zuletzt auch, um sicherzugehen, dass alles, was in der zeitschrift geschrieben steht, soweit in ordnung ist.
    man kann sich nicht erlauben, ein produkt schlechtzumachen, nur weil man irgendetwas in der anleitung nicht verstanden hat oder sonstwie ein fehler beim test aufgetreten ist. das führt nur zu aufwändiger nacharbeit, gegendarstellungen etc.

    bei der gelegenheit wird dann auch sicher die frage nach der platzierung einer anzeige gestellt, davon leben die magazine.
    und als hersteller fühlt man sich einerseits verpflichtet, andererseits macht es durchaus auch sinn, eine anzeige in dem heft zu schalten, in dem auch der test erscheint. so erinnert man den leser sozusagen daran, den test zu lesen, wenn er es noch nicht getan hat.

    nichts für ungut, es mag solche praktiken wie von accuphase lover beschrieben geben, aber ich kann aus eigener erfahrung sagen, dass da nicht unbedingt ein "unmoralischer" zusammenhang bestehen muß.
    unsere produkte werden auch mal in fachzeitschriften besprochen und wir sind nie forciert um eine anzeigenschaltung "gebeten" worden.
    die wege sind in der branche eben meist sehr kurz.
    man kennt die redakteure von messen etc. persönlich und redet halt miteinander, wenn man sich begegnet. dabei erwähnt man ein neues produkt und so kommt es zum test wenn der redakteur der ansicht ist, dass es seine leser interessiert. und dann nimmt die sache wie oben beschrieben ihren lauf.

    allerdings kann ich den entstandenen eindruck verstehen und muß in zukunft ernsthaft überlegen, ob ich in einer zeitschrift, in der ein test über ein produkt von uns veröffentlich wird, eine anzeige schalte. allerdings wäre das auch schon wieder irgendwie absurd...
    wie man's macht isses falsch

    nachdenkliche grüße,

    P


    [Beitrag von peacounter am 06. Jul 2009, 17:25 bearbeitet]
    Z25
    Hat sich gelöscht
    #66 erstellt: 06. Jul 2009, 20:32
    Ich frage mich manchmal, wo der Eindruck mancher herkommt, dass "die Presse" tatsächlich eine amtliche unabhängige 4. Macht im Staat sei?
    Das ist doch Selbstbeweihräucherung und wer einmal Journalisten erlebt hat, weiß, dass einige das als Monstranz quasi vor sich hertragen.
    Die Pressefreiheit gibt aber doch (lediglich!) (ggf. aus gutem Grund) vor, dass der Staat nicht zensiert...........

    Wer ist denn tatsächlich so naiv zu glauben, dass Finanzen nicht das Pressegebahren nachhaltig beeinflussen. Unser freiheitliches Prinzip des mündigen Bürgers zielt doch darauf, dass langfristig der eben merkt, was läuft und der Markt die "freie unabhängige Presse" favorisiert.
    Das Ergebnis ist wie es ist, kann man in der Bildzeitung lesen..............

    Nur: Was wäre die Alternative?

    Nun lasst den P. doch erst mal machen. Ganz neu im Genre ist er ja nicht.
    pelmazo
    Hat sich gelöscht
    #67 erstellt: 06. Jul 2009, 20:56

    Z25 schrieb:
    Nur: Was wäre die Alternative?


    Wenn es um Gerätetests geht dann wäre eine Alternative das von der Stiftung Warentest verwendete Verfahren. Das würde aber bedeuten daß man die zu testenden Geräte im Handel einkauft. Dafür muß erst einmal das Geld da sein. Nur so kann man sich aber von Herstellereinflüssen konsequent frei machen.

    In dem Augenblick wo man darauf baut daß einem die Hersteller Testgeräte unentgeltlich zur Verfügung stellen ist bereits die erste Tür offen für eine Einflußnahme. Wenn es z.B. so ist daß von einem neu auf den Markt kommenden Modell nur ein Testgerät zur Verfügung steht, dann kann nicht jede Zeitschrift zugleich darauf zugreifen, und schon die Auswahl der Zeitschrift welche es zuerst bekommt ist eine Möglichkeit der Einflußnahme. Für eine Zeitschrift kann es schließlich wichtig sein die Erste zu sein, die ein neues Gerät testet.

    Wenn unter diesen Umständen eine Redaktion eine gewisse Unabhängigkeit bewahren will, dann muß sie ggf. Versuchen von Herstellern widerstehen können, sie über solche Wege zu "disziplinieren". Unter Umständen bedeutet das auch den Totalausfall eines Herstellers als Anzeigenkunde und Testgerätelieferant, wenn der mal eingeschnappt sein sollte (ob berechtigterweise oder nicht). Das hat finanzielle Konsequenzen, die man auszuhalten bereit und in der Lage sein muß.
    _ES_
    Administrator
    #68 erstellt: 06. Jul 2009, 21:00

    . Das würde aber bedeuten daß man die zu testenden Geräte im Handel einkauft. Dafür muß erst einmal das Geld da sein. Nur so kann man sich aber von Herstellereinflüssen konsequent frei machen.


    DAS würde mir gefallen.

    Denn wie oft schon hatte ich mir gedacht:
    "Mensch, die von Stereoplay müssen doch ein anderes Gerät getestet haben, vielleicht ein Extra-Gerät nur für Testzwecke...was die damit gehört haben wollen, kann ich gar nicht nachvollziehen..."




    [Beitrag von _ES_ am 06. Jul 2009, 21:01 bearbeitet]
    DamonDiG
    Hat sich gelöscht
    #69 erstellt: 06. Jul 2009, 21:07
    Moinsen!

    Den überwiegenden Teil der Überlegungen und Erfahrungen hier zur gegenseitigen Abhängigkeit von Consumer-Presse und deren Anzeigenkunden und zu dem daraus resultierenden Interessenkonflikt zwischen Journalismus und Reibach leuchten mir ein und bestätigen natürlich meine eigenen Mutmaßungen zu dem Thema.

    Der Punkt, an dem ich aber immer wieder stecken bleibe, ist: warum kann ein solches Consumer-Blatt nicht einfach hingehen und sich aus themenfremden Anzeigen finanzieren? Wäre dann nicht der weiter oben beschriebene Interessenkonflikt hinfällig?

    Mit themenfremd meine ich zum Beispiel, daß ein Blatt wie STEREO (Brrrr) bei seiner Zielgruppe hervorragend Werbung für Wiskey, Wein und meinetwegen Reitstiefel machen könnte und nebenher einen Ansatz von echtem Journalismus zeigen könnte, weil er keinem Anzeigenkunden hinsichtlich der Testergebnisse was schuldig ist. Das würde doch ein zielgruppenkonformes Werbeverhalten darstellen und gleichzeitig die Glaubwürdigkeit erhöhen (daß den Stereo-Redakteuren ganz schwindelig wird)

    Das macht keines der Flachblätter, auch kein mir bekanntes aus einer anderen Branche, deshalb gehe ich davon aus, daß meine Überlegung eine naive ist.
    Bloß komm ich nicht drauf, wieso...?

    Schöne Grüße,
    Simon
    Z25
    Hat sich gelöscht
    #70 erstellt: 06. Jul 2009, 21:12

    pelmazo schrieb:

    Z25 schrieb:
    Nur: Was wäre die Alternative?


    Wenn es um Gerätetests geht dann wäre eine Alternative das von der Stiftung Warentest verwendete Verfahren. Das würde aber bedeuten daß man die zu testenden Geräte im Handel einkauft. Dafür muß erst einmal das Geld da sein. Nur so kann man sich aber von Herstellereinflüssen konsequent frei machen.

    In dem Augenblick wo man darauf baut daß einem die Hersteller Testgeräte unentgeltlich zur Verfügung stellen ist bereits die erste Tür offen für eine Einflußnahme. Wenn es z.B. so ist daß von einem neu auf den Markt kommenden Modell nur ein Testgerät zur Verfügung steht, dann kann nicht jede Zeitschrift zugleich darauf zugreifen, und schon die Auswahl der Zeitschrift welche es zuerst bekommt ist eine Möglichkeit der Einflußnahme. Für eine Zeitschrift kann es schließlich wichtig sein die Erste zu sein, die ein neues Gerät testet.

    Wenn unter diesen Umständen eine Redaktion eine gewisse Unabhängigkeit bewahren will, dann muß sie ggf. Versuchen von Herstellern widerstehen können, sie über solche Wege zu "disziplinieren". Unter Umständen bedeutet das auch den Totalausfall eines Herstellers als Anzeigenkunde und Testgerätelieferant, wenn der mal eingeschnappt sein sollte (ob berechtigterweise oder nicht). Das hat finanzielle Konsequenzen, die man auszuhalten bereit und in der Lage sein muß.

    Ja, genau diese Freiheit, so vorzugehen ist ja da. Also zeigst Du keine wirkliche Alternative zum allgemein bestehenden System.

    Es geht mir um die Metaebene, nicht die einzelne Zeitschriftensparte..........

    btw: Stiftung Warentest hat ja bei vielen Leuten quasi amtlich anerkannten Status. Ob es damit immer so weit her ist, kann man bezweifeln. Das Thema gab es allerdings auch schon mal.
    Z25
    Hat sich gelöscht
    #71 erstellt: 06. Jul 2009, 21:15

    DamonDiG schrieb:
    Bloß komm ich nicht drauf, wieso...?




    Vielleicht ist der gemeine Vertriebler auch nur ein ziemlich beschränkter Zeitgenosse, dem es garnicht in den Sinn kommt, über den Tellerrand zu schauen...................?
    pelmazo
    Hat sich gelöscht
    #72 erstellt: 06. Jul 2009, 21:15

    DamonDiG schrieb:
    Bloß komm ich nicht drauf, wieso...? :?


    Unabhängig von den Herstellerinteressen ist man dadurch wegen der Testgeräte immer noch nicht. Die Anzeigeneinnahmen sind ja nicht der einzige Faktor, ja vielleicht noch nicht einmal der größte Faktor.

    Außerdem tut man sich bestimmt bei den facheigenen Herstellern leichter mit der Acquise, denn zu denen hat man sowieso schon Kontakt.
    Passat
    Inventar
    #73 erstellt: 06. Jul 2009, 21:20

    DamonDiG schrieb:

    Mit themenfremd meine ich zum Beispiel, daß ein Blatt wie STEREO (Brrrr) bei seiner Zielgruppe hervorragend Werbung für Wiskey, Wein und meinetwegen Reitstiefel machen könnte und nebenher einen Ansatz von echtem Journalismus zeigen könnte, weil er keinem Anzeigenkunden hinsichtlich der Testergebnisse was schuldig ist. Das würde doch ein zielgruppenkonformes Werbeverhalten darstellen und gleichzeitig die Glaubwürdigkeit erhöhen (daß den Stereo-Redakteuren ganz schwindelig wird)

    Das macht keines der Flachblätter, auch kein mir bekanntes aus einer anderen Branche, deshalb gehe ich davon aus, daß meine Überlegung eine naive ist.
    Bloß komm ich nicht drauf, wieso...? :?


    Ganz einfach:
    Es finden sich kaum Firmen, die in themenfremden Blättern Anzeigen schalten wollen. Die sehen da keine Zielgruppe.
    Die Firmen versuchen ihre Werbung möglichst zielgerecht zu platzieren, d.h. ein Autohersteller in einer Autozeitschrift, ein Hifi-Hersteller in einer Hifi-Zeitschrift, ein Möbelhersteller in einer Wohnzeitschrift, ein Modehersteller in einer Modezeitschrift , ein Computerhersteller in einer Computerzeitschrift etc.

    Nur in nicht produktzielgruppenorientierten Zeitschriften, wie z.B. Focus, Stern, Spiegel etc. etc. findet man auch Werbung verschiedener Produktsparten gleichzeitig in einer Zeitschrift.

    Grüsse
    Roman
    DamonDiG
    Hat sich gelöscht
    #74 erstellt: 06. Jul 2009, 21:56
    Moinsen!


    Passat schrieb:

    Ganz einfach:
    Es finden sich kaum Firmen, die in themenfremden Blättern Anzeigen schalten wollen. Die sehen da keine Zielgruppe.
    Die Firmen versuchen ihre Werbung möglichst zielgerecht zu platzieren, d.h. ein Autohersteller in einer Autozeitschrift, ein Hifi-Hersteller in einer Hifi-Zeitschrift, ein Möbelhersteller in einer Wohnzeitschrift, ein Modehersteller in einer Modezeitschrift , ein Computerhersteller in einer Computerzeitschrift etc.



    Schon schon, aber so weit war ich auch schon . In meiner bisherigen Phantasie ist das aber nur eine Sache der konsequenten Akquise.

    Das Konsumverhalten der Bevölkerung der Industreiländer ist und wird in einem hohen Umfang und sehr differenziert erforscht, da werden sich ganz bestimmt genügend Produkte finden, die zum jeweiligen Blattthema passen und dann ist es doch nicht mehr weit bis zu einem Akquisegespräch, bei dem der beiderseitige wirtschaftliche Nutzen im Vordergrund steht.

    Der Einschätzung von Z25 neige ich natürlich schon eher zu.


    pelmazo schrieb:

    Unabhängig von den Herstellerinteressen ist man dadurch wegen der Testgeräte immer noch nicht.


    Verstehick nich. Die Testgeräte kann man dann doch auf dem freien Markt kaufen (á la Stiftung WT, und dann wieder verkaufen) Wenn man sich nicht gerade die einemillioneuroanlage für die Messe jedes Jahr leistet. Aber letzteres wäre ja auch schon wieder kein seriöser Journalismus.



    Schöne Grüße, Simon
    cr
    Inventar
    #75 erstellt: 07. Jul 2009, 04:15
    Es gäbe doch sicher auch Händler, wo man sich Geräte zum Testen leihen könnte. Auch wenn dieser dafür eine Erwähnung bekommt (freundlicherweise zur Verfügung gestellt von HiFi Hintermayer in ..........) , wäre das noch kaum eine große testbeeinflussende Sache.
    pelmazo
    Hat sich gelöscht
    #76 erstellt: 07. Jul 2009, 14:42

    DamonDiG schrieb:
    Verstehick nich. Die Testgeräte kann man dann doch auf dem freien Markt kaufen (á la Stiftung WT, und dann wieder verkaufen) Wenn man sich nicht gerade die einemillioneuroanlage für die Messe jedes Jahr leistet. Aber letzteres wäre ja auch schon wieder kein seriöser Journalismus.


    Versuch doch einmal überschlägig zusammenzuzählen was da als Finanzbedarf pro Monat zusammenkommen würde wenn man das Testprogramm einer typischen Zeitschrift abdecken will. Ich denke nicht daß das unbedeutende Summen sind.

    Wenn man seine regelmäßigen High-End-Tests behalten will mit dem man einem beträchtlichen Teil der Leserschaft den Mund wäßrig macht auch wenn der sowas nie kaufen würde, dann geht's noch viel mehr ins Geld.


    Es gäbe doch sicher auch Händler, wo man sich Geräte zum Testen leihen könnte.


    In dem Augenblick in dem das bekannt wird dauert es bestimmt nicht lange bis der Hersteller den Händler zur Brust nimmt und ihm klarmacht daß die Zusammenarbeit mit der Presse Sache der Marcom-Abteilung des Herstellers selbst ist und nicht der Händler.
    Albus
    Inventar
    #77 erstellt: 07. Jul 2009, 15:53
    Tag,

    ist denn überhaupt 'Test-Journalismus' zu erwarten? Test! Journalismus! Oder, wo liegen Geschäftsmöglichkeiten für ein "Team ausgewiesener, unbestechlicher Experten", für einen "Online-Auftritt" von der Machart eines "Portal". Die Richtung des Versuches, sich ein Publikum zu machen zeigt anderes an, nit Test oder Journalismus, dieses Neue in etwa (fiktiver Geschäftsbrief):

    "Sehr geehrter Herr Pfeiffer,

    Sie sind ein unabhängiger HiFi-Berater, könnte das nicht der Beginn einer dauerhaften Geschäftsbeziehung sein?

    Freundlich
    HiFi-Marketing GmbH
    Geschäftsführer"

    Nicht Journalismus, nicht Tests, nein, nichts davon, den Schwierigkeiten einer Publizistik-Profession, Journalismus, sowie den Finanz- und Beschaffungsproblemen eines Labor-Betriebes. Vielmehr kündigt sich so eher eine Internet-Tätigkeit als eben Informations-Makler an. Einen simplen persönlichen Blog will man nicht machen. Mehr will man mit dem Portal.

    Also: Informations-Makler; ein Team, das Joachim Pfeiffer HiFi-Informations-Team (JP-HIT) stellt Geräte von Herstellern vor, gibt Technikdaten, Tipps und Tricks - wie dies sich sonst nirgends findet, worauf nur ausgewiesene, unbestechliche Experten kommen. Das Geschäft: Hersteller stellen Geräte zur Vorstellung (Free and Clear) durch das JP-HIT zur Verfügung. Im Freien Teil des Portal gibt's die Grundinformationen zum Gerät und den Link zum Hersteller. Aber: die durchstarten machenden Tipps und Tricks gibt's im Bezahlt-Teil. So kommt es auf die Hersteller-Anzeige nicht an, keine Provision, keine Verwaltungsgebühr wird abgezwackt. Der Reiz des Spiels liegt im Setzen auf die Macht der Zusatzinformationen.

    JP-HIT, gehe deinen Weg als Informations-Broker!?

    Freundlich
    Albus


    [Beitrag von Albus am 07. Jul 2009, 15:56 bearbeitet]
    Markus_P.²
    Gesperrt
    #78 erstellt: 07. Jul 2009, 18:10

    cr schrieb:
    Es gäbe doch sicher auch Händler, wo man sich Geräte zum Testen leihen könnte. Auch wenn dieser dafür eine Erwähnung bekommt (freundlicherweise zur Verfügung gestellt von HiFi Hintermayer in ..........) , wäre das noch kaum eine große testbeeinflussende Sache.


    Hallo,
    die Idee ist klasse. Aber was wird wohl der Händler sagen dem ca. 3 Monate das Produkt fehlt? Würdest du denn vielleicht sogar dein Eigentum als Verbraucher den Testern zur Verfügung stellen?

    Die Idee finde ich klasse...muss aber anders geregelt werden, z.B. in Absprache mit dem Hersteller, der das mittels Gutschein covert. So das der Händler im Zweifelsfalle nicht ohne Produkt darsteht, wenn nämlich cr oder ich dieses sich anhören oder ausleihen wollen.

    Zudem hast du noch nie gesehen, wie bei einigen Magazinen die Produkte zurückkommen.



    Markus
    _ES_
    Administrator
    #79 erstellt: 07. Jul 2009, 18:21
    Ich fände es nett, wenn Herr Pfeiffer sich hier mal zu Worte melden würde.

    Rumturnen tut er ja schliesslich fast jeden Tag hier.
    DamonDiG
    Hat sich gelöscht
    #80 erstellt: 07. Jul 2009, 19:07
    Moinsen!


    R-Type schrieb:
    Ich fände es nett, wenn Herr Pfeiffer sich hier mal zu Worte melden würde.

    Rumturnen tut er ja schliesslich fast jeden Tag hier. ;)


    Findich auch. Also nochmal:


    DamonDiG schrieb:

    Huhu, Herr Pfeiffer...

    Schöne Grüße,
    Simon
    RoA
    Inventar
    #81 erstellt: 07. Jul 2009, 19:50

    Markus_P.² schrieb:
    Aber was wird wohl der Händler sagen dem ca. 3 Monate das Produkt fehlt?


    Nene, eher 3 Jahre. Selbst wenn ein Einzeltest ansteht, kommt doch immer irgendein Testsieger, eine (bisherige) Referenz oder sonst ein Klassenbester um die Ecke, um den frechen Kandidaten in die Schranken zu weisen.
    Albus
    Inventar
    #82 erstellt: 08. Jul 2009, 08:29
    Morgen,

    von den drei möglichen Experten-Rollen: Angebots-Experte, Test-Experte und Nutzungs-Experte - hat er die beiden ersten für sich verbraucht ('ausgelutscht' im Subrosa-Jargon). Ihm bleibt nur die Rolle des Nutzungs-Experten. Und dahin wird die angedeutete Schwimmübung wohl gehen (müssen gar).

    Nutzungs-Experten machen keine Tests, vielmehr vereinzelte Besprechungen oder Evaluationen vom Besitzer- und Nutzerstandpunkt her (Point of View, Perspektive); Derartiges Textliches heißt seit eh und je "Review". Dafür könnte es auch einen verbreitetes Bedürfnis geben (der Auftakt ist ja schlicht ein Vorfühlen in dieser Hinsicht), aus dem man einen ständigen Bedarf zu machen hätte. JP und sein Team ausgewiesener, unbestechlicher Experten, d.h. in weniger scharfer Gegnerschaft gesagt = sein Team unabhängiger Experten, sagen den Nutzern, den Besitzern oder Interessenten von Geräten des so genannten LowFi und des Midfi, was mit ihren Sachen doch auch alles möglich ist (JP gibt "Tipps und Tricks"). Dass man damit wirkliches Geld verdienen kann, muss er eben erst einmal zeigen; ist 'ne innovative Geschäftsidee, allemal.

    JP - gib den Nutzern die Experten-Erfahrungen! Willst du es tun? Oder...?

    Freundlich
    Albus


    [Beitrag von Albus am 08. Jul 2009, 08:32 bearbeitet]
    TFJS
    Inventar
    #83 erstellt: 09. Jul 2009, 10:50
    Nochmal Hallo zusammen!

    Habe gerade alles durchgelesen.

    Das hat zwar jetzt mit Herrn Pfeiffer direkt nix zu tun.

    Aber so weit ich weiß, werden Geräte von der Fachpresse durchaus auch gekauft, um sie zu testen (und dann am Jahresende in Gewinnspielen verhökert).

    Ich glaube auch nicht, dass alle Testergebnisse getürkt sind.
    Auffällig finde ich nur, dass z.B. in so manchem Test immer die Lautsprecher von Canton oder B&W gewinnen, egal gegen was die geststet werden.
    Das kann nicht an der Klangqualität liegen, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.
    Hier gibt es sicher Abhängigkeiten, egal welcher Art.

    Natürlich muss man alle Presseerzeugnisse mit einer gewissen Skepsis betrachten, dass aber Hersteller über die Anzeigen einen Testausgang tatsächlich "kaufen" können, bezweifle ich dann doch.

    Was mir persönlich aber auffällt ist aber, dass zumindest in den letzten paar Jahren kein Produkt "durchgefallen" ist. Es kann aber doch nicht sein, dass kein einziger Hersteller mal danebenlangt und auch mal ein schlecht gemachtes Produkt auf den Markt bringt, oder?
    Hier wird wohl doch die Anzeigenabteilung oder die Angst, von diesem Hersteller dann keine Testgeräte mehr zu bekommen, das "schlimmste" verhüten.
    Passat
    Inventar
    #84 erstellt: 09. Jul 2009, 11:00

    TFJS schrieb:
    Was mir persönlich aber auffällt ist aber, dass zumindest in den letzten paar Jahren kein Produkt "durchgefallen" ist. Es kann aber doch nicht sein, dass kein einziger Hersteller mal danebenlangt und auch mal ein schlecht gemachtes Produkt auf den Markt bringt, oder?


    Nein, schlechte Produkte werden schon vor dem Test ausgefiltert.
    Das steht auch z.B. in der Heftvorschau der Stereoplay: "Nieten... können zu Themenänderungen führen".

    Das war früher noch anders, da wurden auch Nieten mitgetestet.

    Grüsse
    Roman
    RoA
    Inventar
    #85 erstellt: 09. Jul 2009, 11:24

    Passat schrieb:
    Nein, schlechte Produkte werden schon vor dem Test ausgefiltert.


    Das ist z.B. Advance Acoustic passiert. Click!
    Richard3108
    Inventar
    #86 erstellt: 09. Jul 2009, 13:06

    pelmazo schrieb:
    Ich finde den Blick auf das Anzeigenverhalten etwas zu eng. Es gibt durchaus noch andere Faktoren, und zwar auch solche die weniger offen sichtbar sind. Am weitesten kommt man meiner Ansicht nach wenn man das Verhalten der Redaktionen vor dem Hintergrund ihrer Interessenlage ansieht.

    Ich bin kein Zeitschriften-Insider, aber ich denke durch Augen aufmachen und ein bißchen nachdenken kommt man schon auf so manches.

    In einer Zeitschrift und einem Verlag der Größe wie das bei den Hifi-Zeitschriften so ist gibt es keine glaubwürdige Trennung zwischen der finanziellen Seite und der redaktionellen Seite. Die Redakteure kriegen zwangsläufig mit wie die finanzielle Seite aussieht, auch wer wieviele Anzeigen schaltet oder wieviel Geld für Sonderdrucke oder Abdrucklizenzen ausgibt. Ich würde sogar sagen daß sie in der Regel bei diesen Geschäften mitwirken.

    Zudem sind sie ja darauf angewiesen daß ihnen Testgeräte von den Herstellern oder Händlern zum Test überlassen werden, denn die Zeitschrift hat gerade im High-End bestimmt kein Geld um sich die Geräte zu kaufen. Und wenn es darum geht ein Gerät als Referenzgerät zu behalten braucht man dazu ebenfalls wieder den Hersteller. Das muß alles vor Testbeginn ausgehandelt werden, und man muß schon naïv sein wenn man nicht sieht welche Möglichkeiten dadurch ein Hersteller hat. Da braucht man beileibe noch keine dunklen Geschäfte anzunehmen, schon die Situation liefert mehr als genug Gelegenheiten für einen Hersteller, die Vorgaben in seinem Sinne günstig zu setzen.

    Das bedeutet daß sich der zuständige Redakteur bis zu einem gewissen Grad schon im Vorfeld eines Tests ausrechnen kann welches Testergebnis für die Zeitschrift welche finanziellen Konsequenzen haben würde.

    Es wäre zum Beispiel ziemlich dumm wenn ein Gerät aufgrund des Tests zur Referenz erklärt werden würde, das der Hersteller gar nicht bereit wäre bei der Redaktion zu lassen. Die Redaktion stünde dann nämlich vor dem Problem, das Gerät entweder kaufen zu müssen oder eine Referenz gekürt zu haben die man gar nicht zum Vergleichen zur Verfügung hat (was ja eigentlich der Sinn einer Referenz wäre).

    Oder ein Hersteller erklärt am Telefon daß er ein paar Kisten Sonderdrucke des Artikels abnehmen würde wenn sein Gerät gewinnt. Mit solchen Sonderdrucken wird ja gern geworben, indem man die Händler damit ausrüstet. Ohne Erlaubnis des Verlags dürfte der Hersteller so einen Sonderdruck wegen des Urheberrechts nicht selbst drucken. Ich gehe davon aus daß deswegen in der Praxis der Hersteller die Sonderdrucke in fertiger Form vom Verlag kaufen muß, und es könnte gut sein daß man den Preis dafür von Fall zu Fall aushandelt. Beide Seiten haben ein Interesse daran daß das vor dem Test passiert. Beim Hersteller sind die Gründe dafür offensichtlich, aber auch der Verlag profitiert davon wenn er möglichst früh eine sichere Kalkulationsbasis hat.

    Im Ergebnis könnte man also das Testergebnis, wenn man das als Redaktion so wollte, nach den finanziellen Randbedingungen optimieren. Das heißt es werden überhaupt nur Geräte getestet, die man umsonst gestellt kriegt, und es gewinnt derjenige, durch dessen Sieg sich die größten Gesamteinnahmen ergeben, aus Anzeigen, Sonderdrucken und Abdrucklizenzen. Referenz wird nur ein Gerät das der Hersteller bereit ist in der Redaktion zu lassen. Keine illegalen Transaktionen nötig, keine braunen Briefumschläge mit Bündeln von Banknoten brauchen unter konspirativen Bedingungen übergeben zu werden. Alles läuft finanzamtskompatibel mit Rechnung und Überweisung.

    Das was allenfalls die Redaktion davon abhalten könnte es so zu machen teilt sich in zwei Kategorien auf:
  • Ethische Hemmungen
  • Die Einschätzung daß man damit beim Leser nicht durchkommt.

    Mit Beidem muß man sich innerhalb des eigenen Betriebs gegen diejenigen durchsetzen, die sich in erster Linie am Geldverdienen orientieren, und denen alle anderen Kriterien höchstens drittrangig sind. Ich glaube ich brauche nicht deutlicher zu werden wen ich damit meine.

    Wenn man sich jetzt noch zu Gemüte führt wie es um die Transparenz der Testmodalitäten und Bewertungskriterien aussieht, anders gesagt welche Möglichkeiten eine Redaktion hat, ein aus finanziellen Gründen schon vorher feststehendes Ergebnis so darzustellen als sei es aus dem Gerätevergleich entstanden, dann kann man sich leicht denken wie viele Chancen ein Redakteur in der Realität hat, hier eine ethisch einwandfreie Linie zu verwirklichen. Ich hätte ja schon Bedenken ob es jemandem auch bei gutem Willen schon für sich selbst gelingen kann, sich beim Testen mental von den Finanzeinflüssen frei zu halten und neutral zu urteilen, schließlich hängt daran ja auch sein eigener Lohn. Darüber hinaus auch noch externem Druck standzuhalten ist da wohl etwas viel verlangt. Zudem würde mich auch gar nicht wundern wenn die Verträge der Redakteure einen gewissen Anteil an Provisionen aufweisen würden, so daß der einzelne Redakteur sogar ein ganz unmittelbares Interesse am finanziellen Ergebnis seiner Artikel hätte. Vielleicht kennt hier ja einer die Gepflogenheiten der Szene etwas genauer als ich.

    Was die ethischen Hemmungen und die Einschätzung dessen angeht was man dem Leser zumuten kann: Ich habe den Eindruck daß im Verlauf der letzten paar Jahrzehnte die Hemmungen Schritt für Schritt immer weiter erodiert sind. Einer geht immer mal weiter als alle anderen bisher gegangen sind. In der Regel kommt er damit irgendwie durch, auch wenn's vielleicht kurzzeitig Aufregung gibt. Wenn sich der Staub gelegt hat ist dann aber eine weitere kleine Grenze gefallen und die nächste Übertretung ist dann schon normal. Das kollektive Gedächtnis ist kurz, wahrscheinlich kürzer als das der Marcom-Mitarbeiter der Hersteller, und es ist zu vermuten daß ein großer Teil der Leserschaft nicht lange genug bei der Stange bleibt um diesen schleichenden Verfall der Sitten zu bemerken. Nichts wird so schnell normal und üblich als das was einem nutzt.

    Was Pfeiffer angeht ist mir noch nicht klar wie er seine Konstruktion gestalten will daß sie nicht in diesen Interessenkonflikt hineinrutscht. Unabhängigkeit vom Einfluß der Hersteller kostet echtes Geld, es sei denn man hat bereits eine ausreichend große Machtbasis im Medienmarkt daß die Hersteller daran de facto nicht vorbei kommen. Ich sage nicht daß es nicht gehen kann. Ich sage bloß daß ich noch nicht sehe wie es gehen soll. Warten wir's ab.


  • Das ist ein ziemlich kluger Beitrag, den alle hier lesen sollten. Ansonsten wird hier doch recht viel Unsinn geschrieben.


    Was Anzeigen-Provisionen für Redakteure angeht, kann ich sagen, dass es bei Fachzeitschriften von kleinen Verlagen vorkommt. Solange Audio/SP bei der Motorpresse waren, war das sicher nicht der Fall, wie das jetzt ist, weiß ich nicht. Ich vermute, eher nicht. Was Stereo/FF angeht, sind Provisionen für Redakteure schon vorstellbar.

    Ich kenne die Medienbranche ein bisschen aus meiner früheren Tätigkeit als Journalist. Deshalb traue ich mir diese Einschätzung zu.

    GRUSS
    Passat
    Inventar
    #87 erstellt: 09. Jul 2009, 14:24

    pelmazo schrieb:
    Das heißt es werden überhaupt nur Geräte getestet, die man umsonst gestellt kriegt


    Das ist zumindest im Falle der Stereoplay definitiv so.
    Und das schreiben die auch ganz offen in ihren Testberichten und Antworten auf Leserbriefe.
    Da war schon häufiger die Frage, warum Gerät X von Hersteller Y nicht im Test dabei war. Und die Antwort der Redaktion war dann häufiger, das der Hersteller Y nicht bereit war, ein Gerät für den Test zur Verfügung zu stellen.
    Lt. eigener Aussage von STP werden vor jedem Test die Hersteller angeschrieben und um Bereitstellung von Testgeräten gebeten.
    Und wenn ein Hersteller nicht reagiert oder zum Ausdruck bringt, das er kein Testgerät zur Verfügung stellen möchte, dann fehlt eben dieser Hersteller im Test.

    Und vor diesem Hintergrund ist auch die Tatsache zu sehen, das Nieten vor den Tests ausgefiltert werden.
    Würde ein Testbericht einer Niete veröffentlicht, so wäre der Hersteller wohl bei der nächsten Anfrage nach einem Testgerät kaum bereit, ein Testgerät zur Verfügung zu stellen.
    Und da wird dann ein Kompromiß eingegangen: Lieber keine Veröffentlichung eines schlechten Tests als das man in Zukunft keine Testgeräte mehr bekommt.

    Natürlich könnten die Redaktionen die Testgeräte auch kaufen, aber da stellt sich die Frage der Finanzierbarkeit.
    Die Testgeräte wieder verkaufen ist eine Möglichkeit, aber wenn man mal eine Niete getestet hat, wird die sich wohl kaum so gut verkaufen wie ein Gerät, das im Test besser abgeschnitten hat.
    Außerdem gäbe es dann evtl. auch Probleme mit Klagen von Herstellern. Das ist bei der Stiftung Warentest schon häufiger vorgekommen, das die von einem Hersteller wegen eines schlechten Testergebnisses verklagt wurden.
    Und für so eine juristische Auseinandersetzung müssen auch erst einmal die Finanzen da sein.

    Um ein Heft die wie Stereoplay, Audio, Stereo kostendeckend auf den Markt bringen zu können, wenn die die Testgeräte alle kaufen würden, müsste so ein Heft mindestens das Doppelte kosten und dann würde es keiner mehr kaufen.

    Grüsse
    Roman


    [Beitrag von Passat am 09. Jul 2009, 14:33 bearbeitet]
    _ES_
    Administrator
    #88 erstellt: 09. Jul 2009, 14:35

    Um ein Heft die wie Stereoplay, Audio, Stereo kostendeckend auf den Markt bringen zu können, wenn die die Testgeräte alle kaufen würden, müsste so ein Heft mindestens das Doppelte kosten und dann würde es keiner mehr kaufen.


    Naja, bei mittlerweile 5,30 Euro fürs Heft überlege ich es mir heutzutage ganz genau, ob ich mir eins kaufe oder nicht.

    Zur Zeit bin ich bei einem Heft/Jahr angelangt.
    RoA
    Inventar
    #89 erstellt: 09. Jul 2009, 15:10
    Das gleiche Ziel wäre auch mit der Verdopplung der Auflage zu erreichen. Dazu müßte nur die Qualität der Blätter steigen.
    cr
    Inventar
    #90 erstellt: 09. Jul 2009, 15:29
    Die HiFi-Stereophonie hat die Geräte zumindest tw. gekauft.
    Allerdings ist sie pleite gegangen.

    Sich die Geräte vom Hersteller schicken zu lassen, ist ja an sich schon ein Witz, weil nie gewährleistet ist, ob das Gerät nicht aufgemotzt wurde.
    Soundscape9255
    Inventar
    #91 erstellt: 09. Jul 2009, 15:40
    Was mit den HiFi-Blättchen passiert, kann jeder selbst sehen:

    http://www.pz-online.de/

    Die Auflagenzahlen sinken von Jahr zu Jahr...
    Passat
    Inventar
    #92 erstellt: 09. Jul 2009, 15:44

    cr schrieb:
    Sich die Geräte vom Hersteller schicken zu lassen, ist ja an sich schon ein Witz, weil nie gewährleistet ist, ob das Gerät nicht aufgemotzt wurde.


    Das Problem hast du aber bei sehr vielen Testzeitschriften.
    Oder glaubst du, das z.B. eine Autozeitung ihre Testautos kauft?

    Bei Kleinkram, wie z.B. Lebensmitteln, Waschmitteln, Körperpflegeprodukte o.Ä. kann man das noch machen, aber nicht mehr, sobald die Testobjekte etwas teurer werden.


    Soundscape9255 schrieb:
    Was mit den HiFi-Blättchen passiert, kann jeder selbst sehen:

    http://www.pz-online.de/

    Die Auflagenzahlen sinken von Jahr zu Jahr...


    Klar, aber da spielen mehrere Faktoren mit.
    Zum einen ist die Anzahl der Blätter stark gestiegen, wenn man die Heimkino-Blätter mit einbezieht, zum Anderen verlagert sich auch der Interessenschwerpunkt der Leute.
    In den 80ern gabs doch nur die Audio, Stereo, Stereoplay, Hifi-Stereophonie und Fonoforum, später dann noch die HifiVision.

    Die Hifivision und Hifi-Stereophonie gibt es nicht mehr, dafür aber AudioVideo-Blöd, ImageHifi, etc. etc.

    Musik hat heute nicht mehr den Stellenwert wie noch vor 20-30 Jahren.
    Das sieht man auch gut an den goldenen/Platin-Schallplatten.
    2003 wurde die Zahl auf nur 150.000 Exemplare (Single) herabgesetzt, die es für eine goldene Schallplatte braucht, 1976 waren es noch 500.000 Exemplare für eine Single.
    Die Zahl wurde seit 1976 immer wieder stufenweise gesenkt.
    Und seit einiger Zeit zählt in Deutschland nicht mehr die Anzahl an verkauften Tonträgern, sondern der Wert.
    D.h. eine hochpreisige Platte braucht für eine goldene Schallplatte weniger Exemplare als eine billige Platte.

    Grüsse
    Roman


    [Beitrag von Passat am 09. Jul 2009, 16:12 bearbeitet]
    Hüb'
    Moderator
    #93 erstellt: 09. Jul 2009, 15:50

    Soundscape9255 schrieb:
    Was mit den HiFi-Blättchen passiert, kann jeder selbst sehen:

    http://www.pz-online.de/

    Die Auflagenzahlen sinken von Jahr zu Jahr...

    Die Stereo arbeitet seit 2000 zielstrebig an der Halbierung der Verkaufszahlen...
    TFJS
    Inventar
    #94 erstellt: 09. Jul 2009, 16:08

    RoA schrieb:

    Passat schrieb:
    Nein, schlechte Produkte werden schon vor dem Test ausgefiltert.


    Das ist z.B. Advance Acoustic passiert. Click!


    Das seltsame ist nur, dass das Zeug von der Konurrenz getestet dort noch gar nicht mal so schlecht abschneidet.
    Vielleicht finde ich den Test ja noch.
    Dann könnte ich auch mal schauen, wie es mit Anzeigen im heft steht.
    Passat
    Inventar
    #95 erstellt: 09. Jul 2009, 16:17
    Von Advance Acoustic hat die Stereoplay schon Geräte getestet.
    Aber die sind immer im Mittelfeld gelandet.

    Das Online-Magazin Area-DVD lobt die Advance Acoustic-Sachen ja, aber so recht traue ich deren Urteil nicht. Wer schon Handys testet......
    Die bekommen übrigens auch einen Großteil ihrer Sachen zur Verfügung gestellt, meist aber nicht vom Hersteller, sondern von einem dort häufiger genannten Händler.

    Grüsse
    Roman
    trompet
    Ist häufiger hier
    #96 erstellt: 09. Jul 2009, 16:33
    Apropos Verschränkung der Fachpresse mit Anzeigenkunden: Hier mal ein Beispiel, das unter Seglern sehr bekannt ist.

    1. Akt: Das größte Seglermagazin in Deutschland ist die „Yacht“, die größte Yachtwerft heißt „Bavaria Yachtbau“. Beide lebten lange in schöner Symbiose, regelmäßig bejubelte die „Yacht“ die jeweils neuen Bavaria-Produkte (obwohl die in der Szene sehr umstritten sind, Stichwort Billigbau) und wurde mit großformatigen Anzeigen belohnt.

    2. Akt: Eines Tages gab es ein Unglück mit Todesfolge, das eindeutig auf strukturelle Mängel des beteiligten Bavaria-Yachttyps zurückzuführen war. Zur Überraschung aller Leser wagte es die Yacht-Redaktion, in einer Analyse des Unfalls die Möglichkeit einer Fehlkonstruktion anzudeuten, was in allen Seglerforen sofort ausgiebig als kleine Revolution diskutiert wurde.

    3. Akt: Prompt verklagte die Werft den Verlag, stoppte alle Anzeigen und überließ der Redaktion keine Schiffe mehr zu Testzwecken. In der Folge wurden in der „Yacht“ keine Bavaria-Schiffe mehr getestet (ist etwa so, als wenn in Auto-Tests kein VW mehr auftauchen würde), bis es zwei Jahre später wieder zu vereinzelten Tests kam – allerdings mit Privatschiffen, die der Redaktion von deren Skippern zur Verfügung gestellt wurden. Und zur Überraschung aller Leser wurden die Yachten auf einmal nicht mehr wie früher über den grünen Klee gelobt, sondern durchweg als mangelhaft bewertet.

    4. Akt: Besitzerwechsel der Bavaria-Werft (amerikanische Heuschrecke), neues Agreement zwischen Testmagazin und Werft, neuerliche Anzeigen und Überlassung der aktuellen Modelle zu Testzwecken, Ergebnis: Im Heft nun wieder ganz viele Tests von Bavaria-Yachten, die natürlich völlig mängelfrei und ohne Einschränkung empfehlenswert sind.

    Nur mal so zum Vergleich...
    Albus
    Inventar
    #97 erstellt: 10. Jul 2009, 11:06
    Tag,

    es ist eine Anmerkung überfällig: die Printmedien-Ökonomie wird durch das Anzeigengeschäft bestimmt, danach durch das Abonnements-Geschäft, dann erst folgt der Einzelverkauf (der sogenannte "Kampf am Kiosk" ist nur Nebenschauplatz). Das (statistische, ZAS Anzeigenstatistik, am oben verlinkten Ort zugänglich, danke dafür) Anzeigengeschäft von AUDIO und Stereoplay entwickelte sich gut. Zunahme der Anzeigenseiten nicht nur in der Anzahl, vielmeehr gerade auch in der Validität, das Verhältnis der teuren Farbseiten (€ 8950) zu den sw-Seiten (€ 6713) hat sich gerade zu umgestülpt in Richtung auf die ergiebigen Farbseiten. Zugleich ist mit dem gestiegenen Anzeigenvolumen (natürlich) auch der Heftumfang gestiegen (kumulierte Daten ansehen). Beispielsweise: Anzeigen gesamt 178,7 : 153,5; Farbe 138,1 : 33,0 (!); jeweils 2. Quartal 2009 : Vorjahr.

    Merke, im Übrigen: der Zweck eines Printmediums ist der Verkauf von Anzeigenraum. Ob nun Zeitung oder Zeitschrift. In dieser Hinsicht steht es dem Verleger, dem Verlag frei, soziale Arrangements einzugehen, was dem "Unabhängig, Überparteilich, Weltoffen" von Zeitungen mit erkennbarer Richtungsorientierung keinen Abbruch tut - und so im Falle von Zeitschriften. Zeitschriften, die sich auf Titelseiten und im Impressum noch stets als "Magazin für Audio, HiFi,... etc." (in wechselnden Kombinationen) anzeigen.

    In diesem Sinne war auch an der verflossenen, vermeintlich Fakten-blitzsauberen HiFiStereophonie ímmer deutlich, welche Richtung man als Publikation einhielt. Erstens war man Organ des DHFI e.V., Vorsitz Karl Breh, der zugleich als Chefredakteur eben der Zeitschrift wirkte. Und, man hatte seine Dispositionen im Evaluationen- und so genannten Test-Teil zugunsten Canton und Dual - immer klar, und gegen Thorens - nur Beispiele. Derartiges ist bei Bewertungen unvermeidlich. Die Zeitschrift des G. Braun Verlages scheiterte dann auch nicht (Printmedien-Ökonomie!) an den Kiosk-Verkaufszahlen, sondern daran: "Es fehlten dem Verlag 2000 Abonnenten" (Karl Breh in der letzten Nummer, 1983).

    Bewertungen, ob journalistisch oder nicht, enthalten immer einen Vorschub an Dispositionen; dies aus Erfahrung oder aus Neigung des Momentes, auch infolge personal foibles (persönlicher Verrücktheit) - nur Bestechung sollte nicht sein. Mit der Formulierung "ein Team ausgewiesener, unbestechlicher Experten" hat Joachim Pfeiffer einen vergifteten Pfeil abgeschossen. Mal sehen, wo der noch ziiternd einfährt. Im internationalen Vergleich steht Deutschland im Korruptionsindex auf einem der vorderen Plätze. Leider.

    Das genügt jetzt aber.

    Freundlich
    Albus

    NS: Abonnenten braucht man für den Kernbereich der Anzeigenpreisliste als Kalkulationsgrundlage sowie für die Kostenkalkulation der Vertriebskosten. Das ist die spezielle Fruchtbarkeit von Abonnements.


    [Beitrag von Albus am 10. Jul 2009, 11:48 bearbeitet]
    pelmazo
    Hat sich gelöscht
    #98 erstellt: 10. Jul 2009, 11:43

    Albus schrieb:
    die Printmedien-Ökonomie wird durch das Anzeigengeschäft bestimmt, danach durch das Abonnements-Geschäft, dann erst folgt der Einzelverkauf (der sogenannte "Kampf am Kiosk" ist nur Nebenschauplatz).


    Ich weiß nicht ob man diese Aussage angesichts der Zahlen aus der Statistik halten kann. Der Einzelverkauf hat z.B. bei der Stereoplay fast den doppelten Umfang des Abonnentenverkaufs, und über die Hälfte der gelieferten Hefte kommt vom Handel wieder zurück zum Verlag. Das deutet für mich eher darauf hin daß der Einzelverkauf eine recht hohe Bedeutung hat, auch wenn der Aufwand dafür hoch ist. Bei der Stereo ist's noch extremer.

    Daß die Hauptbedeutung bei den Anzeigen liegt schreibst Du aber ganz richtig. Wenn man sich z.B. klar macht daß laut der Stereoplay-Preisliste, die man auf der angegebenen Seite ebenfalls finden kann, eine Farb-Anzeigenseite ca. 9000 Euro kostet, und das in Beziehung zum Heftpreis setzt, dann wird deutlich daß bereits eine Handvoll Anzeigenseiten genauso viel Geld einbringen wie die gesamten Abonnenten.
    _ES_
    Administrator
    #99 erstellt: 10. Jul 2009, 14:34

    NS: Abonnenten braucht man für den Kernbereich der Anzeigenpreisliste als Kalkulationsgrundlage sowie für die Kostenkalkulation der Vertriebskosten. Das ist die spezielle Fruchtbarkeit von Abonnements.




    Macht Sinn, soundso viele Leute werden garantiert die Anzeigen sehen, plus Summe X "draussen".
    Albus
    Inventar
    #100 erstellt: 10. Jul 2009, 14:40
    Tag,

    ganz richtig, so ist man auf dem Weg zum 1000er Preis; ferner leisten Abonennten Vorauszahlungen.

    Freundlich
    Albus
    Z25
    Hat sich gelöscht
    #101 erstellt: 10. Jul 2009, 17:04
    Interessant ist, dass mittlerweile "erfahrene Experten" Produkteigenschaften untersuchen wollen.
    Ich denke, Albus und andere greifen Mr. Pfeiffer durch ihre Meinungsäusserung hier bei der Ausrichtung des Portals kräftig unter die Arme.

    Mal sehen, was wird.
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