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Qualität HiFi-Geräte vs. Tonträgerqualität

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Tosato
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Feb 2013, 21:15
Ich möchte mich mit einem mehr grundsätzlichen Thema an diese Runde wenden.
In diesem, aber auch anderen Foren, werden mit großem Engagement die objektiven und subjektiven Eigenschaften von HiFi-Geräten, Zubehör etc. beschrieben. Da wird von "vom Lautsprecher gelöst, neutral, analytisch, auflösend, druckvoll" etc. geschrieben. Kurvenverläufe werden diskutiert, Raummoden besprochen und z.T. esotherische Einflüsse erwähnt.
Mir (habe vor knapp 40 Jahren mit dem HiFi-Thema begonnen) fällt immer mehr auf, dass diese Diskussionen immer "kleinteiliger", sprich spitzfindiger werden. Gerade bei der Beschreibung von Verstärkerklang, aber auch Lautsprechern finden z.T. emotionale Diskussionen statt (die oft aber auch nur die eigene Kaufentscheidung rechtfertigen sollen).

Nachdem ich nun begonnen habe, meine alten CD's (aus den 80er und 90er Jahren) in FLAC zu rippen, ist mir noch mehr bewußt geworden, welchen Einfluss die Qualität der Tonträger auf das Hörerlebnis hat. Dies wird mir umso bewußter, wenn ich jüngere CD's höre. So habe ich heute ein Remaster der Supertramp Crime of the Century von 2002 mit älteren CD's verglichen. Ich war schon entsetzt, was da alles mittlerweile (klangtechnisch) auf der Strecke bleibt.
Was nützt mir da die tollste Anlage, wenn ich auf zweitklassiges Material zurückgreifen muss?
Wäre es da nicht sinnvoller, eher mehr Euros in bessere Tonträger zu investieren, als z.B. große Hoffnungen in einen größeren Verstärker zu setzen?
Klar: Ideal wäre HiRes-Material in Verbindung mit einem sehr guten Equipment (wenn man es sich leisten kann).

Ich kann nur hoffen, dass sich bessere digitale Qualitäten am Markt durchsetzen und auch eine entsprechende Kaufbereitschaft finden. Das Geld hierfür kann man sich imho auf der Jagd nach immer bessseren Gerätschaften sparen. Lautsprecher lasse ich mal außen vor, die bei meinen Beobachtungen oft das schwächste Glied der häuslichen Hifi-Anlage sind.

Bin ich mit dieser Meinung alleine?

Thomas
HiFi-Tweety
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 25. Feb 2013, 21:21
Nein, ganz und gar nicht!

Ich kaufe meine Musik nur noch bei iTunes und höre mir die Alben vor dem Kauf auf meinem Ensemble an und entscheide dann, ob sie mir klanglich und musikalisch zusagen und falls beides positiv ist, nur dann kaufe ich.
Amperlite
Inventar
#3 erstellt: 25. Feb 2013, 21:24

Tosato (Beitrag #1) schrieb:
Was nützt mir da die tollste Anlage, wenn ich auf zweitklassiges Material zurückgreifen muss?
Wäre es da nicht sinnvoller, eher mehr Euros in bessere Tonträger zu investieren, als z.B. große Hoffnungen in einen größeren Verstärker zu setzen?
Klar: Ideal wäre HiRes-Material in Verbindung mit einem sehr guten Equipment (wenn man es sich leisten kann).

Ich kann nur hoffen, dass sich bessere digitale Qualitäten am Markt durchsetzen und auch eine entsprechende Kaufbereitschaft finden.

Das wird alles nichts nützen, so lange das Material auf den Tonträgern schon verhuntzt wird, bevor es überhaupt auf jenen landet.
Will sagen: heutzutage werden (bei weitem) nicht mal mehr die Möglichkeiten der alten Compact Disc genutzt.

Dein Suchstichwort für weitere Informationen: "Loudness War"
schniels
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 25. Feb 2013, 21:36
Hallo Thomas,

deinen Ausführungen kann ich im Großen und Ganzen zustimmen. Die Qualität der Aufnahme ist für das Klangergebnis absolut entscheidend. Ich glaube dass das so weit geht, dass die Aufnahme - in gewissem Rahmen - mehr Einfluss auf den Klang hat als die Elektronik.
Als Beispiel: Du wirst mit einer "Super-High-End" Anlage die Punk CD, die deine Nachbarn im Tonstudio im Jugendzentrum aufgenommen haben, einfach keinen guten Klang hinbekommen.
Andersrum wird man mit einer "Mittelmaß-Anlage" und einer richtig guten Aufnahme schon gute Ergebnisse erzielen können.

Es ist aber auch so, das verschiedene LS mit unterschiedlichen Aufnahmen unterschiedlich gut zurecht kommen. So würde ich für Jazz eine andere Kette wählen als für z.B. Drum n´ Bass.

Aber das ganze so umzusetzen wird schwer, da einige Alben einfach nicht als HighRes bekommen wirst...

Grüße
Nils
Sirvolkmar
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 25. Feb 2013, 21:46

Amperlite (Beitrag #3) schrieb:

Tosato (Beitrag #1) schrieb:
Was nützt mir da die tollste Anlage, wenn ich auf zweitklassiges Material zurückgreifen muss?
Wäre es da nicht sinnvoller, eher mehr Euros in bessere Tonträger zu investieren, als z.B. große Hoffnungen in einen größeren Verstärker zu setzen?
Klar: Ideal wäre HiRes-Material in Verbindung mit einem sehr guten Equipment (wenn man es sich leisten kann).

Ich kann nur hoffen, dass sich bessere digitale Qualitäten am Markt durchsetzen und auch eine entsprechende Kaufbereitschaft finden.

Das wird alles nichts nützen, so lange das Material auf den Tonträgern schon verhuntzt wird, bevor es überhaupt auf jenen landet.
Will sagen: heutzutage werden (bei weitem) nicht mal mehr die Möglichkeiten der alten Compact Disc genutzt.

Dein Suchstichwort für weitere Informationen: "Loudness War"

Da gebe ich dir vollkommen recht.
Da kann ich nur sagen, ist das nicht traurig was die Musikindustrie uns zu mutet.
fotoralf
Inventar
#6 erstellt: 25. Feb 2013, 22:45
Das Problem ist nicht eine mangelnde Qualität der Tonträger. Die sind völlig OK. Schlimm ist nur, was sie uns teilweise auf diese Tonträger packen. Ich mache schon länger einen großen Bogen um alles, wo digitally remastered draufsteht.

Das ist trotzdem keine Erfindung der Neuzeit. Ich habe gestern eine CD wiedergefunden, die seit Jahren hinter einem Regal verschollen war. Es handelt sich um Brain Salad Surgery von Emerson, Lake and Palmer. Diese CD ist mindestens 15 Jahre alt und klingt absolut grausam. Aggressiv wie kalter Durchzug.

Ralf
Tosato
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 27. Feb 2013, 11:15
ja klar, ich meinte auch nicht die Qualität der CD an sich, sondern der Aufnahme darauf.
Mich interessiert auch viel mehr, wie die Käufer der teuren High-End Anlagen mit diesem Fakt umgehen. Da kann doch nicht jeder Vinyl oder Master Tapes hören?
Müssten nicht auch die Hersteller der gehoben Stereo-Klasse ein Interesse daran haben, dass die Aufnahmen wieder besser werden? Oder setzt man zukünftig fast ausschließlich auf HiRes aus dem Internet?
Amperlite
Inventar
#8 erstellt: 27. Feb 2013, 12:06

Tosato (Beitrag #7) schrieb:
Mich interessiert auch viel mehr, wie die Käufer der teuren High-End Anlagen mit diesem Fakt umgehen. Da kann doch nicht jeder Vinyl oder Master Tapes hören?
Müssten nicht auch die Hersteller der gehoben Stereo-Klasse ein Interesse daran haben, dass die Aufnahmen wieder besser werden?

Die "audiophile" Gruppe ist vermutlich zu klein, um echten Einfluss auf das Mastering zu haben.

Der Großteil der Populärmusik wird nunmal für die unkritische Masse abgemischt, die mit der Kofferradio-Klasse abhört. Und für die gilt leider immer noch: Je lauter, desto höher die Verkaufszahl.

Selbst wenn man es bis in die krasse Übersteuerung treibt, fällt das den "Schafen" nichtmal auf (siehe z.B. "Californication" von den Red Hot Chilli Peppers).
std67
Inventar
#9 erstellt: 27. Feb 2013, 12:34
Hi


HiFi-Tweety (Beitrag #2) schrieb:
Nein, ganz und gar nicht!

Ich kaufe meine Musik nur noch bei iTunes und höre mir die Alben vor dem Kauf auf meinem Ensemble an und entscheide dann, ob sie mir klanglich und musikalisch zusagen und falls beides positiv ist, nur dann kaufe ich. :prost


wie hörst du die Alben denn VOR dem Kauf?
moby_dick
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 27. Feb 2013, 12:55
Zum vorherhören eignet sich das kostenlose streaming von spotify an. Entspricht nicht CD-Qualität, aber reicht für eine Beurteilung. Wenn die CD trotzdem enttäuscht, verkaufe ich die wieder (Amazon/Ebay).

Hi-Res bringt gar nichts, die CD-Qualität wird bei höherer Auflösung nicht besser, sondern manchmal schlechter, weil Intermodulationen aud dem Ultraschallbereich hörbar werden können.

Es ist ein Drama, was teilweise produziert wird und da hilft nur eine Standardisierung, wie sie hier gefordert wird:

http://seanolive.blo...le-of-confusion.html
jnrs90
Stammgast
#11 erstellt: 27. Feb 2013, 13:01

moby_dick (Beitrag #10) schrieb:

Hi-Res bringt gar nichts, die CD-Qualität wird bei höherer Auflösung nicht besser, sondern manchmal schlechter, weil Intermodulationen aud dem Ultraschallbereich hörbar werden können.

Der Vorteil an der Hi-Res Welle ist doch der, dass die Hersteller mit diesen Formaten explizit eine audiophile Kundschaft ansprechen wollen, also wird hier auch besser gemastert, ob ich 16 oder 24 bit Bynamikumfang habe ist sowieso eher egal.
std67
Inventar
#12 erstellt: 27. Feb 2013, 13:02
ud spotify hat dieselbe Qualität wie iTunes?

Um zu testen ob man die Musik mag ist das natürlich toll. Aber die Qualität dürfte auf den verschiedenen verbreitungswegen doch auch unterschiedlich sein?
moby_dick
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 27. Feb 2013, 13:11
I-tunes habe ich nicht gehört. Spotify klingt gut (und ich bin kritisch und meine Anlage ist im oberen Bereich), solange man nicht CD damit vergleicht, vor allem Kanaltrennung ist schlecht. Meine Tochter + Mann hören nur darüber. Die kostenpflichtige Premium-Version entspricht CD bei neueren Titeln.

Schön ist bei Spotify die Radiofunktion nach Geschmack. Man kommentiert: gut/schlecht und optimiert die Vorschläge nach eigenen Vorlieben. Sehr hilfreich.
tStorm
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 27. Feb 2013, 13:31

Selbst wenn man es bis in die krasse Übersteuerung treibt, fällt das den "Schafen" nichtmal auf (siehe z.B. "Californication" von den Red Hot Chilli Peppers).


Oh doch das fällt schon auf, ich habe mich noch nicht sonderlich viel mit HiFi beschäftigt, aber genau dieses Lied habe ich die letzten Jahre mehrfach gekauft (bei Amazon MP3, bei Musicload, bei iTunes) da es immer total schlechte Qualität hatte und ich dachte, in einem anderen Shop würde es vllt. besser sein und es würde nur an der Komprimierung durch den Anbieter liegen.

Ich wusste zwar nicht warum es schlecht klingt (selbst im normalen Autoradio oder sogar auf dem Handy), aber gehört habe ich dies. Auch ohne High End Hardware...

Mittlerweile weiß ich ja woran es liegt, dank diesem Forum und ärgere mich sogar, durch die Mehrfachkäufe das ganze noch unterstützt zu haben.

mfg
Stuhlfänger
Stammgast
#15 erstellt: 27. Feb 2013, 14:01

jnrs90 (Beitrag #11) schrieb:
Der Vorteil an der Hi-Res Welle ist doch der, dass die Hersteller mit diesen Formaten explizit eine audiophile Kundschaft ansprechen wollen, also wird hier auch besser gemastert


Hi-Res wird m.M.n. überbewertet und konnte schon bei der Einführung von SACD und DVD-A nicht überzeugen, und auf Blu-ray kommt es auch nicht in die Hufe, und auch das legale Download-Angebot für uns Europäer ist eher dünn gesät, und vielfach handelt es sich dann auch noch um hochgerechnetes SD-Material.

Ich kann nachvollziehen, daß jemand für sein (teures) Equipment, welches 96, 192 oder 384 KHz stemmen kann, auch die entsprechende Software haben will. Allerdings schmelzen die vermeintlichen Unterschiede schnell dahin, wenn man auf 44,1/16 heruntergerechnetes Material mit der hochauflösenden Quelle vergleicht. Und in den seltensten Fällen ist das hochauflösende Material besser gemastered als CD-Pendant. Die besten Chancen auf besseres Mastering hat man leider immer noch fast nur auf Vinyl, allerdings muß man dann wieder mit anderen Einschränkungen leben.

Loudness War ist seit mindestens Mitte der 90er ein Problem, wird aber noch keine 10 Jahre in der Diskussion wahrgenommen. In der Zeit schaffte es die Musikindustrie, bei den Neuerscheinungen kräftig zu differenzieren: Economy Version, Limited Version, Special Version, Fan-Edition mit Bonus-DVD etc.pp., aber ich habe keine Spezial Remaster Edition mit höherer Dynamik und geringerer Lautstärke in Erinnerung. Selbst bei Death Magnetic von Metallica, wo aufgrund der Guitar Hero Version echte Nachfrage bestand, widersetzte sich der Publisher dem Publikum, obwohl da das Remaster sogar schon vorhanden war. Das zeigt ganz klar die Richtung, in die es weitergeht. Im übrigen war bei meinen letzten Musikkäufen bei Amazon die CD immer billiger als der MP3-Download. Da bis auf die Künstlervergütung die Distributionskosten der CD immer höher sind, kann sich jeder selbst ausrechnen, wie lange das noch so gehen wird. Und .flac ist weiterhin kein Thema, dabei wird bei mir jede CD meist nur noch einmal eingelegt, und da bin ich sicher nicht der einzige.

Beim Ignorieren der Kundenwünsche ist die Musikindustrie immer noch ganz vorne und hinkt der Entwicklung immer mindestens 10 Jahre hinterher, und es ist genau diese Ignoranz, die zu einer Marktbereinigung auf nur noch 2 major label geführt hat. Und von denen erwarte ich in Richtung besserer Qualität nichts. Gar nichts. Der Zug ist längst abgefahren.
jnrs90
Stammgast
#16 erstellt: 27. Feb 2013, 14:04

Stuhlfänger (Beitrag #15) schrieb:
. Und in den seltensten Fällen ist das hochauflösende Material besser gemastered als CD-Pendant.

Das habe ich auch nie behauptet, lediglich dass Hr Anbieter ihr Format bewerben müssen. Da die hörbaren Unterschiede aufgrund höherer Samplingrate vermutlich kaum hörbar sind, müssen sie eben besser mastern.
(b&w society of sound und ähnliche)


[Beitrag von jnrs90 am 27. Feb 2013, 14:09 bearbeitet]
Stuhlfänger
Stammgast
#17 erstellt: 27. Feb 2013, 14:12
Das war auch eher allgemein gemeint.
Kantreuter
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 27. Feb 2013, 15:31
...also allein stehst Du (=Tosato=Sorry) HIER sicher nicht. Allerdings nach aktuellem Stand von Lehre von Forschung wohl eher auf der unsicheren Seite - insbesondere was die Kette vor den Boxen betrifft.

Mal ehrlich:
Welches Goldohr hat denn schon mal BLIND und ausgepegelt über 15kHz verprobt ob's da noch wirklich etwas hört? Und wer von denen schon mal BLIND ein aktuelleres - und nicht vom altersabhängigem Kondensatorfrass verhunztes - günstiges aber wertiges Kettenglied mit einem teuren verglichen?

Ja! Es gibt Aufnahmen die als HighRes definitiv besser klingen! Aber komischerweise lassen sich diese selbst von anerkannt geschulten Profiohren (=Orchestermusikern, Tonmeistern und ähnlichem GeVolks) nicht mehr unterscheiden, wenn das Ausgangsmaterial in Eigenregie und ohne weitere Bearbeitung mit 08/15 Hard- und Software auf bspw. 48kHz bei 24bit gewandelt wurde. Warum wohl?

Ich halt's folgendermassen: Wenn möglich, versuche ich interessantes Material selbst vorzuhören oder seh' mir die 'Vertrauenswürdigkeit' eine Neuauflage empfehlender Personen an - was in 50% der Fälle immer noch zum Kauf klangidentischer Duplikate führt! Zumindest bei Digitalmaterial meiner Vorlieben. Ansonsten nehm' ich wenn ich's "nicht vermeiden kann" die Fassung, die besser klingt, und digitalisier's mir notfalls selbst! Aber nicht mit 'ner 192er Sample Rate!

Und das Geld, das ich mir VOR den Boxen spare, stecke ich lieber in wirklich neues Musikmaterial oder nehm's als Anzahlung für die nächste Ausbaustufe der Lautsprecher oder die Hörumgebung an sich. Ach ja - nochwas: Wer mehr Geld in den DA-Wandler steckt als im Studio für die AD-Wandlung ausgegeben wurde - dem is' wirklich nicht zu helfen...



[Beitrag von Kantreuter am 27. Feb 2013, 15:35 bearbeitet]
Sirvolkmar
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 27. Feb 2013, 16:40
Eigentlich sind wir alle selber schult das dieser Mist von der Musikindustrie so kommt.
Wir müßten alle keine CD's mehr kaufen die nicht richtig ausgeschildert ist.
Damit meine ich wie der Zeitschriftenverlag Stereo schon andeutet , daß der DR Wert auf jede CD als logo drauf sein sollte.
http://www.stereo.de/index.php?id=584
Somit wird auch sichergestellt wie gut die Cd ist ( unabhängig vom Musik Geschmacks ).
Es ging doch früher auch, in der 80er waren die CD's z.b von TD super und die neuen Re-masterten sind unter aller Kanone im einstelligen DR-Wert .
jnrs90
Stammgast
#20 erstellt: 27. Feb 2013, 17:44

Sirvolkmar (Beitrag #19) schrieb:
Eigentlich sind wir alle selber schult das dieser Mist von der Musikindustrie so kommt.
Wir müßten alle keine CD's mehr kaufen die nicht richtig ausgeschildert ist.
Damit meine ich wie der Zeitschriftenverlag Stereo schon andeutet , daß der DR Wert auf jede CD als logo drauf sein sollte.
http://www.stereo.de/index.php?id=584
Somit wird auch sichergestellt wie gut die Cd ist ( unabhängig vom Musik Geschmacks ).
Es ging doch früher auch, in der 80er waren die CD's z.b von TD super und die neuen Re-masterten sind unter aller Kanone im einstelligen DR-Wert .

Die Qualität einer Cd am DR Wert festzumachen ist doch eine recht vereinfachte Sicht der Dinge weil der "benötige" Dr Wert doch für jedes Album unterschiedlich ist. Peter Gabriel - Live In Athens hat einen DR Wert von 7, klingt trotzdem gut.
Tosato
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 28. Feb 2013, 10:07
@18 Kantreuter
Ich denke auch, dass mancher Euro der in teure CD-Player und/oder Verstärker gesteckt wird, besser in Lautsprecher und Raumakustik investiert werden sollte.
Zudem sind ja mittlerweile auch High-Res Downloads möglich, wobei ich 21 und mehr € für ein Album schon ganz knackig finde. Oder ist von diesen Downloads auch nicht viel zu halten, weil schon bei der Aufnahme/Mastering geschludert wurde?
Stuhlfänger
Stammgast
#22 erstellt: 28. Feb 2013, 10:58

Tosato (Beitrag #21) schrieb:
Zudem sind ja mittlerweile auch High-Res Downloads möglich, wobei ich 21 und mehr € für ein Album schon ganz knackig finde. Oder ist von diesen Downloads auch nicht viel zu halten, weil schon bei der Aufnahme/Mastering geschludert wurde?


Das kann man pauschal nicht sagen. Tendenziell wird man sich eher Mühe gegeben haben, nun ist es aber so, daß man viele High-Res-Downloads schon als SD hat, und da habe ich bislang noch nie eine echte positive Überraschungen erlebt, wie sie bspw. den MFSL-Remastern nachgesagt wurden (die aber tatsächlich oft nur leiser abgemischt waren). Manche Aufnahmen habe ich in mehreren Versionen, und da liegen bei weitem keine Welten zwischen, von 'echten' Remastern mal abgesehen, wobei es sich nicht selten auch um Verschlimmbesserungen handelt. Das geht also durchaus in beide Richtungen.

Bei Oldies wie z.B. Aufnahmen aus den 60ern und 70ern handelt es sich fast immer um hochgerechnetes SD-Material, weil in den seltensten Fällen hochauflösende Master-Bänder zur Verfügung standen wie bspw. den Moody Blues oder Pink Floyd. Bleibt noch brandneues Material, das man noch nie gehört hat. Wenn einen die audiophilen Highlights anöden, können sie noch so gut klingen. Umgekehrt verzeiht man seiner Musik auch klangliche Defizite. Wenn ich bedenke, womit ich früher Musik gehört habe, ohne das es mich gestört hat, dann jammern wir heute auf extrem hohen Niveau.
Killwalz
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 28. Feb 2013, 11:44

Ich denke auch, dass mancher Euro der in teure CD-Player und/oder Verstärker gesteckt wird, besser in Lautsprecher und Raumakustik investiert werden sollte.


Da kann man nur vor warnen, denn dann hört man erst richtig was für ein Mißt auf den Tonträgern ist. Klingt alles noch viel schlimmer.


z.B. Aufnahmen aus den 60ern und 70ern handelt es sich fast immer um hochgerechnetes SD-Material


Hochgerechnet? Wieso? Die Dinger gabs doch nur analog. Das braucht man nicht hochrechnen sonder kann man gleich anständig digitalisieren. Das wird auch oft gemacht. Ich besitze viele CD`s mit alten Aufnahmen aus der Zeit. Größtenteils klingen die um Längen besser als Alles was einem heute angeboten wird.


Welches Goldohr hat denn schon mal BLIND und ausgepegelt über 15kHz verprobt ob's da noch wirklich etwas hört?


Der Tip ist gut. Die meisten Leute mit hochwertigen Anlagen sind ja keine 20 mehr. Probiert das mal mit ner simplen und billigen Test-CD. Ich bin überzeugt, dass überwiegend nicht mal mehr 14-15 kHz gehört werden kann. Ausgepegelt muß dabei nicht mal sein. Ist einfach nix zu hören.


Loudness War

Ist was Entsetzliches. Aber experimentiert mal damit. Im Auto, im Küchen-, Kinder und Kofferradio, mit billigen Stereoanlagen usw. klingts meistens gigantisch gut.
Die mit diesen Geräten hören sind leider mit großem Abstand in der Mehrheit. Musik ist ein Geschäft, Geld bringt nur die Masse, insofern kann ich die Musikindustrie verstehen.
Es gibt aber auch etliche Labels von denen man wirklich echte Qualität bekommt. Leider aber nicht billig, bedingt durch die kleinen Stückzahlen. Und leider auch nicht alles.
Schlimm finde ich es diesbezüglich, dass inzwischen einige auf dieses Pferd aufsatteln und für sehr teures Geld mies "resampelte" alte Kamellen (z. B. Shm-SACD) verscherbeln. (da sind die originalen CD`s häufig deutlich besser, besonders die Erstausgaben).

Deswegen kann man als Käufer fast nicht mehr durchblicken, man muß ungehört sehr teuren Schrott kaufen, denn Läden in denen man sich sowas vorher gut und in Ruhe anhören kann, gibts kaum noch (wenn überhaupt). Wer mag denn da überhaupt noch was kaufen?
Dann doch lieber gleich mp3 aus dem Internet. Da muß es nicht die ganze CD wegen einem Titel sein und ist spürbar billiger. Auch da gilt, war das Original gut, klingt meist auch die mp3. (schöner wäre nat flac.) Zumal auf vielen Kauf-CD`s inzwischen auch nichts anderes als entpackte mp3 zu finden sind.


Wenn ich bedenke, womit ich früher Musik gehört habe, ohne das es mich gestört hat, dann jammern wir heute auf extrem hohen Niveau.


Da warst Du sicher noch nicht so verwöhnt und es fehlter der Vergleich.


Überraschungen erlebt, wie sie bspw. den MFSL-Remastern nachgesagt wurden


Ich schon. Ich hab CD`s von MFSL die schlagen alle Versionen die ich bisher hören konnte um Längen. Die sind, glaube ich, nicht leiser sondern einfach restlos ohne "Loudness War" (das hört sich dann in leiser und in manchen Anlagen-Kombis oft auch nach weniger Bass und Höhen an) und vom Original mit ganz zärtlicher Aufbereitung. Besser als das Original kann es ja nicht werden, aber besser als schlechte Kopien schon. Bei dem was heute üblich ist, finden viele die naturbelassenen Aufnahmen schlechter. Man muß sich erstmal wieder daran gewöhnen wie es "normal" klingt.


[Beitrag von Killwalz am 28. Feb 2013, 11:48 bearbeitet]
Don_Tomaso
Inventar
#24 erstellt: 28. Feb 2013, 12:01
So ganz grundsätzlich stimmt das schon. Da wird seitenweise in furiosen Glaubenskriegen die Fliege an der Wand diskutiert, aber der Elefant im gleichen Raum geflissentlich ignoriert. Besonders "remasters" bekannter LPs auf CD können schlimm sein, z.B. "Recorded Live" von Ten Years After oder "Seconds Out" von Genesis.
Es gibt aber auch Gegenbeispiele, besonders im Jazz-Bereich. "Time Out" oder "Live at the Carnegie" vom Dave Brubeck Quartet oder das "George and Ira Gershwin Songbook" von Ella Fitzgerald sind solche Beispiele. Bei diesen Remasters, die ja von bereits vorzüglich aufgenommenen Sessions stammen, und exzellente Masters für Vinyl existierten schon, stand klar erkennbar die Bewahrung der Musik bzw. ein behutsames Aufpolieren, wie das Entfernen alten Wachses bei der Restauration eines Frescos im Vordergrund. Viele Remasters aus dem Bereich Rock und Pop erinnern mich dagegen eher an Rumgestümper mit Photoshop...
Ähnlich sieht es mit Neuerscheinungen aus. Kommen diese aus dem Pop-Bereich oder allgemein "Charts", scheint die Maxime beim Abmischen meisst in Richtung Kompatibillität zum iPhone oder einem anderen Mobilen Device zu liegen, die hochwertige Stereoanlage scheint als Wiedergabegerät zweitrangig zu sein. Vielleicht noch Autoradio. Entsprechend wird gemischt, knallig, mit viel Höhen und Tiefen, und mit möglichst wenig Dynamik. Daheim hört sich das dann halt bescheiden an.
Zum Glück kaufe ich schwerpunktmässig Jazz und Blues, gerade bei Jazz gibt es kleine Labels wie ACT, bei denen ausgezeichnet aufgenommen und gemastert wird. Ich habe von diesem Label beispielsweise noch keine (!) schlechte Aufnahme erwischt.
Anders sieht das bei Künstlern wie etwa Joe Bonamassa oder Walter Trout aus. Was wurde da nicht schon, unter anderem hier, über die "furchtbaren" Abmischungen geschimpft und JB sollte endlich diesen "Stümper" Kevin Shirley in die Wüste schicken. Nur: Es klingt halt einfach geil! Und wenn ich mir so durchlese, was JB auf seine Covers schreibt, scheint Shirley halt genau das zu machen, was er haben will. "Driving Towards the Daylight" ist so ein Beispiel, die Scheibe wird regelmässig in Grund und Boden verrissen, aber sorry, das ist mit das Beste, was ich in letzter Zeit gekauft habe. DAS ROCKT! Für besinnlich Momente gibt es anderes.
Also, mein Fazit: Nix genaues weiss man nicht. So einige CDs haben mich in letzter Zeit vom Sound her enttäuscht, aber glücklicherweise gibt es halt auch Perlen wie die neue Aufnahme des Tingvald-Trio, da steht der große Flügel fast im Raum. Oder der "Blues Summit" von B.B. King and Friends, 1993 in ein paar Tagen ohne viel Chichi im Studio live eingespielt, die Kreativität und Musikalität der mitmachenden (hochkaratigen) Musiker und ihr schlichter Spass an der Sache kommen annähernd ungefiltert rüber, so soll es sein.
Dazu noch eine Nachbemerkung. Oft wird eine "schlampige" Arbeit bemängelt, sorglos seien die Plattenfirmen. Könnte es nicht auch sein, dass ein Übermass an Perfektionismus, gerade, wo es doch heute auch so viel einfacher ist, jeden kleinen Kratzer rauszunehmen, das eigentlich Problem ist? Ich weiss es auch nicht, ich muss nur gerade an die Titelbilder von Blättchen wie TV Spielfilm denken, da ist ja auch kein realer Mensch mehr abgebildet. Alles wird so sehr glattgezogen, jede Pore, jedes Pickelchen, jedes Häarchen, und am Ende sieht jeder aus wie bei Madame Toussauds fotografiert... tot.
Amperlite
Inventar
#25 erstellt: 28. Feb 2013, 12:02

Stuhlfänger (Beitrag #22) schrieb:

Tosato (Beitrag #21) schrieb:
Zudem sind ja mittlerweile auch High-Res Downloads möglich, wobei ich 21 und mehr € für ein Album schon ganz knackig finde. Oder ist von diesen Downloads auch nicht viel zu halten, weil schon bei der Aufnahme/Mastering geschludert wurde?


Das kann man pauschal nicht sagen. Tendenziell wird man sich eher Mühe gegeben haben, nun ist es aber so, daß man viele High-Res-Downloads schon als SD hat, und da habe ich bislang noch nie eine echte positive Überraschungen erlebt,

Man kann nur hoffen. Darauf, dass man für mehr Geld tatsächlich ein besser abgemischtes Produkt erhält. Ich schreibe bewusst abgemischt und nicht aufgelöst. Es macht keinen Sinn, die bestehende Abmischung von der CD auf 3 Millionen kHz hochrechnen und auf einem anderen Medium teurer zu verkaufen.

Nein, da muss sich ein Toningenieur einige Tage hinsetzen und sämtliche Originalspuren neu mischen und darauf verzichten, am Ende alles totzukomprimieren.
Da steckt also richtig Arbeit drin. Ich bin pessimistisch und vermute, dass dies bei eher wenigen Aufnahmen wirklich getan wird.
Stuhlfänger
Stammgast
#26 erstellt: 28. Feb 2013, 12:13

Killwalz (Beitrag #23) schrieb:

z.B. Aufnahmen aus den 60ern und 70ern handelt es sich fast immer um hochgerechnetes SD-Material


Hochgerechnet? Wieso? Die Dinger gabs doch nur analog. Das braucht man nicht hochrechnen sonder kann man gleich anständig digitalisieren. Das wird auch oft gemacht.


Sämtliche Bänder sind doch schon längst digitalisiert und existieren oft schon lange nicht mehr. Wenn da steht "Digitally remastered from the original tapes" bedeutet das i.d.R., daß das Band zuletzt vor 30 Jahren oder so angefasst wurde, oder glaubt hier ernsthaft jemand, daß sich alle Jahre wieder jemand mit den Bändern in Richtung Tonbandmaschine aufmacht?

Wenn aber auf den Bändern jenseits der 17KHz eigentlich gar nichts drauf war, braucht man sich über High-Res gar keine Gedanken zu machen. Ist aber egal, wenn man die Rechte hat (die werden im Paket aufgekauft), also wird das entsprechend hochgerechnet, auch wenn am Ende nicht mehr da ist als bei 44,1/16. Schließlich gilt es auch, einen Katalog zu füllen.
Radler4711
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 28. Feb 2013, 12:42
Hallo Zusammen,
das ganze nennt man "Marketing". Der Sound wird für die entsprechenden "Ansprüche" produziert.Technologisch ist die gute alte CD schon sehr gut und auch in den Studios ist ja alles vorhanden um einen hoch-qualitativen Klang zu erzeugen, der sich auf einer besseren Anlage auch gut anhört.

Die Spannbreite an Qualität die sich auf einer CD befindet ist riesig. Wenn man sich z.B. die CDs vom Stockfisch Label anhört ist man von den Socken. Der Sound ist überwältigend. Auch viele Klassik oder Jazzproduktionen klingen famos (ECM, etc.).

Viele aktuelle Produktionen bleiben weit unter den technischen Möglichkeiten und da kann man lieber zu itunes greifen. Spart man sich den Sprit zum CD Laden.

Gruß aus München,
Stuhlfänger
Stammgast
#28 erstellt: 28. Feb 2013, 13:02

Amperlite (Beitrag #25) schrieb:
Nein, da muss sich ein Toningenieur einige Tage hinsetzen und sämtliche Originalspuren neu mischen und darauf verzichten, am Ende alles totzukomprimieren.
Da steckt also richtig Arbeit drin. Ich bin pessimistisch und vermute, dass dies bei eher wenigen Aufnahmen wirklich getan wird.


Wenn die Originalspuren, sofern sie überhaupt noch vorhanden sind, neu abmischt werden, ist es doch ein Re-Mix, denn zumindest die analogen Abmischungen kriegt man doch kaum 1:1 hin wie die ursprüngliche Abmischung, oder sehe ich das falsch? Ich denke da bspw. an die neuen Stereo-Mixes von Oldfield oder Parsons, die sich nicht nur klanglich, sondern auch inhaltlich unterscheiden, und das muß nicht jeder unbedingt haben wollen, auch wenn die Unterschiede meist marginal sind.
fotoralf
Inventar
#29 erstellt: 28. Feb 2013, 13:21

Stuhlfänger (Beitrag #28) schrieb:
Wenn die Originalspuren, sofern sie überhaupt noch vorhanden sind, neu abmischt werden, ist es doch ein Re-Mix, denn zumindest die analogen Abmischungen kriegt man doch kaum 1:1 hin wie die ursprüngliche Abmischung, oder sehe ich das falsch?


Wie denn auch, wenn der charakteristische Sound des Originals zu einem erheblichen Teil durch die damals verwendete Technik erzeugt worden ist? Der Klang des Mischpults, der Filter, der Kompressoren, Effektgeräte usw. Gleiches gilt für die anschließend noch beim Mastering eingesetzt Technik.

Das hieße doch man müsste das gesamte seinerzeit benutzte Audio-Setup mit allen Einstellungen rekonstruieren oder man muss sich eben darauf einlassen, eine neue Version zu schaffen.

Die Schätzung von ein paar Tage für das neue Abmischen und Mastern ist übrigens viel zu niedrig angesetzt. Man rechnet heute etwa eine Woche pro Titel. Das will anschließend erst einmal wieder verdient werden. Und wenn ich sehe, dass den Leuten hier eine bessere Qualität bei einem Album keine 21 Euro wert ist, können wir nur hoffen, dass aus der Musikindustrie niemand mitliest...

Ralf


[Beitrag von fotoralf am 28. Feb 2013, 13:22 bearbeitet]
Tosato
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 28. Feb 2013, 13:42
@fotoralf
langsam, ich schrieb nicht, dass ich keine 21 € bezahlen will, sondern, dass ich den Preis "knackig" finde. Bei 21 € möchte ich schon eine entsprechend wahrnehmbare Gegenleistung.
Ich bin ja dafür, eher für eine gute Klangqualität zu zahlen, als wieder einen neuen Verstärker oder einen neuen CD-Player zu kaufen. Hier erliegen wohl viele dem ständigen Werbefeuer der Hersteller und ihrer Postillen Audio, Stereoplay etc. .
Ob die Verbesserungen durch das neue Equipment dann tatsächlich wahrnehmbar sind.....?
fotoralf
Inventar
#31 erstellt: 28. Feb 2013, 14:47
Ich kann mich noch an die Zeiten vor Saturn erinnern. Da hat jede ganz normale LP 21 Mark gekostet. Jahrelang. Und das war damals im Verhältnis deutlich mehr Geld als heute 21 Euro, denn da gab es einen Liter Super für 68 Pfennig und eine Schachtel Kippen für 2 Mark.

Ralf


[Beitrag von fotoralf am 28. Feb 2013, 14:50 bearbeitet]
Stuhlfänger
Stammgast
#32 erstellt: 28. Feb 2013, 15:00

Tosato (Beitrag #30) schrieb:
Ob die Verbesserungen durch das neue Equipment dann tatsächlich wahrnehmbar sind.....?


Wahrscheinlich erwartest Du zuviel. Abgesehen von der ersten remasterten Version, die teilweise wirklich erheblich besser klingt als die Erstpressung, kommt danach meist keine erwähnenswerte Steigerung nach oben mehr. Um das aber im Einzelnen beurteilen zu können, muß man alle Versionen kennen. Manche Klassiker gibt es in über 10 Versionen - Erstpressung, 1. Remaster, 2. Remaster, MFSL, DCC Gold, xrcd2, SHM und dazu noch ein halbes Dutzend Jubiläums- und Fan-Editionen. Dazu kommen dann noch diverse Einzeltracks aus verschiedenen Kompiliationen. Man muß schon Fan sein, um sie alle zu haben, und man muß noch mehr Fan sein, um sie auch noch zu vergleichen!

Was man aber sehr schön beobachten kann: Mit jeder Neu-Auflage geht ein kleines oder grosses Stück Dynamik verloren, und ich habe noch nie gesehen, daß ein Publisher nicht davon überzeugt ist, jetzt das beste Mastering since ever herausgebracht zu haben.

Supertramp - Crime of the Century
Dire Straits - Brothers in Arms
Queen - Greatest Hits II
Led Zeppelin

Um diese Unterschiede wahrzunehmen, braucht es kein neues Equipment. Wenn die Unterschiede aber so fein sind, daß es neues Equipment braucht, um sie überhaupt detektieren zu können, braucht es keine Neuauflage.
fotoralf
Inventar
#33 erstellt: 28. Feb 2013, 15:04
Vielleicht kommt die Rettung ja von hier.

Ralf
jnrs90
Stammgast
#34 erstellt: 28. Feb 2013, 15:09
Dieses Gelaber von bewussterem Musikhören mit Schallplatte kommt doch meistens von Leuten die selbst eine zu kurze Aufmerksamkeitsspanne besitzen und sich während dem Musikhören mit dem Artwork usw. ablenken müssen.
Einen trifftigen Grund warum es nachteilig ist einen Stream zu starten und von vorne bis hinten durchzuhören können sie natürlich nicht liefen.
Dass die Cd vom Aussterben bedroht ist bezweifle ich hingegen nicht.


[Beitrag von jnrs90 am 28. Feb 2013, 15:10 bearbeitet]
fotoralf
Inventar
#35 erstellt: 28. Feb 2013, 15:29
Das ist wohl eine Frage der Psychologie. Die Leute sind offensichtlich eher bereit, mehr zu bezahlen, wenn sie das Produkt in die Hand nehmen können. Außerdem haben wir mittlerweile die - technisch eigentlich unsinnige - Situation, dass Vinyl wieder als etwas besseres angesehen wird. Erlaubt ist, was gefällt.

Immer noch besser, als wenn sie ihr Geld für audiophile Schukostecker ausgeben.

Ralf


[Beitrag von fotoralf am 28. Feb 2013, 15:34 bearbeitet]
Stuhlfänger
Stammgast
#36 erstellt: 28. Feb 2013, 15:41

fotoralf (Beitrag #35) schrieb:
Die Leute sind offensichtlich eher bereit, mehr zu bezahlen, wenn sie das Produkt in die Hand nehmen können.


amazon.de


Wenn ich die Wahl habe, dieses 16-CD-Set mit allen Studioalben

o) als CD für 134,99 nebst umfangreichem Artwork
o) als .mp3-Download für 137,99 ohne Artwork

zu erwerben, wie würde ich mich wohl entscheiden? Und warum gibt es das nicht als .flac inkl. den Scans???
audioinside
Inventar
#37 erstellt: 28. Feb 2013, 15:59

Stuhlfänger (Beitrag #32) schrieb:
Um diese Unterschiede wahrzunehmen, braucht es kein neues Equipment. Wenn die Unterschiede aber so fein sind, daß es neues Equipment braucht, um sie überhaupt detektieren zu können, braucht es keine Neuauflage.

Sehr schön formuliert!
cr
Inventar
#38 erstellt: 28. Feb 2013, 17:43

Wenn die Originalspuren, sofern sie überhaupt noch vorhanden sind, neu abmischt werden, ist es doch ein Re-Mix, denn zumindest die analogen Abmischungen kriegt man doch kaum 1:1 hin wie die ursprüngliche Abmischung, oder sehe ich das falsch?


So was hat mich immer genervt, wenn es dann ganz anders klang als gewohnt. Gut gemacht haben das nur wenige im Pop/Rock-Bereich, etwa Leute wie Al Parson bei seiner eigenen Musik und den anderen Bands, die er ursprünglich abgemischt hat.
Ausnahme ist nur der Klassikbereich, wo man es meist wirklich gut gemacht hat, und viele analoge Aufnahmen durch eine Neuabmischung auch auf der CD besser wurden als die Erst-CDs, die in den 80ern kamen (besser als auf der LP sowieso)
Sirvolkmar
Hat sich gelöscht
#39 erstellt: 28. Feb 2013, 19:55
Ich bin ja in der glücklichen Lage mein Lp's und cd's die ich höre schon damals Angeschafft habe als sie herauskamen bis auf wenige ausnahmen.
Die Cd's der 80/90er Jahre waren noch sehr gut abgemischt als heute da sind wir uns ja einig, oder ?
Natürlich kann auf den ersten blick auch eine CD gut klingen die ein DR wert im einstelligen Bereich ist.
Wird sie aber näher betrachtet und auf der Festplatte überspielt mit Wavelab z.b. Dann kommt ein das grauen, die Wave Form ist wie eine dicke Wurst .
Da ist nichts mehr mit Ruhe .
Sogar die spitzen sind gekappt und das sollen wir dann im hochwertigen Player abspielen.
Das hört man sofort heraus.
Ich bin gern bereit wieder für eine gute Aufgenommene Cd 20 € zu bezahlen.
Ich überlege öfters heut , wenn eine Cd mit gefällt ob nicht auch ein Lp im Angebot ist.
Bei den meisten fällen greife ich dann zur LP.
cr
Inventar
#40 erstellt: 28. Feb 2013, 20:03
Ich kaufe in 2nd Hand Läden, da bekommt man die 80er Jahre CDs leicht und billig.
Oder 2nd Hand Online wie medimops oder so was oder die regelmäßigen Schallplatten/CD-Börsen
audioinside
Inventar
#41 erstellt: 28. Feb 2013, 20:54

cr (Beitrag #40) schrieb:
Ich kaufe in 2nd Hand Läden, da bekommt man die 80er Jahre CDs leicht und billig.
Oder 2nd Hand Online wie medimops oder so was oder die regelmäßigen Schallplatten/CD-Börsen

Ich mache das genau so. Schon irgendwie erschreckend, dass der technischen Fortschritt der hier erreicht wurde nicht, oder sagen wir besser zu seinem Nachteil genutzt wird.
Killwalz
Hat sich gelöscht
#42 erstellt: 01. Mrz 2013, 00:37
Das ist nicht ganz so. Die aufgemotzten und lauten Dinger klingen auch meinem Empfinden nach in Billig- und Kleingeräten deutlich besser als das original belassene Zeugs. Das gilt auch fürs Auto, in den Klassen der meistverkauften Autos muß immer noch das Fahr- und Motorgeräusch übertönt werden. Da hilft Kompression bei der Musik ungemein. Diese Anwendungen sind mit Abstand in der Mehrheit, also wird auch so produziert.
Schön wäre es, wenn es jedesmal 2 Ausgaben von den Tonträgern zur Wahl gäbe, aber wahrscheinlich rechnet sich das auch nicht.

Die paar Labels, wie z. B. Stockfish und Consorten, die selber in hoher Qualität produzieren machen das wirklich gut. Hab etliche davon, genauso wie SACD`s (oft sind die besser, aber nicht weil SACD drauf steht, sondern weil sorgsamer mit der Musik umgegangen wurde).
Das Problem ist leider, dass diese kleinen Labels meistens nicht die Musik produzieren die ich mag (Mainstream) und auf SACD gibts das auch nur selten. Evtl. ja demnächst bei BluRay-Audio.

Deswegen fehlen mir Firmen wie MFSL sehr. Besonders welche die nicht gleich mehr als 50 Euro für eine etwas sorgsamere Pressung und Abmischung eines abgedroschenen, aber gutem, Album nehmen.

PS. Für Jazz gibts ein paar gute Internetsender mit hohen Auflösungen. Klingt sehr gut. Aber Jazz ist nur vereinzelt mein Ding.

PS. Wer sich mal die letzte, von Parson selbst neu gemachte, Version von DSOTM in der Qudroversion reinzieht, findet unterschiede nur in der Klangqualität. Der Man hat sich extrem ans Original gehalten. Evtl. liegen bei den Bändern (oder digitalen Sicherheitkopien davon) in den Archiven ja auch Aufzeichnungen mit den wichtigsten Einstellungen beim abmischen. Wahrscheinlich genügt es für solche Leute aber auch einfach ein Original in Stereo zur Kontrolle zu hören. Wie das damals zu Hause in Quadro klang, können heute die wenigsten nachvollziehen. Manchmal sind neue Abmischungen, gut gemacht und mit etwas mehr Pep aber nahe beim Original, absolut gerechtfertigt. Bei der "neuen" DSOTM in dts fliegt mir jedesmal der Draht aus der Mütze. Einfach Klasse. Ich finde die besser als die Konzern-SACD.
audioinside
Inventar
#43 erstellt: 01. Mrz 2013, 08:11

Killwalz (Beitrag #42) schrieb:
Das gilt auch fürs Auto, in den Klassen der meistverkauften Autos muß immer noch das Fahr- und Motorgeräusch übertönt werden. Da hilft Kompression bei der Musik ungemein. Diese Anwendungen sind mit Abstand in der Mehrheit, also wird auch so produziert.

Weiß nicht wie es bei Deinem Autoradio ist, aber meines hat einen Lautstärkeregler und da klingen auch gute Aufnahmen mit viel Dynamik gut.
Stuhlfänger
Stammgast
#44 erstellt: 01. Mrz 2013, 08:17
Schon mal Bolero im Auto gehört? Da greifst Du alle naselang zum Regler...
audioinside
Inventar
#45 erstellt: 01. Mrz 2013, 09:09
Das ist ja auch keine Musik fürs Auto.
Don_Tomaso
Inventar
#46 erstellt: 01. Mrz 2013, 11:06

audioinside (Beitrag #45) schrieb:
Das ist ja auch keine Musik. :D

So stimmts.
audioinside
Inventar
#47 erstellt: 01. Mrz 2013, 13:10
He, das verkorkste Zitat entspricht nicht meiner Meinung!

Kennt Ihr den Film "10 - Die Traumfrau"? Wenn ja, dann wisst Ihr wohin der Bolero gehört.


[Beitrag von audioinside am 01. Mrz 2013, 13:15 bearbeitet]
Amperlite
Inventar
#48 erstellt: 01. Mrz 2013, 16:17

audioinside (Beitrag #43) schrieb:
Weiß nicht wie es bei Deinem Autoradio ist, aber meines hat einen Lautstärkeregler und da klingen auch gute Aufnahmen mit viel Dynamik gut.

Ich hatte neulich ein Hörbuch mit großer Dynamik auf einer Langstrecke in einem Auto mit grauenhafter Anlage dabei. Da hätte ich sehr gerne einen Kompressor gehabt. Wenn man die Soundeffekte auf eine Lautstärke gedreht hat, die in den Ohren noch nicht weh tat, hat man von der Sprache nix mehr verstanden.
Tosato
Ist häufiger hier
#49 erstellt: 02. Mrz 2013, 00:07
ich hoffe nicht, dass der Genießer in der Zukunft nicht nur viel Geld für die Top-Anlage braucht, sondern auch noch viel Zeit, weil nur noch Vinyl Platten eine sehr gute Klangqualität liefern. Wer hat die Zeit, die aufzulegen (und umzudrehen)? Ja ja, ich weiß, man muß sich nur die Muße (und eine Flasche Rotwein) nehmen.
Wie groß ist der Markt der High-End Anlagen? Das können doch nicht so viele sein, die diese Beträge stemmen können bzw. wollen. Ich staune jedenfalls, wie viele Anbieter sich in diesem Top-Segment tummeln (und wohl auch halten). Anscheinend sind die Spannen riesig.
ThreeHifi
Ist häufiger hier
#50 erstellt: 02. Mrz 2013, 11:55
Das ist mir auch ein großes Rätsel. Hatte mir gerade mal aus Spaß bei einer Firma die einen HiFi Baustein > 30000.- Euro anbietet auf Bundesanzeiger.de die Bilanzen angeschaut. Das ist wirklich immer sehr aufschlussreich !
Da würde ich mir als Kunde teilweise zweimal überlegen was in dieser Preisklasse zu kaufen. Könnte schnell Probleme mit dem Service geben
MaLoe2401
Stammgast
#51 erstellt: 03. Mrz 2013, 13:53
Das Problem ist einfach, wir sind Exoten und am Aussterben. Die Masse hört keine Unterschiede, daher werden die Plattenfirmen sich auch nicht ändern. Ich bin jetzt 23 und KEINER in meinem Freundeskreis hat eine anständige Anlage, sondern hört über 30€-Logitechlautsprecher Musik. Da wird sich auch in Zukunft nichts ändern; leider.
Ein paar Ausnahmen gibts aber wohl, "Black and White America" von Lenny Kravitz oder Timbalands "Shock Value" fallen mir da gerade spontan ein, klingen für meinen Geschmack echt gut. Coldplay hingegen sind live der absolute Kracher, aber die CDs klingen allesamt total bescheiden; die neue DVD kann man sich noch gerade so geben...


[Beitrag von MaLoe2401 am 03. Mrz 2013, 13:57 bearbeitet]
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