Was ist ein XLR-Anschluß?

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ehemals_Mwf
Inventar

#101 erstellt: 27. Jan 2015, 12:06

Hi,

cr (Beitrag #100) schrieb:

... aber somit ist es ja bestätigt. Wengleich inzwischen überholt.

Na ja,
überholt nur, wenn man von stationären Geräten und fertig gemasterten Aufnahmen ausgeht (= Lautstärke-maximiert).

Wenn Mobilplayer an die Anlage gehängt werden, wird auch heute noch klar, warum Audiosysteme i.d.R. große Verstärkungsreserven besitzen...

lG,
Michael

cr
Inventar

#102 erstellt: 06. Apr 2015, 16:50

Da es bei den XLR auf Cinch-Verbindungen drunter und drüber geht, auch hier nochmals eine Zusammenfassung:

Das ausgebende Gerät hat XLR, das aufnehmende Cinch:

Nun gibt es vier übliche Typen:
Impedance balanced
Transformer balanced (trafosymmetriert)
Active balanced
Servo balanced
(ferner noch: kreuzsymmetrisch sowie massekompensiert)

1. Impedanzsymmetrisch:
Zumindest früher verbreitet, gerade wie bei den preiswerten Studiogeräten (Frequenzweichen etc), nur Pin2 trägt das aktive Signal:
Pin2 (hot) an den Mittelstift des Cinch (man nimmt hierzu den inneren Teil des üblichen koaxialen Cinchkabels)
Pin1 (Masse) an die Masse des Cinch (Außenkranz)
Pin3 (cold) bleibt frei
1a. Wichtig: Pin 1 kann auch mit Pin 3 verbunden werden, wie das in allen käufliche Adaptern der Fall ist. Das ändert nichts, es wird weder besser noch schlechter)
Ein ev. vorhandener weiterer Schirm wird nur einseitig angeschlossen (an Pin1)

2. Trafosymmetrisch
Dasselbe wie im Fall 1a (Pin1+Pin3 auf Cinch-Masse, Pin 2 auf Mittelstift) verbunden (laut Pelmazo soll wegen Brummproblemen diese Verbindung nicht bestehen, wäre dann nur Pin2 und Pin3 in Verwendung, Pin1 unbenützt)

3. Aktivsymmetrisch (vollsymmetrisch) (v.a. bei teuren Geräten):
Pin1 und Pin3 dürfen nicht verbunden sein, es kann sogar das Gerät in ungünstigen Fällen beschädigt werden!
Pin1 an die Cinch-Masse
Pin2 an den Cinch-Stift
Pin3 bleibt frei
(hier trägt Pin2 das Signal und Pin3 das invertierte, das man nicht nützt, aber nicht mit Pin1 kurzschließen darf)

4. Servosymmetrisch:
Es zeigt sich, dass heute immer mehr Geräte servosysmmetrisch (servo balanced) sind.
Warum: Ist billig und vermeidet Probleme mit sym <> unsymmetrisch
Für servosymmetrisch sind die käuflichen Adapter das Richtige (oder die Monoklinken, kommt auf dasselbe):
Pin 2 geht auf Cinch-Innenleiter, Pin 1+3 auf den Außenleiter (Schirm): Wichtig Pin 1+3 muss gebrückt werden!

Bei servosymmetrisch wird erkannt, wenn eine asymmetrische Quelle angeschlossen wird (weil Pin1 und 3 gebrückt sind) und die Spannung im Vergleich zur Beschaltung von Pin 2 und Pin1 (Pin 3 frei) verdoppelt. Damit hat man wieder dieselbe Spannung, die man auch mit Pin und Pin 3 (Pin 1 frei) hätte, aber ohne Brummstörungen!

So schreibt etwa RME zu diesem Thema (bezüglich eines RME-Audiointerfaces):
Die Ausgänge arbeiten servosymmetrisch, bei Anschluß unsymmetrischer Klinkenkabel (Mono-Klinkenstecker) erfolgt automatisch eine Pegelkorrektur.Bei Verwendung von unsymmetrischen Verbindungen mit XLR-Steckern sollte Pin 3 der Stecker mit Pin 1 (Masse) verbunden sein, um die automatische Pegelkorrektur zu gewährleisten.

*) Siehe auch die umfassende Übersicht von Pelmazo:

http://www.hifi-foru...orum_id=42&thread=58
und

http://community.avid.com/forums/t/58612.aspx

Hier noch eine schöne Übersicht aller Stecker und Verbindungsmöglichkeiten: