Musik oder Technik

dacander100 (Beitrag #1) schrieb:

Hallo, hin und wieder frage ich mich, was bei diesem Hobby überwiegt, die Freude an der Musik, oder die Freude an der Technik? Gruß

Beides so ist es jeden Falls bei mir

Moin

Bei mir ist es hauptsächlich die Musik.
Aber wenn die Geräte gut aussehen ist es natürlich auch schön.
Mit der Technik beschäftige ich mich nur wenn etwas nicht funktioniert.

Gruß Jörg

ich kann mit diesem Satz irgendwie nichts anfangen, was soll das bedeuten?

dacander100 (Beitrag #1) schrieb:

Es gibt ja auch Leute, die hören wahnsinnig gerne Musik, haben aber mit der Technik nichts am Hut, und dann gibt es Leute, die sind eher Techniker, machen sich aber nichts aus Musik.

wenn man zuhause "wahnsinnig gerne" Musik hören möchte und das mit entsprechender Qualität, dann muss man sich auch mit der Technik beschäftigen oder dem Verkäufer zu 100% vertrauen, was am Ende nur "outsourcing der technischen Kompetenz" ist.
bestellt man sich einen Akustik Experten und lässt den das Musikzimmer einrichten, dann ist das Ergebnis wohl sehr gut, geht man in den Mediamarkt und nimmt das mit nach Hause was der Verkäufer empfohlen hat (ohne nach den Gegebenheiten zu fragen), ist das Ergebnis vermutlich nicht so optimal.

willst du jetzt sagen, dass alle Leute die wahnsinnig gerne Musik hören aber nichts mit Technik am Hut haben, nur noch selber unter der Dusche singen dürfen? Selbst dafür haben sie sich ja schon "spielerisch und indirekt" so sehr mit der "Technik" beschäftigt um heraus zu finden, dass es im Bad besser klingt als in der Besenkammer

und was soll "machen sich aber nichts aus der Musik" bedeuten?
klar, es gibt die Leute, die ihre Geräte wie auf einem Altar aufbahren und lieber angucken und begrapschen, Musik machen diese Dinge dann nur nebenbei und eher minderwertig (tolle Plattenspieler, glimmende Röhrenverstärker, Bandmaschinen usw. usw.).

den meisten Leuten wird es aber darum gehen die Musik zu genießen und die "Technik" ist ein reines Werkzeug, Mittel zum Zweck dazu.
aber wenn ich ein Loch bohren muss, dann hilft es auch wenn ich ungefähr weiß mit welcher Drehzahl und welchem Bohrer ich das bei Holz oder Stein machen sollte, das Ergebnis wird besser!
genauso ist es bei der HiFi Anlage halt auch, wenn man sich besser auskennt, dann wird das Ergebnis auch besser -> mehr Freude
außer man ist eben schon mit sehr niedriger Qualität zufrieden und es stört einen auch nicht, dass man zig Holzbohrer beim Steine bohren ausglüht.

aber was muss man von Musik "verstehen"?
muss man auch kochen können und ein hervorragendes Essen genießen zu können?
ich kann z.B. nichtmal Notenlesen (auch wenn ich das irgendwann mal gelernt haben müsste) geschweige denn ein Instrument spielen.
ich weiß es nicht, aber ich glaube nicht, dass ich Musik mehr genießen würde, wenn das anders wäre?!?

Vielleicht braucht es auch das richtige Mischungsverhältnis, um richtig Freude an der Musik zu haben?

wie gesagt: Musik hören ist das Ziel und dazu braucht man Werkzeuge die man auswählen und bedienen können muss. Ob man das jetzt richtiges "Mischungsverhältnis" nennen kann? Ich würde das schon trennen wollen und nicht in einen Topf werfen.
man kann eben ins Restaurant gehen, dann reicht es aus wenn man mit Messer, Gabel und Löffel umgehen kann oder man hat Spaß daran selber zu kochen und schon der Gang über den Wochenmarkt für die Zutaten bereitet einem Freude.
Das hat mit dem "Genuss beim Essen" aber nicht mehr so viel zu tun.

Mickey_Mouse (Beitrag #4) schrieb:

ich kann mit diesem Satz irgendwie nichts anfangen, was soll das bedeuten?

Ich habe da schon eine Vorstellung.

Zwar dürfte es eher selten Reinformen solcher Typen geben, aber es gibt ja durchaus Menschen, bei denen man das Gefühl bekommt, Technik und Hifi sei zum Selbstzweck "verkommen", zum Fetisch *an sich*. Denen geht es dann eben mehr um die technische Spielerei, die laufenden Gerätewechsel, die Tweaks - und im Extremfall mag dabei dann sogar die Fähigkeit verloren gehen, Musik wirklich zu genießen und sich darauf einzulassen.

Muss alles nicht sein, das sind - wie so häufig - verallgemeinernde Betrachtungen - aber solche Tendenzen mag es bei manchen Hörern/Hifi-Fans geben.

Viele Grüße
Frank

Bei mir geht's ganz klar um die Musik, aber um diese angemessen hören zu können habe ich gemerkt, dass es sich lohnt, sich zumindest mit den Grundsätzlichkeiten der Technik vertraut zu machen. Idealerweise läuft die Technik aber irgendwann einfach und ist dann "aus dem Weg".

Hallo!

Ganz klar muss die Liebe zur Musik an erster Stelle stehen, aber ohne ein gewisses technisches Grundwissen ist man m.E. auf dem Glatteis der HiFi-/High-End-Szene verloren und bricht sich unter Umstanden zwar nicht den Hals aber dafür den Geldbeutel und kauft Dunst statt Braten.

MFG Günther

Für mich steht eindeutig die Musik im Vordergrund.
Allerdings sollte diese bei mir Zuhause auch so wiedergegeben werden wie ich es mag.

Ich lege auch keinen Wert auf allgemeingültige Richtigkeit der Wiedergabe (die gibt es sowieso nicht).
So brauch ich mir auch keine Gedanken über das Seelenwohl von jemand anderen machen und habe
den Kopf frei um mein Hobby zu genießen.

dacander100 (Beitrag #1) schrieb:

hin und wieder frage ich mich, was bei diesem Hobby überwiegt, die Freude an der Musik, oder die Freude an der Technik?

Du stellst diese Frage in einem Forum für Musikwiedergabetechnik. Folglich interessiert an diesem Hobby nicht primär die Musik.

Gruss Urs

Bei meinen "analogen" Komponenten gehen Musik/Technik Hand in Hand. Ich schaue mir meinen TD320 mit Ortofon Virgo einfach gerne bei der Arbeit an. Ähnliches bei Tonbandmaschinen.

Das setzt natürlich schon ein großes Interesse an Musik voraus, sonst würde man sich ja nicht sein Geraffel prominent im Zimmer platzieren, seine Zeit auf Plattenbörsen oder im Forum verdaddeln, usw. .

Bei CD/DVD oder streaming Gedöns (bei mir Raumfeld) prickelt mich die Technik überhaupt nicht. Mir völlig Latte, da alles was ich mir im Laufe der Jahrzehnte an Digitalkomponenten gekauft habe, recht schnell nicht mehr "up to date" ist/war, und ich nun gar keinen Bock mehr habe irgenwelchen Formatsäuen hinterherzulaufen.

Da überwiegt die Musik klar.

Ich würde niemals auf meine LPs verzichten, aber Digi kann halt mehr (Und nein - das soll jetzt nicht die X-te Runde zu dem Thema einläuten)