Aufstellung der Rear Lautsprecher

Standard Vorgabe von nahezu allen AVR Herstellern ist: 10...30° von der Achse nach hinten versetzt.
Bei deinem Raum mit 5,3m Breite hast du ja ca. 2,5m zur Seite und damit gehören die LS ca. 45...145cm hinter den Hörplatz.

ICH würde heutzutage (seitdem man kein analoges Dolby ProLogic mehr hört, sondern es digitale, diskrete Kanäle in dts/DD gibt) auf keinen Fall Dipole nehmen!

Aha okay was würdest du mir denn dann als passenden Rear zu den Klipsch Rf 7 und als Center Rc 64 empfehlen? Würden die Rb 81 passen oder noch was anderes?

optimal wäre natürlich ein weiteres RF7 Paar

ich kenne mich bei Klipsch nicht so besonders aus, aber die Rb81 sieht doch recht "passend" aus.

Wobei ich das Prinzip bei Klipsch noch nicht verstanden habe. Warum trennen die ein stark richtendes Horn vom TMT, der zu höheren Frequenzen auch immer mehr richtet, genau im kritischen Sprach/Gesangs Bereich bei 1,5kHz?
Aber das ist ein ganz anderes Thema, auf jeden Fall scheinen die RF7 und RB81 nach demselben Grund-Prinzip aufgebaut zu sein.

Okay dann werden es wohl die Rb 81 werden. Wieso sind die Dipole für die Rears eigentlich nicht mehr so geeignet? Sollten die Rb 81 dann eigentlich angewinkelt auf den Hörplatz zeigen oder sich direkt gegeneinander anstrahlen.?

lass mich anders herum anfangen, warum gibt es überhaupt Dipole?

Früher zu analogen ProLogic Zeiten, wurde das Surround Signal über die beiden Stereo Kanäle transportiert. Es waren also keine diskreten Surround Kanäle vorhanden, sondern das was von hinten kommen soll, wurde gegenphasig auf die Stereo Spur gemischt. Ohne einen Dolby Dekoder (also reiner Stereo Verstärker) klingt solch ein gegenphasiges Signal auch "räumlich", es erscheint nicht zwischen den LS sondern mehr so "von überall".
Der Dolby Dekoder erkennt dieses Signal, entfernt es aus dem Signal für die Front-LS und schickt es mit Verzögerung an die Surround LS. Es ist aber weiterhin ein Mono-Signal, das mit technischen Tricks "eingeschmuggelt wurde".

Um die Unzulänglichkeiten dieses Signals zu kaschieren, hat man gerne zu Dipolen gegriffen, die eben durch ihre diffuse Abstrahlung hinten aus dem Mono Signal eine "Klang-Wolke" generieren.

Heute sieht die Welt ja ganz anders aus. Im Dolby Digital (oder dts usw.) Signal stecken wirklich sauber voneinander 6 oder 8 (5.1/7.1) diskrete Kanäle zur Verfügung. Beim Abmischen des Films kann jeder LS einzeln angesprochen werden, bzw. wird das anders herum gemacht: der Tontechniker kann quasi per Joystick bestimmen wo ein Effekt ertönen soll und die Software rechnet dann aus, wie die LS dafür angesteuert werden müssen.

Damit dieser Effekt aber hinterher im Wohnzimmer auch dort ertönt wie es gedacht war, müssen die LS ihn auch so präzise wie möglich wiedergegeben. Und Dipole sind (s.o.) genau für das Gegenteil einer präzisen Abbildung konstruiert, das können Direkt-Strahler wesentlich besser!

Eine andere Anwendung für Dipole ist, wenn man eine große Fläche (mehrere Sitzreihen, mit vielen Plätzen nebeneinander) beschallen möchte. Direkt-Strahler funktionieren optimal im sogenannten "Sweet-Spot" für den sie ausgerichtet sind. Außerhalb des Sweet-Spot ist es nicht mehr so toll.
Nehmen wir als Beispiel mal ein fiktives dediziertes Heimkino mit 3 Sitzreihen a' 3 Plätzen. Da wäre dann z.B. NUR der mittlere Platz in der 1. oder 2. Reihe (je wie man die Direktstrahler aufstellt/ausrichtet) der Sweet-Spot.
Da macht man sich dann wieder die "Klang-Wolke" (diffuse Abstrahlung) von Dipolen zu nutzen. Keiner der 9 Sitzplätze bekommt eine optimale, präzise Abbildung der Effekte, aber immerhin alle einen "einigermaßen" Ton.

Es gibt schlechte Ton Abmischungen (Beispiel: Live Konzert mit schrillen Pfiffen direkt aus genau einem LS, der vielleicht noch nichtmal 1m vom Ohr weg steht), bei denen Dipole das dann ausbügeln. Aufgrund ihrer Art "verteilen" sie diesen Ton etwas (um nicht wieder Klang-Wolke zu schreiben ).
Aber nehmen wir das Gegenbeispiel: ein Action/Abenteuer Film bei dem bei höchster Spannung ein Zweig unter einem sich von hinten (nicht im Bild, eben von hinten) anschleichendem Angreifer knackst. Diesen "Knacks" will man genau an der Stelle hören, wo man den Angreifer hinter seiner Couch vermutet und nicht diffus von überall!