Impedanzunterschiede (zwischen Aus- und Eingangswiderstand) führen zu Verzerrungen - richtig?

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Beitrag
mfessler
Neuling
#1 erstellt: 20. Okt 2020, 10:00
Hallo Zusammen,

hätte da mal eine Verständnisfrage:

Man liest immer wieder, dass große Impedanzunterschiede vermieden werden sollten, da es ansonsten zu Verzerrungen kommen kann.

Beispiel:
Hochohmige Quelle -> Niederohmiges Ziel (z.B. Line-Out eines DAC -> Kopfhörer)
Niederohmige Quelle -> Hochohmiges Ziel (z.B. Kopfhörerausgang -> Line-In von Aktivlautsprecher)

Bei ersterem sollen die Bässe "verloren" gehen (also quasi ein Hochpass) und bei letzterem soll es eine Reduktion im Hochtonbereich (also quasi ein Tiefpass) geben.

Stimmt das so?
Müsste es dann nicht eigentlich z.B. im weit verbreiteten Anwendungsfall PC-Soundkarte oder Smartphone (beide niederohmig) und aktiven Lautsprecher (in der Regel hochohmig) zu Verzerrungen kommen?
Kann man dem irgendwie entgegensteuern oder hilft praktisch nur das richtige Gerät dazwischen (z.B. Vorverstärker, KH Verstärker...) bzw. als Quelle/Ziel?

Habe aber auch schon mal gelesen, dass im Audiobereich grundsätzlich die Spannungsanpassung gelte und daher die Impedanz diesbezüglich ignoriert werden könne.

Was stimmt denn nun?
Danke schon mal für jede Info welche etwas Licht in die Sache bringt.

Grüße,
Martin
Passat
Inventar
#2 erstellt: 20. Okt 2020, 19:43
Nein, stimmt so zumindest für Punkt 2 nicht.

Geräteausgänge sind i.d.R. niederohmig, Geräteeingänge hochohmig.

Beispielsweise sind die Ausgänge von Hochpegelquellen wie Tunern, CD-Playern etc niedrohmig (kleiner 1 kOhm, oft auch kleiner 100 Ohm), die entsprechenden Eingänge bei Verstärkern aber hochohmig (40 - 100 kOhm), Faktor 40 und größer.

Auch Lautsprecherausgänge haben kleiner 0,1 Ohm, Lautsprecher liegen bei 4-8 Ohm, ebenfalls Faktor 40 und größer.

Je hochohmiger das Ziel ist, desto weniger Strom muß das Quellgerät liefern.

Umgekehrt kann es aber sein, das die Quelle nicht genug Strom liefern kann, wenn das Ziel zu niederohmig ist.
Dann kommt es zu Verzerrungen und/oder Pegelverlust, weil dann auch die Spannung einbricht.

Beispielsweise, wenn man versucht, Lautsprecher an Lineausgänge anzuschließen oder die Lautsprecher eine zu kleine Impedanz haben.

In der Praxis kommen solche Fehlanpassungen aber äußerst selten vor, so das man die Problematik getrost vergessen kann.

Grüße
Roman
srabu
Stammgast
#3 erstellt: 21. Okt 2020, 09:24
Roman hat es perfekt erklärt.

Ergänzen möchte ich das um eine Ausnahme: Die Quelle Plattenspieler mit MC System. Da macht es Sinn, wenn möglich den Phono-Pre an die vom Hersteller des Systems gewünschte Eingangsimpedanz anzupassen, wobei 47kΩ die empfohlene Impedanz für MM Systeme ist.

Und bei Mikrophonen und Mic-Pres kann es deutlich komplizierter werden, das ist eher Studio-Umfeld als Hifi. Selbst dort kann man aber bei Kabeln < 20m und modernen Mics das Thema wie Roman schreibt "getrost vergessen".

Viele Grüße,
Stefan.


[Beitrag von srabu am 21. Okt 2020, 09:26 bearbeitet]
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