Schalldämmung im Altbau

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Ikeaegal
Neuling
#1 erstellt: 01. Mrz 2018, 02:36
Hi liebe Leute,

Ich hoffe das ist der richtige Bereich um das hier zu posten.
Ich lebe seit kurzem in einer Altbau-WG und möchte nicht, dass meine Anlage meine Nachbarn irgendwie stört.
Ich wohne im Obersten Geschoss und habe neben und unter mir Leute wohnen.

Meine Frage an euch: Wie schütze ich die Nachbarn von meinem Schall am besten?
Teppich unter den Subwoofer? Sind Bass-Traps unbedingt nötig?
Ich bin ein armer Student

Danke im voraus,

Leo (HiFi-Noob)
cr
Inventar
#2 erstellt: 01. Mrz 2018, 04:37
Hilft alles nicht wirklich.

Nur Masse-Federsystem wirkt.
Boden zB: 5cm Verbund-Schaumstoff und darüber 2 Lagen Spanplatten, je 19mm, überappend verschraubt (teuer!)
Dasselbe bei der Wand: An die Wand geklebte Verbund-Schaumstoffplatten und an diese 2 Lagen Rigips, überlappend verklebt (teuer, viel Arbeit).

Je dicker der Schaumstoff, desto wirksamer.

Ich habe es in meiner früheren Wohnung mit der Wand gemacht, hat gewirkt.


[Beitrag von cr am 01. Mrz 2018, 04:38 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#3 erstellt: 01. Mrz 2018, 09:34
Hi,

ich wohne auch im Altbau (also Balken- Dielenboden) von daher: kein Subwoofer !
Die Höhen und Mitten dringen kaum durch, der Bass aber schon.
Apalone
Inventar
#4 erstellt: 01. Mrz 2018, 09:51

cr (Beitrag #2) schrieb:
......Nur Masse-Federsystem wirkt.
Boden zB: 5cm Verbund-Schaumstoff und darüber 2 Lagen Spanplatten, je 19mm, überappend verschraubt (teuer!)
Dasselbe bei der Wand: An die Wand geklebte Verbund-Schaumstoffplatten und an diese 2 Lagen Rigips, überlappend verklebt (teuer, viel Arbeit).......


Richtig.

Und diese Aufdoppelung (= 5 cm) ist mMn das absolute Minimum, um wirklich wirksame Minimierung (nicht Vermeidung!) der Schalldurchlässigkeit zu erreichen.

Und wie beschrieben nicht vergessen:
- vollständig rundum (Boden, Wände, Decke).

Darüber hinaus wird dann zu bedenken/zu erledigen sein:
alle Türen durch Schallschutztüren ersetzen (da sonst hier die Schwachstelle sein wird).

Die Minimierung der Schalldurchlässsigkeit wird so ohne weiteres nur für Frequenzbereiche ab 100 Hz gelten.

Sprich ordentliche Bassorgien werden zumindest anteilig weiterhin durchgehen und andere/weiter führende Maßnahmen erfordern.

Aber:
Wenn du 20.000 € übrig hast und der Vermieter das mitmacht, kann man es ja mal ausprobieren.
Klipsch66er
Stammgast
#5 erstellt: 01. Mrz 2018, 10:21
Da sieht man wieder wie manche es schön haben im Einfamilienhaus.
Meine 2 Subs können sich austoben.

Bass dämmen ist schwierig, in Mehrfamilienhäusern Subwoofer betreiben ist schon fast unmöglich.
Habe auch 17 Jahre in so einem 9 Parteien Haus gewohnt.
Habe meinen damaligen kleinen 25 Magnat Sub dann entfernt von dem Wohnzimmerkino.
Mehr als Mitten und Höhen ging da nicht.
Reine Musikwiedergabe lief bei mir über ein zweites Stereoset und einem ollen Bose Acoustimass 1 Lautsprechersystem.
Da kommt wirklich nicht viel raus, selbst das ging nur in Flüsterlautstärke.
Man bin ich froh, Musik und Film wieder genießen zu können.

Genug OT. er braucht bezahlbare Lösungen.
Wenn alle Stricke reißen "UMZIEHEN"
Apalone
Inventar
#6 erstellt: 01. Mrz 2018, 10:38

Klipsch66er (Beitrag #5) schrieb:
.....Genug OT. er braucht bezahlbare Lösungen.....


Das geht in diesem Bereich nicht!

Schallschutz-Innentüren sind mittlerweile sehr preiswert zu haben, aber so ab 200,-/Tür müssen es schon sein.

Der TE kann ja mal interessehalber ein Aufmaß machen und mit der erforderlichen Gesamtzahl zu dämmender qm v einem entsprechenden Fachunternehmen einen KVA anfordern.

Wenn er Pech hat, kostet aber bereits der KVA 500,- €.
kölsche_jung
Moderator
#7 erstellt: 01. Mrz 2018, 10:56

Ikeaegal (Beitrag #1) schrieb:
... Altbau ...
Meine Frage an euch: Wie schütze ich die Nachbarn von meinem Schall am besten?
...

Das ist außerordentlich schwierig ... zuerst mal müsste man den "Schallweg" der Störung herausfinden ...
Wird rein über den Luftschall angeregt, liesse sich - in Grenzen - dämmen ... wird jedoch über Körperschall/Schallbrücken angeregt, halte ich es für außerordentlich schwierig.
Schallbrücken sind alle starren Verbindungen, das können zB Heinzungsrohre sein ... mir ist ein Fall bekannt (ja mit Gutachten und anschließender erfolgreicher Fehlerbehebung) da war der Fliesenkleber der Treppenhausfliesen der Übeltäter ... dieser war so "großzügig" aufgetragen, dass er Schallbrücken zwischen Treppe und Wand bildete ... man hörte in den Wohnungen jeden Tritt auf die Treppe und auch Geräusche aus Nachbarwohnungen, nachdem der überschüssige Fliesenkleber entfernt war, war Ruhe ...
meg_fan
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 01. Mrz 2018, 10:58

Klipsch66er (Beitrag #5) schrieb:
Reine Musikwiedergabe lief bei mir über ein zweites Stereoset und einem ollen Bose Acoustimass 1 Lautsprechersystem.
Da kommt wirklich nicht viel raus, selbst das ging nur in Flüsterlautstärke.

Naja, gerade die BOSE-Sachen sind ja für ihren völlig übertriebenen lauten Bass in gewissen Frequenzbereichen bekannt. Und insb. deren Sub/Sat-Systeme sind so ziemlich das Schlimmste was man seiner Nachbarschaft antun kann...
Klipsch66er
Stammgast
#9 erstellt: 01. Mrz 2018, 11:21
Nicht nur den Nachbarn, auch den eigenen Ohren.
Über dieses Bose Sub-Brüllwürfel Dingens, gibt genug Streitthemen im Web darüber.
Ist halt Lifestyle und Marketinggedöns mit Bose, mit gutem Klang hat das wenig zu tun.
Bei mir verstauben die seit 2,5 Jahren im Umzugskarton auf dem Dachboden.
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#10 erstellt: 01. Mrz 2018, 13:00
Es gibt Möglichkeiten die übertriebenen Raummoden, meist das nervige für Nachbarn,
zu umgehen bzw. zu mildern.

-Lautsprecher im Nahfeld hören

-Dipol/Ripol Lautsprecher, die regen die Raummoden nicht so an,
sind aber nicht so einfach aufzustellen.

-Elektronische Maßnahmen, gerade wenn die Musik vom PC kommt,
recht günstig zu machen

-Kopfhörer
cr
Inventar
#11 erstellt: 01. Mrz 2018, 13:33
Soweit ich mich noch in etwa der Daten aus meiner Dämmbroschüre erinnere (Schaumstoff/Rigips bzw. Spanplatte) erreicht man eine wirksame Dämmung auch im Bassbereich (bis 40 Hz) erst ab 10cm Schaumstoff....

Die einzig billige Möglichkeit ist leider die, möglichst weng Bass entstehen zu lassen, ein klein wenig bringt die Abkoppelung vom Boden für die Nachbarn darunter.....
.JC.
Inventar
#12 erstellt: 01. Mrz 2018, 14:19
die einfachste Lösung ist, wenn´s laut sein soll: Kopfhörer.
Apalone
Inventar
#13 erstellt: 01. Mrz 2018, 14:22

cr (Beitrag #11) schrieb:
Soweit ich mich noch in etwa der Daten aus meiner Dämmbroschüre erinnere (Schaumstoff/Rigips bzw. Spanplatte) erreicht man eine wirksame Dämmung auch im Bassbereich (bis 40 Hz) erst ab 10cm Schaumstoff.........


Ich habe zufällig (so eine Situation muss man ja erst mal haben!) einen Vergleich.

Ich habe ein Einfamilienhaus mit relativ opulenten Flurbereichen.

Im 1. Stock habe ich:

- Zimmer "Lautsprecherentwicklung"
- Vorführung (inkl. separater SACD-Anlage)
- Heimtrainer-Zimmer mit separater 5.1 Anlage (um im Winter beim Fahrradfahren Filme sehen zu können)
- Bastelecke "HiFi-Klassiker"
- "Prosa-Lager" (= Regale nur für Romane)

Insgesamt also Tätigkeiten/Bereiche, an die ich nicht zwingend jeden Tag ran muss.

Um jetzt a) Stauraum in den Fluren/Treppenhaus zu bekommen und b) nicht immer alles durchheizen zu müssen, habe ich das Treppenhaus "dicht gemacht" und bei der Gelegenheit die baulichen Maßnahmen natürlich ausprobiert.

1. Treppenhaus mit einer Holzkonstruktion (Spanplatte/Leimholz) u.a. auch wegen Heizersparnis luftdicht gemacht.
Inkl. einem Überbau bis zur Zimmerdecke mit seitlichen Lamellentüren (= zus. Stauraum f Gartenmöbel u.ä.; habe keinen Keller).

Ergebnis:
wenn "unten" (= Haupt-Hörraum/Multimediazimmer) die Hauptanlage mit den aktivierten Lautsprechern richtig loslegt, ist Mittel-Hochton natürlich leiser, von wirklich "gedämpft" kann aber keine Rede sein. Der Bass (zwei Subwoofer mit je zwei 38er Visaton TIW 400) kommt nahezu ungedämmt durch.
Wie gesagt, schon bei "Eigentum-gerechten" Pegeln...


2. Ergänzung:
Diese "Treppenhausabdichtung" von unten ergänzt mit einer 20 cm "Abhängkonstruktion", in der ROCKWOOL richtig mit Druck eingepresst wurde. ROCKWOOL wirbt mit Schall- und Wärmedämmung, dachte ich, probier mal aus.

Die Ergänzung erstreckt sich im Prinzip nur auf den eigentlichen Treppenhausausschnitt, da sind ca. 3 Meter x 80 cm.

Aber:
300 x 80 cm x 20 cm, das sind schon einige Säcke Rockwool verschwunden.

Ergebnis:
deutlich bessere Schalldämmung als vorher. M/HT kaum noch. Bass deutlich leiser.
Aber:
das der Bass völlig gedämmt ist, kann man nicht sagen, da ja immer noch genug Schallbrücken existieren (Holz der Rahmenkonstruktion, die Decken selber usw.)

Ergo:
Schalldämmung Bass bei ohne Rücksicht gefahrenen Lautstärke so gut wie praktisch unmöglich.

BTW:
Heizung der oberen Stockwerke kann ich separat regeln.
BTW2:
Zugang in der Ersten Stock ist über ein Außentrappe gewährleistet.
cr
Inventar
#14 erstellt: 01. Mrz 2018, 14:50
Dass der Bass ganz verschwindet, braucht man ca 0,7-1m dicke Steinwände, wie in manchen alten Häusern. Leider bleibt meist die Boden/Deckendämmung dort schlecht, außer bei Gewölbe

In einem Haus mit solchen Wänden haben wir eine Zwischenwand eingezogen, doppelter Rigips und 30cm Steinwolle and auf der anderen Seite Heraklit mit Verputz (ca 5cm). Hier sind die Bässe, auch wenn man sehr laut hört, kaum mehr hörbar.

Das sind meine praktischen Erfahrungen
Apalone
Inventar
#15 erstellt: 01. Mrz 2018, 14:56

cr (Beitrag #14) schrieb:
Dass der Bass ganz verschwindet, braucht man ca 0,7-1m dicke Steinwände.....


Bei mir sind die Zwischendecken aus 30 cm Holzbalken (eben die Tragebalken), abgedeckt mit 30 mm Spanplatte plus Parkettkonstruktion.

Die 30 cm sind flächig gefüllt mit Styroporchips.

Schalldämmung mau bis käse. Trittschallisolation gegen Null (Höre jeden Schritt oben, wenn zB Handwerker im Haus sind)
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